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Wirken auf andere

BeitragVerfasst: Mo 29. Nov 2004, 00:46
von Scipio
Hallo,


ich werde ziemlich oft als arrogant oder überheblich bezeichnet.
Von Freundinnen hörte ich ebenfalls schon mehrmals, das ich nicht unbedingt der Typ wäre, auf den Menschen so einfach zugehen...
ich kann das hingegen kein bischen nachvollziehen...
Ich bin 18 Jahre alt und denke, dass ich seit den letzten 2,3 Jahren Menschen ziemlich offen gegenüber stehe und eigentlich nett zu jedem bin.
Und wenndann würd ich das eher konsequent oder irgendwie positiv einordnen, was mich betrifft.
Leider weiß ich nicht so genau, was andre damit meinen oder wie ich das ändere...

Meint ihr, so etwas kommt einfach nur daher, dass ich meine Gestik oder meine Körpersprache nicht so gut unter Kontrolle habe oder doch aus meinem Charakter heraus?

Ich sehe mich zudem als ein Mensch, der eher emotitional gelenkt handelt und sehr auf seine Gefühle vertraut, dennoch sagte mir dieses Wochenende ein Mädchen, mit dem ich mal zusammen war, dass ich der gefühlloseste Mensch auf Erden sei.

Ich versteh all diese Personen nicht, will jetzt aber auch nicht ausschließen, dass sie mich einfach nicht kennen....
und bin mir auch im klaren, dass ich der bin, der wohl in seiner Überzeugung oder Selbstkritik falsch liegt...

würde mich über ein paar statements freuen...

thx

BeitragVerfasst: Mo 29. Nov 2004, 01:32
von Feuerkopf
Das klingt nach Diskrepanz zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung.
Wir haben durchaus blinde Flecken, was uns selbst angeht.
Möglicherweise kommst Du tatsächlich kühler - emotionsärmer - rüber, als Du selbst fühlst.
Vielleicht hast Du die Möglichkeit, die kritische junge Dame mal zu fragen, wie Du wirkst, was so kühl und unnahbar wirkt.
Schüchterne Menschen erwecken manchmal diesen Eindruck.

BeitragVerfasst: Mo 29. Nov 2004, 01:40
von aimless
weiß nicht, ob du falsch liegst..

wenn man weiß, was man will und wie man ist, ist man halt für andere ab und an arrogant..

im übrigen glaube ich, dass die meisten menschen sich emotionaler fühlen als sie sich geben, weil man sich mehr im stillen mit sich beschäftigt als vor anderen..

BeitragVerfasst: Mo 29. Nov 2004, 09:26
von Anaeyon
Solange du trotzdem mit den anderen Menschen gut auskommst ist das ja nicht so schlimm.

dennoch sagte mir dieses Wochenende ein Mädchen, mit dem ich mal zusammen war, dass ich der gefühlloseste Mensch auf Erden sei.

Naja, war dir die Person wichtig?


Mich bezeichnen auch viele als Arrogant, kühl etc.
Muss mir auch dauernd anhören, ich würde viel zu *geschwollen* reden (Ich rede nunmal deutsch ;) )

Ich hab einfach mal versucht die kritisierten Punkte an mir zu *verbessern*, und hab dann die Leute gefragt, ob ich ihnen so gefalle. Sie haben gemeint ich soll wieder lieber so wie immer sein, so ne extrem freundliche und tolerante Art würde mir nicht stehen...

Hilft dir warscheinlich nich wirklich, aber wenn dich deine Freunde/Freundinnen trotzdem so akzeptieren, dann mach dir doch einfach keinen Kopf über das, was sie wohl fälschlicher Weise (weil sie dich evtl. nicht gut kennen) an dir Kritisieren. Klar, man kann Dinge an sich selbst übersehen, aber so wie Scipio sich beschreibt, kann ich mir nicht vorstellen, er wäre Gefühlslos, alleine schon weil er diesen Thread gestartet hat.

BeitragVerfasst: Mo 29. Nov 2004, 11:03
von aleanjre
Da wir dich nicht kennen, ist das schwierig, Scipio. :P

Hm, also ich kenne zwei Arten von Menschen, die so arrogant und gefühlskalt wirken, dass niemand mit ihnen zu tun haben will.
Die einen sind davon überzeugt, allen anderen Menschen weit überlegen zu sein. Zitat eines solchen Kollegen: "Ich habe noch nie jemanden getroffen, der mir auch nur Ansatzweise intellektuell ein geeigneter Diskussionspartner gewesen wäre, und ich fürchte, das wird wohl auch nicht mehr geschehen." (War übrigens ein arbeitsloser, frisch promovierter Physiker. :D)

Die anderen sind in der Gesellschaft unsicher. Sie beherrschen sich und ihre Gefühle stark, um sich selbst zu schützen, keine Angriffsfläche zu bieten, dadurch ist ihre Körpersprache steif, Mimik und Gestik wenig ausgeprägt. Pokerface eben. Wenn dazu dann die Sprache ein wenig harsch rüberkommt, kann das sehr arrogant wirken. Es ist eben ein Unterschied, ob man sagt: "Ich denke..." "Ich hab da gehört" "Kann es sein" oder: "Das ist so". Kleinigkeiten, die das eigene Bild beeinflussen.

Wenn deine Exfreundin sagt, du seist der gefühlskalteste Mensch der Welt, könnte das allerdings daran liegen, dass sie noch enttäuscht ist. ;)

BeitragVerfasst: Mo 29. Nov 2004, 16:27
von Scipio
danke euch vielmals für die Antworten...
gerade im 2. Fall, den aleanjre konnte ich mich denke ich ein wenig wiederfinden....
nur ein wenig, weil ich versuche Leuten offen gegenüber zu stehen...
Ich bin eher so einer der Typen, die Blickkontakt beim kommunizieren suchen oder sich beim Händegeben vorbeugen...
....oder Kontakt allgemein suchen.


@Feuerkopf
Ich fragte mal meine erwähnte Exfreundin, die so etwas schonmal vor monaten andeutete, warum das so sei....
naja, es kam für mich eine ziemlich leere Antwort, ich würd sie klischeehaft als eine typische Frauenantwort beschreiben...
Schüchtern bin ich nicht.

danke

BeitragVerfasst: Mo 29. Nov 2004, 16:48
von Feuerkopf
Ohoh,
der junge Herr hat aber ein fest gefügtes Menschenbild. :s126:
"Typische Frauenantwort", soso.

Vielleicht hat sie ja recht mit ihrer Meinung...!?;)
Möchtest Du nur bestätigt werden in Deinem Bild von Dir selbst, oder bist Du wirklich daran interessiert zu erfahren, wie Du wirkst?
Dann höre zu!

BeitragVerfasst: Mo 29. Nov 2004, 17:27
von Scipio
Das Klischee, das ich meinte, als ich von "Frauenantworten" rede, ist, dass es eine These gibt, die nicht begründet werden kann....
weil Frauen oft intuitiv eine These oder Behauptung für sich selbst begründen und das dann nicht direkt in Worte fassen können....


Ich glaub, ich hätte keinen Thread eröffnet, wenn ich in meiner Ansicht bestätigt werden will ...

Ich suche ja neue Aspekte, aber in ihrer Antwort konnte ich keine neue Anschauung sehen...

BeitragVerfasst: Mo 29. Nov 2004, 17:34
von Feuerkopf
Gerüchte, Scipio, nur Gerüchte. ;)

Offenbar hat sie einen gefühlsmäßigen Eindruck von Dir, danach hast Du ja auch gefragt. Manchmal ist das schwer in Worte zu fassen, das stimmt.

Generell solltest Du ruhig Bekannte hin und wieder fragen, wie Deine Außenwirkung ist. Bei den Antworten einfach nur zuhören. Das erweitert Deinen Blickwinkel.

BeitragVerfasst: Mo 29. Nov 2004, 18:11
von janw
So, ich hab das gerade mal nach hierhin verschoben, das Thema ist ja doch tiefgehender...janw

BeitragVerfasst: Mo 29. Nov 2004, 20:16
von Scipio
mh, ich hab mal gelernt, dass man solche Fragen nicht stellt ;)
Vielleicht hab ich auch einfach keine richtigen guten Freunde in meinem bekanntenkreis, aber ich finde es schon ein wenig komisch, andere Leute zu einem selbst so einfach zu fragen....

Dass es die beste möglichkeit ist, sehe ich gerne ein ;)

Hattet ihr Leute schonmal zur eigenen Person "befragt"?

Danke dir!

@janw
Sorry für falsches Unterforum.

BeitragVerfasst: Mo 29. Nov 2004, 20:39
von Lyx
Würdest Du Dich als introvertiert bezeichnen, wenn Du ehrlich zu Dir bist? (Diskrepanz zwischen wie man sich selbst fühlt, und was man davon nach außen trägt).

Nebenbei gesagt..... das Wort "Arroganz" ist unter den meisten Leuten ein wischiwaschi Wort, welches einfach für alles mögliche benutzt wird. Z.B. kennen die meisten nicht den Unterschied zwischen Arroganz und Stolz, oder verwechselt es zumindest dauernd. Das soll nun natürlich kein Freibrief sein Dir einfach zu sagen "ach, ich bin bloß stolz, und nicht arrogant und die können das nicht außeinanderhalten". Es ist bloß eine von vielen Möglichkeiten - inklusive der, das sie recht haben könnten.

Wenn Dir das nächste mal jemand sagt Du wärst arrogant - dann frag sie wieso.

Hattet ihr Leute schonmal zur eigenen Person "befragt"?

Mach ich dauernd. Das ist Teil von sich gegenseitig kennenlernen, Mißverständnissen vorbeugen/ausräumen und Konflikte lösen.

- Lyx

BeitragVerfasst: Mo 29. Nov 2004, 20:40
von Zalvatore
Ich bin ganz ehrlich. NEIN.
Ich habe natürlich drüber nachgedacht, macht bestimmt jeder mal. Aber fragen, nein, dafür bin Ich wohl zu schüchtern.
Es ist auch die Frage ob man(n) die Wahrheit erfahren will bzw. ob einen die Wahrheit gesagt wird?

Unwissenheit ist manchmal ein Segen!

BeitragVerfasst: Mo 29. Nov 2004, 22:00
von W@bster
Ich komme mit vielen Leuten klar die ich mag aber wenn ich mit denen nicht klarkomme, die mich sowieso dauernd ans****ßen is mir das relativ scheiß egal.

Wahrnehmung der Anderen ist willkürlich und nur bedingt vorhehrsehbar/manipulierbar.

Ich persönlich komme nur mit wenigen Leuten gut klar. Aber mit denen mit denen ich klarkommen will.

"Wer von allen gemocht werden will wird vn niemandem gemocht"

BeitragVerfasst: Mo 29. Nov 2004, 22:26
von Scipio
@ W@bster
Es geht mir weniger darum, dass mich andre nicht akzeptieren so wie ich bin, sondern, dass andre einen Teil von mir nicht mögen könnte, den ich eigentlich selbst überhaupt nicht haben will oder mir nur versehentlich von der Gestik und Mimik angeeignet habe....

@Lyx
Ich würde mich eigentlich schon als introvertiert bezeichnen...
was meinst du denn damit?

BeitragVerfasst: Di 30. Nov 2004, 17:37
von W@bster
könnte man den Begriff "introvertiert" mal bitte für ganz blöde erklärenß??

Danke!

BeitragVerfasst: Di 30. Nov 2004, 18:00
von Wombat
Introversion ist eine nach innen gerichtete seelische Einstellung, bei der die Aufmerksamkeit und die Wahrnehmung eher auf die eigenen Gedanken und Gefühle als auf die Außenwelt gerichtet ist.

Introvertierte Menschen gelten als nachdenklich und oft "langsam von Entschluss", haben meist nur geringen Unternehmungsgeist, schätzen die Ruhe sowie "gute", tiefe Gespräche und vermeiden es, in laute und spektakuläre "Events" hineingezogen zu werden. Freundschaften kommen weniger zustande als bei extrovertierten Menschen, sind aber intensiver und dauerhafter.

Eine extreme Introversion - ein dauerhafter Rückzug ins eigene Schneckenhaus - kann hingegen zum Verlust von Freundschaften und Beziehungen und im schlimmsten Fall zu Vereinsamung oder Depression führen.

(Quelle Wikipedia)

BeitragVerfasst: Di 30. Nov 2004, 18:50
von Stalker
Wobei anzumerken ist dass "der Schlimmste" Fall, nur dann überhaupt ein schlimmer Fall ist, wenn man ihn als solchen Ansehen will.

Ich wirke auch häufig arrogant, und überheblich, habe ich mir sagen lassen. Dem würde ich persönlich überhaupt nicht zustimmen, da ich persönlich jede From des Snobismus aus tiefstem Herzen ablehne.
Nun, ich denke, viele Menschen beurteilen andere Menschen nach ihren eigenen Masstäben. Für einen extrovertiert denkenden Menschen ist es ganz natürlich Sympathie durch Offenherzigkeit, und Anitpathie durch Verschlossenheit zu demonstrieren. Wenn du also schweigsam bist, oder sonstwie introvertiert, ist das für dich selbst ein ganz natürlicher Umgang mit Menschen, während es auf einen extrovertierten Menschen wie ein persönliche Ablehnung wirkt.
Und eine grundlose Ablehung fremder Menschen, kann man schnell für Arroganz halten.
Im Grunde liegt ein Kommunikationsfehler vor (Fragen sepezielle dazu, bitte an Enoon), was für den einen normal ist, ist für den anderen arrogant.

Ich würde dir empfehlen, damit leben zu lernen. Menschen die dich besser kennen werden deinen Mangel an Arroganz feststellen (Vorraus gesetzt du bist nicht arrogant^^), und Menschen die dir fremd sind - was bedeutet ihre Meinung schon?

BeitragVerfasst: Di 30. Nov 2004, 22:48
von Scipio
Mir bedeutet eigentlich recht viel das, was andere, auch fremde, von mir denken und jeder gute Freund war doch mal fremd oder?

BeitragVerfasst: Di 30. Nov 2004, 22:57
von Stalker
Wenn du so denkst, geh den anderen weg. Lächle viel, Saufe auf Partys, wirk ein bißchen dumm, dumme hält niemand für Arrogant, rede viel übers Wetter.

Waldmannsheil.