Was bedeutet "Beziehung" eigentlich genau?

Guru Guru Member **Beiträge:** 106 **Registriert:** 07.05.2007

@henryN:

Das von dir Beschriebene scheint mir auch eher eine Symbiose als eine Beziehung zu sein

Zwar kennt jeder das Phänomen, daß bei frisch Verliebten oder auch bei Ehepaaren plötzlich aus den beiden "Ich"´s ein "Wir" wird, in dem Sinne: "Wir wollten dies und jenes machen / haben dies und jenes gemacht, wir denken da anders drüber, wir haben uns letztens so amüsiert", aber das scheint mir doch eher eine Art Schutzmechanismus gegenüber der Außenwelt (alles, was außerhalb der beiden ist) zu sein ^^

Ich persönlich stehe allen Arten von Symbiose eher skeptisch gegenüber :cool:

Milena Lebende Legende **Beiträge:** 1797 **Registriert:** 17.01.2005

..ja Symbiosen sind nichts gesundes, ..
da steckt zuviel Abhängigkeit dahinter....
vielleicht filtere ich zu sehr den negativen Aspekt heraus,
aber schöne Gemeinsamkeiten und Erfahrungen lassen sich auch lockerer handhaben.....(Wunschvorstellung.....^^)......

henryN Diligent Member **Beiträge:** 247 **Registriert:** 21.01.2007

Eine Symbiose wäre es dann, wenn die Innengrenze zwischen A und B aufgelöst ist und eine wirkliche Verschmelzung stattfindet. D.h. das auch die drei Entitäten Relation A/B, Relation B/A, Relation A/B / B/A nicht mehr im Bewußtsein repräsentiert sind und reflektiert werden können.

Folgen sind die Angst vor dem "Ich"-verlust bzw. das Gegenteil, die bewußte Herbeiführung dessen aus Angst vor dem "Ich".

Um weiter zu kommen müßte man aber auf jeden Fall noch klären was A oder B eigentlich ist. bzw. was ist das "ich". Definiert es sich über die konkreten Kommunikations und Handlungsaspekte oder die Potentiale, der Fähigkeit der Verarbeitung von Wahrnehmungen, Informationen und Stoffwechsel. In beiden Fällen sind die Verknüpfungen und Verbindungen innerhalb der Beziehung äußerst verschieden.

soweit der Versuch einer weitestgehend emotionsfreien asexuellen Beschreibung...^^ ;-)

Ich würde mal versuchen die Behauptung aufzustellen, daß ein großer Teil der menschlichen Partnerbeziehungen "symbiotisch" ist. Aus Angst vor Identitätsverlust und Existenz, werden bewußt oder unbewußt Abhängigkeiten und Forderungskataloge der Selbstversicherung aufgestellt.

Wie müßte das Experiment aussehen, um herauszufinden, ob das Beziehungs- und Partnerschaftsmodell unserer Gesellschaft, genetisch oder anderweitig unbewußt angelegt ist, oder ob es einfach nur kulturell a la Modell "Meme" weitergegeben wird? In Tiergesellschaften funktioniert das ja auch anders....

Guru Guru Member Beiträge: 106 Registriert: 07.05.2007	Mi 16. Mai 2007, 13:13 - Beitrag #41
	@henryN: Das von dir Beschriebene scheint mir auch eher eine Symbiose als eine Beziehung zu sein Zwar kennt jeder das Phänomen, daß bei frisch Verliebten oder auch bei Ehepaaren plötzlich aus den beiden "Ich"´s ein "Wir" wird, in dem Sinne: "Wir wollten dies und jenes machen / haben dies und jenes gemacht, wir denken da anders drüber, wir haben uns letztens so amüsiert", aber das scheint mir doch eher eine Art Schutzmechanismus gegenüber der Außenwelt (alles, was außerhalb der beiden ist) zu sein ^^ Ich persönlich stehe allen Arten von Symbiose eher skeptisch gegenüber
	Und ist es nicht weise, zu dem Schluß zu kommen, daß das Leben anderer unwichtiger ist als das eigene? Doch, natürlich, das ist sehr weise. - Steven Erikson "Die Gärten des Mondes"

Milena Lebende Legende Beiträge: 1797 Registriert: 17.01.2005	Mi 16. Mai 2007, 14:57 - Beitrag #42
	..ja Symbiosen sind nichts gesundes, .. da steckt zuviel Abhängigkeit dahinter.... vielleicht filtere ich zu sehr den negativen Aspekt heraus, aber schöne Gemeinsamkeiten und Erfahrungen lassen sich auch lockerer handhaben.....(Wunschvorstellung.....^^)......
	Wenn wir den Platz einnehmen, der der unsere ist, dann entdecken wir das, was wir im Grunde sind. Mögest du an jedem Tag spüren, dass auch die dunklen Stunden einen göttlichen Schimmer besitzen

henryN Diligent Member Beiträge: 247 Registriert: 21.01.2007	Do 17. Mai 2007, 16:13 - Beitrag #43
	Eine Symbiose wäre es dann, wenn die Innengrenze zwischen A und B aufgelöst ist und eine wirkliche Verschmelzung stattfindet. D.h. das auch die drei Entitäten Relation A/B, Relation B/A, Relation A/B / B/A nicht mehr im Bewußtsein repräsentiert sind und reflektiert werden können. Folgen sind die Angst vor dem "Ich"-verlust bzw. das Gegenteil, die bewußte Herbeiführung dessen aus Angst vor dem "Ich". Um weiter zu kommen müßte man aber auf jeden Fall noch klären was A oder B eigentlich ist. bzw. was ist das "ich". Definiert es sich über die konkreten Kommunikations und Handlungsaspekte oder die Potentiale, der Fähigkeit der Verarbeitung von Wahrnehmungen, Informationen und Stoffwechsel. In beiden Fällen sind die Verknüpfungen und Verbindungen innerhalb der Beziehung äußerst verschieden. soweit der Versuch einer weitestgehend emotionsfreien asexuellen Beschreibung...^^ ;-) Ich würde mal versuchen die Behauptung aufzustellen, daß ein großer Teil der menschlichen Partnerbeziehungen "symbiotisch" ist. Aus Angst vor Identitätsverlust und Existenz, werden bewußt oder unbewußt Abhängigkeiten und Forderungskataloge der Selbstversicherung aufgestellt. Wie müßte das Experiment aussehen, um herauszufinden, ob das Beziehungs- und Partnerschaftsmodell unserer Gesellschaft, genetisch oder anderweitig unbewußt angelegt ist, oder ob es einfach nur kulturell a la Modell "Meme" weitergegeben wird? In Tiergesellschaften funktioniert das ja auch anders....
	le ciel c'est bourré...

Was bedeutet "Beziehung" eigentlich genau?

Wer ist online?