Es hat schon vor 20 Jahren nackte Brüste auf den Magazinen gegeben und in der BRAVO stand schon vor 30 Jahren en detail, ob es beim Entjungfern "knallt".
Nicht die "Sexualisierung", was immer das sein soll, ist das Problem, sondern der Verlust der Kindheit.
Es ist so, dass die erste Periode bei Mädchen inzwischen mit knapp 12 Jahren einsetzt, das ist mehr als ein Jahr früher als in meiner Generation. Dann ist zwar der Körper auf Sex aus, aber das Hirn braucht trotzdem noch eine Weile, bis es die nötige Souveränität entwickelt.
Sex macht Spaß, das wird uns allenthalben vermittelt, also warum sollte eine 12jährige "es" nicht ausprobieren...
Kinder sollen möglichst schnell "funktionieren", ihre Möglichkeiten optimal entwickeln, lernen und tunlichst vorgestern in den Produktionsprozess eintreten. Mainstream ist gefragt, fleißig sein, zielbewusst.
Viele Eltern haben sich aus der Erziehungsarbeit verarbschiedet und hängen dem Irrglauben an, die staatlichen Institutionen könnten die Defizite ausgleichen.
Das "Behüten", wie es früher mal altmodisch hieß, ist gänzlich aus der Mode gekommen. Viele Eltern scheuen den Konflikt mit den Teenagern wie der Teufel das Weihwasser.
Wir lassen den Kindern nicht mehr die Zeit, seelische Reife zu entwickeln. Sie sind viel zu früh sich selbst überlassen, selbst die Aufklärung über Sexualität wird inzwischen wieder sträflich vernächlässigt. Nicht ohne Grund gibt es eine steigende Zahl von Teenagerschwangerschaften auch in Deutschland.
Es war statistisch übrigens immer schon so, dass Mädchen bei ihrem "ersten Mal" jünger waren als Jungs. Das liegt schlicht an der zeitversetzten Pubertät.