Fremdgehen

Erlebnisse und Erfahrungen aus den schönsten und den traurigsten Stunden des Lebens. Träume von der perfekten Liebe und ein Kummerkasten für ihr Scheitern.
Feuerkopf
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Mi 14. Jul 2004, 10:37 - Beitrag #21

Wero,
ich gebe Dir grundsätzlich in allen Punkten Recht!

Du hast sehr gut beschrieben, was "Fremdgehen" wirklich ist, nämlich der Verrat an der Zuneigung.
Und die hat mit Sex wirklich nur zweitrangig zu tun.

Bei einer Affaire meines Mannes wäre ich zwar sauer und auch verletzt, doch ich würde ihn deswegen noch lange nicht vor die Tür setzen, sondern mit ihm gemeinsam überlegen, warum das nötig war und ob unsere Beziehung genügend Substanz hat, auf neue Füße gestellt zu werden.

Eine echte Zweigleisigkeit würde mich allerdings auch vor Probleme stellen.

Vielleicht sehen Wero und ich das Thema so sehr anders als die anderen, weil wir die Erfahrung von langwährenden Beziehungen haben und einfach schon 'ne Menge in dieser Richtung gesehen und erlebt haben.
Es gibt einfach kein Patentrezept. Jede/r muss für sich entscheiden, wo die persönliche Schmerzgrenze liegt.

Weroansqua
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Mi 14. Jul 2004, 11:08 - Beitrag #22

Ein Mensch, der mich versteht - unbezahlbar...

...für alles andere gibt es VISA-Card. *gg*

Sowohl meine mir gesetzlich angetraute Ehekatastrophe als auch ich entfernen und öfter für einen längeren Zeitraum voneinander. Sei es, dass wir teilweise aus betrieblichen Gründen heraus nicht gleichzeitig Urlaub nehmen können, sei es, weil mal der eine, mal der andere beruflich ein paar Tage anderswo verbringen muss.

Ich fände es aber albern, jedes Mal die berühmte Frage anzubringen: "Sag' mir die Wahrheit: Hast du in den vergangenen Tagen/Wochen/Monaten etwa mir jemand anderem...?" Erstens tut er das auch nicht, zweitens stelle ich mir dieses ständige Nachbohren auch ziemlich nervig vor. Wenn da "etwas" war, ist es jedenfalls so bedeutungslos, dass ich von dem Vorgang nichts spüre.

Wenn ich spürte, dass etwas Weitergehendes im Busch ist, würde ich auch die Konfrontation suchen, keine Frage. Und: Sicher wäre ich auch verletzt. Aber nach der ersten vollgeweinten Stange würde ich die Taschentücher beiseite legen und darauf bestehen, dass die Dinge geklärt werden, um dann gemeinsam mit dem Partner zu entscheiden, ob die Beziehung noch Chancen hat und wenn ja, was verändert werden muss, um solche Vorfälle für die Zukunft zu vermeiden.

Danke für dein Verstehstemich.... :s12:

Kristin
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Fr 23. Jul 2004, 22:17 - Beitrag #23

Fremdgehen

Wie merkt man, dass ein Mann fremd geht oder gegangen ist?

Für mich persönlich ist das Fremdgehen der größte Vertrauensbruch in einer Ehe.

Feuerkopf
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Sa 24. Jul 2004, 21:54 - Beitrag #24

Kristin,
da kannst Du genau so fragen, woran man das Fremdgehen bei einer Frau erkennt...

:s126:

Wenn der /die Betreffende diskret und geschickt ist, wird der/die Betrogene es nie merken.

Apocalyptic
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So 25. Jul 2004, 20:03 - Beitrag #25

Original geschrieben von Feuerkopf
Wero,
ich gebe Dir grundsätzlich in allen Punkten Recht!

Du hast sehr gut beschrieben, was "Fremdgehen" wirklich ist, nämlich der Verrat an der Zuneigung.
Und die hat mit Sex wirklich nur zweitrangig zu tun.

Bei einer Affaire meines Mannes wäre ich zwar sauer und auch verletzt, doch ich würde ihn deswegen noch lange nicht vor die Tür setzen, sondern mit ihm gemeinsam überlegen, warum das nötig war und ob unsere Beziehung genügend Substanz hat, auf neue Füße gestellt zu werden.

Eine echte Zweigleisigkeit würde mich allerdings auch vor Probleme stellen.

Vielleicht sehen Wero und ich das Thema so sehr anders als die anderen, weil wir die Erfahrung von langwährenden Beziehungen haben und einfach schon 'ne Menge in dieser Richtung gesehen und erlebt haben.
Es gibt einfach kein Patentrezept. Jede/r muss für sich entscheiden, wo die persönliche Schmerzgrenze liegt.


Ich würd auch Wero und der roten Eminenz ( ;) ) recht geben, ich sehe das auch so nicht einfach wegen eines Fehlschlags einen Menschen bestrafen, wenn er durch die Menschlichkeit halt eine bestimmte Sache (wie Fremdgehen) begangen hat.

Ich kann zum Glück sagen, dass ich und meine Freundin uns vollkommen vertrauen, aber jeder hat Macken und Fehler, ob nun mehr oder weniger spielt keine Rolle, und ich würde lieber ein Problem besprechen, als dieses einfach zu nehmen wie es ist, und den "Verursacher" einfach rauszuschmeißen :)

Ob das mit dem "Männer gehen öfter fremd als Frauen" stimmt weiß ich nicht, nur wenn könnte ich mir das fast so erklären, dass Frauen vielleicht allgemein bereiter sind sich hinzusetzen und mit seinem Partner zu sprechen, als einfach etwas mit jemand anderem auszuprobieren
(is nur ne Vermutung, kann auch Unrecht haben ^^")

Meine Meinung :s1:

Feuerkopf
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So 25. Jul 2004, 20:30 - Beitrag #26

Original geschrieben von Apocalyptic

...
Ob das mit dem "Männer gehen öfter fremd als Frauen" stimmt weiß ich nicht, nur wenn könnte ich mir das fast so erklären, dass Frauen vielleicht allgemein bereiter sind sich hinzusetzen und mit seinem Partner zu sprechen, als einfach etwas mit jemand anderem auszuprobieren
(is nur ne Vermutung, kann auch Unrecht haben ^^")

Meine Meinung :s1:


Haben wir in diesem Thread schon mal über die Gründe für das Fremdgehen gesprochen?
Sicher, es gibt bestimmt Männer und Frauen, die sich umorientieren, weil es in der Beziehung nicht stimmt, aber es gibt auch die Variante, die unabhängig von der Beziehung ist. Dann geht es schlicht um Sex und Selbstbestätigung.

Wenn viele Männer fremdgehen, so muss es ja dieselbe Anzahl von Frauen geben, die ihre Objekte der Begierde sind, nicht wahr? Es gibt zwar jede Menge weiblicher Singles, aber es sind durchaus gebundene Frauen, die auch wissen wollen, wie ihre Chancen auf dem Markt sind, um es mal salopp auszudrücken.

Es ist ein Gerücht, dass Frauen unbedingt eine enge Gefühlsbindung brauchen für eine Affaire. So sehr unterscheiden sich Männer und Frauen gar nicht. :s126:

Apocalyptic
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So 25. Jul 2004, 21:02 - Beitrag #27

Original geschrieben von Feuerkopf


Haben wir in diesem Thread schon mal über die Gründe für das Fremdgehen gesprochen?
Sicher, es gibt bestimmt Männer und Frauen, die sich umorientieren, weil es in der Beziehung nicht stimmt, aber es gibt auch die Variante, die unabhängig von der Beziehung ist. Dann geht es schlicht um Sex und Selbstbestätigung.

Wenn viele Männer fremdgehen, so muss es ja dieselbe Anzahl von Frauen geben, die ihre Objekte der Begierde sind, nicht wahr? Es gibt zwar jede Menge weiblicher Singles, aber es sind durchaus gebundene Frauen, die auch wissen wollen, wie ihre Chancen auf dem Markt sind, um es mal salopp auszudrücken.

Es ist ein Gerücht, dass Frauen unbedingt eine enge Gefühlsbindung brauchen für eine Affaire. So sehr unterscheiden sich Männer und Frauen gar nicht. :s126:


Stimmt, daran habe ich noch gar nicht gedacht, klingt mir aber sehr plausibel :)

Naja die Menschheit wird sich wohl nie wirklich verstehen ;)

Digitalblackout
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Mo 2. Aug 2004, 16:44 - Beitrag #28

@Wero: Also, dass jemand fremdgeht muss nicht mal unbedingt durch einen der beiden "Zustände" beschrieben werden, von denen du gesprochen hast:

Der Fehler ist, dass wir alles, was der andere tut, auf uns selbst beziehen - so, als sei der Andere nicht mehr als eine Verlängerung der eigenen Person und täte rein gar nichts um seiner selbst willen. Das Alles-In-Beziehung-Zu-Sich-Selber-Sehen führt aber oft zu Schlüssen, die in der Realtitä gar nicht existieren. Sex mit einem anderen Partner bedeutet in diesem Kontext nicht: "Er/Sie hat etwas Zusätzliches, das mit mir nichts zu tun hat", sondern: "Er/Sie liebt mich nicht mehr, ich reiche ihm/ihr nicht mehr aus, ich bin ihm/ihr nicht mehr gut genug = die Beziehung ist am Ende.


Ich finde, dass ist ein bisschen einfach ausgedrückt, also:

  • der andere hat etwas "Zusätzliches", was nichts mit der Beziehung zu tun hat
  • Er/Sie liebt mich nicht mehr....


Stell dir doch mal folgende Situation vor: Du bist gerade alleine, weil dein Partner / deine Partnerin für eine Weile irgendwo hin muss, sagen wir mehrere Wochen. Geht mir selber gerade so, bzw ich habe mich entschieden in der ZEit vor dem Studium zu arbeiten und weil es für sie eine der letzten Gelegenheiten ist, ist meine Freundin noch einmal mit ihrer Familie in den Urlaub gefahren. Jetzt war ich gestern mit einem mit mir befreundeten Pärchen im Freibad. Zugegebenermaßen, das Mädchen ist nciht gerade unattraktiv und die Zärtlichkeiten, die die beiden ausgetauscht haben, haben mcih sehr neidisch gemacht... ich hatte die ganze Zeit das Gefühl "Das brauch ich jetzt auch, das will ich jetzt auch".
Aber nur weil ich dieses GEfühl hatte hätte ich meiner Ansicht nach nicht mit der Freundin meines Freundes rummachen können, nur weil er z.B. gerade an der Bude was kaufen geht. Ich bin meiner Freudnin schuldig, dass sie sich auf mich verlassen kann. Wenn ich meinen Trieben so freien Lauf lasse, dann habe ich zwar die Triebe befriedigt, aber die menschliche, emotionale Dimension habe ich verloren und die macht eine richtige BEziehung für mich nunmal aus.

Und was meine Freundin angeht: Das nehme ich sehr ernst. Ich will der einzige in ihrem Leben sein. Sie darf sich andere ansehen... das tu ich auch, allerdings nicht indiskret, so dass es sie verletzen könnte. Aber ich will nciht, dass sie etwas, was sie auch von mir bekommen könnte und exklusiv von mir bekommen sollte, woanders bekommt. Seien es Streicheleien, die zärtlich sind, sei es ein zärtlicher Kuss. Das bedeutet, dass sie sich nciht mir zu Liebe unter Kontrolle halten kann, nur weil sie gerade geküsst werden will.
Sollte so etwas vorkommen, würde ich mich von ihr trennen und wäre mit Sicherheit sehr enttäuscht.

Ich nehme niemandem die Freiheit, sich anders zu verhalten oder das ganze lockerer zu sehen, aber ich kann das nciht locker sehen, und meine Freundin auch nicht. Das allerdings ist positiv, so erwarten wir gegenseitig das gleiche voneinander.

Feuerkopf
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Mo 2. Aug 2004, 21:05 - Beitrag #29

@digitalblackout

Offenbar ist die Haltung in Sachen Fremdgehen tatsächlich abhängig von den gemachten Erfahrungen, denn Wero und ich fallen mit unserem Denken offenbar aus dem Rahmen.

Ich weiß aber, dass ich mit 20 Jahren ähnlich rigoros gedacht habe. Eine lange Partnerschaft mit den ganzen Höhen und Tiefen relativiert viele ursprüngliche Einstellungen aber ganz gründlich. Bei mir zumindest. ;)

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Mo 2. Aug 2004, 21:32 - Beitrag #30

Bin ich indiskret, wenn ich dich nach deinem Alter frage?
Denn ich wüsste gern, wann ungefähr sich meine Einstellung auch so "realitivieren" könnte :D

Hm aber wa sich nciht ganz versteh: Meinst du nicht, wenn jemand die Möglichkeit hat, Fremdzugehen, weil es nciht sofort das Aus der Beziehung bedeutet, dass er dann auch öfter Gebrauch von der Möglichkeit machen wird, ales wenn er sie nciht hat? Und ist dann nicht die Gefahr größer, dass er / sie sich in wen anders verliebt, beim Fremdgehen sozusagen?

Und wenn die Beziehung shcon so lange besteht, würde man sie damit nicht unnötig in Gefahr bringen?

janw
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Mo 2. Aug 2004, 21:45 - Beitrag #31

Nein, Feuerkopf und wero, so allein seid Ihr hier nun auch nicht...ich hätte es kaum anders ausgedrückt. :D

Verrat an der Zuneigung, das trifft für mich den Kern des Fremdgehens, nicht so sehr der körperliche Umgang.

Die Einstellung hierzu ist scheinbar deutlich altersabhängig, fragt sich, ob es nur an der Erfahrung liegt oder an biologischen Prozessen. Wohl beides.

Ich las neulich einen Artikel, ich weiß leider nicht mehr wo, in dem das Partnerbindungsverhalten junger Frauen betrachtet wurde. Danach sollten Frauen unter 20 relativ offen verschiedenen jungen Männern gegenüber sein, während Frauen zwischen 20 und 30 ihr "Territorium" enger hielten. Offenbar kann sich der Raum nachher wieder weiten, in dem Maße wie das Vertrauen gefestigt wird.

Digitalblackout
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Mo 2. Aug 2004, 21:53 - Beitrag #32

Was haltet ihr denn von folgender These:

Junge Menschen haben noch nciht so viel erlebt und sind generell vielleicht verletzlicher und haben deswegen nciht so viel VErtrauen in ihre Partner. Das wäre dann der Grund, warum sie (also ich bezieh mich da ein!) eventuell sehr krasse Standpunkte haben und Meinungen vertreten wie: "Beim ersten Händchenhalten ists aus"...

janw
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Mo 2. Aug 2004, 22:25 - Beitrag #33

Das könnte eine Erklärung sein.
Ich denke, es geht in die Richtung: Eine Beziehung anzufangen, ist nicht ganz leicht, daß zwei sich treffen und sich hinreichend näher kommen, beruht oft auf zufälligen Situationen. Und die Phase zwischen einer Bekanntschaft, Freundschaft, Beziehung und einer Partnerschaft ist eben relativ instabil, weil es eine Phase des zunehmenden sich gegenseitig Kennenlernens ist und eben auch zufällige Begegnungen mit anderen Menschen das Potential haben, zu einer etwa "gleichrangigen" Beziehungstiefe zu führen.

Insofern ist es nur verständlich, daß man das mühsam in einem günstigen Moment Erworbene möglichst nicht wieder verlieren möchte, denn dann müßte man ja wieder auf einen günstigen Moment warten, und das kann dauern...

Deshalb wird mensch also jede zufällige Begegnung des anderen mit einer weiteren Person mit Argusaugen beobachten, aber selbst die Augen nach weiteren Zufallstreffern offen halten, denn mensch weiß ja nie...

Feuerkopf
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Di 3. Aug 2004, 10:44 - Beitrag #34

Naja,
es hat wohl auch mit der sogenannten "Lebenserfahrung" zu tun. Im Laufe der Zeit erlebt man viele sehr menschliche Verstrickungen, entweder selbst oder im nahen Umfeld. Außerdem lernt man, dass man nur halten kann, was man frei gibt.
Ich war mit 20 noch ziemlich eifersüchtig. Zu der Zeit hatte ich einen Musiker als Freund, der berufsbedingt viel unterwegs war. Mir blieb gar nichts anderes übrig, als ihm zu vertrauen, denn sonst hätte ich mich und ihn auf Dauer verrückt gemacht. Er sagte mal einen Satz, den ich immer noch richtig finde: "Ich habe immer noch bis zur letzten Minute die Möglichkeit 'Nein' zu sagen. Niemand geht 'aus Versehen' fremd."

Mir sind selbst im Laufe meines Lebens - ich bin jetzt 46 - einige sehr sympathische Männer begegnet, und ich habe mich ein paar Mal sehr zur Ordnung rufen müssen. Deshalb weiß ich, dass ich nicht mal für mich selbst die Hand ins Feuer legen kann.

Liebe definiert sich für mich inzwischen anders. Sie hat mit Verlässlichkeit, Solidarität und natürlich Zuneigung zu tun, aber nicht unbedingt mit körperlicher Treue.

Es gibt aber genügend Frauen meines Alters, die das ganz anders sehen. Vielleicht liegt es daran, dass ich weiß, ich kann zur Not auch allein zurecht kommen. (Nicht, dass ich das wollte...)

An einem "einfachen" Seitensprung ist keine Ehe in meinem Bekanntenkreis gescheitert. Es waren bewusste Neuorientierungen, die die Ehen zerrüttet haben. Die neuen Partner wurden später meist geheiratet.

Vielleicht ist mein Verhältnis zur Sexualität heute deutlich entspannter. Als junges Mädchen war ich sicher, dass Sex ohne Liebe für mich nicht möglich ist. Heute weiß ich, dass es problemlos und gut geht.

Wie gesagt: Man kann nur halten, was man frei gibt.

MartinR
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Fr 6. Aug 2004, 17:18 - Beitrag #35

Sex ist doch nur ein Aspekt der Liebe. Und keineswegs der Ausschlaggebende.

Mein Lebenspartner dürfte - wenn er denn will - auch mit anderen Sex haben. Das, was dabei nicht gut ist, wäre das Verheimlichen.
Liebe ist Vertrauen. Solange ich also weiß, was und mit wem er was macht, ist da für mich kein Problem. Gut, wenn er NUR noch mit anderen Sex hat, kann was nicht stimmen. Aber das liegt dann in der Beziehung gegenseitig und nicht im Partner allein.

Mein Partner muß mir also nicht sexuell "Treu" sein. Er muß "Treu" im Vertrauen und im gegenseitigen Alltag sein. Wenn ich meinem Lebenspartner nicht mehr Vertrauen kann ist was im Schilde. Fremdgehen wäre also: Eigentlich einen anderen Partner haben bei dem die Liebe ist, mich unwissend lassen und trotzdem so tun, als würde er mich lieben.

styler
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Fr 6. Aug 2004, 22:14 - Beitrag #36

@martinR: Ich bin überrascht über so eine offene Meinung, für mich wäre es ein Problem, zu wissen, dass mein Partner mit jemand anderem schläft.

Eigentlich einen anderen Partner haben bei dem die Liebe ist, mich unwissend lassen und trotzdem so tun, als würde er mich lieben.


Und was würdest du dann tun, wenn es doch passiert? Und wenn dir diese Person dann vorwirft, dass du sonst so tolerant wärest? Weiterhin ist es immer subjektiv, ob der andere so tut als würde er/sie sie/ihn lieben.

Digitalblackout
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Fr 6. Aug 2004, 22:22 - Beitrag #37

@Feuerkopf: Ich bestreite auch nicht, dass Sex ohne Liebe möglich ist bzw. dass man die beiden Dinge nicht gleichsetzen kann und verwechseln sollte. Man kann auch mit jemandem schlafen, den man nicht liebt. Aber wir reden ja hier davon, ob uneingeschränkte Liebe (und die sollte in einer Beziehung ja vorhanden sein) sich nicht durch "körperliche Exklusivität" auszeichnet. Es ist etwas wie ein Bekenntnis für mich, dem anderen sagen zu können: Ich gebe mich nur dir hin, niemandem sonst. Es ist eine Anstrengung meinerseits, um die Liebe zu beweisen und zu untermauern.

Allerdings kann ich auch verstehen, wenn du sagst, dass man, wenn man shcon viel zusammen durchgemacht hat, diese Untermauerung vielleicht nicht mehr braucht.

@Martin: Also meinst du beispielsweise folgendes: Einer der beiden Partner hat ein größeres Bedürfnis nach Sex als der andere. Da der andere dieses nicht unbedingt befriedigen will / kann, erlaubt er (ich spreche jetzt mit "er" allgemein von Partner, damit ist selbstverständlich auch der weibliche Partner gemeint) dem anderen, mehr Sex anderswo mit wem anders zu haben. Das würde dafür sorgen (theoretisch), dass das Sexleben sehr viel entspannter wird.

Was aber wäre, wenn du einmal die Kontrolle über die Situation verlierst, weil zb es mehrmals vorkommt, dass dein Partner, weil er gerade mit ner anderen Person Sex hatte, nciht mit dir schlafen will, obwohl du z.B. diese Woche außerordentlich geil bist. Er kann nichts dafür, normalerweise ist es ja okay... und schon ist wahrscheinlich einer der beiden beleidigt etc... und ein Konflikt entsteht. Wenn man sagt "Sex woanders gibts nicht", dann würde man so ein Problem doch gar nicht erst heraufbeschwören, oder?
Außerdem, was denkst du darüber:
Stell dir vor das System funktioniert. Später hat das Paar Kinder. Das System funzt immer noch und nur, weil z.B. der Papi ab und zu ne andere vögelt, vernachlässigt er auch noch lange nciht siene Kinder. Also alles ist in Ordnung. Was wäre, wenn die Kinder und / Nachbarn etc das herausfinden würde. Meinst du, das würde nicht das Wertesystem vieler LEute erschüttern (und meinst du, dass kleine Kinder das verstehen würden, dass der Papi zu einer fremdem Frau geht?)

Kann sowas funktionieren??

beckZ
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Fr 6. Aug 2004, 23:25 - Beitrag #38

meine geschichte

ALso
meine geschichte des letzten halben jahres:

Im februar chattete mich meine jetzige freundin
per icq an.ich wusste 2 wochen nicht wer sie war.wir chatteten jeden tag mehrere stundenund ich fühlte mich ihr sehr verbunden.
anfang märz oder auch ende februar trafen wir uns das erste mal.
daraufhin trafen wir uns bis zu den osterferien ca. 8 mal!
da ich am freitag 1 woche in den urlaub fahren musste, wollte ich ihr donnerstag spät abends per icq meine liebe gestehen, weil ich die woche sonst nicht ausgehalten hätte. ich öffnete icq und zack
hat sie mir schon ihr liebesgeständnis geschrieben .ab dem zeitpunkt nach den elendich langen 7 tagen skiurlaub waren wir zusammen. nebenbei sie ist fast 16 und ich seit einer woche 17.
nun sind wir übermorgen seit 4 monaten zusammen alles läuft ziemlich gut. An einem tage ging meine freundin eigentlich nur kurz zu ihrer früheren besten freundin(sie haben sich zerstritten, weil die beste freundin mir vorwirft ich habe ihr freundin geklaut)
und sie wollte eigentlich nach ca. 3 stunden wieder zu mir kommen. doch als sie nicht kam rufte ich sie an.
ich bekam einen riesen schock als ich ihre verheulte stimme am telefon hörte . ich wollte wissen was geschehen sei doch sie wollte es nicht sagen. ich wollte persönlich mit ihr reden und sie sollte vorbeikommen, doch sie sagte nur immer:"Ich weiss doch auch niccht was ich will!".
Ich bekam sehr zitriege beine und mich überkam ein gefühl des erbrechens.

ich hatte ein sehr reines gewissen und wusste nicht was ihre "ex-freundin" ihr erzählt haben könnte.
schließlich konnte ich sie überreden zu mir zukommen, doch übernachten wollte sie bei mir immernochnicht.
Sie erzählte, dass auf unser schule über uns geredet wird.
Wir würden nur noch zusammen rumhängen und unsere beziehung sei eine "Zweckbeziehung" , da wir beide bei allen unten durch währen.
ihre exfreundin legte ihr nah,(da diese natürlich nicht gut auf mich zu sprechen war)sich von mir zu trennen wenn sie noch anschluss bei anderen mädchen und ihrer klasse bekommen will.
außerdem erzählten so typische lästertanten von unserer schule
ständig lügen, damit man in der mädchenrunde auch was spannendes sagen kann .sie sagen ich würde ständig über sexistische sachen reden ect. , was überhauptnicht stimmt und ich da in meiner clique der letzte wäre der so was sagen würde.
all diese lügen verunsicherten meine freundin sehr und warf uns um meilen zurück in unserer beziehung.
meine freundin ist jemand der sich nur auf eine person fixieren kann. früher war es ihre beste freundin, mit der sie alles machte und nun bin ich das.

als nun am mittwoch meine freundin alleine in ein ferienlager gefahren ist für 2 wochen, habe ich mich mal wieder mit meinen freunden getroffen, die ich glaub ich ein bisschen vernachlässigt habe.
ich bekam von 2 kumpels zuhören, dass ich ja nur noch was mit meiner freundin machen würde.
da kam mir das grübeln.
ich weiß nicht ob wir uns zusehr aufeinander konzentrieren aber ich hasse auchso beziehungen wo man sich nur alle 2 oder 3 oder 4 tage sieht.
dazu kommt noch diese eigenschaft mit der fixierungauf eine person von meiner freundin.
nun ist sie 2 wochen weg und ich hab ein schlechtes gefühl im bauch.ich bin auch ein bisschen beunruhigt, ob sie in diesem ferienlager vielleicht mit anderen jungs mehr zutun kriegt als mir lieb ist.FREMDGEHEN IST FÜR MICH WENN ES EMOTIONAL IST UND WAS MICH PSYCHE ZU TUN HAT.ICH FINDE KUSCHELN ODER KÜSSEN DA GENAUSO SCHLIMM WIE SEX.
ES GEHT DA EINFACH UM DIE STARKE BEWUNDERUNG UND DAS ÜBERMA?IGE INTERRESSE AN JEMANDANDEREM!

ich finde es erleichternd hier mal meinen gedanken luft zu machen.
ich weiss nicht ob wir in unser beziehung was ändern müssen oder nicht.es gibt bei uns auch welche die nicht immer zusammen sind wenn es ihnen möglich ist und darüber habe ich mit meiner freundin auch schon geredet und wir sind zum schluss gekommen, das wir das ziemlich doof finden wenn man sich nicht oft sieht obwohls möglich währe.

mfg beckZ

ps:ich freu mich auf antwort

styler
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Fr 6. Aug 2004, 23:35 - Beitrag #39

Ich finde jedes Paar muss für sich selbst entscheiden, wie es miteinander umgehen will (oft bzw selten treffen usw). Das sollte ihr zwischen euch beiden klären und euch nicht von anderen da reinreden lassen. Und wenn ihr euch wirklich liebt und nicht bloß in das Kribbelgefühl verliebt seid (ich hoffe das ist verständlich) dann kann das auch ganz prima laufen.

Die Vorwürfe von den Freunden sollte man natürlich nicht ignorieren, denn Freunde sind wichtig und wenn der Partner nicht gleichzeitigt der beste Freund ist, dann braucht man gerade diese Freunde um über bestimmte Probleme zu reden. Dass sie sich nur auf eine Person fixiert dürfte auch kein Problem, dann bist du die wichtigste Person in ihrem Leben, aber das muß nicht gleichzeitig bedeuten, dass es KEINEN Kontakt mehr zu Freunden/Bekannten gibt die über das Schulleben hinausgehen.

MartinR
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Sa 7. Aug 2004, 01:11 - Beitrag #40

@beckZ:
Es ist wohl das fast typische an solchen Geschichten. Angebliche Freundinnen drohen mit Freundschaftentzug wenn man nicht das macht was sie für das beste halten.
Tolle Freunde!

Wenn Ihr beide Euch liebt, dann laßt Euch nicht von anderen Vorschreiben, was Ihr zu tun habt.
Ich kenn die heutige Schulgeneration sicher nicht so gut, aber in der Klasse nicht "in" zu sein ist u.U. nicht der schlimmste Verlust. Zumindest nicht bei solchen Freunden.

Das Problem bei vielen Beziehungen ist oft die Tatsache, das andere Freunde unter der fehlenden Zeit leiden. Auch in einer Beziehung (auch einer frischen!) sollte jeder genug Zeit haben für sich selbst. Also nicht 24 Std. aufeinander hängen. So wird man auch seinen Freunden gerecht.
Ist schwer, aber nicht umsonst stimmt der Spruch ja: Liebe macht Blind.


@styler:
Warum Überrascht;) Ich definiere meine Beziehung doch nicht über Sex. Und ggf. wird ja der Sex auch spannender. Jeder macht es ja ein wenig anders. Und neue Praktiken kennen zu lernen vergrößert doch nur den Erfahrungsschatz.
(Nun bitte auch nicht falsch verstehen, es sollte nicht täglich ein anderer ran, aber gelegentlich ist ok!)

Und: Wenn ich sowas erfahre, sollte ich (wir) die Beziehung hinterfragen. Wenn kein Vertrauen da ist, dann kann keine Beziehung klappen. Aber das ist natürlich ein Stück weit Theorie. Die genaue Reaktion kann ich natürlich nicht vorhersagen. Den Rest versteh ich nich so ganz: Aber wenn man getäuscht wird, wird man getäuscht. Nur, kann das ewig so gehen?...

@Digitalblackout:
Es geht hier mir hier gar nicht so sehr nur um Bedürftnisse wegen zuwenig oder zuviel Sex oder um Praktiken, die der andere Partner nicht mitmachen will. Sex ist schön;) Und wenn sich Gelegenheiten ergeben, finde ich, kann man diese Wahrnehmen.
Aber natürlich: Wenn mein Partner auf Praktiken steht, die ich nicht mag, ist es ja durchaus Sinnvoll, wenn er diese woanders befriedigt. Denn: Was bitte habe ich davon, wenn mein Partner darauf verzichtet, obwohl er es eigentlich will. Das macht ihn doch auch nur mürrisch und trägt sicher nicht zu friedlichem Nebeneinander bei;) Natürlich ist es schön, wenn mein Partner "kleine Opfer" für mich bringt. Aber Liebe definiert sich für mich nicht über Sex. Also als Liebesbeweis sollten für mich andere Dinge herhalten.

Und - wie gesagt - es sollte natürlich nicht täglich sein, so daß der partnerschaftliche Sex wirklich leidet. Aber es gibt ja durchaus mehr Situationen, die eine akute Unlust zur Folge haben. Wärs halt hier mal eine mehr;) Und wenns wirklich häufiger vorkommt würde ich schon mein Recht einfordern;) Aber das ist natürlich auch etwas Theorie.

Axo, und: Mir gestehe ich natürlich genau das gleiche Recht ein, das ich anderen gebe. Das heißt, wenn mein Partner mit anderen Sex machen darf, dann darf ich das auch. Wenn er also keine Lust hat, kann ich auch wen anderen nehmen.
Wenn sowas zu extrem wird, und jeder nur noch mit anderen Sex hat, dann kann ja natürlich in der Beziehung was nicht in Ordnung sein...
Es geht immer um gelegentlichen Sex mit anderen.

Hm, was meine "Nachbarn" über mein Privatleben mitbekommen oder reden ist mir tatsächlich schon länger recht egal. Ich freue mich über viele Freunde in der Nachbarschaft, aber wenn einer oder mehrere mich für schlecht halten, weil ich was anderes mache als sie...
Ich lege keinen Wert auf eine "gute Meinung" meiner Nachbarn über mich. Wir sind meistens auch nicht mehr darauf angewiesen wie vor vielen Jahren noch. Und kleine "Störungen" kann ich wegstecken

Meine Kinder, hmmm. Ich denke, da die Kinder dann mit dieser Art aufwachsen, ist für sie das eher der Normalzustand. Natürlich... sie bekommen früher oder später mit, daß das bei anderen Eltern anders läuft, aber lieben sie mich deswegen weniger? Ich glaube nicht.
Und wenn sie alt genug sind haben Kinder eh ihre eigene Meinung die zumeist anders ist als die der Eltern...

Das Wertesystem vieler Leute. Naja, wie oben schon gesagt, heute leben wir anonym genug. Meine bisherigen Arbeitgeber jedenfalls haben sich nicht die Bohne über die Wertigkeit meines Privatlebens interessiert. Was anderes würde ich auch gar nicht erwarten!

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