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Kann man mehrere Personen auf einmal lieben?

BeitragVerfasst: Sa 3. Apr 2004, 13:16
von Nuvoin
Kann man mehrere Personen auf einmal lieben oder sogar mit mehreren Personen eine Beziehung führen?
Wir sind hier auf diese Frage gestoßen und haben uns überlegt dazu einen neuen Thread zu öffnen.
Wie seht ihr dies? Warum sollte man nicht nur eine Zweierbeziehung führen?

Und damit wir uns gleich alle einig sind: Es geht hier nur um die eine Art von Liebe. ;)

kann man mehrere personen auf einmal lieben

BeitragVerfasst: So 4. Apr 2004, 11:13
von meysil
yep, ich denke schon, dass man mehrere menschen lieben kann; :s4: aber ob man damit glücklich wird, ist eine andere frage. ich jedenfalls könnte keine beziehung zu mehreren männern führen, dazu bin ich selber viel zu eifersüchtig und würd die krise kriegen, wenn einer ebenfalls "andere frauen hat" und überhaupt, mir reicht wirklich einer!!
aber totzdem, wer sagt denn, dass man monogam leben muss? wie gesagt, für mich käme das nicht in frage, aber guckt euch doch nur mal im ausland um, da gibt länder in denen das einfach dazugehört und "völlig normal" ist. :s11:

BeitragVerfasst: So 4. Apr 2004, 11:22
von Feuerkopf
Ich kann mir das schon vorstellen. Liebe ist etwas, das immer mehr wird, wenn man davon abgibt. Dieses schöne Phänomen kann dann durchaus mal mehr als eine "Zielperson" haben.
Ob man das leben kann, steht auf einem anderen Blatt.

Unsere Gesellschaft bevorzugt die Monogamie, andere Lebensgemeinschaften werden eher skeptisch betrachtet.
Aber warum soll es nicht funktionieren, wenn die Beteiligten damit einverstanden sind?

"She had one to make her happy, one to make her sad, one to give her good love, that she never had - Daisy and her boyfriends living in a house, sharing just the good times..." (Liedtext zum Thema ;) )

BeitragVerfasst: So 4. Apr 2004, 11:35
von nemisisali
Ich kann mir auch vorstellen in 2 Leute gleichzeitig verliebt zu sein, war ja sicher auch schon mal der Fall. Aber ich fänds gemein von ihm zu verlangen das er einen anderen Neben sich aktieptieren muss und ich auch viel zu eifersüchtig wär
eine 2 neben mir zu dulden.
Vielleicht manchmal, aber eine Ernsthafte Beziehung kann nur zwischen 2 personen sein, denke ich!
Aber hat jemand schon mal die Frauen gefragt, ich mein so im Hareem, ob die das gut finden das sie nur eine Von vielen sind??

Denke nicht!

BeitragVerfasst: So 4. Apr 2004, 12:19
von Nuvoin
dazu bin ich selber viel zu eifersüchtig und würd die krise kriegen, wenn einer ebenfalls "andere frauen hat" und überhaupt, mir reicht wirklich einer

Und was wäre wenn du alleine zwei oder drei Männer hättest?
"Brot und Wasser" reicht ja auch zum leben, aber trotzdem wollen wir mehr. ;)

aber eine Ernsthafte Beziehung kann nur zwischen 2 personen sein, denke ich!

Wäre nett, wenn du noch deine Beweggründe nennen könntest, damit eine Diskussion zu stande kommt. :)

Unsere Gesellschaft bevorzugt die Monogamie, andere Lebensgemeinschaften werden eher skeptisch betrachtet.

Aber die Frage die sich mit dieser Aussage stellt, ist doch, warum die Gesellschaft die Monogamie bevorzugt? Irgend einen Grund wird es doch haben!
Vielleicht ist es ja auch nur so, da eine Multibeziehung viel "schwieriger" zu führen ist, als eine Zweierbeziehung. Könnte ja sein, dass die Gesellschaft heut zu Tage unfähig geworden ist dies zu schaffen oder einfach nur zu faul ist.

BeitragVerfasst: So 4. Apr 2004, 15:26
von Feuerkopf
Xardas,
möchtest Du nun den kulturellen Hintergrund der Monogamie diskutieren oder die grundsätzliche Möglichkeit, mit mehreren Partnern gleichzeitig eine Beziehung zu führen?

Anbetracht der Tatsache, wie viele Menschen beiderlei Geschlechts "fremdgehen", scheint das absolut möglich zu sein.

BeitragVerfasst: So 4. Apr 2004, 16:45
von Wiebi
Also, meiner Meinung nach kann man sehr leicht in zwei oder mehr Menschen verliebt sein...
Liebe ist ja nicht gleich Liebe, man kann ja auch nur "verliebt" sein... Ich sag jetzt einfach mal, wie es bei mir ist, weil man es dann bestimmt besser versteht, als wenn ich es allgemein schreib:
Also, ich hab jetzt seid kurzem nen Freund, den ich wirklich liebe, aber es gibt auch andere Typen, die mir verdammt gut gefallen...
Wenn ich z.b. nen Jungen von meiner Schule sehe, bekomme ich auch da heftiges Bauchkribbeln und so...

Die Frage ist ja, wo beginnt Liebe eigentlich- und wo hört einfache Schwärmerei auf!

Ich persönlich finde man sollte nur einen Partner haben, auf den man sich dann voll knozentrieren kann... Wenn man mehrer Partner haben will, ists ok, solang alle damit einverstanden sind

BeitragVerfasst: Mo 5. Apr 2004, 12:06
von Nuvoin
Anbetracht der Tatsache, wie viele Menschen beiderlei Geschlechts "fremdgehen", scheint das absolut möglich zu sein.

Das ist für mich nur ein kurzes ausleben der sexuellen Triebe. Das hat nichts mit einer Beziehung zu tun. Und einfach mal kurz "fremdgehen", ist bestimmt nicht so schwer, wie eine gute Beziehung (auch noch mit mehreren) zu führen.

möchtest Du nun den kulturellen Hintergrund der Monogamie diskutieren oder die grundsätzliche Möglichkeit, mit mehreren Partnern gleichzeitig eine Beziehung zu führen?

Den kulturellen Hintergrund wollte ich eigentlich nicht diskutieren, aber wenn er das Verständnis für dieses Thema verbessert, kann man ihn ja mal kurz "anschneiden".

@nur ein bischen verliebt sein: Ok, die meisten scheinen sich ja einig zu sein, dass man in mehrere Leute "ein bischen verliebt" sein kann. Aber wie sieht es mit richtiger Liebe aus? Kann man auch die "wahre Liebe" mit mehreren Personen gleichzeitig haben?

BeitragVerfasst: Mo 5. Apr 2004, 13:21
von Feuerkopf
Xardas,
ich habe mich missverständlich ausgedrückt. Mit "Fremdgehen" meine ich, dass es durchaus Menschen gibt, die neben ihrer offiziellen Beziehung noch eine weitere haben, auch über viele Jahre.

Was ist denn "wahre" Liebe? Ich bin sicher, wir werden hier ein Definitionsproblem bekommen. Mit meinen langjährigen Erfahrungen in Sachen Beziehung (bin seit fast 20 Jahren mit demselben Mann zusammen) habe ich sicherlich eine andere Vorstellung von Liebe als jemand, der mit 15 zum ersten Mal sein Herz verliert.

BeitragVerfasst: Mo 5. Apr 2004, 14:06
von Nuvoin
Mit "Fremdgehen" meine ich, dass es durchaus Menschen gibt, die neben ihrer offiziellen Beziehung noch eine weitere haben, auch über viele Jahre.

Ok, dann ist es wieder etwas anderes. Aber dennoch, würden es alle beteiligten wissen, wäre es bestimmt schwieriger die Beziehung zu führen als das dauerhafte fremdgehen.

Was ist denn "wahre" Liebe? Ich bin sicher, wir werden hier ein Definitionsproblem bekommen.

Deswegen habe ich es ja in Anführungszeichen gesetzt. ;)
So kann jeder selbst entscheiden, wie er es definiert und ob. Es ging mir jetzt auch nur darum, ersteinmal auszudrücken, dass es etwas stärkere Liebe sein soll als nur das "ein bischen verliebt" sein.
Und für die jenigen, die "wahre Liebe" als etwas einmaliges festsetzen, stellt sich jetzt die noch größere Frage, ob es trotzdem mit mehreren Personen funktionieren kann.

BeitragVerfasst: Mo 5. Apr 2004, 15:47
von Rosalie
Aber dennoch, würden es alle beteiligten wissen, wäre es bestimmt schwieriger die Beziehung zu führen als das dauerhafte fremdgehen.

das denke ich auch. Wenn man einen Menschen wirklich sehr liebt, will man ihn doch nicht mit andren teilen? Wenn da keine Eifersucht ins Spiel kommen würde .... dann gehen die Gefühle nicht tief genug.

Die Frage ist natürlich, ob man mehrere Personen lieben kann. Auch da denke ich, wenn es die "ganz große Liebe " ist (aber was ist das schon und wie lange hält die, ein ganzes Leben???) hat man keinerlei Bedürfniss noch weitere Beziehungen zu führen. Verliebt sein,(im Sinne von gern oder sehr gern haben) kann man bestimmt in mehrere Personen.

BeitragVerfasst: Mo 5. Apr 2004, 19:05
von Wiebi
Original geschrieben von rosalie

Verliebt sein,(im Sinne von gern oder sehr gern haben) kann man bestimmt in mehrere Personen.


Das denke ich auch, aber wann weiß man, ob man jemanden nur sehr sehr gerne hat, oder ob man ihn liebt?
Meiner Meinung nach ist das eine harscharfe Gradwanderung...
Meist merkt man es eh erst zu spät, dass man mehr als nur Freundschaft empfindet, ist bei mir auf jeden Fall schon paarmal so gewesen...

Aber ich denke, ich kann da auch noch nicht so mitreden, bin halt noch ned so erfahren - so alt, so weise :D

BeitragVerfasst: Mo 5. Apr 2004, 20:06
von Nuvoin
@Wiebi: Och, du brauchst noch nicht mal Erfahrung, du kannst dir auch so deinen Teil denken. ;)
Und habe mal nachgesehen wegen "bin halt noch net so erfahren- so alt, so weise". Du hast am gleichen Tag Geburtstag wie ich. :D Wollt ich nur mal gesagt haben. :D

So, jetzt will ich nochmal ein bischen definieren. Unter "ein bischen verliebt sein" verstehe ich nur, dass man etwas Zuneigung zu bestimmten Personen empfindet, aber "liebe" in den Wortstamm hinzufügen, würde ich eigentlich nicht.
Und somit klärt sich dann auch, was Liebe ist. ;)

BeitragVerfasst: Mo 5. Apr 2004, 23:31
von Feuerkopf
Und wenn der eine Mensch einfach ideal für den Alltag ist, für das tägliche Zusammenleben, für das Kindergroßziehen, für das Miteinander-Altwerden
- und wenn der andere Mensch das gewisse Quantum Verrücktheit hat oder die dunklen Seiten besser versteht und anspricht?
Es gibt verschiedene Aspekte der Liebe, klare, offene, "einfache" und auch verborgene, dunkle, höchst komplizierte. Manche Liebe kann man leben, manche nicht.
Die Frage ist, warum wir immer gezwungen werden, uns zu entscheiden. Warum beanspruchen wir eine derartige Ausschließlichkeit? Verlustängste? Existenzängste?

BeitragVerfasst: Di 6. Apr 2004, 00:14
von Elbereth
Aber auch mit mehreren partnern kann man sich nicht alles so perfekt zusammenbasteln, dass alle gewünschte Aspekte bei einem der Partner vorkommen. Und ich empfinde es als viel schöner, einen, vielleicht nicht ganz so perfekten partner zu haben, als mehrerepartner die sich ergänzen.

Die Frage ist, warum wir immer gezwungen werden, uns zu entscheiden.


Wir werden doch höchstens von unserem Gewissen dazu gezwungen, oder von den Partnern die eine endgültige Entscheidung wollen, aber nicht von der gesellschaft, denn es ist ja nicht verboten eine polygame beziehung zu führen

BeitragVerfasst: Di 6. Apr 2004, 00:29
von Feuerkopf
Stimmt, wirklich gezwungen im engen Sinne werden wir nicht. Das ist eher die Konditionierung von Kindesbeinen an.

Isch persönlisch
könnte mir einen gut sortierten Harem mit ansehnlichen Herren vorstellen. :s126:
Darin müssten unbedingt sein: Ein Heimwerker, ein guter Koch, ein talentierter Musiker, ein Filmliebhaber, ein Büchernarr, ein gelernter Physiotherapeut, ein Mal-Lehrer, ein guter Friseur.... :)

BeitragVerfasst: Di 6. Apr 2004, 18:13
von Raiden/Yuji
Nun, ich würde sagen, dass einem manchmal erst auffällt, was einem in der Beziehung fehlt,wenn man jemanden kennenlernt,
der einem genau dieses gibt. Meistens ist es dann allerdings auch mit der Beziehung zuende. Ich könnte auf die Dauer niemanden betrügen, dass würd ich nicht aushalten.
cu
Raiden

BeitragVerfasst: Fr 9. Apr 2004, 11:21
von Nuvoin
Isch persönlisch
könnte mir einen gut sortierten Harem mit ansehnlichen Herren vorstellen.

Nur die Frage ist, ob du diese ansehnlichen Herren auch alle lieben würdest, oder sie nur zum Spaß/ zur Freude haben würdest. ;)

Und ich empfinde es als viel schöner, einen, vielleicht nicht ganz so perfekten partner zu haben, als mehrerepartner die sich ergänzen.

Man kann ja auch bei dem einen Partner so lange "rumarbeiten", bis dieser neue Dinge kann. ;)

BeitragVerfasst: So 11. Apr 2004, 12:45
von janw
Also... aus meiner näheren Umgebung kenne ich ein gutes Beispiel für eine funktionierende und sehr liebevolle Dreierbeziehung.
Für mich ist es so, wie Feuerkopf es sinngemäß mal ausgedrückt hat: Liebe ist etwas, das immer mehr werden kann, wenn wir es mehreren Menschen entgegenbringen. Für mich bedeutet jede liebevolle Beziehung auch immer eine Möglichkeit zum eigenen inneren Wachstum, je nachdem welche Aspekte bei den einzelnen Menschen vorherrschen (etwa wie in dem Liedtext ausgedrückt). IMHO sind es gesellschaftliche Konventionen und individuelle Ängste, die viele Menschen davon abhalten, diese Chance wahrzunehmen. Für mich eigentlich eigenartig: Viele streben nach körperlicher Vervollkommnung mit Bodybuilding und Kosmetik, manche nach geistiger Vervollkommnung, gibt da einige Sekten, die das besonders betreiben...aber wenige nach der Entfaltung ihrer Liebensfähigkeit.

Elbereth schrieb:
Wir werden doch höchstens von unserem Gewissen dazu gezwungen, oder von den Partnern die eine endgültige Entscheidung wollen, aber nicht von der gesellschaft, denn es ist ja nicht verboten eine polygame beziehung zu führen


Naaa, dann führ mal auf dem Land eine polygame Beziehung in aller Öffentlichkeit!

Xardas schrieb:
Man kann ja auch bei dem einen Partner so lange "rumarbeiten", bis dieser neue Dinge kann.


Fragt sich nur, ob der Partner an sich rumarbeiten läßt... ;)

BeitragVerfasst: Di 13. Apr 2004, 20:13
von zombified
Ich denke, dass viele mit mehreren Partner auf die Dauer nicht glücklich werden, weil eben nur derjenige, der mehrere Partner hat, die "Ergänzung(en)" zum bereits vorhandenen Partner in einem oder mehreren weiteren gefunden hat. Dass sich dann diese Partner gegenseitig auch noch so gut ergänzen, dass alle rundherum glücklich sind, dürfte in den seltensten Konstellationen der Fall sein.

Dass es deswegen aber grundsätzlich nicht möglich sein kann, dass man mehrere Menschen (die nicht zur Familie gehören) gleichermaßen liebt und anziehend findet, und mit ihnen eine Beziehung führen möchte, zweifele ich nicht an. Es gab ja diesbezüglich schon einige verzweifelte Beiträge im Web. Für mich persönlich schließe ich es (zumindestens aus heutiger Sicht) aus. Wenn man in der im ersten Absatz geschilderten Situation merkt, dass ein Partner unglücklich ist, quält doch das schlechte Gewissen. Und dann wird man selbst auch unglücklich, weil man diesen einen geliebten Menschen eben nicht glücklich machen kann. :(

Gesellschaften, in denen Polygamie vorherrscht, sind oft patriarchischer Natur, wobei das wiederum die Frauen i.d.R. in die Situation hineinzwingt. Bei den Naturvölkern dürfte doch eher der Versorgungsgedanke eine Rolle spielen.

Interessantes Thema, auf jeden Fall... :s1: