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Niemanden zum Lieben

BeitragVerfasst: Fr 26. Nov 2004, 23:11
von Chennyboy
Na gut, das hier ist nicht so gefuehlsbetont/wichtig wie die anderen Threads. Aber wenn/s niemanden interessiert, wird es sowieso untergehen, deshalbn nicht aufregen.
Kennt ihr auch das Gefuehl, wo man niemanden (also keine von der entgegengesetzte Geschlecht aus der partnerschaftliche Liebe heraus) mehr mag?
Also dass ihr niemanden in der Umgebung, den ihr kennt, moegt? Bin ich der einzige und deswegen unnormal oder gibt es noch einige von euch die so sind?
Ich wollte gucken wer und wieviele.

BeitragVerfasst: Fr 26. Nov 2004, 23:14
von Maurice
Was meinst du genau mit "nicht mögen"? Meinst du damit bloß das Fehlen von deutlicher Symphatie oder die Existenz von allgemeiner Avesion?

BeitragVerfasst: Sa 27. Nov 2004, 12:47
von Chennyboy
...bloß das Fehlen von deutlicher Symphatie...

Ich meine, ich komme recht gut mit den Weibern aus meiner Stufe aus. Und es gibt halt viele, die mich moegen. (Aber da ich ihnen nie entgegenkomme werden sie auch irgendwann die Gedult verlieren.)
Das ist doch nicht unnormal, oder? Habe ich irreelle Ansprueche?

BeitragVerfasst: Sa 27. Nov 2004, 12:56
von Maurice
Also du findest das ein oder andere Mädchen symphatisch, hast aber an keinem ernsthaftes Interesse, verstehe ich das richtig?
Also das finde ich gar nicht unnormal. Ich finde es sogar vernünftig gewisse Ansprüche zu haben und sich nicht gleich an jemanden ranzuschmeissen, nur weil die Person ganz nett ist. Natürlich sollten die Ansprüche auch nicht utopisch sein, sodass niemand diese erfüllen kann.
Habe ich das richig in Erinnerung, dass du dich erst vor kuzen von deiner Freundin getrennt hattest oder ein zweiter Anlauf mit ihr gescheitert war? Ich denke, wenn sowas der Fall ist, kann man generell erstmal dazu neigen, für andere (in deinem Fall) Mädchen kein Interesse zu haben, weil du die Sache mit deiner Ex vielleicht noch nicht ganz verarbeitet hast.

BeitragVerfasst: Sa 27. Nov 2004, 13:05
von DaumA
Oder du vergleichst alle Mädchen mit der einen.
Achja, wir sind Mädchen, Mädels oder so aber keine Weiber...

BeitragVerfasst: Sa 27. Nov 2004, 13:19
von Chennyboy
Naja, ich vergleiche nicht unbedingt alle mit der einen, aber stimmt es nicht, dass alle junge Frauen in einer Weise gleich sind?
Alle wollen nur Gutes hoeren, und man braucht nur deren Vorlieben herauszufinden und danach zu handeln, um sie zu deiner Freundin zu machen.
Natuerlich hat jede eine andere Interesse, manche wirken anziehend und manche eben nicht.
Alle reden davon wie toll die Liebe doch sei und ach so viele Gefuehle und Freude.
Alles in allem, braucht man sie nicht nur, um spaeter Kinder zu zeugen, damit diese deine Rente garantieren?

Mal anders angefangen: Ich wollte mal herausfinden, welche Vorteile man eigentlich aus der Beziehung herausziehen kann.

BeitragVerfasst: Sa 27. Nov 2004, 13:23
von DaumA
Alle jungen Mädchen sind gleich? Dann behaupte ich nun mal, dass ich anders bin und da bin ich sicher nicht alleine. Niemand ist gleich.

BeitragVerfasst: Sa 27. Nov 2004, 13:27
von Maurice
Naja, ich vergleiche nicht unbedingt alle mit der einen, aber stimmt es nicht, dass alle junge Frauen in einer Weise gleich sind?

Ja in einem Punkt sind alle Frauen gleich: Sie sind keine Männer.
Ansonsten fiele mir keine Charaktereigenschaft ein, die ALLE Mädchen/Frauen haben sollten.

Ursprünglich dient der Aspekt der Beziehung zur Arterhaltung, das stimmt schon, aber der Wunsch nach einer Beziehung wird nicht allein durch unseren Sexualtrieb gespeist. Der Mensch (zumindest der größte Teil der Menschen) hat sowas wie einen "Sozial-Trieb", der den Wunsch nach Nähe, Vertrauen, Geborgenheit usw. mit sich zieht. Ich denke für einen modernen Menschen spielt diese soziale Komponente eine bedeutend wichtigere Rolle bei einer Beziehung, als der Wunsch nach sexueller Triebbefriedigung.

BeitragVerfasst: Sa 27. Nov 2004, 13:29
von Chennyboy
Natuerlich sind nicht alle von gleicher Interesse.
Aber alle wollen schoene Worte hoeren und alle denken: Ach wie toll ist doch die Liebe und alle denken, dass sie was Besonderes waeren.

Zu Maurice Beitrag, den ich erst jetzt bemerkt habe:
Na gut, zu den schoenen Worten gehoert natuerlich Nähe, Vertrauen, Geborgenheit usw., die du ihr zusaetzlich noch vorspielen sollst. Aber wenn man nach diesem Schema vorgeht, kann man jede junge Frau angeln. Und das soll die achsotolle Liebe sein?

BeitragVerfasst: Sa 27. Nov 2004, 13:34
von Maurice
Wer nur weiße Schafe gesehen hat, wird vermuten, dass es nur weiße Schafe gibt. Ein systematisches Denken, dass auf Empiri gründet, halte ich auch für die richtige Vorgehensweise, doch ist dieses natürlich nicht von Fehlschlüssen imun.
Chenny lass dir also sagen, dass du einfach nicht genügend Informationen zu haben scheinst, denn ich sage dir, es gibt auch schwarze Schafe. ;)

BeitragVerfasst: Sa 27. Nov 2004, 13:36
von aleanjre
Und du, liebster Chennyboy, denkst natürlich überhaupt nicht, das du was besonderes wärst? ;)
Jeder Mensch ist einzigartig!
Nicht jedes Mädchen möchte belogen werden, denn darauf kommt es doch raus, wenn du sagst "Schöne Worte..."! Aber jeder Mensch möchte natürlich, dass man respektvoll und freundlich mit ihm umgeht.

Beziehungen dienen AUCH dem Rassenerhalt, aber sehr viele Paare sind sich einig, keine Kinder zeugen zu wollen (und die Rente hat sich eh erledigt).

Mir scheint, Chenny, du hast gerade einen ziemlich depressiven Schub, und da ist es wohl ganz gut und richtig, dass du keine Freundin hast. ;)

BeitragVerfasst: Sa 27. Nov 2004, 13:39
von Maurice
*OT-Modus an*
*Philosophie- und Haarspalter-Funktionen gesteigert*
Ich sage jeder Mensch ist einmalig, aber niemand ist einzigartig.
Aber das gründet darauf, dass ich in dem Zusammenhang den Begriff "gleich" lieberaler benutze. ;)
*OT-Modus aus*
*Philosophie- und Haarspalter-Funktionen auf Normallevel gesenkt*

BeitragVerfasst: Sa 27. Nov 2004, 13:52
von Chennyboy
Ich bin leider beim Schreiben nicht so schnell wie ihr, also bitte keine Angriffe darauf, dass ich langsam schreibe.

zu aleanjre: Nein, ich denke nicht, dass ich was besonderes bin. Ich bin einer von abermillionen maennliche Wesen.
Schoene Worte muessen keine Luegen sein. Du musst ihr nur darstellen, dass sie eine Einzigartigkeit sei, die sich von allen anderen unterscheidet, und sie freut sich.
Das ist doch das reinste Spiel, und sowas soll toll sein?

zu Maurice:
Ich sage jeder Mensch ist einmalig, aber niemand ist einzigartig.
Genau meine Meinung. Die Liebe ist also gar nix Tolles, sondern nur ein Spiel. Schoen, dass man frueh so viel Erfahrungen sammelt, um spaeter nicht enttaeuscht zu werden und Selbstmord begeht. Sollte man nicht den Dichtern anklagen, dass sie ein falsches Bild von der Realitaet besingen?

BeitragVerfasst: Sa 27. Nov 2004, 13:58
von Maurice
@Liebe: Auch hier verweise ich dich auf mein Bild mit den weißen und schwarzen Schafen. ;)
Schön, dass du meinem Satz zustimmst, deinen Ausführungen hingegen kann ich das aber leider nicht, weil sie mir zu undifferenziert sind.

BeitragVerfasst: Sa 27. Nov 2004, 14:02
von aleanjre
Wenn du das Leben und Lieben so leidvoll findest, Chenny, könnte ich dir ein kontemplatives Dasein in einem tibetanischen Kloster empfehlen.;) Oder eine ähnliche Institution deiner Wahl.

Ansonsten könntest du dich der Lektüre von Goethes Werther widmen und völlig zufrieden Selbstmord begehen.

Oder du reflektierst noch mal, was du da wirklich sagst. Eine Menge Leute erleben Enttäuschungen in der Liebe, ohne dass danach der Rest des Lebens gelaufen ist. Es gibt sogar tatsächlich Leute, die glückliche Beziehungen führen. :cool:

BeitragVerfasst: Sa 27. Nov 2004, 14:25
von Lyx
Hmm, dass meiste von Chenny's Worten kann ich zwar nicht nachfühlen (bin da eher genau umgekehrt gepolt), aber in einem kann ich aus den vielen Erfahrungen auf die ich lieber verzichtet hätte zustimmen:

Die meisten Menschen (nicht nur Mädels) wollen belogen werden. Kaum jemand den ich jemals kennengelernt habe, würde eine Person mögen, welche durch und durch ehrlich ist(nicht nur ihr gegenüber, sondern auch sich selbst gegenüber, Idealen gegenüber, Ansichten gegenüber, usw.). >Fast< jeder meidet eine durch und durch ehrliche Person wie die Pest. Im Grunde läuft das ganze auf eine Aversion der meisten Menschen gegen Fehlerfreiheit hinaus: Ich würde mir zwar nie anmaßen zu behaupten, dass ich perfekt bin(eigentlich sehe ich mich weit davon entfernt). Aber den meisten bin ich (relativ gemeint) zu perfekt.

Insofern bin ich in einer teilweise ähnlichen Situation: Wenn ich wollte wüßte ich wie ich es anstellen muss um die meisten Mädels rumzukriegen. Dummerweise möchte ich aber genau das nicht, sondern möchte jemanden, die Ehrlichkeit zu schätzen und erwiedern weiß.

Dabei ist mir aufgefallen, dass die meisten Menschen scheinbar nicht nur eine Aversion gegen zuviel Ehrlichkeit und "Richtigkeit" haben, sondern zugleich auch Komplexe bekommen, wenn sie einer Person begegnen, welche zu ehrlich und "richtig" ist: Je nach Charakter reagieren Sie entweder feindselig, oder unterwürfig-ausweichend, weil so eine Person wie ein Spiegel für ihre eigenen Fehler ist - und daher ihr Selbstbewußtsein bedroht. Es spielt dabei überhauptkeine Rolle, ob jene "ideale" Person den Leuten ihre Fehler übelnimmt. Der Knackpunkt scheint schlicht und einfach Selbstreflektion zu sein - nahezu jeder hat Angst vor sich selbst und mag nicht in den Spiegel schauen.

Der Gipfel der Heuchlerei wird dann erreicht, wenn genau jene Leute dann von einer Person träumen, die so perfekt ist (ein Idol), in Wahrheit jedoch ihre Traumperson meiden würden, wenn sie vor ihnen stünde.

- Lyx

BeitragVerfasst: Sa 27. Nov 2004, 16:29
von Chennyboy
zu aleanjre: Warum sollte ich denn in einem Kloster leben? Ich habe meine Schule, und ich krieg vorraussichtlich 2007 mein Abi. Ich geniesse es, dass viele in der Stufe Angst vor mir haben. Ich muss auch noch dafuer zusehen, dass meine Beine gedehnt werden und dass mein Koerper staerker wird, wenn ich wieder nach China gehe.
Es mag sein, dass es Leute gibt, die gluecklich sind, was hat das jetzt mit mir zu tun? Bin ich denn ungluecklich? Ok, frueher mal, aber jetzt?
Was hat das denn damit zu tun dass alle junge Frauen im grossen und ganzen das Gleiche wollen?

zu Lyx: Den Kernpunkt hast du imo erkannt, worauf eigentlich meine ganze Argumentation basiert. Und weswegen du das meiste von mir nicht nachfuehlen kannst, vermute ich zu verstehen.
von Lyx:Dummerweise möchte ich aber genau das nicht, sondern möchte jemanden, die Ehrlichkeit zu schätzen und erwiedern weiß.
Das ist glaub ich unserer zentraler Meinungsunterschied. Du bist der Ueberzeugung, dass es solche Menschen gibt, es aber nicht feststeht, ob du sie treffen wirst.
Ich bin der Ansicht, dass solche Menschen Utopien seien, die man nie treffen wird.
Leider laesst es sich imo nicht beweisen, welche Standpunkt die Richtige ist.

BeitragVerfasst: Sa 27. Nov 2004, 16:39
von Lyx
Original geschrieben von Chennyboy Du bist der Ueberzeugung, dass es solche Menschen gibt, es aber nicht feststeht, ob du sie treffen wirst.
Ich bin der Ansicht, dass solche Menschen Utopien seien, die man nie treffen wird.
Leider laesst es sich imo nicht beweisen, welche Standpunkt die Richtige ist. [/B]


Ich bin der Gegenbeweis.


Du hast die Wahl zwischen drei Möglichkeiten:
  • Komfort: Dich mit dem zufrieden geben was Du serviert bekommst
  • Der steinige Pfad: Selbst jagen gehen für die Extrawurst
  • Freitod

So wie bei so ziemlich allem im Leben.

- Lyx, der Kater

BTW: currently playing: Cat's Miaow - [Songs For Girls To Sing] - #07.You Know It's True

Zufälle gibts... ;)

BeitragVerfasst: Sa 27. Nov 2004, 18:19
von Chennyboy
Ja klar, ich hab die drei Moeglichkeiten.
Natuerlich waehle ich den zweiten, was ich auch die ganze Zeit mache. Das Problem aber ist, das es kein Angebot besteht. Wenn keine Ware im Umlauf befindet, wenn es kein Extrawurst gibt, wie kann ich denn danach jagen?

BeitragVerfasst: Sa 27. Nov 2004, 18:27
von Maurice
Es gibt welche, du hast bisher nur keine gefunden. Es heißt also weitersuchen und versuchen dem eigenen Ideal in dieser Sache gerecht zu werden.