Das ist doch dann eigentlich eine wunderbare Gelegenheit, die "Alte Sache" wirklich in aller Ruhe zu beenden, oder findest Du nicht?
Oder macht es im Augenblick einen großen Unterschied für Dich, ob ihr Euch noch "Pärchen" nennt oder nicht? De facto ist es ja tatsächlich nicht so, der Unterschied ist doch nur, dass Du so nicht frei für einen anderen bist.
Du hattest mal irgendwo gesagt, dass "er Dich von innen her auffrisst"? Das wäre ein Anzeichen für seine derzeitige Stimmung. Es ist ein weiteres deutliches Zeichen für eine Depression. Depressive neigen dazu, sich durch ihren Partner zu identifizieren. Das geht bis zur völligen Ich-Aufgabe bzw. nur noch für den Partner zu leben. Mit anderen Worten: klammern, aus Angst, allein zu sein.
Das macht es für Dich allerdings nicht gerade einfacher.
Allerdings besteht durchaus ein wenig Hoffnung: da es sich dabei um ein Krankheitssymptom handelt, besteht durchaus die Möglichkeit, dass sich diese Eigenschaft durch eine Therapie ein wenig bessert. Das dauert aber sehr lange und wird auch nie ganz aufhören - das liegt schließlich in seinem Wesen und das wiederum ist eine Grundvorraussetzung dafür, überhaupt das Krankheitsbild zu entwickeln.
By the way: In irgendeiner Art und Weise bringen alle Menschen vom Wesen her die Vorraussetzung zu einer psychischen Krankheit mit. Das muß nicht unbedingt eine Depression sein. Diese Grundzüge des Wesens können unter bestimmten Umwelt-/Gesellschaftseinflüssen zur Ausprägung einer psychischen Störung führen.
Wie ich seinen Fall einschätze: Kaputtes Elternhaus, eine Mutter, die ihn ständig betüttelt und an ihm hängt, eher der Außenseitertyp, ständiger Sündenbock, Einzelgänger (aus Überzeugung?), verkriecht sich gern zuhause, statt rauszugehen, frisst Ärger und Aggression in sich hinein, statt sie herauszulassen, eigentlich ein sehr sanfter und umgänglicher Mensch, er hat eher das Gefühl, dass die Welt mit ihm irgendwas macht, als dass er mit der Welt etwas macht, ist sehr nachdenklich und überlegt...
Liege ich völlig falsch?
Zurück zu Dir:
Wenn Du von ihm weg willst, dann scheint mir dennoch bei der derzeitigen Situation die beste Möglichkeit zu sein, ihn wirklich von einer Therapie zu überzeugen und ihm die Zeit zu geben, bis er sich stabilisiert hat. Dann wird der "Abschied" für beide leichter und Du musst Dir auch keine Sorgen mehr machen, dass er sich etwas antut.
Sorry wegen der vielen, vielen Worte...
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