Von vornherein unmögliche Beziehung

Erlebnisse und Erfahrungen aus den schönsten und den traurigsten Stunden des Lebens. Träume von der perfekten Liebe und ein Kummerkasten für ihr Scheitern.
eginobili20
Good Newbie
Good Newbie

 
Beiträge: 36
Registriert: 16.05.2006
Mo 15. Okt 2007, 10:51 - Beitrag #1

Von vornherein unmögliche Beziehung

Beziehung sei so:
von Anfang an ist eine Entwicklung zu einer richtigen Liebesbeziehung nicht möglich, aber wie es halt so ist, "liebt" man sich heimlich bzw. nicht heimlich irgendwann wird der Austausch dann auch richtig intensiv (nur schriftlich/mündlich, nicht körperlich .... ;)). Aber aufgrund der Unmöglichkeit muss man sich irgendwie damit abfinden dass es abflauen muss, dass man zumindest in der Liebe getrennte Wege gehen muss.
1. Frage: Hätte man bei dem Wissen, es geht eh nicht weiter, vor dem richtig intensiven Austausch schon "cutten" sollen? (dagegen: man hätte nicht gewusst ob derjenige einen auch so wertschätzt, das wiederum gibt einem Selbstbewusstsein) Falls beide verheiratet sind (deshalb Unmöglichkeit) ist dieser intensive schriftliche Austausch z.B. auch schon verantwortungslos? Verrat an die Ehe?
2. Frage: Liebt man den Menschen immer noch obwohl man eine Art Verwandlung erlebt und die Liebe in Richtung Freundschaft geht, d.h. kann die Liebe sich überhaupt VOLLSTÄNDIG in Freundschaft verwandeln??

Die Fragen gingen mir nur so durch n Kopf rum nach diversen Geschichten und Lektüren ....

Eure Meinung ist gefragt ...

LG,eg.

Milena
Lebende Legende
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 1797
Registriert: 17.01.2005
Mo 15. Okt 2007, 11:33 - Beitrag #2

...bevor ich innerlich wieder auf die Decke gehe, wenn ich so was lese,
die Frage an dich eginoboli:
- wo ist das Problem?
- gibt es überhaupt irgendeines?

...wenn nicht,:

herzlichen Glückwunsch.
es gibt nichts schöneres, als eine so intensive Freundschaft mit jemandem zu führen,
der die gleichen Gefühle dir gegenüber empfindet,
und dessen Partner/in keine Einwände dbzgl. hegt.

Aydee
Excellent Member
Excellent Member

Benutzeravatar
 
Beiträge: 637
Registriert: 17.12.2004
Mo 15. Okt 2007, 11:47 - Beitrag #3

Probleme liegen in der Regel zwischen dem Erlenten Verstehen von Liebe, Freundschaft, Treue (Ehe) etc und dem Gefühlten. Und dem Festhalten am Erlernten, wenn es im Widerspruch zum Gefühlten steht. Weil man dann in einen Inneren Konflikt gerät, der nur lösbar ist, in dem man sich für entweder die eine Seite (Erlernt) oder die andere (Gefühlt) entscheidet. Was bedeutet das etwas auf der Strecke bleibt, so oder so, und Folgen hat. Theoretisch relativ einfach, praktisch manchmal zum Zerreißen

@eginobili20
Ich würde meinen dass Liebe, wenn sie nicht gelebt wird, stirbt.

Deine Hätte-Sollen-Frage ist eigentlich irrelevant, jeder Mensch wird letztendlich sich für eine "Seite" entscheiden. Welches die richtige Entscheidung (richtig in Bezug worauf? für wen?) ist - wer kann das wissen? Deine Frage nach Verantwortung(slosigkeit) braucht evtl eine Klärung inwieweit du Verantwortung in diesem Zusammenhang verstehen möchtest und inwieweit ein Mensch für andere verantwortlich ist. Desgleilchen der Begriff Verrat.

Ipsissimus
Dämmerung
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 10251
Registriert: 29.10.2004
Mo 15. Okt 2007, 11:52 - Beitrag #4

eginobili, mir hatte vor sehr vielen Jahren mal jemand ins Tagebuch geschrieben, Liebe sei der Sieg der Hoffnung über die Erfahrung. Wenn ich lese, was du schreibst, beschleicht mich der Eindruck, dass in dem geschilderten Szenario die Hoffnung diesen Sieg nie errungen hat, demzufolge auch nie Liebe vorlag^^

Ob es einen Verrat an einer bestehenden Ehe war, lässt sich so pauschal nicht entscheiden, da spielt zu viel mit rein. Ist das Szenario Folge davon, dass eine Ehe ihren Höhepunkt überschritten hat und die Eheleute ohnehin auf zunehmender Distanz zueinander sind? Ist die Ehe so strukturiert, dass derartige intensive außereheliche Freundschaften problemlos beiden Partnern wechselseitig gewährt werden und von beiden wechselseitig toleriert werden?

Und ob "man" diesen Menschen immer noch liebt? Eine Zeitlang schon, wenn man ihn denn je geliebt hat. Ehrlichgesagt, ich kann an partnerschaftliche Liebe ohne Sexualität nicht glauben. Von daher glaube ich auch nicht, dass in dem geschilderten Szenario wirklich Liebe vorlag. Bestenfalls das, was so schön zur "platonischen Liebe" stilisiert wird

eginobili20
Good Newbie
Good Newbie

 
Beiträge: 36
Registriert: 16.05.2006
Mo 15. Okt 2007, 23:38 - Beitrag #5

Hoffnung gabs, Ipsissimus :)
Nee sagen wir mal so, egal ob det jetzt als Liebe definiert werden soll (ob mit oder ohne körperlich) oder nicht. Beide Leute hatten das Gefühl: Ja, genau den anderen hatte man schon IMMER gesucht und jetzt gefunden. Aber natürlich war man dann zu diesem Zeitpunkt schon in Bindungen.
Ich weiß halt nicht ob es richtig gewesen wäre z.B. bei dem Wissen: der Familie (Kinder und Ehepartner) wegen werde ich diese bestehende Bindung nicht aufbrechen; dass man da trotzdem Schritte weiter geht bis man mental gar nicht von der anderen Person loskommt

Das Problem: höchstens ein moralisches, bzw. eben dieser Punkt Verrat an Ehe/Familie, hätte man das tun sollen etc.pp. Ja, das mit Partner und Einwände ist so eine Sache - des Nichtverletzenswegens hat man die partner noch nicht ganz darüber aufgeklärt. Und macht das ganze noch relativ "heimlich". Ich denke aber die Partner wären über den sehr intensiven Austausch gar nicht wirklich erfreut gewesen. bzw. der Aussage: "du, die Person die ich schon immer gesucht habe" ehem ...

Und mit typ der ehe davor: sagen wir mal, beiden war bewusst dass die Familie /Ehepartner nur eine Art Kompromiss war, mit dem man eben ab nem gewissen Alter vorlieb nehmen muss, um dann nicht schon zu alt zu sein ... sagen wir mal, es war dann relativ neutral zwischen den Eheleuten, oft auch Streit, aber natürlich auch nette Zeiten. - so zumindest Zitat. Und wechselseitig solche Freundschaften - glaub ich nicht, dass derjenige andere Partner so intensive andersgeschlechtl. Freundschaften vor allem hat.

Und bin wirklich nicht sicher, wie ICH gehandelt hätte. Sagen wir mal das ist mein Problem. So eine Art generelles votum wäre das richtig gewesen etc.pp. Bin ja auch in dem Gebiet eher unerfahren ehem ... ;)

Naja, die sache macht mich halt zu schaffen, wäre zu viel ALLE meine gedanken diesbezgl. jetzt auf der Stelle niederzuschreiben :)

Bis dann, eg.

jazz
Newbie
Newbie

 
Beiträge: 5
Registriert: 02.10.2007
Di 16. Okt 2007, 11:21 - Beitrag #6

Hmm,eginoboli,
sag doch einfach demjenigen,für den du so schwärmst was Sache ist,
und wenn er/sie dich wirklich liebt,dann wird sie sich für dich entscheiden.
Aber eine Dreiecksbeziehung wäre unter keinen Umständen etwas für mich.

Oder habe ich generell etwas hier nicht verstanden?:)

Lykurg
[ohne Titel]
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 6865
Registriert: 02.09.2005
Di 16. Okt 2007, 23:17 - Beitrag #7

jazz, ich gewinne aus eginobili20s Beiträgen (insbesondere dem letzten) eher den Eindruck, daß es ihn nicht direkt betrifft, zumindest nicht so, daß ein direkter Rat gefragt sei, eher eine Erörterung von Prinzipien.

In der Hinsicht stimme ich dann Ipsissimus zu: Die erste Frage ist tatsächlich vor allem eine nach den gegenseitig eingeräumten Freiheiten der Ehepartner; die Verletzung dieser Grenzen und des partnerschaftlichen Vertrauensverhältnisses ist Verrat (bzw. Eingeständnis des Scheiterns), nicht die Handlung etwa des Briefeschreibens.

Die zweite Frage läßt mich rätseln - eine "vollständige" Verwandlung der Liebe in Freundschaft - wie soll die aussehen? Ist eine tiefgehende Freundschaft nicht in gewissem Maße Liebe? Sind nicht Freundschaft ebenso wie Liebe eine Vielzahl möglicher Erscheinungsformen gegeben, und durchläuft nicht jede Beziehung einen Veränderungsprozeß, der Aspekte aus den Feldern der Liebe und der Freundschaft in immer neue Relation zueinander stellt?

eginobili20
Good Newbie
Good Newbie

 
Beiträge: 36
Registriert: 16.05.2006
Di 16. Okt 2007, 23:19 - Beitrag #8

Ehe- Bild?

hä ...
ja, also n Problem hab ich grad nicht. Es geht eher um generell. Und um einen Fall den ich mitgekriegt habe - nicht direkt involviert aber mich beschäftigt ...
Ähm - bist du sicher, dass wenn man liebt sich für denjenigen entscheidet OBWOHL man schon Partner und Familie hat? Die dich liebt? ICH würde NICHT die Familie aufgeben, weils einfach unverantwortlich ist.
Mir gehts hier also auch um n famlienbild debatte ein bisschen - was bedeutet Ehe für euch?
Ehe = ich denke du bist die richtige Person fürs Altwerden, bzw. ich habe nach diversen Versuchen oder nicht den Eindruck, dass ich nichts besseres mehr find - aber das ist egal, die SUCHE nach der richtigen Person ist damit abgeschlossen und ich werde der Ehe/Familie treu bleiben und auch wenn ich den Verdacht habe, jemand ist "idealer" als mein Ehepartner, werde ich nicht die Beziehung entwickeln wollen und testen und wenn sichs wirklich heraus stellt er ist besser, mich scheiden lasse und mit dem gehe.

So mein Konzept /Vorstellung was Ehe sein sollte.

Ja, ich hätte es VIELLEICHT ein bisschen deutlicher ausdrücken sollen alles ;) Naja, es ging natürlich auch um intensive heterosex. Freundschaft, ob es sowas gibt oder es immer nen subtilen Touch dabei hat was weiß ich... und dem vorhandenen Partner ggü. fair usw.

eginobili20
Good Newbie
Good Newbie

 
Beiträge: 36
Registriert: 16.05.2006
Di 16. Okt 2007, 23:29 - Beitrag #9

Jo, Lykurg, letzter Abschnitt gefällt mir sehr. So dachte ich immer und der Übergang ist meines Erachtens auch fließend. Und dass es immer Überlagerungen gibt. Mit Liebe und Freundschaft weiß ich allerdings aus Erfahrungen etc.pp. eines: Von L. kann man dann sprechen wenn man im Gefühl hat: "der ists" ... naja, bisschen kitschig aber ich glaub es ist wirklich so. Bei F. kann man auch mehrere dieser Art haben, man glaubt nicht den "idealen" gefunden zu haben, sondern einen geilen ...
Alles sehr vage muss ich zugeben. Denn auch bei Freunden ist es ein bisschen so, von wegen, so hab ich mir immer einen Freund vorgestellt - in diesem Sinne gäbe es auch ideal und nicht ideal ... Was ich mit der Verwandlung meinte, war glaube ich: von: Mit dem würde ich am liebsten mein ganzes Leben die MEISTE Zeit verbringen (in meiner Freizeit natürlich) zu: Ist echt geil wenn man sich mal wieder mit ihm trifft/schreibt/kommuniziert eben, aber zusammenleben bla etc. was halt so kommt mit permanenter Partnerschaft - das nicht.
Wenn es um die Gefühle geht man kann es auch so: "besetzt" -> "nicht besetzt" beschreiben. Ich glaube es ist schon etwas subtiles z.B. wie ichs erlebt hab, wenn ich schon ne Beziehung habe, also denke, jemanden zu lieben, "halte ich nicht Ausschau" nach jemand anderes. Das merke ich an mir, wie ich dann die anderen "andergeschlechtlichen" nicht mehr so beobachte - und das unbewusst.
Ok, viel Gelaber ich hoff ihr habt was verstanden ;)

Ipsissimus
Dämmerung
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 10251
Registriert: 29.10.2004
Mi 17. Okt 2007, 14:42 - Beitrag #10

ich glaube, wenn ein Mensch nicht gerade auf das Einfühlungsvermögen eines Schlachterhundes reduziert ist, wird ihm nach einer gewissen Zeit immer auffallen, dass etwas anders geworden ist. Zuverlässigkeit und Treue können vieles überspielen, aber sie können auf Dauer nicht überdecken, wenn etwas wesentliches zurückgenommen wurde, etwas, das ich vielleicht mit "Unbedingtheit" umschreiben würde. Nicht die Unbedingtheit der intellektuellen Entscheidung, sondern der inneren Hinwendung.


Zurück zu Liebe & Romantik

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 22 Gäste