Wen ich nie vergessen werde....

Erlebnisse und Erfahrungen aus den schönsten und den traurigsten Stunden des Lebens. Träume von der perfekten Liebe und ein Kummerkasten für ihr Scheitern.
e-noon
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Mo 11. Jun 2007, 17:16 - Beitrag #21

Kleinigkeiten in meiner Körperhaltung, im Gesichtsausdruck
Ist das denn schlimm? Es reicht doch, negative Aspekte zu vermeiden :) Ich meine, deine Eltern hatten höchstwahrscheinlich eine Nase im Gesicht und so, trotzdem ist es nicht schlimm, eher im Gegenteil, wenn du auch eine hast, richtig? Körperhaltung und Gesichtsausdruck sind sogar zum Teil genetisch, wenn ich mich richtig erinnere, von Geburt an blinde Menschen zeigen oft ähnliche Mimik wie ihre Verwandtschaft, auch wenn sie das nicht abgeschaut haben können.

Milena
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Mo 11. Jun 2007, 17:32 - Beitrag #22

Spender:
..ob eine Frau einen Mann will, der schöner ist als sie selbst...?

klar, warum nicht...^^;)
wenn es eigentlich so keine Probleme mit ihm gibt, dann mach ich mir sie einfach...
ob mit schönem oder weniger schönem Manne...:P
...war Spass..^^

Anaeyon:
..auch ich musste schwer nachdenken erstmal....
habe vieles vergessen, verdrängt...
und nur sehr wenige Menschen haben nachhaltig Eindruck hinterlassen......

e-noon, erstmal zustimm....;)
aber doch erstaunt sein,
dass es soviele auch wiederum bei dir sind ......
vielleicht hab ich in den Jahrzehnten fleissig aussortiert oder unbewusst verdrängt...^^ kA..^^

Ipsi-schätzle,^^;)
nee, brauch keine pfiffe....echt nischt....:D

manchmal allerdings glaube ich dass du, und Kinder generell, sehr viel mehr von den Eltern (Erziehende) mitbekommen haben,
als ihnen recht , bzw. gar bewusst ist......
wenn das Kind ständig massregelt wurde, und im aggressiven Ton gesagt wurde, das musst du so und so machen, und Ahnung hast du eh keine, geschweige denn, dass du es je begreifen würdest...
dann glaube ich fast nicht, dass dieser Mensch viel später im ausgeglichenen, sanften Tone fähig ist etwas einem Menschen zu erklären bzw. ihn angemessen zu korrigieren..^^
wie gesagt, vieles läuft im Unterbewusstsein ab, und der Betreffende empfindet es auch nicht daneben, weil er es eben nicht anders kannte als Heranwachsender....^^
dagegen kann man sich bewusst vornehmen, nicht so zu werden wie der Vater, indem man keine Familie gründet, kein Haus baut, usw...^^;)

aber unterm Strich,
haben die Eltern einen geprägt...
ob`s einem gepasst hat oder nicht.....^^

Guru Guru
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Mo 11. Jun 2007, 17:50 - Beitrag #23

Zitat von Milena: aber unterm Strich,
haben die Eltern einen geprägt...
ob`s einem gepasst hat oder nicht.....^^


Naja, ich glaub diese ganze Prägungsgeschichte nicht so wirklich, das wird mir viel zu oft als Entschuldigung benutzt: "ach der arme Junge / das arme Mädel - hatte aber auch so eine schwere Kindheit" - pfffff.
Solange nicht alle, die eine schwere Kindheit hatten, wieder zu solch beknackten Eltern werden, gibt es wohl eine Wahlmöglichkeit - und da kann von Prägung meiner Ansicht nach nicht mehr oder nur noch am Rande, unter Anderem die Rede sein.

Ich vergesse vieles, also auch Menschen. Es gibt Bilder, die haften bleiben, darunter auch Bilder von Menschen.
Eines davon: mein Vater am Ende seines Lebens im Irrenhaus. Ich besuchte ihn da mit meiner Mutter eine Woche vor seinem Tod, da war ich 15 oder so. Die Bilder der festgebundenen und schreienden Menschen da werde ich wohl nie vergessen (ja, damals gab es das noch - wie es heute ist, weiß ich nicht).
Und dann mein Vater, einst ein Kraftprotz von einem Mann, bis auf die Knochen abgemagert, weil er sich die Leber und das Hirn weggesoffen hatte, nur noch ein Totenkopf aus Haut und Knochen auf dem weißen Kissen. Der Mann, der mich mit dem Lederriemen verprügelt hatte, als er mich bei Doktorspielchen mit der Nachbarstochter erwischt hatte, nur noch eine leere Hülle zwischen kreischenden Irren.

Hat mich das geprägt?
Keine Ahnung und es kümmert mich auch nicht.

e-noon
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Mo 11. Jun 2007, 17:58 - Beitrag #24

Bin grade umgezogen, Milena, da merkt man schon, an wen man denkt, und ob das positiv und negativ ist... und wenn einen der thread dann noch zum Nachdenken anregt... ^^

Ich habe "prägen" vielleicht auch weiter gefasst als andere, nur habe ich eben mit vielen Menschen Erfahrungen gemacht, die mein Verhalten, mein Denken oder vielleicht (nur) meine Gefühle ohne sonstigen Konsequenzen beeinflusst haben, ob man das schon Prägung nennen sollte, frag ich mich grade auch ^^

Also grundlegend geprägt haben mich meine Eltern, das ist klar und das geht sicher jedem mit seinen direkten Erziehern so. Ebenso meine Großeltern, die ich sehr häufig sehe, meine jüngeren Geschwister dagegen eher weniger. Dann meine beste Freundin seit dem Kindergarten, sehr lange positiv, man hat immer jemanden zum spielen/erzählen/verteidigen/wai, seit wir uns auseinander entwickeln bzw. die Unterschiede wichtiger werden als die Gemeinsamkeiten, negativ durch Enttäuschung und Verlustgefühle.

e-noon
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Mo 11. Jun 2007, 18:08 - Beitrag #25

Meine bisherigen Beziehungspartner haben mich auch geprägt, zum großen Teil mehr dahingehend, dass ich weiß, was ich nicht will ^^ zum anderen Teil dahingehend, dass ich weiß, wo ich hingehöre und was mich glücklich macht :) sowie dass ich mich verstanden fühle... Jedenfalls ein gutes Gefühl, dass es tatsächlich Leute gibt, die sich gewisse Fragen häufig stellen und nach Antworten suchen.

Insofern haben mich natürlich auch einige Matrixler geprägt ^^ auch einige, die nicht unter "Freunde" schon genannt sind, durch ihre Ideen und ihre Art der Argumentation, auch dahingehend wieder positiv und negativ. Dass es Leute gibt, die absolut gar nichts verstehen (niemand bestimmtes jetzt), was ich sage, musste ich auch erst mal akzeptieren lernen ^^
Ansonsten noch die Mutter meines Freundes, die ist so krass locker o_O da muss man sich als Klosterschülerin aus katholischem Haushalt erstmal dran gewöhnen.

Milena
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Mo 11. Jun 2007, 20:00 - Beitrag #26

..e-noon,^^
du bist umgezogen, ausgezogen von Daheim....? wohnst zusammen mit deinem Freund...?:)
ach herrje, bin ich neugierig...^^:D

e-noon
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Mo 11. Jun 2007, 21:08 - Beitrag #27

Ich bin mindestens genauso neugierig :D Also frag ruhig alles, was du wissen willst. Gut, dass du mich dran erinnerst - ich wollte ohnehin Bilder vom Garten hier posten, mach ich einfach ein Mini-weblog draus ^^

Was das alles mit dem Thema zu tun hat? Ehem *grübel* *denk* genau, hier habe ich auch schon Leute kennengelernt, die mich geprägt haben, sehr alte, gute Freunde von Maurice, die mir ein Stück von ihrer Welt gezeigt haben :) ganz liebe Menschen, die beiden.

C.G.B. Spender
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Di 12. Jun 2007, 02:03 - Beitrag #28

Zitat von CGBS:Wenn es erniedrigend für Männer ist, wenn sie schöner und damit vielleicht ein wenig weiblicher aussehen, bedeutet das dann nicht, dass weiblich sein erniedrigend ist?
Zitat von e-noon:Nein, denn umgekehrt ist es genauso, männlich wirkende Frauen, "Mannweiber" oder was auch immer, entsprechen ebenso wenig dem Idealbild der Frau wie allzu anmutig-schöne Männer dem Idealbild des Mannes. Irgendwie klar, oder? In solchen Fällen, denke ich, ist es allerdings eher der Neid, und "schwul" ist eben für solche Fälle ein praktisches Schimpfwort, da Schönheit eigentlich nichts anstößiges ist ^^
Ich hätte "soll" schreiben sollen, ist mir gerade aufgefallen. Denn es ist schließlich ein äußerer Druck. Der geschlechtliche Anteil an einer Person, der von der Norm abweicht, der einen womöglich an die eigene eingefleischte Homophobie erinnert, oder gar an die Negierung des eigenen Empfindens, welches in diese Richtung geht, erzeugt Abwehr in Wechselwirkung mit Neid und dem Gesellschaftsdruck. Je nach Prägung des Über-Ichs auf unterschiedliche Weise. Und wenn eine schöne Person nicht den Normen entspricht, mit denen jemand aufgewachsen ist, unterdrücken vielleicht Schuldgefühle gegenüber den ES die empfundene Sympathie, sozusagen Hass als innere Abwehr. Aber die Menschen sind natürlich unterschiedlich geprägt, von daher gibt es da sicher immer wieder unterschiedliche Gründe. Bei sexuellen Dingen spielt die Macht natürlich auch eine Rolle, das darf man dabei nicht vergessen, aber ich schweife vom Thema ab. *g*

@Guru Guru: Das hört sich heftig an! :(


Hmmm, jetzt wo ich so darüber nachdenke, hat mich ab einem gewissen Erwachsenenalter die Natur mehr geprägt, als es ein Mensch jemals könnte. Das klingt vielleicht komisch, ist aber tatsächlich so.


@Milena: Beratungen kosten 50 Pfennig! ;)

Aydee
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Di 12. Jun 2007, 13:57 - Beitrag #29

Bei mir sind es weniger die Personen, jedenfalls nicht allein für sich. Mehr Momente, Situationen. Ich meine ich erinnere mich an bestimmte Personen, aber in fast immer den gleichen Situationen. Also nicht die Person als Ganzes. Beides vergesse ich nicht: Mensch und Moment.
Meine Mutter, mein Bruder, Bönchen, 2-3 meiner Lehrer annodazumal, 2-3 Freunde..... Aber wenn ich an sie denke, dann muss ich (fast, weil ich die Zukunft nicht kenne ,-)) immer an jene Momente denken.

(klingt blöd, aber ein Junges unserer zweiten Katze gehört auch dazu... oO)

Milena
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Di 12. Jun 2007, 14:26 - Beitrag #30

Spender,^^
kann ich gut verstehen mit der Natur....
und irgendwo ist Mensch nicht von Natur zu trennen...;)

Aydee,^^
so geht es mir genauso, bringe die Menschen, wenn, dann mit einer Situation in Verbindung...und diese scheint mir dann prägnant und unvergesslich zu sein, oder aber auch nicht....^^

(is doch süss mit dem Katzenjunges...:P..^^)


und Spender,
50 Pf hab isch grad noch....^^
(aba in was willste mich olle schachtel noch beraten...?:crazy:^^)

C.G.B. Spender
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Di 12. Jun 2007, 14:56 - Beitrag #31

Milena, natürlich kann man den Menschen nicht wirklich von der Natur trennen, selbst wenn es den Anschein hat, als wäre er bereits davon getrennt. "Nebenbei" leben wir immer noch von der Natur, wir brauchen sie, aber sie uns nicht. Trotzdem kommt CO² nach der Erwärmung, nicht davor. ;)

Für die 50 Pfennig bekommst du von mir ein paar Gummibärchen. Kautherapie. *g*


Aydee, manche Momente können schon besonders sein, sogar prägend, wenn man sie nicht mehr vergessen kann. Das kann ich schon nachvollziehen. Viele Momente finden in mir erst ihre Ruhe, wenn ich sie photographieren oder in Worten festhalten kann. Musizieren kann auch bei der Verarbeitung helfen.

Ipsissimus
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Di 12. Jun 2007, 15:24 - Beitrag #32

Solange nicht alle, die eine schwere Kindheit hatten, wieder zu solch beknackten Eltern werden, gibt es wohl eine Wahlmöglichkeit - und da kann von Prägung meiner Ansicht nach nicht mehr oder nur noch am Rande, unter Anderem die Rede sein.


prinzipiell d´accord, Guru; aber es ist Illusion zu glauben, allen Menschen könne in gleicher Weise abverlangt werden, mit gleichen Lasten gleich gut umgehen zu können. Der eine zerbricht, wo der andere sich noch nicht mal gefordert fühlt, und es liegt bei weitem nicht immer daran, daß der eine sich hemmungslos gehen lässt^^

Ist das denn schlimm? Es reicht doch, negative Aspekte zu vermeiden


e-noon, hinsichtlich der besagten Kleinigkeiten bin ich auch eher amüsiert als alles andre^^ ich halte allerdings nichts von der Vermeidung negativer Aspekte, oder nur dann, wenn du mit "Vermeidung" "Überwindung der entsprechenden psychischen Disposition durch Integration ihrer konstituierenden Faktoren in die Gesamtpsyche" meinst^^ keine Verhaltenstherapie^^

wenn das Kind ständig massregelt wurde, und im aggressiven Ton gesagt wurde, das musst du so und so machen, und Ahnung hast du eh keine, geschweige denn, dass du es je begreifen würdest...
dann glaube ich fast nicht, dass dieser Mensch viel später im ausgeglichenen, sanften Tone fähig ist etwas einem Menschen zu erklären bzw. ihn angemessen zu korrigieren..^^
wie gesagt, vieles läuft im Unterbewusstsein ab, und der Betreffende empfindet es auch nicht daneben, weil er es eben nicht anders kannte als Heranwachsender....^^
dagegen kann man sich bewusst vornehmen, nicht so zu werden wie der Vater, indem man keine Familie gründet, kein Haus baut, usw...^^


im Normalfall kann ich das schon, Schatz^^ ein Problem für mich besteht eher darin, schnell genug zu merken, dass ich jemanden mit meinen Erklärungen nicht mehr erreiche, weil es zu viel wird oder zu schnell geht. Ich bin derart auf Mustererkennung getrimmt, daß ich mir oft gar nicht vorstellen kann, daß jemand anderes an einer speziellen Stelle Schwierigkeiten haben könnte und fliege drüber hinweg^^

das mit der keine Famile gründen usw. ist eher Folge meiner Gesamtfamilie, nicht nur meines Vaters

e-noon
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Di 12. Jun 2007, 19:03 - Beitrag #33

Mit "Vermeidung" meinte ich "etwas nicht tun", ein bestimmtes Verhalten nicht annehmen, das deine Eltern hatten. Zum Beispiel: Deine Eltern haben getadelt, wenn du etwas (ito) falsch gemacht hast, du aber übst konstruktive Kritik und zeigst, wie man es besser machen kann. Das wäre imo eine sinnvolle Vermeidung.

da kann von Prägung meiner Ansicht nach nicht mehr oder nur noch am Rande, unter Anderem die Rede sein.
Ich denke schon, dass man hier gut von "Prägung" sprechen kann, man wird definitiv dadurch geprägt, dass die Eltern ihre sadistische Ader an einem ausleben. Dass man nicht zwangsläufig das grausame Verhalten nachmachen muss, was andere einem vormachen, stimmt allerdings auch, nur zeigen Statistiken leider, dass die meisten das tun. Daher wird es ja auch als "Prägung" bezeichnet und nicht als "Fluch" oder "unentrinnbare Programmierung", denn offensichtlich hängt es von einem selbst ab, was man aus einer miserablen Kindheit macht, zumindest in hohem Maße.

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Di 12. Jun 2007, 19:05 - Beitrag #34

Der eine zerbricht, wo der andere sich noch nicht mal gefordert fühlt, und es liegt bei weitem nicht immer daran, daß der eine sich hemmungslos gehen lässt


Zugegeben.
Ich bin mir nur nicht sicher, ob es so gut ist, wenn wir die zerbrochenen in die weiche Watte des "er / sie kann ja nichts dafür"-Verständnisses packen.

Ich habe nochmal versucht - ernsthaft - jemanden zu finden, von dem ich sagen könnte, er / sie habe mich geprägt oder zumindest beeinflußt. Wenn ich mal von kurzfristigen Beeinflussungen absehe (Jimi Hendrix, der mich erst an die E-Gitarre anfixte, dann mich an ihr verzweifeln ließ und anderem vergleichbarem) ist da: niemand.
Nennt mich den Einsiedler ^^

Maurice
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Di 12. Jun 2007, 21:04 - Beitrag #35

Wichtige Menschen:

Dann schreibe ich jetzt auch endlich was zum Thema. ^^
Ich schreibe erstmal aber nur über die Menschen, von denen ich sicher glaube, dass sie mich nachhaltig maßgeblich positiv geprägt haben und die ich meiner Einschätzung nach nie vergessen werde. Auf Grund dieser strengen Kriterien sind nur wenige Menschen zu nennen. Das heißt aber nicht, dass es noch andere Menschen gibt, die ich nie vergessen werde oder die mich positiv geprägt haben, von denen ich mir nur nicht sicher bin, dass sie all diese Kriterien erfüllen.

Als ich anfing, mir über die gestellte Frage, Gedanken zu machen, dachte ich zuerst an ttt-taboo. Ursprünglich bat sie mich, nichts zu dieser Sache ins Forum zu schreiben, aber da sie seit über 1 1/2 hier nichts mehr geschrieben hat, gehe ich davon aus, dass sie auch weiterhin nicht mehr auftaucht und es daher für sie keinen Unterschied macht, ob ich hier was schreibe. Ich werde die Geschichte an dieser Stelle dennoch nicht ausführlich erzählen. Soviel sei aber gesagt: Sie hat bei mir emotionale Barrieren überwunden und einige neue Erfahrungen geschenkt. Die distanzierte Nähe, die ich von ihr erhalten hatte, währte allerdings nicht lange und brachten mir nach einer kurzen Zeit des Hochgefühls eine Zeitspanne des Schmerzes. Als dieser soweit überwunden war, folgte eine Phase der kommunikativen Öffnung, ohne die ich vielleicht nicht mit meiner jetztigen Freundin zusammen gekommen wäre. Außerdem hat meine Begegnung mit ihr ein paar falsche pseudo-rationalistische Ideale aus meinem Kopf entfernt, die von einem Mehr an Pragmatismus bezüglich Nutzenüberlegungen ersetzt wurden.

Danach fielen mir meine beiden Freunde Hajo und Friedhelm ein, die z.T. die Funktion einer Ersatz-Familie für mich hatten (und zu einem gewissen Teil auch noch haben). Sie kennen mich schon, seit ich ein Baby war, und luden mich regelmäßig ins Theater, Konzerte und andere kulturelle Veranstaltungen ein, nachdem sie gehört hatten, dass ich mich für klassische Musik interessiere. Ihnen habe ich viel für meine Freude an Kultur und Kunst zu verdanken, sie haben generell meine Offenheit für Neues gefördert, haben auch meinen kulinarischen Horizont erweitert und darüber hinaus sogar finanziell unterstützt.

Milena
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Mi 13. Jun 2007, 08:59 - Beitrag #36

..Maurice,^^
das hast du sehr schön und einfühlsam beschrieben.....;)


Guru Guru,^^
...jeder nur so, wie er kann und mag....;)
aber generell halte ich auch nichts davon `Zerbrochenen` mit der Mitleidstour entgegenzutreten...
aber auch nicht, ihnen noch eins obendrauf auf die Birne zu klopfen....^^

Ipsissimus
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Mi 13. Jun 2007, 09:18 - Beitrag #37

Deine Eltern haben getadelt, wenn du etwas (ito) falsch gemacht hast, du aber übst konstruktive Kritik und zeigst, wie man es besser machen kann. Das wäre imo eine sinnvolle Vermeidung


e-noon, nimm´s mir bitte nicht übel^^ aber manchmal habe ich das Gefühl, daß du aus allem sofort ein Prinzip und eine Nutzanwendung machst^^ wahrscheinlich muss man so drauf sein, um Lehrer werden zu können^^

ursprünglich mal war es so, daß ich vieles auf jede mögliche Art und Weise gemacht habe, wenn es nur anders war, als es meine Eltern gemacht hätten. Und das heißt, ich blieb dialektisch absolut auf sie bezogen. Es hat mich dann einiges an Anstrengung gekostet, mich davon zu emanzipieren; heute mache ich die Dinge so, wie ich sie mache, weil ICH dahinterstehe.



Guru, ich verstehe deinen Einwand natürlich, aber Zerbrochenheit ist ne ganz eigene Kiste. Natürlich bin ich weit davon entfernt, für zerbrochene Menschen Mitleid einzufordern oder auch nur für sinnvoll zu erachten, aber das ändert nichts an dem Umstand, daß die Art und Weise, wie ein Mensch mit seiner Zerbrochenheit fertig wird oder auch nicht fertig wird, höchst unterschiedlich ist und insgesamt immer einen Tanz auf des Messers Schneide darstellt. Und von dem würde ich meinen, daß Milena es richtig sieht, wenn sie schreibt, daß man diesen Menschen nicht noch eines zusätzlich auf die Birne geben muss, es sein denn natürlich, man muss es^^

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Mi 13. Jun 2007, 13:26 - Beitrag #38

Zitat von Ipsissimus:Und von dem würde ich meinen, daß Milena es richtig sieht, wenn sie schreibt, daß man diesen Menschen nicht noch eines zusätzlich auf die Birne geben muss, es sein denn natürlich, man muss es^^


Dem stimme ich vorbehaltlos zu ^^


@ e-noon: da stehen wir wohl wieder an einer Definitionsschranke ;). Für mich ist Prägung etwas Irreversibles. Ist eine Münze geprägt, ist sie genau das: eine geprägte Münze mit einem bestimmten Aussehen und Verhalten. Okay - du kannst Stücke herausfräsen oder sie wieder einschmelzen, aber beides soll nicht so gut für die Gesundheit sein, hab ich mir erzählen lassen :cool:

Aydee
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Mi 13. Jun 2007, 13:39 - Beitrag #39

Dennoch lässt sich am Umgehen mit der eigenen Prägung oder der anderer etwas ändern. Ich denke das meinte e-noon. Die Prägung als solche lässt isch nicht aufheben, aber mir ihrer bewusst werden und meiner eigenen (unbewussten) Reaktion auf solche "prägenden Momente" (hübsches Wortspiel ,-)).

Ipsissimus
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Mi 13. Jun 2007, 14:20 - Beitrag #40

und dies zum Zwecke, um zu sehen, ob diese Prägungen nicht doch in gewisser Weise "mit sich reden lassen"; ganz so starr und unflexibel wie bei einer Münze sind die psychischen denn doch nicht, auch wenn sie nicht annähernd so lässig zur Disposition stehen, wie e-noon dies zu glauben scheint

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