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Unschuldig Verurteilter wird nach 25 Jahren aus Haft entlassen

Verfasst:
Sa 16. Nov 2002, 01:02
von SoF
Unschuldig 25 Jahre in Haft verbracht - jetzt ist er frei
Ein Schotte ist nach 25 Jahren wieder frei. Der Schotte saß unschuldig, weil er einen Mord begangen haben soll. Jetzt hat ihn ein Londoner Berufungsgericht für unschuldig befunden.
Dies teilte der Anwalt des 45-jährigen Glagowers am Mittwoch mit. Der Schotte wurde 1977 wegen Tötung einer Frau verurteilt. Er betonte aber immer, dass er sein Geständnis nur unterschrieb, weil die Polizei starken Druck auf ihn ausübte.
Quelle:
de.news.yahoo.com

Verfasst:
Sa 16. Nov 2002, 01:03
von SoF
Das ist doch Wahnsinn, nur weil irgendwo irgendwas nicht korrekt untersucht wurde, saß er 25 Jahre (!) im Gefängnis. Für ihn ist es bestimmt nicht leicht, sich wieder in die Gesellschaft einzufügen. Und wird wohl nicht mal Geld für den Fehler sehen.

Verfasst:
Sa 16. Nov 2002, 01:26
von ScubbX
Man könnte jetzt ganz pessimistisch antworten: Der Preis für unser Rechtssystem und unsere ach so sichere (und GEsicherte) Gesellschaft! ?

Verfasst:
Sa 16. Nov 2002, 12:25
von Traitor
Das ist doch ein harmloser Fall im Vergleich zu den USA, wenn sich mal wieder rausstellt, dass ein Hingerichteter unschuldig war. Natürlich ist es für ihn tragisch, aber die Gefängnisstrafe ist halt wieder aufhebbar.

Verfasst:
Sa 16. Nov 2002, 12:54
von Student27NRW
Sicherlich dramatisch, aber in einem Rechtsstaat leider nicht auszuschliessen. Sicherlich wird er finanziellen Ausgleich erhalten, aber ob die Integration wieder so einfach verläuft, bleibt abzuwarten.
In diesem Sinne....
Stud

Verfasst:
Sa 16. Nov 2002, 13:25
von Nightripper
Was soll man dazu sagen? Es ist einfach eine Frechheit. Er war 25 Jahre unschuldig im Gefängnis. Das kann man nicht einfach so weck machen. Der finanziele Ausgleich sollte ziemlich hoch ausfallen.

Verfasst:
Sa 16. Nov 2002, 13:54
von Monoceros
Man kann 25 (!) Jahre Gefängnis nicht einfach wegwischen als sei nichts gewesen. Selbst wenn er eine eine Haftentschädigung erhält, sein Leben ist ruiniert, und das durch einen Justizirrtum. Aber, so traurig es auch ist, auch Justiziare sind nur Menschen und Menschen machen Fehler, was das ganze zwar nicht entschuldigt, aber zumindest ein Erklärungsansatz dafür ist, das es zu Justizirrtümern immer wieder kommen kann.
Monoceros

Verfasst:
Sa 16. Nov 2002, 17:03
von SoF
Und wenn man liest, dass er von der Polizei so unter Druck gesetzt wurde, fehlt es ja nicht nur bei den Justiziaren. Ob er eine Entschädigung bekommt halte ich sehr fraglich. Es gab schon einige solche Fälle, die dann keine Entschädigung bekamen, mit der Begründung "hätte ja sein können, tut mir leid war ein Justizirrtum".

Verfasst:
Sa 16. Nov 2002, 17:16
von Marc Effendi
Es ist zwar richtig, das der Mann unschuldig saß. Das ist bedauerlich, gewiss. Aber in solch einem System kann es auch keine 100%ige Sicherheit geben. Und wohin ein zu lasches Rechtssystem führt kann man ja an Leuten wie diesem Schmökel sehen.

Verfasst:
Di 19. Nov 2002, 03:43
von [EaR]Termy
Original geschrieben von Traitor
Das ist doch ein harmloser Fall im Vergleich zu den USA, wenn sich mal wieder rausstellt, dass ein Hingerichteter unschuldig war. Natürlich ist es für ihn tragisch, aber die Gefängnisstrafe ist halt wieder aufhebbar.
also ich weiss nich, wenn ich die wahl hätte, würde ich die hinrichtung nehmen...
aber is ansichtssache, das leben wird eben viel zu wichtig genommen in unsrer gesellschaft...
un ich mein, wenn er ein geständniss abgelegt hat isser imo selbst (zumindest teil-)schuld, gefoltert werden sie ihn nicht haben...

Verfasst:
Di 19. Nov 2002, 17:10
von Traitor
das leben wird eben viel zu wichtig genommen in unsrer gesellschaft...
Wie kann man das Leben zu wichtig nehmen? Was gibt es denn wichtigeres als das Leben?
Und auch wenn er sehr viel verloren hat und die Reintegration schwer ist, so hat er doch immerhin noch eine Chance. Das ist doch besser, als tot zu sein.
Folter muss es nicht sein, man hat auch gute psychische Druckmittel (allein ein zigstündiges Dauerverhör kann einen schon zu den schlimmsten Geständnissen bringen)

Verfasst:
Di 19. Nov 2002, 18:11
von [EaR]Termy
ok, falsch ausgedrückt, das überleben bzw lang am leben bleiben wird zu wichtig genommen.
das "leben", also spaß haben, geniesen etc, kann in der tat nicht zu wichtig genommen werden.
und naja, wie mans nimmt, er ist jetzt 47...hat vielleicht nichtmal ne ausbildung, geschweige denn nen job, womöglich nichtmal ne entschädigung...
sprich er wird wohl den rest seines lebens in irgend nem scheissjob ackern müssen, ohne wirklich leben zu können...
ist vielleicht auch einstellungssache, aber ich z.b. hab nicht wirklich vor überhaupt so alt zu werden...
un von wegen psychische druckmittel: also ich weiss nich, vor allem wenn man mir n mord anhängen will könnte man auf mich einlabern wie man will, da würd ich mich wie gesagt eher umbringen als mich für 30 oder mehr jahre ins gefängniss stecken zu lassen....

Verfasst:
Di 19. Nov 2002, 18:30
von Traitor
Wenn leben für dich nur Spaß bedeutet, dann ist es klar, dass du das, was du "Überleben" nennst, nicht sehr hoch schätzt. Aber auch Menschen, die nichts haben, hängen oft sehr an ihrem LEben - auch ohne Glück ist es noch etwas besonderes.
Wieso willst du denn nicht so alt werden???
Wenn er psychisch vielleicht nicht allzu stark ist, kann so ein Druck einen durchaus dazu bringen, soetwas schreckliches zu gestehen.

Verfasst:
Di 19. Nov 2002, 18:43
von [EaR]Termy
jo, bloß ich stell mir die frage, wieso hängt man an etwas, das einem keine freude mehr bringt?
zu viel angst vor dem tod, würd ich sagen....
hm, wieso, des würde jetzt ziemlich viel text brauchen um des vernünftig zu erklärn, aber ich geh jetzt erstmal auto putzen, von innen dreckige scheiben sin schlimm bei regn+scheinwerfer...heut nacht schreib ichs vielleicht ma...
najo, mag sein, ich verstehs trotzdem nicht, allein der gedanke so ewig meine freiheit zu verlieren würd mich fast alles dagegen machen lassen...
freiheit is für mich neben spaß so ziemlich unser höchstes gut...

Verfasst:
Di 19. Nov 2002, 18:51
von Traitor
jo, bloß ich stell mir die frage, wieso hängt man an etwas, das einem keine freude mehr bringt?
Man kann auch Freude an kleinen Dingen haben. Wenn man über absolut nichts mehr Freude hat, ist man schon sehr selten schlecht drauf. Und es gibt ja auch noch andere Dinge als Freude.
freiheit is für mich neben spaß so ziemlich unser höchstes gut...
Freiheit ist für mich das höchste Gut, aber trotzdem würde ich lieber unfrei leben als gar nicht, da auch ein bisschen besser ist als nichts.

Verfasst:
Di 19. Nov 2002, 21:20
von [EaR]Termy
was gibt es denn im leben, was es lebenswert macht, ausser freude? (eingeschlossen befriedigung und zufriedenheit, läuft ja irgendwie auf freude raus...)
un mit dem unfrei leben, kommt darauf an, wie unfrei und wie lange unfrei...
aber 30jahre in nem gefängniss wärn mir eindeutig zu langweilig und zu lang...

Verfasst:
Di 19. Nov 2002, 21:38
von Traitor
Das geht schon in die Philosophie rein... Letztendlich lässt sich IMHO alles, was der Mensch will, ín gewissem Sinne auf Freude zurückführen. Aber dann ist es nicht mehr Freude im engeren Sinne, sondern allgemein positives für sich selbst...

Verfasst:
Di 19. Nov 2002, 21:49
von [EaR]Termy
najo, un wenns eben nix wirklich positives für sich selbst gibt, was hat man dann noch für nen grund weiterzuleben?
wenn die negativen sachen zu sehr überwiegen? (seis jetzt objektiv oder nur subjektiv gesehn, kommt vonner zufriedenheit her aufs gleiche raus

)

Verfasst:
Di 19. Nov 2002, 21:57
von Traitor
Ich sehe es so, dass auch ein bisschen positives noch besser ist als gar nichts positives mehr, selbst wenn es extrem viel negatives dabei gibt.

Verfasst:
Di 19. Nov 2002, 22:06
von [EaR]Termy
hm, is halt ansichtssache...
wer weiss schon wies im tod aussieht?
ich für meinen teil bin neugierig genug um, wenn mir des negative wirklich auf dauer überhand nimmt, den tod zu probieren...
wie gesagt, in der gesellschaft wird das leben zu hoch angesehn und dem tod zuviel angst entgegengebracht, zumindest imo
