Jungs = Liebeskummer

Erlebnisse und Erfahrungen aus den schönsten und den traurigsten Stunden des Lebens. Träume von der perfekten Liebe und ein Kummerkasten für ihr Scheitern.
janw
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So 12. Dez 2004, 13:29 - Beitrag #161

Mir geht es da ähnlich, Student, aber ich kann DaumA auch etwas verstehen.
Zum einen ist das Entlieben ein eigener Vorgang der Zeit braucht und von denselben Zweifeln gezeichnet ist wie das sich Verlieben, zum anderen gehören zu einer Beziehung immer zwei, und damit auch zu einer Entziehung.
Eine Beziehung einzugehen heißt, dem anderen stark zu vertrauen, sich ihm ein Stück hinzugeben. Am Ende zu merken, daß dieses Vertrauen mißbraucht und ausgenutzt worden ist, heißt auch, sich eingestehen zu müssen, daß man sich selbst geirrt hat.
Der entstehende Selbstzweifel kann sehr gut durch Träume überdeckt werden, Gedanken wie "vielleicht wird das ja doch wieder", und ein entsprechendes Verhalten, wenn der Ex wieder auftaucht. Sich ihm wieder hinzugeben, heißt sich seiner Phantasie hinzugeben, es könnte wieder so werden wie zuvor, heißt die Selbstzweifel überdecken.

Ich denke, in DaumAs Alter ist das Eingestehen des eigenen Irrtums und des Opfer-Seins, Schwach-seins durchaus ein Problem, mit dem wir Älteren besser umgehen können.

DaumA
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So 12. Dez 2004, 14:32 - Beitrag #162

Ich rede über die ganze Sache eher mit gleichaltrigen, denn ich denke, die können mich ein Stück weit verstehen, auch wenn sie noch nicht in der Situation steckten.
Wenn ich versuche mit älteren darüber zu reden, bleibt mir immer die Hälfte im Hals stecken, denn ich habe angst, dass sie denken "Ach, Kinderkram!"
Ich fühl mich im Moment einfach alleine gelassen und ausgeschlossen... Vielleicht halte ich deswegen so sehr an den schönen Erinnerungen fest.

Maurice
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So 12. Dez 2004, 14:59 - Beitrag #163

Nein als Kinderkram würde ich das nicht bezeichnen, es ist ja ein durchaus ernstzunehmdes Problem. Ich bin ehrlich und sage, dass ich es für ein typisch pubertäres Problem halte, was mit mehr Vernunft aller Beteiligten so nicht existieren würde. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass es ein Problem ist.
Du wirst hier aber nicht einfach nur belächelt, denn wenn dich hier niemand ernst nehmen würde, dann hätten sich auch nicht soviele auf diese Weise mit deinem Problem beschäftigt, oder? :)

janw
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So 12. Dez 2004, 15:57 - Beitrag #164

Liebe DaumA, mit meinem Beitrag an Stud wollte ich Dein Verhalten in keiner Weise negativ bewerten.
Was Du berichtest ist keinesfalls Kinderkram, diese Schwierigkeiten kann man auch durchaus in meinem Alter haben.

Einen Menschen geliebt zu haben, ist immer mit Erinnerungen verbunden an eine schöne gemeinsame Zeit. Diese nun negativ zu belegen, ad acta zu legen, fällt wohl fast jedem schwer.
Nur, je öfter man dieses erlebt, umso besser kann man dies vielleicht wegstecken, und man definiert für sich eine Linie, wie weit der andere gehen darf.
Und aus meiner Perspektive gesehen, je älter ich wurde, umso mehr andere Dinge hatte ich um die Ohren, Dinge in die man sich notfalls stürzen kann, auf die man Energie verwenden kann, die sonst in Selbstzweifel und unbegründete Träume geflossen wäre.
Und umso mehr Möglichkeiten hatte ich, meine Freiheit zu nutzen.

Trotzdem, Liebe und Schmerz, Verlassensein und Verletztsein haben immer noch die gleiche Kraft.

Wichtig ist, daß Du Deinen eigenen Wert erkennst und annimmst, Du kannst Dir selbst aussuchen, mit wem Du zusammen sein möchtest, und Du brauchst Dir solches Verhalten wirklich nicht bieten zu lassen.

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