Treue: Ein überbewertetes Ideal?

Erlebnisse und Erfahrungen aus den schönsten und den traurigsten Stunden des Lebens. Träume von der perfekten Liebe und ein Kummerkasten für ihr Scheitern.
Maurice
Analytiker
Lebende Legende

 
Beiträge: 5166
Registriert: 14.01.2003
Do 24. Mai 2007, 22:56 - Beitrag #41

Dann editiere deinen Beitrag bitte: Ersten ergänzen, zweiten löschen.
Und wurdest du zum Thema "Mini-Geschichten in dafür nicht vorgesehene Threads" nicht ausreichend von den Mods belehrt? Scheinbar nicht... oder es hilft nichts :( ...

Nun erkläre bitte noch, warum fremdpoppen schlecht ist. Ist fremdpoppen an sich schlecht oder auf jeden Fall für alle Menschen? Auf was stützt du diese These? Und was würdest du den von mir beschriebenen Paaren raten?

e-noon
Sterbliche
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 4576
Registriert: 05.10.2004
Do 24. Mai 2007, 23:05 - Beitrag #42

Aber warum würdest du dich verletzt fühlen? Weil ich gegen deinen Wunsch der strikten Monogamie verstoßen habe.
Nicht so direkt :D

Aber hältst du diesen Wunsch für wünschenswert?
Nein. Ich finde, dass man in einer Beziehung eigentlich nicht den Wunsch nach einem Seitensprung haben sollte, man sollte aber auch nicht den Wunsch nach Schokolade haben, wenn diese der Gesundheit abträglich ist. Schlimmer als den Wunsch nach Schokolade bewerte ich den Wunsch nach einem Seitensprung nicht, ein klein wenig destruktiv, hier in Bezug auf eine Beziehung, aber ein klein wenig destruktiv ist Schokolade auch.
ABER wenn ich weiß, dass du weißt, dass mich ein Seitensprung verletzt, dann handelt es sich nicht nur um den Wunsch nach Schokolade - sondern dann kommt noch das bewusste Verletzen der Gefühle des Partners hinzu. Ist diese Begründung nur mir plausibel, oder warum kann ich das nicht rüberbringen?

Als weitere Hinderungsgründe kommen slippery slope (am Ende wird der süchtig nach Seitensprüngen) und die verstaubten Moralvorstellungen der Gesellschaft hinzu (das macht man nicht, die verzeiht ihm immer wieder, die lässt sich ausnutzen etc.).

Trotz alledem bin ich zu dem Ergebnis gekommen, dass ich das strikte Verbot eines Seitensprunges nicht als positiv empfinde - und als praktische Konsequenz erteile ich dir hier und jetzt die offizielle Erlaubnis, mit anderen Frauen Geschlechtsverkehr zu haben, gesundheitsschützende Maßnahmen und keine tiefergehende emotionale Bindung zu diesen Frauen vorausgesetzt.

Für meine emotionale Reaktion kann ich keine Garantie geben, aber ich bin zuversichtlich, dass dieser Entschluss mir eine reife Entscheidung ermöglichen wird, die sich auf Achtung und Liebe zu dir gründet und dir eine Freiheit zugesteht, die ich mit meinem Wesen vereinbaren kann, auch wenn die Gesellschaft ihr ablehnend gegenübersteht.

janw
Moderator
Moderator

Benutzeravatar
 
Beiträge: 8488
Registriert: 11.10.2003
Do 24. Mai 2007, 23:09 - Beitrag #43

Ankh, es reicht! :cool:

Maurice
Analytiker
Lebende Legende

 
Beiträge: 5166
Registriert: 14.01.2003
Do 24. Mai 2007, 23:28 - Beitrag #44

@e-noon:

sondern dann kommt noch das bewusste Verletzen der Gefühle des Partners hinzu. Ist diese Begründung nur mir plausibel, oder warum kann ich das nicht rüberbringen?

Ich verstehe dich doch. Deshalb bleibe ich ja auch bis auf weiteres monogam. :cool:

Als weitere Hinderungsgründe kommen slippery slope (am Ende wird der süchtig nach Seitensprüngen) und die verstaubten Moralvorstellungen der Gesellschaft hinzu (das macht man nicht, die verzeiht ihm immer wieder, die lässt sich ausnutzen etc.).

@SS: Trotzdem isst du Schokolade, weil es in Maßen glückfördernd ist. Es kommt bei vielen Dingen allein auf das Maß an. Wäre doch auch übertrieben, dir jegliche Schokolade zu verbieten, nur weil ein übermäßiger Genuss schädlich ist. Und wer geht schon davon aus, dass man von ab und zu Schoki essen, süchtig werden kann?
@Moral: Da wir moralische Forderungen als nicht zu rechtfertigende kategorische Soll-Sätze entlarvt haben, können wir uns selbst dazu erziehen, gesellschaftliche moralische Vorstellungen nur noch als externe Präferenzen für unsere Nutzenkalküle zuzulassen.

(...)als praktische Konsequenz erteile ich dir hier und jetzt die offizielle Erlaubnis, mit anderen Frauen Geschlechtsverkehr zu haben(...)Für meine emotionale Reaktion kann ich keine Garantie geben, aber ich bin zuversichtlich, dass dieser Entschluss mir eine reife Entscheidung ermöglichen wird(...)

Und dennoch werde ich bis auf weiteres diese ausgesprochene Erlaubnis nicht nutzen, falls sich die Gelegenheit geben sollte. Was bringt es mir, wenn du zu der rationalen Einsicht kommst, dass diese Wertvorstellung in ihrer bisherigen Form schädlich ist, du emotional aber immer noch an ihr hängst? Ich fürchte, du würdest im Fall der Fälle sagen, dass es ok sei, aber du wärst trotzdem emotional sehr verletzt. Deshalb werde ich diese Option erst ernsthaft in Betracht ziehen, wenn ich davon ausgehe, dass du auch emotional deine Position geändert hast.
Bild

Noriko
Moderator
Moderator

Benutzeravatar
 
Beiträge: 5864
Registriert: 15.11.2001
Fr 25. Mai 2007, 01:02 - Beitrag #45

Ich habe dieses Thread von Unpassenden und OT-Beiträgen befreit.

Ich rufe hiermit jetzt allgemein zur Ordnung auf sich ans Thema zu halten und OT absolut zu vermeiden.

Ipsissimus
Dämmerung
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 10251
Registriert: 29.10.2004
Fr 25. Mai 2007, 01:07 - Beitrag #46

das wäre keine Liebesbeziehung mehr, Maurice ... Liebe ohne Sex = romantizistisch verklärter Schwachfug^^ Sex ohne Liebe = kalt


ich denke auch nicht, daß ich der soziobiologischen Vorgehensweise Unrecht getan habe. Es ist zwar der Wissenschaftler seit Anfang der Zeit bestrebt, seine Wissenschaft ethikfrei zu betreiben, aber genau das hat uns die Atombombe und Schlimmeres beschert^^

Maurice
Analytiker
Lebende Legende

 
Beiträge: 5166
Registriert: 14.01.2003
Fr 25. Mai 2007, 01:28 - Beitrag #47

das wäre keine Liebesbeziehung mehr, Maurice ... Liebe ohne Sex = romantizistisch verklärter Schwachfug

Wenn du "Liebesbeziehung" so definiert, dass der Sex notwendig enthalten ist, dann hast du natürlich recht. Dann ist es aber auch nur tautologisch wahr...
Handelt es sich hierbei um ein synthetisches Urteil, dann bin ich mir sicher, dass es Liebesbeziehungen ohne Sex gibt. Man denke nur z.B. an die konservativ-christlichen Paare, die keinerlei Sex vor der Ehe haben wollen. Habe gehört, dass es solche Beziehungen gibt. Kenne zwar keine persönlich, doch vertraue ich in dem Punkt einfach mal den Medien. Habe ja keinen Anlass, ihnen nicht zu trauen. ^^
Abgesehen davon schätze ich mich so ein, dass ich längere Zeit (mehrere Jahre) komplett auf Sex verzichten könnte, wenn mein Partner das nicht will und ich ihn sehr liebe. Wenn du das nicht glaubst, dann traust du der Liebe, imo nur sehr wenig zu. ;)

Sex ohne Liebe = kalt

Du, der kann sehr nett sein. *aus Erfahrung sprech*
Dass bei dir Sex ohne Liebe kalt ist, möchte ich nicht in Frage stellen. Daraus folgt aber nicht, dass andere lustvollen Sex haben können.

ich denke auch nicht, daß ich der soziobiologischen Vorgehensweise Unrecht getan habe. Es ist zwar der Wissenschaftler seit Anfang der Zeit bestrebt, seine Wissenschaft ethikfrei zu betreiben, aber genau das hat uns die Atombombe und Schlimmeres beschert

Was willst du mir damit sagen? Dass auch die Soziobiologie nicht wertfrei ist? Aber das ist sie, wenn sie richtig betrieben wird. Man kann die Soziobiologie zwar heranziehen, um ethische Urteile zu fällen, aber das geht korrekterweise nur, wenn man vorher schon ethische Sätze voraussetzt, die nicht aus der Soziobiologie stammen.
Falls du das Thema ausweiten willst, sollten wir das aber nicht hier tun.

Guru Guru
Member
Member

 
Beiträge: 106
Registriert: 07.05.2007
Fr 25. Mai 2007, 07:31 - Beitrag #48

Liebe ohne Sex = romantizistisch verklärter Schwachfug^^ Sex ohne Liebe = kalt


Deiner Definition von Liebe und Sex nach, Ipsi ;)
Auch du bist nicht gefeit gegen den Versuch, deine Sicht als allgemeingültig auszugeben ^^

Ich habe sehr heiße Erotik mit Frauen gehabt, die ich zwar gemocht, aber nicht geliebt habe - und auch schon sehr langweiligen Sex mit Frauen, die ich liebte.
Zu Liebe ohne Sex kann ich nichts eigenes beitragen, würde die Möglichkeit aber nicht ausschließen.

Um zum Thema Treue zurückzukehren: Yanapaw hat in einem anderen Thread mal von einer Untersuchung erzählt, aus der hervorgehe, daß Naturvölker im allgemeinen glücklicher seien, als die Völker in den Industrieländern.
So weit ich mich erinnere, ist es gerade bei vielen Naturvölkern so, daß es mit moralischen Einschränkungen beim Sex nicht sooo weit her ist, mit anderen Worten: sie rammeln wild durcheinander, wie sie gerade Lust haben.
Sollte da vielleicht ein ursächlicher Zusammenhang bestehen? :cool:

Maurice
Analytiker
Lebende Legende

 
Beiträge: 5166
Registriert: 14.01.2003
Fr 25. Mai 2007, 10:37 - Beitrag #49

Mit solchen kausalen Schlüssen muss man immer vorsichtig sein. Sonst könnte man auch schnell behaupten, dass der Verkauf von Eis die Badeunfälle erhöht. Denn im Sommer wird mehr Eis verkauft als im Winter und da gibt es bekanntlich deutlich mehr Badeunfälle. ;)
Ich will deine Vermutung damit zwar nicht als mit Sicherheit falsch abtun, doch bin ich sehr skeptisch, ob man da einfach einen Zusammenhang zwischen Polygamie und Lebensglück herstellen sollte. Vor allem weil die Sache mit den glücklichen Naturvölkern selbst noch nicht sicher ist.


Was ich noch anmerken wollte: Wenn ich von "Sex" spreche, dann meine ich das weit gefasst, also nicht nur GV. Ich wollte das nochmal (vielleicht etwas spät) betonen, weil wir hier auch mal eine Diskussion über den Begriff hatten, wo sich herausstellte, dass einige unter "Sex" nur GV verstehen.

e-noon
Sterbliche
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 4576
Registriert: 05.10.2004
Fr 25. Mai 2007, 18:56 - Beitrag #50

Und dennoch werde ich bis auf weiteres diese ausgesprochene Erlaubnis nicht nutzen, falls sich die Gelegenheit bieten sollte.

Das sollte auch keine Aufforderung sein ^^ wahrscheinlich wäre ich tatsächlich enttäuscht, aber ich würde garantiert nicht austicken (/Amok laufen) oder drastische Konsequenzen ziehen :kiss:

Liebe ohne Sex = romantizistisch verklärter Schwachfug
Was ist mit alten Ehepaaren? Oder mit Asexuellen? ^^ So einfach ist das nicht...

sie rammeln wild durcheinander, wie sie gerade Lust haben.
Sollte da vielleicht ein ursächlicher Zusammenhang bestehen?
Ich meine gehört zu haben, dass in anderen Naturvölkern nur der Stammeshäuptling das Recht zur Paarung hat ^^ aber diese Berichte über Naturvölker ... ich denke nicht, dass wir uns darauf berufen sollten ^^ Ich hab auch schon Völker (im Fernsehen) gesehen, bei denen es angesagt war, sich zu Tode zu kiffen (mit irgendwelchen komischen Pflanzen, hat meistens geklappt) - wenn das glücklich macht, lohnt es sich nicht...

Static-X
Junior Member
Junior Member

 
Beiträge: 95
Registriert: 22.12.2006
Sa 26. Mai 2007, 10:52 - Beitrag #51

Ich hab jetzt sehr gespannt den ganzen Thread gelesen und bin gewisser Ermaßen überrascht und gleichzeitig baff wie einige ihre Sicht der Dinge erklären und wie sie über das Thema Treue reden und dabei einen Einblick in ihr Gefühlsleben geben.

Der Thread interessiert mich selber, da ich in gewisser Weise selber betroffen bin bzw. es war. Ich war bis vor einem halben Jahr selber in einer langjährigen Beziehung gewesen, habe meine Freundin in dieser Zeit über alles geliebt (manche hier werden meine Geschichte noch kennen ;) ) und wurde von ihr trotzallem betrogen. Dieses Betrogen werden lies in mir weniger den Vorwurf ihr gegenüber hochsteigen, dass ich ihr das übel nahm, sondern es dazu nutzte, selbiges zu tun nachdem es nicht mehr gut zwischen uns lief.

Generell ist für mich Treue zu einer Person sehr wichtig. Der Gedanke, dass mein Partner sich beim Sex mit einem anderen Menschen genauso hingibt und sich ihm körperlich so öffnet wie mir, ist einfach eine Vorstellung, die nicht in meine Ansichten einer gutlaufenden Beziehung wo Liebe zwischen den Partnern ist, passt. Die Vorstellung wie mein Partner sich körperlich begehren lässt, ist ein Zustand, der mich wenn man zuviel darüber nachdenkt, innerlich kaputt macht.

Nun könnt ihr sagen, warum hast du es dann selber gemacht. Die Gründe dafür sind vielleicht so trivial wie einfach erklärbar. Wenn das Gleichgewicht zwischen den Partnern nicht mehr da ist und einer anfängt das Vertrauen und die Liebe zu dem Partner auszunutzen, dann verschieben bzw. verändern sich die moralischen Ansichten. Man macht Sachen und erklärt sie sich einfach mit dem Satz "Du hast mein Vertrauen missbraucht, also tu ich es dir gleich". Nachdem meine damalige Freundin mich betrogen hatte, hab ich es ihr nach gewisser Zeit gleichgetan. Wenn es schlecht lief, fielen meine Hemmungen anderen Frauen gegenüber. Sicher hat man vielleicht Anfangs Gewissensbisse. Wenn man dann aber das öfters macht, fallen die moralischen Bedenken ins bodenlose und man sieht das "fremdgehen" einfach als einen gewöhnlichen Akt an.

Sollte ich selber jemals aber wieder in eine neue Beziehung gehen, ist für mich die Treue ein sehr wichtiger Akt, der zumindest von mir als erstes nicht gebrochen wird.

Maurice
Analytiker
Lebende Legende

 
Beiträge: 5166
Registriert: 14.01.2003
Sa 26. Mai 2007, 11:41 - Beitrag #52

Sollte ich selber jemals aber wieder in eine neue Beziehung gehen, ist für mich die Treue ein sehr wichtiger Akt, der zumindest von mir als erstes nicht gebrochen wird.

Und würdest du wieder fremdgehen, wenn deine Freundin fremdgeht? Oder nimmst du dir vor, das in Zukunft anders zu machen?

Ich kenne deine Geschichte leider nicht (bin idR weniger aktiv im L+R-Forum) und vielleicht geht einigen hier auch noch so. Wäre nett, wenn du deine Geschichte ganz kurz zusammenfassen könntest. :)
Mich würde vor allem interessieren, warum deine Freundin fremdgegangen ist. (Ich spreche hier von "fremdgehen", da ihr allen Anschein nach euch darauf geeinigt habt, eine monogame Beziehung zu pflegen.) War ihre Untreue ein "Versehen" (z.B. zuviel Alk und dann dieser sexy Typ) oder hat sie das gezielt getan und wenn ja, mit welchen Motiven.

Static-X
Junior Member
Junior Member

 
Beiträge: 95
Registriert: 22.12.2006
Sa 26. Mai 2007, 13:22 - Beitrag #53

Zitat von Maurice:Und würdest du wieder fremdgehen, wenn deine Freundin fremdgeht? Oder nimmst du dir vor, das in Zukunft anders zu machen?

Ich kenne deine Geschichte leider nicht (bin idR weniger aktiv im L+R-Forum) und vielleicht geht einigen hier auch noch so. Wäre nett, wenn du deine Geschichte ganz kurz zusammenfassen könntest. :)
Mich würde vor allem interessieren, warum deine Freundin fremdgegangen ist. (Ich spreche hier von "fremdgehen", da ihr allen Anschein nach euch darauf geeinigt habt, eine monogame Beziehung zu pflegen.) War ihre Untreue ein "Versehen" (z.B. zuviel Alk und dann dieser sexy Typ) oder hat sie das gezielt getan und wenn ja, mit welchen Motiven.


http://www.the-web-matrix.de/showthread.php?t=18189

Der Eingangspost beschreibt wie unsere Beziehung war. ;)

Warum sie damals fremdgegangen ist, das kann ich jetzt so genau gar nicht mehr sagen, ist auch schon einige Jahre her. Sie hat sich dazu auch nie wirklich klar geäußert, wenn man sie da mal darauf angesprochen hat. Im Nachhinein würde ich sagen, es könnte zwei Gründe geben warum. Einerseits war sie vielleicht in einigen Bereichen unzufrieden, hat mir aber nie gesagt was sie explizit gestört hat. Der andere Grund, der wie ich finde auch recht plausibel ist, dass sie einfach neugierig war und es der gewisse Reiz war, nach längerer Beziehung mal zu schauen wie es ist mit einem anderen. Sie ging damals auf ihrer Arbeit mit ihrem Arbeitskollegen fremd.

Alkohol oder so durfte zu dem Zeitpunkt also weniger Einfluß darauf gehabt haben. Der Kerl, soweit ich es mitbekommen habe, schien schon irgendwo seinen Reiz zu haben. Wie beschrieb sie ihn irgendwann mal so salopp. "Der ist irgendwie ein harter Kerl, so ein ungezügelter, auf den schon andere Kolleginnen irgendwie spitz waren."

Ich muss leider auch sagen, dass ich sie damals so sehr liebte, dass ich ihr das irgendwo verzeihen konnte. Wir hatten uns dann auch zwischenzeitlich mal getrennt gehabt und ich wollte sie einfach wieder, so dass ich da drüber hinwegsehen wollte bzw. konnte. Nachdem wir dann wieder zusammen waren und irgendwann wieder Probleme auftauchten, hab ich es dann selber mal darauf angelegt und hab das mit meinem Gewissen immer so gerechtfertigt, dass sie das ja auch mal gemacht hat und hatte nach anfänglichen Gewissensbissen irgendwann nicht mal mehr ein schlechtes Gewissen. Kurz danach, wo es mir dann auch egal war, wenn ich sie betrogen hatte, haben wir uns dann auch getrennt.

Maurice
Analytiker
Lebende Legende

 
Beiträge: 5166
Registriert: 14.01.2003
Sa 26. Mai 2007, 13:43 - Beitrag #54

"Der ist irgendwie ein harter Kerl, so ein ungezügelter, auf den schon andere Kolleginnen irgendwie spitz waren."

So eine Aussage ist ein gefundenes Fressen für Soziobiologen. Da fühlen die sich gleich in ihren Ansichten bestätigt. ^^

Der andere Grund, der wie ich finde auch recht plausibel ist, dass sie einfach neugierig war und es der gewisse Reiz war, nach längerer Beziehung mal zu schauen wie es ist mit einem anderen.

Angenommen sie hätte dies als einzigen Grund für ihr Vorgehen genannt, wie hättest du darauf reagiert?

Milena
Lebende Legende
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 1797
Registriert: 17.01.2005
Sa 26. Mai 2007, 13:46 - Beitrag #55

..kann dich gut verstehen Static,
als würde vieles von mir stammen....
ich würde es genauso handhaben....
ob richtig oder nicht,
is mir schnuppe,
aber ich kenne mich halt auch....^^

Maurice
Analytiker
Lebende Legende

 
Beiträge: 5166
Registriert: 14.01.2003
Sa 26. Mai 2007, 13:51 - Beitrag #56

ob richtig oder nicht,
is mir schnuppe,

Das klingt für mich so, als würdest du über dich selbst sagen, dass du nicht nachdenkst, wie du dich verhalten solltest und dir das völlig egal ist.
:confused:

Milena
Lebende Legende
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 1797
Registriert: 17.01.2005
Sa 26. Mai 2007, 14:07 - Beitrag #57

...ne Maurice,^^
egal, was die anderen, auch der partner darüber denken würde....
so meinte ich es...
und ja,
is oft so, dass ich nicht sonderlich gut und ausgewogen nachdenke,
wenn ich etwas mache...
oft spontan, unüberlegt....
erst machen, dann nachdenken.....:crazy:

Static-X
Junior Member
Junior Member

 
Beiträge: 95
Registriert: 22.12.2006
Sa 26. Mai 2007, 14:37 - Beitrag #58

Zitat von Maurice:So eine Aussage ist ein gefundenes Fressen für Soziobiologen. Da fühlen die sich gleich in ihren Ansichten bestätigt. ^^


Angenommen sie hätte dies als einzigen Grund für ihr Vorgehen genannt, wie hättest du darauf reagiert?


Ich hätte es scheisse gefunden, unabhängig was der Grund ist. Man macht sowas einfach nicht. Du musst dir vorstellen, wo ich das damals erfahren habe, ist in mir alles zusammengebrochen und hat mir irgendwie gezeigt, dass die größte Liebe einfach nicht echt sein kann, wenn der Partner sowas macht. Das hat mich dann irgendwann abgestumpft. Und wie geschrieben, hab ich dass dann auch gemacht, weil nach ihrer Untreue auf Dauer es nie wieder so war wie davor.

Maurice
Analytiker
Lebende Legende

 
Beiträge: 5166
Registriert: 14.01.2003
Sa 26. Mai 2007, 15:16 - Beitrag #59

Man macht sowas einfach nicht.

Fremdgehen oder fremdpoppen allgemein?

Wenn deine Freundin dir den Wunsch mitgeteilt hätte, auch anderweitg sexuell aktiv sein zu können, ohne dabei die Qualität eures Sex' in Frage zu stellen, wärst du bereit zum verhandeln gewesen, wenn das eure Beziehung wieder ins Lot gebracht hätte?

Amy
Royal Member
Royal Member

Benutzeravatar
 
Beiträge: 1709
Registriert: 21.09.2003
Sa 26. Mai 2007, 19:21 - Beitrag #60

Ich hab mir jetzt zwar den Großteil der Posts nicht durchgelesen, aber ich denke nicht, dass Treue ein überbewertetes Ideal ist.
Treue ist eine der wichtigsten Stütze, die das Gelingen einer dauerhaften Beziehung ermöglicht.
Sicherlich kann eine Beziehung auch entstehen und am Leben gehalten werden, wenn man nicht treu ist, doch ist das dann eine wirkliche Beziehung?
Eine richtige Zukunft hat sie auf jeden Fall nicht.

Und zu dem Thema mit dem Fremdgehen.. ich denke, man kann nicht sagen, wo Fremdgehen beginnt und wo es aufhört. Darüber habe ich gerade mit einer Freundin zwei Stunden lang geredet. Ihrer Meinung nach beginnt Fremdgehen schon bereits bei einem Lächeln, da es das erste Zeichen für einen Flirt ist. Denn wer jemanden anlächelt, möchte selbst auch angelächelt werden. Dadurch entsteht die Hoffnung, bzw. der Wunsch, dass daraus mehr wird.

Ich selbst stimme ihr nur teilweise zu. Ein Lächeln ist ja nicht immer fremdgehen. Ich lächel ja auch fremde Leute an. Manchmal mit dem Wunsch, selbst angelächelt werden, manchmal auch nur, um den Moment ein bisschen zu versüßen. Ein Lächeln von einem fremden Menschen ist ja manchmal mehr wert, als ein Lächeln von einem bekannten Menschen.
Nicht jedes Lächeln ist mit einem Hintergedanken verbunden, den man zum Fremdgehen hinzufügen kann.
Ehrlich gesagt will ich auch nicht definieren und festsetzen, wo Fremdgehen beginnt und wo es aufhört. Denn das ist auf das Individuum abzustimmen.

Und nochmal btT: Nein, Treue ist kein überbewertetes Ideal.

VorherigeNächste

Zurück zu Liebe & Romantik

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 6 Gäste