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Liebe nicht nur eine Gefühlssache

BeitragVerfasst: Sa 18. Mär 2006, 02:23
von superconductor
Das Gefühl der Liebe ist nur ein Aspekt. Die Liebe zu jemandem ist vorallem auch der willentliche Entscheid dazu. Dies scheint mir oft unter zu gehen. Was für Aspekte gehen eurer Meinung noch meistens unter?

BeitragVerfasst: Sa 18. Mär 2006, 10:08
von Milena
hm...Gefühl und willentlicher Entscheid...wie sollte ich das jetzt unterscheiden, bzw. voneinander trennen....aus dem Gefühl für einen Menschen erfolgt doch der willentliche Entscheid...
also ich empfinde liebliche angenehme Gefühle (sag ich mal) für einen Menschen,
daraus resultiert für mich der Entscheid, dass ich ihn näher kennenlernen möchte, ihm näher kommen möchte usw......
oder meinst du mit anderen Aspekten Superconductor, vielleicht die Berechnung, dasss ein Mensch einen anderen heiratet z.B. um in eine bessere Lohnsteuerklasse zu rutschen....ist natürlich alles drin....
aber viel hat das nicht mehr mit Gefühl zu tun...
oder einen Menschen anziehend finden auf Grund seiner äusserlichen Attraktivität....ist auch möglich.....aber ob da ein herzliches Gefühl dahintersteht....?

BeitragVerfasst: Sa 18. Mär 2006, 10:54
von superconductor
Gefühle und ein willentlicher Entscheid ist was ganz anderes. Und ich meine das muss sich gar nicht zusammen bringen lassen. Es sind einfach (mal) zwei Komponenten welche die Liebe ausmachen. Was auf was folgt spielt mal keine Rolle.

Für mich spielt hier der Begriff Liebe die zentrale Rolle - ich denke also nicht an wirtschaftliche Vorteile, auch wenn das vielleicht ein Ansporn war aus dem auch ne Liebe entstehen könnte. Mir geht es hier um eine Horizonterweiterung des Wortes Liebe (als Anwendung / Umsetzung).

Zur Klarheit versuche ich die Liebe mal zu fassen: Wenn ich jemanden liebe, NUR weil das Gegenüber mir so gefällt, so schön ist, mich an macht und der gleichen, fehlt mir einfach noch ein grosser Teil der Liebe. Denn so ist es für mich nur ne EGO-Handlung und sobald diese Dinge (auch Gefühle) nicht mehr stimmen lass ich ihn fallen. Da heisst bei mir Liebe schon, als selbständiges Individuum alles auf eine Gegenüber zu setzen (also eben Willentlich). In dem Sinne, dass ich mich eben dafür entscheide auch in diese Sache zu investieren, helfe die Liebe mitzutragen. Ich meine daran muss geschaffen werden und es ist ein Lebensprojekt, wobei der Blick auf die Ehe gerichtet ist.

Ich glaube, was für diesen Thread ganz wichtig ist
ich möchte mich hier nur auf die Liebe zwischen sich gegenüber stehenden Menschen beschränken
damit der Thread ein klaren Charakter behält.

BeitragVerfasst: Sa 18. Mär 2006, 11:46
von Lykurg
Das klingt so kontrovers - ist das beabsichtigt? Was ist mit Menschen, die gewohnheitsgemäß Seite an Seite stehen?

Abgesehen von dieser Einschränkung (die vielleicht gar keine sein sollte) entspricht der Thread aber in seiner Intention mE weitestgehend diesem.

BeitragVerfasst: Sa 18. Mär 2006, 12:08
von superconductor
Zitat von Lykurg: Abgesehen von dieser Einschränkung (die vielleicht gar keine sein sollte) entspricht der Thread aber in seiner Intention mE weitestgehend diesem.


Nein ich möchte eben hier Bewusst auf die Aspekte der Liebe eingehen, wobei die Gefühle hier mal nicht bestimmend sein sollen um eine andere Grundlage zu schaffen.

BeitragVerfasst: Sa 18. Mär 2006, 13:39
von Milena
..tja, das war´s dann, zumindest für mich,
denn ohne Gefühl geht bei mir nichts...
ich verstehe deshalb auch nicht, was das ganze dann soll....
du sagst: Lebensprojekt, mit Blick auf die Ehe gerichtet....
hab ich nichts dagegen, wenn´s so kommen soll,
wenn nicht, lebe ich trotzdem sehr kultiviert im Einvernehmen mit
meinem Liebsten.....
und die Zweisamkeit als Projekt zu deklarieren,
da mach ich nicht mit,
denn wie gesagt, alles im Leben läuft bei mir unter der Tendenz
des Gefühls ab.

BeitragVerfasst: Sa 18. Mär 2006, 13:48
von e-noon
Mir wäre es lieber, wir würden das in dem vorher schon bestehenden thread diskutieren ^^ denn da war etwa dieselbe Fragestellung, und die Diskussion war schon im Gange.

Aber meinetwegen: Ich denke, dass zur "Liebe" mehr gehört als das "Gefühl der Liebe", wobei das mit der Unterscheidung schwer zu erklären ist ^^

Denn zur Liebe gehört auch, den anderen als Menschen wertzuschätzen, den anderen etwas zu kennen, den anderen anzunehmen ...

Um Liebe ohne Gefühle geht es sicher nicht, Milena ... eher darum, was neben dem Gefühl noch zum "Zustand" der Liebe gehört.

BeitragVerfasst: Sa 18. Mär 2006, 14:02
von superconductor
Zitat von e-noon:Mir wäre es lieber, wir würden das in dem vorher schon bestehenden thread diskutieren ^^ denn da war etwa dieselbe Fragestellung, und die Diskussion war schon im Gange.


Wenn da die Allgemeinheit (scheint bis jetzt ja der Fall zu sein) kein Unterschied sieht, kein Problem - dann soll es geschlossen werden.

Doch meine ich, dass ich hier weniger nach der Ursache für die Liebe gefragt habe (was ja im bestehen Thread der Fall ist), sondern was die Liebe ausmacht, also was die Liebe auszeichnet, charakterisiert (neben der Gefühlssache).

BeitragVerfasst: Sa 18. Mär 2006, 14:06
von e-noon
Ist praktisch dasselbe - ob man sagt, meine Liebe ist ausgezeichnet durch x, y, z oder ob man sagt, ich liebe jemanden wegen x,y,z

Zum Beispiel wegen "Gefühl der Liebe", "Vertrauen" und "gutem Aussehen" als x,y,z.

Bis die Mods den thread so umgewurschtelt haben, dass unsere Beiträge hier im anderen thread sind und dieser gelöscht (oder wir diese Arbeit gar selbst erledigen müssten :boah: ), können wir genauso gut hier diskutieren, wenn wir schon mal angefangen haben :)

Was gehört denn deiner Meinung nach noch zu einer Liebe? Und erstmal vorneweg: Kannst du den Begriff Liebe, so wie du ihn meinst, etwas erkläutern? Es gibt nämlich viele verschiedene Vorstellungen von Liebe, sodass man erstmal klären muss, um was genau es geht ^^

BeitragVerfasst: Sa 18. Mär 2006, 15:46
von Ipsissimus
ich denke, Superconductor will darauf hinaus, daß eine auf einer Willensentscheidung begründete Liebe gegenüber einer auf einem Gefühl begründeten Lieber stablier ist, nach dem Motto, ich bleibe bei dir, auch wenn mein Gefühl etwas anderes sagt, denn ich habe irgendwann einmal ja zu dir gesagt und das heißt, ich habe die Verantwortugn für dieses Ja ein Leben lang. Ich denke, es geht ihm um eine Apologetik des christlichen Ehekonzeptes

BeitragVerfasst: Sa 18. Mär 2006, 15:52
von superconductor
Nein, es geht mir dabei nicht um eine Verteidigung oder Rechtvertigung des Ehekonzeptes. Sondern darum, dass ich sobald es um Liebe geht, dagegen ankämpfe alles den Gefühlen zu unterstellen.
Es hat auch nichts mit Stabilität zu tun (das ist nur die Konsequenz davon), sondern mit dem Charakter der Liebe.
Ansonsten hast du mich gut verstanden. ;)

Was das christliche anbelangt; klaro ist dies enthalten, entweder man ist etwas (christ, hindu, islam, atheist, ...) und lebt es auch oder sonst :crazy:

BeitragVerfasst: Sa 18. Mär 2006, 15:56
von e-noon
Den Satz bis "nach dem Motto" unterstütze ich, wobei sich beides wie gesagt nicht ausschließt. Eine NEBEN dem Gefühl der Liebe AUCH auf Vernunftgründen bestehende Verbindung ist imo langlebiger und erfüllender als eine, die auf willkürlichen hormonellen Reaktionen auf bestimmte Pheromone beruht ;)

Ihm direkt die christliche Intention zu unterstellen, halte ich für verfrüht; zumindest hat er noch nichts gesagt, das zwingend darauf hinausläuft.

Wenn einen Liebe nicht mehr hält, aber Freundschaft und gegenseitiger Nutzen ( :D ) einen zusammenhalten, ist das sicher nicht verkehrt; wohl aber, wenn lediglich das festhalten an einer unnötigen Tradition (Ehe) zwei Menschen an ihrer Entfaltung hindert und aneinander fesselt.

BeitragVerfasst: So 19. Mär 2006, 02:27
von C.G.B. Spender
So unterschiedlich die Menschen sind, so unterschiedlich sind auch das Kennenlernen und die weiteren Wege durch das gemeinsame Leben. Manchmal kann es ein ungestümer Funkenflug sein, Leidenschaft und später das Erkennen von echter Freundschaft. Manchmal kann eine langjährige Freundschaft zu einer Beziehung werden.

Es ist schön, wenn mehr da ist, als Leidenschaft und Romantik. Das gibt dem Ganzen die Tiefe, die Liebe braucht, um fort zu bestehen. Genauso schön ist es, wenn ein Paar die silberne Hochzeit feiert und beide sich trotzdem wie frisch Verliebte in die Augen schauen.

Vielleicht sollte man manche Dinge so nehmen, wie sie sind. Ein Haufen wunderbarer Geschenke, und Geschenke kann man entweder annehmen, oder ablehnen. Das entscheidet man selbst, auch bei der größten Versuchung, und man muß auch selbst mit der Entscheidung leben, die man trifft.

Ich bin mir sogar relativ sicher, dass es Menschen gibt, die sehr gut zusammen passen, aber trotzdem nie große Gefühle oder Leidenschaft füreinander entwickeln werden.

BeitragVerfasst: So 19. Mär 2006, 02:39
von Feuerkopf
Verstehe ich es richtig, und es wird eine - wie ich finde - künstliche Trennung von Kopf und Bauch beschrieben?
Ein Mensch ist immer beides, und nur das harmonische Miteinander von Gefühl und Verstand macht uns aus. Zuerst ist immer das Gefühl da (im Sinne von sinnlicher Wahrnehmung), es ist die Basis der Verstandesleistung.

Für mich ist Liebe immer beides, Bauch und Kopf.

BeitragVerfasst: So 19. Mär 2006, 03:18
von janw
Moderative Anmerkung:

Der andere thread ist schon recht weit fortgeschritten und geht, wenn ich es recht sehe, von der Dominanz der Gefühlskomponente aus, was hier ja gerade zur Disposition gestellt wird.
Insofern beleuchtet dieser thread die Thematik von einer anderen Seite, so daß er als eigenständig angesehen werden kann.
Insofern, macht mal ruhig weiter :)

Werd morgen mal medias in res gehen...

BeitragVerfasst: So 19. Mär 2006, 14:19
von superconductor
Zitat von Feuerkopf:Zuerst ist immer das Gefühl da (im Sinne von sinnlicher Wahrnehmung), es ist die Basis der Verstandesleistung.

Ok. ich nimm zur Kentniss das für dich immer zuerst das Gefühl ist. Auch wenn ich das gar nicht teilen kann und behaupte, dass wenn ich mich mit ganzem Willen für etwas entscheide, dann spielt nach einer gewissen Zeit auch das Gefühl mal mit (wobei das Gefühl ja eh immer ne Berg und Tal fahrt ist - also kein Bestand hat, keine Basis bieten kann). Was nebenbei der Grund für diesen Thread war.
Doch nicht mehr dazu, da es hier im Thread um alles ANDERE als um die Gefühle gehen soll (neben bei darf es natürlich trotzdem genannt werden es heisst ja "Liebe nicht NUR eine Gefühlssache").

BeitragVerfasst: So 19. Mär 2006, 15:33
von Ipsissimus
Liebe basierend auf einer Willensentsheidung, die lebenslänglich durchgehalten wird, das kann gutgehen, wenn die Willensentscheidung von entsprechenden Gefühlen unterstützt und abgesichert wird. Das Verweilen in einer Liebesbeziehung aufgrund einer Willens- oder Verstandesentscheidung, wofern diese Beziehung der entsprechenden Gefühle entbehrt, halte ich für den Beginn einer Lüge, die sich erstens selbst mit Hölle bestraft und zweitens die Ergebnisse, die mensch sich vielleicht erhofft, selbst wieder aufhebt durch die ungeheure Kraft, die auf ihr Erreichen verschwendet werden muss.

BeitragVerfasst: So 19. Mär 2006, 15:54
von superconductor
Zitat von Ipsissimus:Liebe basierend auf einer Willensentsheidung, die lebenslänglich durchgehalten wird, das kann gutgehen, wenn die Willensentscheidung von entsprechenden Gefühlen unterstützt und abgesichert wird. Das Verweilen in einer Liebesbeziehung aufgrund einer Willens- oder Verstandesentscheidung, wofern diese Beziehung der entsprechenden Gefühle entbehrt, halte ich für den Beginn einer Lüge, ...
--> d.h. auch, dass die Liebe NUR eine Gefühlsache ist, da sie immer das "letzte Wort" eine Art Veto Recht hat gegenüber den anderen Charakteristiken, welche die Liebe ausmachen.

Und diese Willensentscheidung oder Verstandesentscheidung wird die Gefühle auch in den Griff (Schranken) bekommen.

Für dich heisst es also dass das Gefühl sagt, was Lüge (also auch Wahrheit) ist (ich teile das nicht).

@all aber BITTE, hier soll nicht das Gefühl das Hauptthema sein]http://www.the-web-matrix.de/showthread.php?t=17346[/url]

BeitragVerfasst: So 19. Mär 2006, 18:09
von Ipsissimus
**fiktiv**

"Liebling, nachdem ich mal alles duchgerechnet habe, ist mir klar geworden, daß meine Finanzen mit dir an meiner Seite wesentlich besser sind; außerdem muss jemand für unsere Kinder bezahlen und das Haus abzahlen. Von daher kannst du meiner unverbrüchlichen Liebe sicher sein."

Klingt wirklich nach Liebe^^

BeitragVerfasst: So 19. Mär 2006, 20:24
von Milena
...es ist was es ist...sagt die Liebe...
oder hat Frau alleine die Kinder gezeugt und das Hausgerüst aufgestellt...
hatten nicht beide gemeinsame Träume...
wieso ist Frau immer der Übeltäter, wenn Mann ins Portemonnaie greift....
tut Frau niemals etwas für den Mann...
gilt es immer etwas zu tun....
können nicht beide daselbe Ziel verfolgen....?
ist Liebe nicht, was es ist....nicht mehr und nicht weniger....
kann es nicht sein, dass Frau Mann liebt und trotzdem er tiefer in die Tasche
greifen muss......
ist immer alles nur schlecht und negativ auf der Welt....??