Vor dem Trümmerhaufen meiner Beziehung

Erlebnisse und Erfahrungen aus den schönsten und den traurigsten Stunden des Lebens. Träume von der perfekten Liebe und ein Kummerkasten für ihr Scheitern.
Ipsissimus
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So 21. Okt 2007, 12:04 - Beitrag #21

vor allem und in allererster Linie gilt es imo mal zu berücksichtigen, dass hier zwei erwachsene Menschen in einer fundamentalen Lebensäußerung betroffen sind. Diese beiden Menschen werden hoffentlich noch ein langes Leben führen können, und alles was im Laufe dieses Lebens passiert, wird in ihre Psychen integriert werden, entweder "gesund" im Sinne einer Bewältigung, die zu einer Anpassung der Gesamtpsyche führt, oder pathologisch im Sinne einer Abspaltung als zu schmerzlich empfundener Erlebnisanteile.

Zu welcher Entscheidung bezüglich der Beziehung es letztlich kommt, ist fast gleichgültig, wichtig für die beiden ist eigentlich nur, dass sie das, was passiert ist, jeder für sich, wirklich verstehen und ihre - hoffentlich integrale - Position dazu finden. Alles andere - Rachegelüste, Verzweiflung, Aggressivität usw. - sind eh nur Durchgangsstationen zur Verarbeitung oder Verdrängung. Werden sie verarbeiten, werden sie darüber reifer und menschlicher werden. Werden sie verdrängen, werden sie darüber überlebte emotionale Haltungen isoliert konservieren und darunter bis an ihr Lebensende leiden. Das sind die einzigen beiden Perspektiven von Belang: Wollen sie reifer werden oder kindlich bleiben.

jazz
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Mo 29. Okt 2007, 19:28 - Beitrag #22

Ich bin reifer geworden und doch kindlich geblieben.
Will sagen, ich habe viele Frauen/Freundinnen gleichzeitig. Ich liebe sie alle irgendwo. Keine weiß wirklich um die Andere und das ist auch gut so. Falls doch und sie will mich zurechtweisen und mir das Leben zur Hölle machen mit ´das darfst du nicht, und laß das mal bleiben`, dann kann sie gehen.
Ich laße mir von niemandem vorschreiben, wie ich mein Leben zu leben hab.
Und wenn ich viele Frauen, jede auf ihre Weise tatsächlich liebe,
dann bin ich ein Mensch(Frau) die zumal fähig ist Liebe auszuteilen.
Aber auf Eifersuchtsszenen hab ich keinen Bock.
Und fremdgehen auch von ihrer Seite ist absolut okay für mich, sie brauchen es mir nur nicht jedesmal unter die Nase reiben.
Deswegen shockk, mach dich nicht selbst fertig.
The show must go on.

Ipsissimus
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Di 30. Okt 2007, 11:48 - Beitrag #23

nicht jedem ist der promiskuitive Weg möglich. Und auch diejenigen, denen er möglich ist, werden endlich erleben, dass die vielen Bindungen nicht so tief sind wie die eine, und diese nicht zu ersetzen vermögen, wenn das Grauen kommt

e-noon
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Di 30. Okt 2007, 17:15 - Beitrag #24

Dann hoffen wir mal, dass das Grauen nicht kommt! Es sucht ja nicht jeder einen Partner für die Zeit des Grauens.

Mich würde immer noch interessieren, was ihre Haltung dazu ist/war bzw. was ihre Motive waren... ?

Ipsissimus
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Di 30. Okt 2007, 21:50 - Beitrag #25

dass das Grauen nicht kommt, können nur sehr junge Menschen glauben^^

e-noon
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Mi 31. Okt 2007, 11:00 - Beitrag #26

Spezifiziere Grauen ^^ Für mich ist Grauen schon ein ziemlich starker Begriff, ich bin zum Beispiel gestern aus einem Alptraum aufgewacht und hatte panische Angst, bin rumgerannt, hab überall das Licht angemacht etc., aber erstens war selbst das noch kein Grauen, zweitens hätte die Präsens einer beliebigen mir bekannten freundlichen Person gereicht, diese Angst zu verscheuchen. Das kanns also nicht wirklich sein ^^ Unter Grauen verstehe ich wirklich so Sachen wie mitanzusehen, wie Angehörige getötet werden, oder körperliche Folter etc.

Ipsissimus
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Mi 31. Okt 2007, 12:09 - Beitrag #27

vielleicht ist der Begriff zu stark, mag sein^^ es ist auch nicht eindeutig zu präzisieren, wann Menschen anfangen, Grauen zu empfinden, oder genauer, wann ihre Ängste für sie selbst die Grenze zum Grauen überschreiten^^ ich könnte mir gut vorstellen, dass eine Mischung von innerer Einsamkeit, Alleingelassenheit, Alter, Aussichtslosigkeit, die beginnende Einsicht in die eigene Belanglosigkeit nach einem Leben voller aufgepeitschter Emotionen ein guter Nährboden dafür sind, selbiges zu empfinden. Ich will auch gar nicht behaupten, dass man diese Gefühle und vor allem die Tendenz, in die sie einen ziehen, nicht kontern könnte, wenn man es kann^^ aber je mehr die Mittel, die mensch für diesen Konter einsetzt, äußerliche Mittel sind, desto fürchterlicher wird das Erwachen sein^^ und wenn dann an der Stelle, an der dieses Erwachen stattfindet, in der Mitte eines Herzens, niemand sitzt, weil niemand je nahe genug herangelassen wurde, dann: armes Schwein

e-noon
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Mi 31. Okt 2007, 17:14 - Beitrag #28

Man kann auch mehrere Menschen nahe an sich heranlassen, soviel kann ich dir versichern. Und man muss diese/n Menschen, der einem Halt gibt, auch nicht in der (sexuellen/romantischen) Beziehung suchen. Ich denke, es gibt schon Mittel und Wege, sich auch ohne Lebenspartner der Unterstützung einem lieber Menschen zu versichern...
Bei dir klingt es zudem so, als würde man sein Leben mit dem Zuschütten irgendeines riesigen Loches verbringen, dass sich dann im Alter als nicht Zuschüttbar erweist. Mir wäre es ziemlich egal, wenn ich mit 80 in ein Loch stürze, wenn ich dafür mein Leben zufriedenstellend gelebt habe, denn zum einen kann ich nicht so lange in diesem Loch verweilen (zumindest ist die Lebenserwartung eines 80jährigen geringer als die eines 20-jährigen, im Durchschnitt), zum anderen erspart man sich, falls dieses Loch einen tatsächlich in einen Todesstrudel oder sonstwie schreckliches stürzen könnte, das oft elende Dahinsiechen und degenerieren.

Wer die Einsicht in die (objektive) Belanglosigkeit des eigenen Lebens erst im Alter erkennt, hat sowieso ziemlich Schwein gehabt und wahrscheinlich ein weit besseres Leben gehabt als (vereinnahmend gesagt) wir verlorenen Existenzen es je unbeschwert werden genießen können...

Feuerkopf
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So 4. Nov 2007, 14:16 - Beitrag #29

Zitat von e-noon: ...
Bei dir klingt es zudem so, als würde man sein Leben mit dem Zuschütten irgendeines riesigen Loches verbringen, dass sich dann im Alter als nicht Zuschüttbar erweist. Mir wäre es ziemlich egal, wenn ich mit 80 in ein Loch stürze, wenn ich dafür mein Leben zufriedenstellend gelebt habe, denn zum einen kann ich nicht so lange in diesem Loch verweilen (zumindest ist die Lebenserwartung eines 80jährigen geringer als die eines 20-jährigen, im Durchschnitt), zum anderen erspart man sich, falls dieses Loch einen tatsächlich in einen Todesstrudel oder sonstwie schreckliches stürzen könnte, das oft elende Dahinsiechen und degenerieren. ...


e-noon,
das "Grauen", wie Ipsi es beschreibt, muss nicht plötzlich auftauchen. Es kann sich auch in die Seele/das Gemüt - wie auch immer - schleichen und plötzlich steht man vor den Trümmern all dessen, was man für okay hielt. Dann ist es ein Glück, wenn man von Menschen umgeben ist, die einem Halt geben, wenn man die Trümmer sichtet, entsorgt oder repariert. Wenn es eine Zeit gibt für dieses "Grauen", dann in den Jahren zwischen 40 und 50, wenn das Leben halb herum ist und plötzlich der Focus sich wieder auf einen selbst richtet. Ich kenne niemanden, der auch nur ein bisschen zur Selbsterkenntnis fähig ist, der davon verschont geblieben ist.

Belanglosigkeit..., nun man stellt tatsächlich fest, dass man zumindest in den größeren Zusammenhängen verzichtbar ist. Wenn man allerdings Menschen hat, die einem in Liebe und Freundschaft verbunden sind, dann ist man niemals belanglos.

e-noon
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So 4. Nov 2007, 15:06 - Beitrag #30

Daher das "objektiv" in der Klammer ^^ Genau so meinte ich das.

Ok, wenn man also vor den Trümmern all dessen steht, was man für okay hielt - ist es dann deiner Meinung nach notwendig, einen einzigen festen Partner zu haben, oder tuns auch Freunde, Familie etc? DASS man in schweren Situationen Unterstützung von Angehörigen gleich welcher Art braucht, habe ich nie bestritten, sondern nur, dass es ein fester Lebenspartner sein muss.

janw
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Mo 5. Nov 2007, 03:28 - Beitrag #31

e-noon, ich würde sagen, Menschen können solche Situationen durch so viele Beziehungskonstellationen durchstehen, wie es Menschen gibt, aber ein langjähriges inniges Einander-kennen ist zumindest sehr hilfreich.

Milena
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Mo 5. Nov 2007, 07:26 - Beitrag #32

....oder das Grauen war schon von Anfang an da....
es durchzieht sich durch dein gesamtes Leben, von Anfang an....
es vermag vielleicht niemals ein Ende nehmen, dieses Grauen...
aber tatsächlich ist es schön,
wenn es jemanden gibt, der tief genug in deinem Herzen sitzt
und es vermag, dich ein wenig mit diesem deinem Grauen durch deines Lebens zu begleiten....

Shockk,^^
wie geht es dir?

Ipsissimus
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Di 6. Nov 2007, 14:27 - Beitrag #33

"„Die Zeit, die du für deine Rose verloren hast, sie macht deine Rose so wichtig."

vielleicht können Menschen wirklich "viele" Menschen lieben; je mehr - zahlenmäßig - sie aber lieben, desto weniger Zeit bleibt für die einzelnen. Und ich wage zu behaupten, wer in diesem hier gemeinten partnerschaftlichen, erotischen, unabweißbar aufeinander bezogenen ganzheitlichen Sinne "viele" Menschen liebt, der liebt tatsächlich gar keine, liebt höchstens die einschlägig als Sex aufgefaßte "Liebe", tauscht höchstens ein bisschen Körperflüssigkeiten mit ein paar Leuten mehr aus. Und in diesem Fall ist die Festigkeit des Haltes bzw. die Intensität des Trostes gegenstandslos im Verhältnis zum Ausmaß des Grauens, das es zu integrieren gilt

e-noon
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Di 6. Nov 2007, 16:55 - Beitrag #34

Wie schon gesagt... neben vielen oberflächlichen, mehr oder weniger sexuell motivierten Beziehungen kann es ja auch freundschaftliche oder familiäre Bindungen geben, in die man eben die Zeit investiert, die diese Bindung so wichtig macht. Wieso soll man sich im Ernstfall nur an einen Menschen klammern können, mit dem man auch schon mal Sex hatte?

Shockk
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Di 6. Nov 2007, 17:28 - Beitrag #35

Hallo an euch alle.

Vielen Dank für die vielen Antworten, das Zuhören/Lesen und alles anderes. Ich habe in der ersten Woche nach diesem Thread hier gar nicht erst reingeschaut, weil ich die ganze Sache einfach nur verdrängen wollte ... habe mich auch in die Arbeit und meine Unisachen gestürzt und wollte das alles hinter eine große Tür werfen und abschließen.

Geht nur leider nicht .(.

Danach war mein Rechner defekt ... nun ja, und nun kann ich auch wieder etwas schreiben.

Meine Freundin war nun auf meinen Wunsch hin eine zeitlang bei ihren Eltern und wohnt jetzt wieder hier. Am ersten Tag als sie wieder da war ... naja, um ehrlich zu sein, wir haben uns angesehen, sind uns in die Arme gefallen, haben uns geküsst und haben miteinander geschlafen. Einfach so, ohne Worte ... es war einfach nur schön. Ja, ich weiss, Abstand halten, Distanz, sie auf dich zukommen lassen ... aber es war in dem Moment einfach das, was ich wollte.

Die letzten Tage waren insgesamt sehr schön. Wir haben viel zusammen gemacht und haben auch viel geredet. Über das Warum. Was uns an der Beziehung stört, was wir ändern wollen. Ich möchte die Einzelheiten nicht breittreten, es ist nach wie vor alles nicht sehr einfach, aber wenn jemand etwas genaueres wissen möchte oder einen Rat für etwas bestimmtes hat, einfach her damit.

Was ich nun mit Sicherheit weiss - ich will diese Beziehung weiterhin. Ich habe viel allein nachgedacht, mit guten Freunden geredet. Und ich weiss nun, dass es nicht nur ein Klammern an etwas Gewohntes ist, sondern mehr. Ich liebe sie. Im Moment kann ich ihr das irgendwie noch nicht sagen, denn trotz all der zweisamen Momente tut es immer noch weh - der Gedanke an das was sie getan hat ist immer wieder da. Aber ich habe die Bilder davon nicht mehr die ganze Zeit im Kopf.

Wir haben in letzter Zeit viel miteinander geredet, über viele Dinge. Wir wollen beide weiter diese Beziehung und an den Dingen arbeiten, die uns stören. Ich hoffe das es klappt und lasse das erst einmal alles auf mich zukommen.

Im Nachhinein - mit einigen Wochen Distanz zu der ganzen Sache nun - gibt es zwei Dinge, über die ich recht viel nachdenke.

Zum einen bin ich darüber überrascht, wie abgeklärt ich bin. Ich hätte erwartet dass ich in so einer Situation vor Wut platze der vor Kummer eingehe, dass ich sie nicht ansehen könnte ohne vor Hass überzukochen ... aber da ist nichts! Natürlich noch irgendwo Wut, Schmerz, Enttäuschung - aber in einem entlegen Winkel meines Kopfes, nicht vorrangig. Im Moment will ich einfach nur dass es zwischen uns klappt und geniesse die (neue) zweisame Zeit. Und das Thema ist für mich wesentlich weniger präsent als ich erwartet hätte. Irgendwie weiss ich nicht, ob ich damit nun unterbewusst schon abgeschlossen haben und auf eine schönere Beziehungszukunft hinarbeite, oder ob mich das ganze irgendwie total abgestumpft hat ... oder ob ich noch verdränge.

Und zum anderen ... ich hatte wirklich ein sehr striktes Bild. Also Treue, unbedingt, und wenn nicht, dann ist es vorbei. Da mir genau das nun passiert ist und ich eben nich will, dass es vorbei ist, frage ich mich was das für mich bedeutet. Meine Freundin hat mir gesagt, dass sie teilweise einfach in dem Moment neugierig war und Gewissheit wollte, ob sie aufgrund unserer Beziehungssituation etwas verpasst, ob etwas anderes besser wäre. Sie hat ihre Antwort bekommen und sagt nun, dass sie nichts anderes möchte und nur darin bestätigt wurde, dass das was wir haben genau das ist, was sie sich auch wünscht.

Nur habe ich das irgendwie ... nicht. Versteht ihr was ich meine? Die Beziehung ist schön, ich will sie weiterhin - aber ich bin nach wie vor in der Situation, auch mit 22 Jahren keinen Vergleich zu haben, keine Gewissheit. Nennt es Rache, oder Neugier ... keine Ahnung. Um es irgendwie ganz kurz zu machen: Ich weiss nicht, wie ich in so einer Situation selbst reagieren würde. Ich habe bisher kaum geflirtet und (trotz gelegentlicher Tagträume) nicht einmal mit dem Gedanken gespielt, aber im Moment erscheint mir das alles sehr attraktiv.

Naja ... viele verwirrende Gedanken auf einmal .).

Milena
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Di 6. Nov 2007, 18:02 - Beitrag #36

..das freut mich wirklich sehr Shockk,^^
dass ihr wieder zueinander gefunden habt, und ihr die Beziehung aufrechterhalten wollt...
aber wieso willst du alles auf´s Spiel setzen...?
möchtest jetzt auf einmal auch fremdgehen...?
mmh...dann tue es, aber reib es ihr nicht zusätzlich unter die Nase....

wünsche euch alles Gute.......

Shockk
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Di 6. Nov 2007, 18:19 - Beitrag #37

Ich sage ja nicht, dass ich ihr bei der erstbesten Gelegenheit fremdgehen möchte. Oder dass ich das wirklich durchziehen werde.

Bisher war da aber immer eine gewisse Mauer, vielleicht moralisch oder dergleichen. Immer wenn ich die Chance zum Flirten gehabt habe habe mich mir selbst "Nein." gesagt, habe es im Keim erstickt. Ich habe auch kaum weibliche Freunde - eventuell hat es sich einfach nicht ergeben, aber in der Regel war wohl auch diese Einstellung dafür verantwortlich.

Das ist nun irgendwie - weg, eingeschränkt. Keine Ahnung, schwer zu beschreiben.

e-noon
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Di 6. Nov 2007, 20:49 - Beitrag #38

Ich glaube, ich weiß, was du meinst :-) Manche immer als wichtig empfundenen Regeln sind doch nicht so wichtig, wenn man sie erst mal gebrochen und das überlebt hat... und wenn sich wie bei euch auch noch was verbessert hat, ist man wohl überrascht ^^

Ich würde im Gegensatz zu Milena raten, mit deiner Freundin über diese Veränderung zu sprechen - am besten aber erst mal die schöne Zeit schweigend genießen ^^ (also eure jetzige Zweisamkeit). Was irgendwann danach kommt, wenn vielleicht dir mal ein wenig langweilig ist... wer weiß.

Wichtig für die Beziehung ist natürlich, dass (wie bei ihr) das Interesse an der Seitensprung-Dame nicht überhand nimmt (dann kann höchstens noch eine offene Beziehung helfen, was aber, wie wir wissen, unweigerlich ins namenlose Grauen führt).

janw
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Di 6. Nov 2007, 23:27 - Beitrag #39

Shockk, schön, von Dir zu lesen, und schön, daß Ihr so weit wieder zusammengefunden habt! :)

Ich verstehe was Du meinst, mit dem, was Du "nicht hast"...letztlich hat jeder sein eigenes Verhältnis zum Treuebegriff und jeder ist unterschiedlich "anfällig" für Abweichungen von der selbstgesteckten Regel. Am Ende ist es aber, denke ich, einfach passiert, daß sie in die Situation gekommen ist, die ihre Neugier geweckt hat, in der sie ihre Regeln Regeln sein gelassen hat. Sie hat dadurch eine Erfahrung gemacht, die Du nicht hast, aber hauptsächlich deshalb, weil sie in die Situation gekommen ist, wo dies passieren konnte. Es wäre etwas anderes, wenn Du jetzt eine solche Situation gezielt suchen würdest, und würde Dir deshalb auch eine andere Erfahrung geben, nämlich die von Mutwillen und davon, gegen Deinen eigenen Begriff von Treue und dem, was Du Dir erlaubst, verstoßen zu haben.
Ich denke, daß auch Deine Freundin für sich einen Treuebegriff und eine Regel hat, was sie sich erlaubt, und ich denke, daß es auch für sie nicht besonders leicht ist, dagegen verstoßen zu haben, neben den Schuldgefühlen Dir gegenüber hat sie diese vielleicht auch sich selbst gegenüber.

Ich wünsche Euch beiden, daß Ihr gemeinsam einen guten weiteren Weg findet.

Zitat von e-noon:Wie schon gesagt... neben vielen oberflächlichen, mehr oder weniger sexuell motivierten Beziehungen kann es ja auch freundschaftliche oder familiäre Bindungen geben, in die man eben die Zeit investiert, die diese Bindung so wichtig macht. Wieso soll man sich im Ernstfall nur an einen Menschen klammern können, mit dem man auch schon mal Sex hatte?

Es geht um das Ausmaß gegenseitiger Vertrautheit, eine gewisse...ich nenn es mal Verschränkung der Seelen, die Zeit braucht, Zeit des Beieinanderseins, Durchlebung von Höhen und Tiefen, die zu zweit sicher leichter erreicht werden kann, als wenn Zeit und Erfahrungen auf mehrere Menschen verteilt sind.
Diese Verschränkung ist, was das Grauen erträglich macht, das irgendwann sowieso kommt.

Milena
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Di 6. Nov 2007, 23:29 - Beitrag #40

...über Gedanken reden, die selbst nicht wirklich zu fassen, zu begreifen sind...
ich weiss nicht so recht,
ich glaube, dass wird sie genauso tief verletzen, als wenn er wirklich was getan hätte ,
zumal Gedanken ständig im Kopf umherschwirren,
und sie vielleicht annimmt, er würde jetzt ständig ans Fremdgehen nun denken...
ich glaube nicht,
dass die Gedanken frei sind......
falls die Flirt/Seitensprunggedanken bei Shockk überhand nehmen sollten,
dann wäre es vielleicht angebracht, mit ihr darüber zu reden.....
aber so,
es würde doch eher die gerade wieder entstandene Harmonie gewaltig zerstören.....
zumal, sie jetzt wirklich weiss, was sie an ihm hat, bzw. an der Beziehung....
wie würde es sie zermürben und verängstigen, wenn sie um seine Gedanken wüsste...
oder..?^^

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