Das unbekannte Mädchen

Erlebnisse und Erfahrungen aus den schönsten und den traurigsten Stunden des Lebens. Träume von der perfekten Liebe und ein Kummerkasten für ihr Scheitern.
Legendre
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Mi 19. Jul 2006, 10:12 - Beitrag #1

Das unbekannte Mädchen

Gestern saß ich an einem Tisch in einem öffentlichen Raum und beschaute mir so die Menschen. Vor allem die Damen. Viele dieser Wesen sind so stark uniformiert, verunsichert und neigen dazu sich hemmungs-und selbstachtungslos einer lächerlichen Maskerade hinzugeben, es macht mich traurig. In mir entsponn sich ein Wunsch, der, je länger ich darüber nachdachte, immer stärker zu einer tief melancholischen Sehnsucht wurde. Ich würde sehr gerne das Mädchen kennenlernen, das ich selbst wäre. Ich würde ihr gerne dabei zusehen, wenn sie einfach irgendwo an Tischen sitzt, wie ich es jetzt tue, würde ihre zarte Haut und ihre anmutigen Bewegungen bewundern, ihren lockeren und sicheren Stil, ihre sanfte Stimme und ihr natürliches Lächeln, ihre geschmackvolle und dezente Kleidung. Ein Mädchen, dass eine gesunde Existenz lebt, ein in sich selbst ruhendes Wesen. Es ist die Sehnsucht nach Selbstheilung, nach tiefer Vertrautheit und Verständnis, und es ist auch die Sehnsucht danach, einmal ein anderer Mensch zu sein, einem anderen Geschlecht anzugehören, es ist die Sehnsucht nach Vereinigung, nach Schöpfung, die Suche nach dem Weg zur besseren Person hin.

Ipsissimus
Dämmerung
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Mi 19. Jul 2006, 11:58 - Beitrag #2

was du beschreibst, Legendre, sind die Eigenschaften eines alten, weisen, abgeklärten Menschen, die du dir in der Körperlichkeit eines jungen Menschen wünschst. Ohne bestreiten zu wollen, daß es das geben mag, schätze ich mal, daß deine Chance, 5mal hintereinander im Lotto als einziger den Jackpot zu knacken, wesentlich höher ist, als deine Chance, solch einen Menschen zu finden, einfach, weil die von dir beschriebenen Eigenschaften Zeit brauchen, um heranzureifen.

"Das unbekannte Mädchen" ist der Traum eines einsamen Jungen; aber vielleicht kannst du eines Tages ein Mädchen oder eine Frau finden, mit der gemeinsam du dich dorthin entwickeln kannst

Legendre
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Do 20. Jul 2006, 13:38 - Beitrag #3

Danke für deine Antwort

C.G.B. Spender
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Fr 21. Jul 2006, 03:41 - Beitrag #4

Menschen sehen

Ich sehe eine Antwort, und wo war die Frage? ;)

"Das unbekannte Mädchen" liest sich als Titel schon recht mysteriös-romantisch. Es könnte der Titel eines guten Krimis oder eines schlechten Groschenromanes sein. Irgendwo dazwischen bewegt sich manchmal das Leben, so scheint es mir.

Mich würde interessieren, was du, Legendre, unter der erwähnten Maskerade verstehst?

Uniformiert sind schließlich alle Menschen auf eine gewisse Art und Weise, auch jene, die sich mit ihrem ungewöhnlichen Aussehen und Verhalten unbedingt von der Masse abheben wollen, z.B. Grufties und Punker, etc.

Natürlich gibt es Menschen, deren Selbstbild so gefestigt ist, dass sie es nicht mehr nötig haben, überhaupt zu versuchen irgend einer bestimmten Gruppe zuzugehören. So eine Einstellung würde ich eher ab einem Alter von Mitte Zwanzig erwarten, wobei das doch etwas optimistisch geschätzt ist, wenn man bedenkt, wie sehr verschiedene Rollen, und damit mitunter Masken, vom Menschen in einer Leistungsgesellschaft verlangt werden. Manche wachsen auch in ihre Uniformen hinein und wachen mit erst mit 50 oder so auf, haben eine Midlifecrisis, stellen alles in Frage und suchen sich selbst, manche wachen nie auf und sind glücklich dabei. Ich versuche Niemanden dafür zu verurteilen.

Jemand anderes sein zu wollen und die Vorstellungen darüber sind sicher ein Teil einer gewissen Selbstreflektion und das Abwägen zwischen dem Sein das gelebt wird und dem Sein das vorerst Wunsch bleibt.

Ich beobachte auch gerne Menschen, ja, meistens drängen sich mir die Beobachtungen geradezu auf. Es passiert dabei viel zu selten, dass ich eine Person treffe, die genauso ein Punkt der Stille zu sein scheint, wie ich. Wenn es dennoch passiert, prägt sich mir dieser Moment ein und manchmal entstehen da Gespräche und Freundschaften und die Liebe zu den Menschen, als eine spontane umarmende Geste, die so frei wie traumhaft jenseitig ist.

Es ist schön, wenn man Tagträume teilen kann. Es ist der Himmel, wenn man Tagträume gemeinsam durchlebt.

Manchmal jedoch, passiert nichts, es gibt kein Gespräch, nur ein Belauern, fast einem Gewitter gleich, das abwartend in der trägen Luft zum dunkelblauen Moloch wird und einen nie erreicht. Der Duft nach Regen durchdringt alles. Fragezeichen sind kostbare Hüllen für Seinkönnte, für Träume.

Milena
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Fr 21. Jul 2006, 08:13 - Beitrag #5



es ist auch die Sehnsucht danach, einmal ein anderer Mensch zu sein, einem anderen Geschlecht anzugehören,

....das ist interessant Legendre....
ich als weiblicher Mensch hatte noch nie diesen Wunsch dem anderen Geschlecht anzugehören....
ich hatte noch nicht wirklich darüber nachgedacht, ist zu weit weg, um diesen Gedanken auszubreiten und gedanklich zu versuchen in eine männliche Person zu schlüpfen.....
ich kanns einfach nicht....
und ein besserer Mensch zu sein-
ob besser oder schlechter,
ich kann nur der sein, der ich bin.....
oder..?^^

Legendre
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Fr 21. Jul 2006, 10:27 - Beitrag #6

@Ipsissimus: Du hast vermutlich genau den Nagel auf den Kopf getroffen. Wenn ich so etwas schreibe, weis ich häufig gar nicht um was es geht, und es wird mir oft erst im Nachhinein klar. So jemanden zu treffen ist logischerweise sehr unwahrscheinlich, ich habe ja noch nicht einmal einen mann getroffen, der mir auch nur im entferntesten ähnlich gewesen wäre. Bis es soweit ist; ich erwarte es nicht; nehme ich halt was ich kriegen kann, arrangiere mich, und bin im bitteren Kern weiter tiefromantisch. ;-)

@Spender: Unter Maskerade verstehe ich die offensichtliche Verbiegung junger unsicherer Mädchen, die bis zur Selbstverleugnung sich steigert. Ich mache es an einem bestimmten Typus fest, zb. Ich kenne flüchtig von früher ein Mädchen, vielleciht 5 jahre jünger als ich, auf dem land ansässig. ich komme aus einem vorort von regensburg, in dem man einen recht fiesen dialekt spricht. bitte nicht falsch verstehen, dialekte sind sehr wichtig und schön und ich als sprachwissenschaftler bin der letzte der etwas gegen sie hat. nur: ich kannte dieses mädchen wie gesagt flüchtig , weil sie die schwester eines typen ist mit dem ich früher bisweilen mal weggegangen bin. der ganze haushalt dort war durch und durch provinziell, vom breiten dialekt der eltern und der schwester, über die rustikalen möbel, die geschmacklosen farben der nägel der mutter. der bruder viel dort etwas aus dem rahmen. wieder möchte ich nicht werten, ich betrachte es als soziologische mileustudie. jedenfalls wollte dieses mädchen ebenfalls germanistik studieren, und sie rief mich eines tages an, fragte mich ein wenig aus, was denn die inhalte des studiums wären, wollte auskunft zu fromalen fragen und ähnliches. alles in unserem heimatdialekt. ich spreche mit "native speakern" dann auch gerne in einem ausgeprägten dialekt, zum einen weil es häufig distanzierung und ablehnung hervorruft, wenn man dies nicht tut, zum anderen weil ich diesen dialekt liebe und er für mcih ein stück heimat bedeutet. sechs wochen später begann das neue semester und sie hatte sich entschlossen sich einzuschreiben. wir sahen uns zunächst recht häufig. sie machte lange zeit einen geknickten eindruck, sie wirkte unglücklich und einsam. ich frage sie manchmal wie es ihr so ergehen würde, und sie war offen und ehrlich.
es war mitanzusehen, wie sich dieses junge mädel, sie war glaube ich gerade 18 geworden, durch den gesellschaftlichen druck der girl-groups an der germanistischen fakultät zu einem stark beschleunigten modisch-habituellen "reifeprozess" sich gezwungen sah. sie trug zu beginn noch recht lustige mädchenklamotten, soclhe die üblich sind, wenn das mädel gerade dem bravo-alter zu entwachsen sich anschickt. jetzt war immer mehr zu beobachten wie sie sich nach der neuesten tussimode zu stylen begann. zwei tutorien hatten wir nun bereits zusammen, die ich zwecks wiederholung besuchte. ich war jedesmal schockiert beinahe, wenn ich sie in diesen tutorien sprechen hörte. eine derart gestelzte und unnatürlcihe sprache ist mir noch nciht oft untergekommen. ein dilletantischer vesuch des hochdeutschen, gepresste sätze, durchzogen von ungelenken betonungen, künstlichen intonationen, gepaart mit einem angestrengt freundlichem und lässigem gesichtsausdruck. wenn es ihr möglich ist vermeidet sie es jetzt mit mir zu reden, besonders wenn ihre neuen freundinnen es sehen könnten, dass sie sich mit so einem stranger unterhält. natürlcih ist dies ein extremes beispiel, jedoch beobachte ich solche prozesse, häufig in abgeschwächter form, beinahe tägich in meienr umgebung. jeder mesnch spielt permanent eine rolle, jede situation ist mit spezifischen erwartungen der an ihr beteiligten besetzt, klar. ich würde mir halt nur wünschen dass diese tatsache von den leuten öfter mal erkannt und ironisch gebrochen wird. he, ich BIN mitte zwanzig, und mein kreuz hat mich heute morgen schon wieder um den schlaf gebracht ;-)

@Milena: ich habe dieses bedürfnis schon öfter gehabt. mich würde es vor allem reizen mal in frauenkleidern herumzulaufen. wenn ich mir allerdings viele dieser drag-queens ansehe, dann lasse ich es dann doch besser. ich würde mcih nciht als frau verkleiden wollen, weil es für mcih zb. lächerlich bis unappettitlich aussieht, wenn ein unförmiger männerfuß in hochhackigen schuhen steckt. ich würde dann den passenden zarten körper dafür halt gerne gleich mitanziehen wollen.

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Fr 21. Jul 2006, 11:02 - Beitrag #7

Legendre,
du hast ein interessantes Frauenbild. ;)
Zunächst mal sind nicht alle Frauen zarte, dünnhäutige Elfen mit Selbstfindungsproblemen. Es gibt inzwischen sehr oft den Typ "pragmatisch, zielorientiert und alltagstauglich".
Vor ein paar Wochen war ich an der Uni Bochum, einer riesigen Studentenschmiede. Mir fiel auf, dass es zwischen Männern und Frauen kaum Unterschiede in der Kleidung gab, was mich ein bisschen irritierte. Okay, es war ein heißer Tag, aber da herrschte echt eine "Uniform" vor: Dreiviertellange Hose, T-Shirt oder Polohemd und Sandalen oder Turnschuhe. Die Frauen trugen in der Mehrheit ihre Haare zum Pferdeschwanz gebunden und wer von den Männern das nicht auch hatte, wies eine dieser praktischen Kurzhaarfrisuren auf. Ach so, die Anzahl der Tattoos war etwa gleich verteilt, die Männer hatten die etwas größeren. ;)

Welche Assoziationen habe ich bei der Beschreibung deiner Taumfrau?
Zunächst mal ist es ein "Mädchen", etwas junges und unfertiges.
So, wie du sie beschreibst, müsste sie aber eine Frau um die 30 sein, selbstbewusst, lässig und mit Stil. Ungefähr wie Kate Moss? :cool:
Mir ist nicht ganz klar, was du mit "gesunde Existenz leben" meinst.

Wäre ich gern ein Mann?
Vielleicht mal für eine begrenzte Zeit, um herauszufinden, ob, und wenn ja, wie Männer sich von Frauen unterscheiden. Wie ich aussähe? Wahrscheinlich wäre ich groß, eher kräftig als schlacksig und hätte früh Probleme mit dem Glatzenansatz. Der Garderobenstil wäre unauffällig, weil es mich nicht besonders interessieren würde. Ich würde gerne lachen und mich mit Menschen unterhalten, deshalb wäre es unwahrscheinlich, dass ich lange allein am Tisch säße. Frauen fände ich prima, aber ich glaube nicht, dass ich sehr viel Energie ins Frauen-Verstehen-Wollen verschwenden würde. ;)
Ich glaube, ich wäre eine jüngere Variante meines Vaters. :cool:

Lykurg
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Fr 21. Jul 2006, 11:28 - Beitrag #8

Legendre, von der Bedeutung, die reines Hochdeutsch unter 'dialektgeplagten' Germanisten hat, kann ich nach den Erfahrungen meines Wienaufenthalts einiges erzählen... es ging so weit, daß ich die Ergebnisse von Gruppendiskussionen regelmäßig vortragen mußte, weil ich "so gut spräche" - teilweise hatte das schon Züge eines Selbsthasses. Vielleicht wäre es gut, wenn (wie dort einige wenige) Dozenten den lokalen Dialekt gelegentlich als eine Selbstverständlichkeit einflechten. Die andere Seite, die der natürlichen Distanz der Hochsprache, war aber ebenfalls allzu deutlich - es ist eben wirklich wichtig, beides zu beherrschen und auf natürliche Weise damit umgehen zu können. Das wiederum braucht seine Eingewöhnungszeit...

Aber gibt es bei euch wirklich überhaupt keine weiblichen Individualisten, von Aussehen und Stil her? Denn das ist hier in Hamburg, gerade in den Geisteswissenschaften, deutlich anders - da das Mischungsverhältnis zwischen 'angepaßt bürgerlich' und 'angepaßt rebellisch' etwa ausgewogen ist, gibt es einige Mädchen zu beobachten, die offenbar ihren eigenen Weg suchen - vielleicht fallen sie bei euch wegen geringerer Anzahl noch weniger auf. Könnte man sich in sie hineinversetzen, wüßte man vielleicht genauer, warum...

Windsbraut
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Fr 21. Jul 2006, 12:12 - Beitrag #9

... ihre zarte Haut ... ihre anmutigen Bewegungen... ihren lockeren und sicheren Stil, ihre sanfte Stimme und ihr natürliches Lächeln, ihre geschmackvolle und dezente Kleidung ... ein in sich selbst ruhendes Wesen.


Das äußere Erscheinungsbild deiner Traumfrau, äh - deines Traummädchens, liest sich verklärt: Du beschreibst ein ätherisch' Wesen, herabgestiegen auf die Welt, um dich zu erfüllen.

Dass sie Stil hat und in sich selbst ruht, ist - wie Ipsissimus ganz richtig feststellte - eher ein Zeichen von Reife, die man bei einem Mädchen kaum erwarten kann.

Insofern ist das fast "Hohe Minne" ;), denn du schilderst die überhöhte, nicht-erreichbare Frau, die du aus der Ferne anschmachtest, wissend, dass du sie niemals körperlich lieben wirst.

Ich würde sehr gerne das Mädchen kennenlernen, das ich selbst wäre.


Dieser Satz nun verwirrt mich. Hältst du dich als Mann (oder Junge?) für so "perfekt", dass du - könntest du dein Geschlecht wechseln - zu dem oben beschriebenen Wesen würdest?

Dann wäre es vielleicht ein guter Tipp, wenn du dich vor den Spiegel setztest und dich selbst verehrtest. ;)

C.G.B. Spender
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Fr 21. Jul 2006, 16:48 - Beitrag #10

Legendre, so wie du das Mädchen in der Uni beschreibst, kann ich verstehen, dass du es nicht magst, wie sie sich verbiegt. Vor allem wenn sie dabei unglücklich ist. Es täte ihr sicher gut, zumindest einen Mittelweg zwischen ihrem wahren Selbst und dem verlangten Selbst zu finden, und wenn das nicht geht, wenigstens eine Möglichkeit, um ihr wahres Selbst auszuleben. Dazu muß man sich selbst als Voraussetzung natürlich gut genug kennen

Mir sind Menschen sehr sympathisch, die sich nicht verbiegen lassen. Das kann unter Umständen leichter fallen, wenn man einen ruhigen gelassenen Charakter hat. Bei Personen, die eher stark extravertiert und exzentrisch sind, dürfte es schwieriger werden. Immer sich selbst treu zu sein kann durchaus auch zu finanziellen Einbußen und zum Karriereknick führen. Wahrhaftigkeit und Wahrheit hat ihren Preis. Dabei fällt mir die schräge ehemalige VIVA-Moderatorin Charlotte Roche ein. Karriereknicks kann man natürlich auch positiv sehen, vor allem mit dem Grimmepreis im Gepäck.
Zitat von Wiki:Auf ProSieben moderierte sie ihr eigenes Interview-Format (Charlotte Roche trifft ...), welches jedoch nach 13 Folgen aufgrund ihrer fehlenden Bereitschaft des Marketings für die Senderfamilie eingestellt wurde.
Der Einfluß von britischem Humor, bei gleichzeitigem Aufwachsen am linken Niederrhein, wo viele laut Hüschtiefergelegt sind, ist sicher auch nicht ohne, möglicherweise eine behandlungsbedürftige Krankheit zwischen Montypythonismus und dem in Rheydt entstandenen Goebbelismus. (Ich weiß wovon ich rede, denn ich wuchs wie Ms Roche in MG und am Niederrhein auf und lebte desweiteren 4 Jahre in GB.) ;)

Bezüglich England kann ich verraten, dort eine größere Konformität bezüglich Kleidung und Verhalten im Berufsleben ausgemacht zu haben, als hier in Deutschland. Bei den Studenten am Farnham College of Art and Design gab es einige schräge Typen, einer war ein Fan von berühmten Massen- und Serienmördern und wohnte in derselben WG wie ich. Ansonsten war er bis auf regelmäßige Besuche weiblicher Kunstobjekte für seine experimentellen Filme und eine TV-Moderation bei Channel 4 ein friedlicher Mensch. *lol*

Abgesehen vom Berufsleben fand ich es in England generell einfacher, sich so zu geben, wie man ist, d.h. man braucht möglichst zwei oder drei gut gepflegte Spleens, um nicht zu sehr aufzufallen. ;) Sich selbst und andere nicht so ernst zu nehmen, fiel mir dort ebenfalls deutlich leichter als hier.

Legendre
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Di 25. Jul 2006, 13:59 - Beitrag #11

hallo alle zusammen.

also zunächst mal freue ich mich ja sehr, dass in diesem forum so prompt und so ausführlich auf alles geantwortet wird! da kann ich aus zeitgründen allerdings kaum mithalten, in den semesterferien vielleicht eher! Bild

also, für mich sind auch frauen nicht allesamt elfengleiche wesen, und auch nciht perfekt oder ähnliches. schon GAR NICHT sind sie so etwas wie kate moss, dieser dümmliche hungerhaken, um himmels willen, die wäre mir wirklich 20 kilo zu wenig fraulich. ja, wenn ich mädchen schreibe meine ich eigentlich schon eine frau, so mitte zwanzig bis anfang dreißig, das hätte schon seinen reiz. und es muss doch irgendwo einigermaßen erwachesene damen in meinem alter geben, die irgendwie interessant sind, herrje.
bei uns an der uni gibt es im übrigen auch "alternativ-angepasste" damen, vorzugsweise in der geisteswissenschaftlichen fakultät. an anderen fakultäten ist eher der hier erwähnte einheitslook angesagt, diese elende yuppiepack! Bild

der satz, nachdem ich das mädchen kennenlernen will, dass ich gerne sein würde, ist wohl zur hälfte wörtlich zu nehmen, und zu anderen hälfte "poetis ch", schließlcih war der post ja auch ein halb-poetischer. gibt es hierfür eine untersektion in diesem forum?
ich würde gerne ein mädchen kennenlernen, dass mir halt sehr ähnlich wäre, auf basis einer tiefen vertrautheit und eines intuitiven verstehens. klassisch-romantischer blödsinn, wenn man so will!

liebe grüße, und einen guten start in die semesterferien !

Lykurg
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Di 25. Jul 2006, 21:36 - Beitrag #12

schließlcih war der post ja auch ein halb-poetischer. gibt es hierfür eine untersektion in diesem forum?
Dafür gibt es eine mobile Untersektion namens C.G.B. Spender ;) - aber der achtet in jedem Beitrag auf Groß- und Kleinschreibung. :P

Die innerliche Ähnlichkeit wünsche ich dir von Herzen, bin auch inzwischen zunehmend der Ansicht, daß sich dieses Gefühl von selbst einstellt (oder eben nicht), nicht aber von Geburt vorbestimmt sein muß.

Windsbrauts (und meine) Verwunderung bestand nur in der selbstverständlichen Annahme eines entzückenden Äußeren bei der Person, die du wärest (und an dieser Stelle nicht nur "gerne wärest"). ;)

Den guten Semesterferienstart wünsche ich dir auch - trotz verringerter Anzahl von Beobachtungsobjekten - bei mir liegt selbiges Datum aber schon fast einen Monat zurück, die Menschen sind eben verschieden.

Windsbraut
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Mi 26. Jul 2006, 09:45 - Beitrag #13

Das Finden eines Partners, der einem in den wichtigen Dingen des Lebens ähnelt, erfordert allerdings auch eine gewisse Reife bei einem selbst. Man darf sich dann nicht mehr von Äußerlichkeiten oder Showeinlagen blenden lassen, was Lebenserfahrung voraussetzt. Manche Menschen jedoch sind in der glücklichen Lage, gleich von Anfang an den richtigen Instinkt zu haben - die sind zu beneiden. :)

ich würde gerne ein mädchen kennenlernen, dass mir halt sehr ähnlich wäre, auf basis einer tiefen vertrautheit und eines intuitiven verstehens. klassisch-romantischer blödsinn, wenn man so will!


Nein, halte ich nicht für romantischen Blödsinn, sondern für sehr förderlich, um eine langfristige Beziehung zu gestalten. Es mag ja sein, dass sich Gegensätze anziehen, doch glücklich machen die Gemeinsamkeiten.


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