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BeitragVerfasst: So 28. Nov 2010, 19:06
von Maglor
Angebliche sportliche Wettkämpfe und Riten erscheinen mir als Mythen und als wesentlicher Inhalt vieler dummer Sprüche; es reden zwar alle davon, aber keine tut es.
Kekswichsen, Penisfechten ... angeblich gibt es solche Praktiken der Gruppenonanie in Ferienlagern, Internaten und Kasernen. Vorurteile sind schon eine feine Sache. Klar ist nur, dass die Skandale der letzten Jahre noch tiefere Abgründe ans Licht brachten.

BeitragVerfasst: Mo 29. Nov 2010, 13:44
von Ipsissimus
ja, ich sehe das ähnlich, solange die Dinge auf der Ebene von Doktorspielen unter Kindern bleiben, ist dazu zunächst einmal nicht so sehr viel sachlich einzuwenden. Wenn allerdings Erwachsene anfangen, Teil dieser Doktorspiele sein zu wollen, wird es bösartig.

Andererseits sind heutzutage auch Doktorspiele unter Kindern nicht mehr das, was sie in aller Unschuld vielleicht mal waren. Auch Kinder sind extremer Brutalität fähig, und selbst wenn sie noch strafunmündig sind, muss man sie manchmal daran hindern, Schwächere zu brechen

BeitragVerfasst: Mo 29. Nov 2010, 22:10
von Maglor
An der Stelle sollte vielleicht vom zwanghaften Rudelverhalten pubertärer Knaben und trauter Zweisamkeit unterscheiden.

Vielleicht noch meine eigene kleine Erfahrung mit dem Mythos Kekswichsen.
Ich bin mir der zerstörischeren Kraft meiner Wort durchaus bewusst, aber befürchte fast Legenden kann man nicht umbringen.
Es war in der 9 oder 10 Klasse, als ein neuer Schüler hinzukam, den es zu verarschen galt. Spontan rezitierten einige Schüler den aus damals aktuellen Teenie-Filmen bekannten Mythos Keks-Wichsen, als würde die Klasse im Umkleideraum eben dieses regelmäßig zelebrieren. Die Lügengeschichten wurden über Wochen von vielen immer bildhafter ausgestaltet. Den Gipfel erreichte es, als einer der größten Lügner nach dem Sport eine Packung Plätzchen auspackte und schließlich das Keks-Wichsen als Mythos entarnte. Derweil zog das Märchen weitere Kreise und viel später kam in einer merkwürdig pädagogisch aufgesetzten anonymen Fragerunde zwischen beiden Geschlechtern ein Zettel mit der Fragen an die Jungen nach den Keksen zu Tage. Diese Frage wurde natürlich nicht beantwortet, sodass der Mythos für Außenstehende noch mythisch bleiben konnte.

BeitragVerfasst: Mo 29. Nov 2010, 22:24
von e-noon
Schwer zu beurteilen aus meiner Sicht ^^ Dass Jungs sich in der Schule zu derartigen Treffen verabreden, kann ich mir aber auch nicht vorstellen. Immerhin haben sich selbst in diesem Thread zwei junge Herren zu gemeinsamer Selbstbefriedigung (klingt irgendwie in sich widersprüchlich...) bekannt. Ich kann mir also vorstellen, dass es generell vorkommt, allerdings sicher nicht als Regel, sondern eher als Ausnahme ^^

BeitragVerfasst: Mo 29. Nov 2010, 22:41
von janw
Naja, die Dinos waren ja nicht die letzten, die das mit Ausnahme nicht ganz verstanden haben^^

BeitragVerfasst: Di 30. Nov 2010, 11:07
von Ipsissimus
wobei das ganz klar eine kulturspezifische Angelegenheit ist. Im antiken Griechenland war gemeinsames Masturbieren von Männern im Rudel regelmäßiger Teil der Party. Entsprechende Abbildungen finden sich zuhauf auf Vasen und anderen Gefäßen und in der Literatur wird es iirc auch erwähnt, wenngleich ich mich gerade nicht besinne, wo ich das gelesen hatte, wahrscheinlich aber bei Sappho oder Kleis. Und bei vielen - nicht allen - "Naturvölkern" kannte man die uns eigene Scham vor öffentlich ausgeübter Sexualität auch nicht.

Den Ausdruck "Kekswichsen" habe ich übrigens vor der Lektüre dieses Threads überhaupt nicht gekannt^^

BeitragVerfasst: Di 30. Nov 2010, 12:57
von e-noon
Ich schon, dafuer war mir "Penisfechten" neu ^^

BeitragVerfasst: Sa 26. Apr 2014, 21:24
von Maglor
Im 18. Jahrhundert gründeten vornehme Schotten den speziellen Masturbationsklub The Begaars's Benison. Im Ritual legt sie Hand an und onanierten auf eine Silberplatte oder tranken Portwein aus phallusförmigen Gläsern.
Andere Zeiten, anderen Sitten.

BeitragVerfasst: Fr 26. Sep 2014, 15:37
von andy101
uhhh das finde ich schon eine sehr seltsame Vorstellung.

BeitragVerfasst: Di 14. Okt 2014, 22:15
von Maglor
Aus dem Drama Frühlings Erwachen von Frank Wedekind, Erscheinungsjahr 1891, stammte folgende Szene:

Diethelm Hier ist ein Zwanzigpfennigstück!

Reinhold Was soll's damit?

Diethelm
Ich lege es auf den Boden. Ihr stellt euch drum herum. Wer es trifft, der hat's.

Ruprecht Machst du nicht mit, Melchior?

Melchior Nein, ich danke.

Helmuth Der Joseph!

Gaston Er kann nicht mehr. Er ist zur Rekreation hier.

Melchior für sich Es ist nicht klug, daß ich mich separiere. Alles hält mich im Auge. Ich muß mitmachen – oder die Kreatur geht zum Teufel. – – Die Gefangenschaft macht sie zu Selbstmördern. – – Brech' ich den Hals, ist es gut! Komme ich davon, ist es auch gut! Ich kann nur gewinnen. – Ruprecht wird mein Freund, er besitzt hier Kenntnisse. – Ich werde ihm die Kapitel von Judas Schnur Thamar, von Moab, von Loth und seiner Sippe, von der Königin Vasti und der Abisag von Sunem zum besten geben. – Er hat die verunglückteste Physiognomie auf der Abteilung.

Ruprecht
Ich hab's!

Helmuth
Ich komme noch!

Gaston
Übermorgen vielleicht!

Helmuth
Gleich! – Jetzt! – O Gott, o Gott...

Alle Summa – summa cum laude!!

Ruprecht das Stück nehmend Danke schön!

BeitragVerfasst: Di 14. Okt 2014, 22:18
von Feuerkopf
Was lernt uns das?
Männliche Selbstbefriedigung ist sogar bühnentauglich. :cool: