Vor dem Trümmerhaufen meiner Beziehung

Erlebnisse und Erfahrungen aus den schönsten und den traurigsten Stunden des Lebens. Träume von der perfekten Liebe und ein Kummerkasten für ihr Scheitern.
Shockk
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Do 18. Okt 2007, 20:44 - Beitrag #1

Vor dem Trümmerhaufen meiner Beziehung

Hallihallo TWM ...

Es ist geraume Zeit her dass ich etwas geschrieben habe. Meine Zeit hier im Forum ist lang vorbei, und all meine Versuche das zu ändern sind fehlgeschlagen. Es mag daher etwas ironisch erscheinen dass ich gerade mit einem Problem, mit dem ich nicht klarkomme wieder aufschlage ... aber naja. Hoffentlich hilft es mir, meine Gedanken zu ordnen, und vielleicht hat der ein oder andere einen Tipp, einen Ratschlag ... oder einfach nur ein offenes Ohr.

Ich bin nun seit etwas mehr als 5,5 Jahren mit meiner Freundin zusammen. Eine lange Zeit, vor allem wenn man berücksichtigt dass es für uns beide die erste feste Beziehung war - wir haben uns mit 16 bzw 17 kennegelernt und sind seitdem auch ein Paar. Seit einem halben Jahr wohnen wir auch zusammen.

Die 5 Jahre waren nicht immer eine einfach, aber fast immer eine schöne Zeit. Wir sind beide recht starke Charaktere und geraten uns gerne in die Haare (und dass dann auch leidenschaftlich), aber haben uns jedes mal zusammengerauft. Bis auf den obligatorischen Streit hin und wieder gab es auch keine nennenswerten Krisen, vorrübergehende Trennungen oder dergleichen.

Bis letzte Woche.

Am Wochenende hat mir meine Freundin gestanden, dass sie mich betrogen hat. Es war für mich natürlich ein absoluter Schock. Sie war eine Freundin besuchen, die zusammen mit ihrem Freund auf einer Freizeit als Betreuer waren. Nach einer durchzechten Nacht landete sie dann, wie auch immer, mit diesem Freund im Bett. Das Ganze war vor ca. 1,5 Monate. Auf die Frage warum sie das getan hat konnte sie mir keine vernünftige Antwort geben - sie sagte nur, sie sie "neugierig" gewesen und habe in der Zeit in einer "gefühlskalten" Phase gesteckt, in der ihr viel egal gewesen sei. Verhütet haben sie i.Ü. auch nicht. Ich war völlig perplex, weil meine Freundin immer wieder betont hat wie wenig Bedeutung Sex eigentlich für sie habe und dass sie vor allem mit der eigenen Wohnung im Hinterkopf so etwas nie tun würde.

Nun, sie hat es mir gestanden, wir haben darüber geredet ... den ersten Tag über irgendwie noch versucht den Normalzustand aufrecht zu erhalten. Dann sackte es bei mir so langsam, ich war nur noch fertig, und seit vorgestern ist sie erst einmal bei ihren Eltern - vorerst bis zum Ende der Woche. Und ich bin allein daheim und versuche, wie schon gesagt, Ordnung in meinen Kopf zu kriegen.

Und ich weiss ehrlich gesagt nicht, was ich denken soll. Es ist das allererste mal, dass mir so etwas passiert. Irgendwie - weil es eigentlich gut lief, weil ich es von meinen Eltern her nicht anders kannte - hatte ich auf diese Beziehung gezählt und ging davon aus, dass es auch immer so bleiben würde. Es ist auch das allererste Mal dass ich mich so wütend, traurig, enttäuscht, gedemütigt und was auch immer gleichzeitig fühle, und ich bin damit total überfordert.

Ich habe nun keine Ahnung wie es weitergehen soll. Ein Teil von mir will unbedingt dass alles wieder gut wird, dass ich sie wieder im Arm halten kann, dass wir wieder zusammen einschlafen. Das es so wie vorher ist. Der andere Teil von mir kann die Tatsache, dass sie mit einem anderen Mann geschlafen hat, einfach nicht begreifen und kriegt die Bilder davon (Fantasie kann eine grausame Sache sein) nicht mehr aus dem Kopf. Ich weiss nicht ob ich Tage oder Wochen brauche, um wieder klar denken zu können. Ich weiss nicht was aus uns wird oder was überhaupt wird, wenn sie länger weg bleibt. Ich weiss nicht was wird, wenn sie nach einer knappen Woche wieder kommt und wir versuchen, dass irgendwie zusammen zu lösen.

Als wir darüber gesprochen haben hat sie mir gesagt, dass es ihr leid tut, dass sie unbedingt will dass das zwischen uns wieder klappt und das sie mich liebt. Der vorrübergehende Auszug macht sie genauso fertig wie mich, aber als sie noch hier war haben wir uns nur gegenseitig mit kleinen Schritten des Entgegenkommens und erneuter Abweisung gefoltert.

Das Ganze hat mich auch zum Nachdenken angeregt. Wie gesagt. Unsere Beziehung war immer schön, aber nicht einfach. Um es ganz kurz zu fassen (und um dem Text nicht gänzlich epische Dimensionen zu verpassen):

- wir haben Probleme mit unseren jeweiligen Eltern. Ihre Mama ist ein dominanter Hausdrache, mit dem ich oft aneinandergerate und andersrum. Mein Paps ist ein etwas wortkarger Kerl, der seine Gefühle selten zeigt, damit kommt meine Freundin nicht klar.
- sie kann mit meinem Hobbies sehr wenig anfangen (viel Lesen, Rollenspiel, Zocken) und hat selber wenige Hobbies, um sich abzulenken. Ich komme mit den meisten ihrer Freunde nicht klar, weil die absolut nicht auf meiner Wellenlänge sind
- sie studiert Sozialarbeit, ich Physik ... Kommilitonen, Lernstoff und Interessen tragen wenig zu gegenseitiger Begeisterung bei
- sie ist sehr aufbrausend und versucht oft, in allen Belangen die Oberhand zu behalten - sonst zickt sie rum. Ich bin ziemlich eifersüchtig und habe von meinem Vater wohl auch ein Introvertiertheit geerbt

usw. Viele Dinge wegen denen wir uns über die Jahre in die Haare geraten sind.

Nun frage ich mich ... wäre es besser, wenn das nicht mehr ist? Wir sind zusammengezogen, weil es einfach nicht mehr anders ging. Wir haben uns On/Off technisch ein paar mal die Woche gesehen, dann wieder nicht. Haben uns oft mit riesigen Erwartungen getroffen und dann nicht selten gestritten, weil wir die nicht erfüllt haben. Nach einem sehr langen und bösen Streit wussten wir: Es muss sich etwas ändern. Das hat sich geändert. Ich habe nur keine Ahnung, ob das Zusammenziehen das Ende nur hinausgezögert hat und der einzige Nutzen, den wir nun daraus ziehen, Gewissheit ist was passieren wird.

Momentan vergeht kaum eine wache Minute in der ich nicht versuche, die Bilder aus meinem Kopf zu verdrängen und irgendwie den Gedanken zu verarbeiten, was geschehen ist. Aber wenn ich es einmal schaffe weiss ich nicht mehr, ob wir es noch schaffen wieder zu uns zu finden - denn wenn wir es versuchen, wir es ein sehr langwieriger und für beide sehr schmerzhafter Vorgang. Da bin ich mir sicher.

Wenn irgendwer Ratschläge, Erfahrungen, irgendwas hat ... ich bin für alles dankbar. Und wenn gar nichts kommt habe ich wenigstens mal meine Gedanken verschriftlicht.

eginobili20
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Do 18. Okt 2007, 22:48 - Beitrag #2

Hm. Ich kenn jemand der würde etwas ganz langweiliges und triviales und gar nicht hilfreiches Konstruktives (für eine aktive Handlung eben) sagen: Tu das was DU willst. Nicht, was du denkst was sein soll/richtig ist. Deiner Intuition gehorchen. Kommt Zeit kommt Rat.

Ja, was Emotionen betrifft finde ich das schon einen Ansatz, so trivial er erscheint. Irgendwann fühlt man wirklich: die Grenze ist überschritten (und dann auch nicht mehr jede Sekunde schwankend wie davor - der schlimmste Zeitabschnitt) und jetzt ist Ende. Oder: wir schaffen das. Man muss auf sein Inneres horchen, meistens gibt es dir eine klare Antwort - ab einem bestimmten zeitpunkt eben. Und den muss man geduldig erwarten.

So. Und jetzt zum analytischen/vernünftigen etc. objektiven eben.
Folgende Punkte
1. Allgemein/schondavor: Hobbies keine Überschneidung, unterschdl. Fachrichtung: finde ich persönlich nicht schön. Sagen wir mal, ich hatte bisschen ähnliche Erfahrung, (wenigstens waren wir da noch ein bisschen interessiert die Hobbies des anderen auch zu versuchte für sich zu gewinnen/kennenzulernen - was dann kläglich scheiterte ...) kann aber sagen, dass es auf Dauer wirklich sehr anstrengend ist. Auch aus anderen Mündern hörte ich, dass man später, also wenn Liebesleidenschaftszeit vorbei ist, und dann Familie gründet und Gesprächsthema sehr oft und gezwungenermaßen irgendwelche "to do" Bank/Versicherung/Schule/Kinder eben oft Nervtopics sind, braucht man auf jedenfall IRGENDETWAS was man GEMEINSAM liebt. Sternenhimmel. Musik. oder Literatur. Theater. was weiß ich. Was man gemeinsam genießen kann, wo wieder alles zerschmelzt. Solche positiven pushs braucht man später bei all dem Alltagsstress und die verblassende Leidenschaft (wichtig: nicht verblassende Liebe.) und aktiv spürbares Wollen des anderen (systemimmanent wenn es Gewohnheit wird, natürlich gibts auch Ausnahmen, aber das ist dann seeeehr selten). Ansonsten - wenn das Zusammenleben nur noch aus Alltagsbla besteht - ich könnte und wollte es nicht weiter mit meinem Partner führen nee. ... Zu anstrengend. Zu isoliert. Man kann das verblassende genau durch solche überschneidende Hobbies/Vorlieben kompensieren

2. Betrug:
Scheiße ja. Ich habe so etwas noch nie erlebt, kann also nur unnützes analytisches Zeug labern was ich für mich gefolgert habe. Ich selber finde die Tatsache an sich fast "normal". Wenn diejenige eben Sex nicht unbedingt mit Liebe verbindet und einfach mal so aus Trotz ... Das ist menschlich. Wie auch einmal extrem wütend sein und ausrasten menschlich sein kann. Hauptsache ist dass es sich wirklich nicht wiederholt.

Die andere Frage ist: ja, analytisch kann man verzeihen, aber geht das auch emotional? Da würd ich empfehlen siehe oben, also Zeit lassen, keine übereilte Schlussfolgerungen treffen. Auf sein Innerstes vertrauen ...

- hoff, das ist jetzt nicht alles so überflüssig trivial gewesen ... :|
Machs gut.

Milena
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Do 18. Okt 2007, 23:13 - Beitrag #3

..oh Shockk, erstmal knuddel.....^^
das ist wirklich hammerhart, ich habe regelrecht deine traurigkeit rausgelesen, deine enttäuschung, deine suche nach den gründen, den ursachen.....
wie vermag mensch dir zu helfen....eigentlich gar nicht....
die besten, gutgemeintesten worte taugen nicht wirklich.....
mmh...
also ich wäre auch erstmal fix und alle.....dann würde ich auch diese verdammten bilder nicht aus dem kopf bekommen...
dann würde ich nach dem warum fragen.....
dann würde ich überlegen, möchte ich noch mit ihm/ihr oder gebe ich ihr endlich den laufpass.....
in erster linie würde ich´mich erstmal gedemütigt vorkommen......
wenn zuvor, jahrelang `ich liebe dich`gesagt und gezeigt wurde und dann ein seitensprung...
ich würde an seiner liebe zu mir zweifeln.....
obwohl, es war nur ein ausrutscher,....einmalig....sie hat sich entschuldigt und bereut es auch zutiefst...
aber könnte ich ihm jemals wieder vertrauen...?
würde ich nicht bei jeder noch so kleinen unsicherheit einen betrug vermuten....hatte es nicht lange genug gedauert, bis ich überhaupt vertrauen konnte und dann sowas..?
(ich glaube, ich schweife ab....)
mein vorschlag:
bleibt erstmal eine zeitlang getrennt, um sich selbst wieder zu fassen....
wenn dir nach reden zumute ist, dann macht es.....
horche in dich hinein,
ob sie dir wert genug ist, tief genug in deinem herzen ist, um zu verzeihen, bzw. um ihr weiterhin vertrauen zu können.....
wenn du sie wirklich liebst, überalles, und sie dich auch, dann gebt euch nochmals eine chance...
wenn ihr sowieso schwankt,
dann beendet es...und quäl dich nicht, lenke dich ab....
die zeit wird es schaffen.....
ach was red ich.....
es tut mir so leid.....:(

Noriko
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Do 18. Okt 2007, 23:48 - Beitrag #4

Es ist schade, das ausgerechnet ein derartig Trauriges Anliegen dich wieder zu uns bringt,, aber was soll man machen.

Ich denke ich kann deine Situation gut nachvollziehen, denn bis auf deine lezten 5 Monate siht meine Lebenssituation echt deiner verdammt ähnlich (geradezu fasznierend)

Jedenfalls ich würde mir wohl auch erstmal einige Zeit abstand gönnen wollen, das sit gut um die Gedanken zu ordnen.

Die Frage nachd er Zukunft ist natürlich eine wirklich wichtige, und ich denke ich würde das an deiner stelle an einige Klare Fragen stellen:
Liebe ich sie noch? Glaube ich ihr, das es ein "Ausrutscher" war, und das es ihr wirklich leid tut?

Ich für mich persöhnlich würde, sofern ich mir die erste Frage mit ja beantworten, auch den rest mit Ja beantworten und es weiter versuchen wollen.Solange ich ihr vertraue und es nciht wieder vorkommet, solange denke ich ist die Beziehung zu retten.
Ich würde mich natürlich auch fragen, ob ich mein übriges dazu beigetragen habe, ob ich zu der Zeit meine Freundin irgendwie schlecht behandelt habe, bzw zu wenig für sie da war. Ich habe es erlebt,d as meine Freundin mir gesagt hat,d as sie fast einen Seitensprung geamcht hätte, weil sie sich einsam gefühlt habe, weil ich oft dazu neige zuwenig für sie da zu sein und so wirke als sei sie mir nciht wichtig.
Gegenseitiger Respekt und vertrauen ist das wichtigste, solange du ihr jetzt nicht die Pest an den Hals wünschst und sie wirklich noch immer liebst, auch wenn es sehr sehr weh tut, dann denke ich solltest du es versuchen.

Ich danke ganz ehrlich, wenn ihr euch wieder vertrauen könnt und beide wollt das es weitergeht, kann daran sogar die Beziehung wachsen. Es ist ein Zeichen wahrer Liebe und Wertschätzung soetwas verzeihen zu können. Ich denke das Zeigt dem anderen auch was man am andere hat, das da jemand sit der einen wirklich liebt, und zwar um des anderen WIllen, nicht nur für sich selbst.

Ich hoffe ich kontne dir ein wenig helfen.

Milena
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Fr 19. Okt 2007, 12:17 - Beitrag #5

...ja das habt ihr beide richtig erkannt....trotz vergangener fehler, sprich nachlässigkeit oder auch unterschiedlichkeit gilt es jetzt einen mittelweg zu finden, sofern ihr es nochmals versuchen wollt....
wenn du Shockk ein ruhiger, onlinepieler bist und sie nicht wirklich ein hobby hat und somit sich auch einsam fühlt, biete ihr doch an, sich auch an einem rollenspiel zu beteiligen, muss nicht über stunden sein, aber hin und wieder, so dass sie deine nähe spürt...^^
oder findet ein gemeinsames hobby, das nur ihr beide ausübt....
frag sie was sie gerne interessiert...
stecke natürlich jetzt auch nicht du deine wünsche hinterm mond, nur um ihr gerecht zu werden, und zur vermeidung eines weiteren ausrutschers...
aber wie du bereit erwähnt hast, ist/war sie so gar nicht auf sex aus...
da glaube ich, da hat sie eigentlich was anderes gesucht und gebraucht bei dem typen, sei es zärtlichkeit, verständnis, ansprache, egal was und es auch bekommen....leider ging das noch darüber hinaus...
was ich sagen wollte, sprecht euch aus, nach einer gewissen zeit der distanz und sagt beide explizit was ihr wollt...^^
knuddel..^^

Ipsissimus
Dämmerung
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Fr 19. Okt 2007, 12:46 - Beitrag #6

ist zwar trivial, ist aber so: Zeit heilt alle Wunden. Nun, vielleicht nicht alle, aber wenn Wunden überhaupt heilen können, dann benötigen sie Zeit. Sprich: ihr könnt jetzt gar nichts tun, weil derzeit die Verletzungen sprechen, zumindest auf deiner Seite, Shockk. Egal, was du oder sie jetzt versucht - es steht unter dem Vorbehalt der unnormalen Zeit.

Meine Empfehlung: distanzierte Nähe. Will sagen, wenn ihr nicht sowieso alles aufgeben wollt, dann bleibt eine Zeitlang in einem Modus, in dem ihr zwar zusammenlebt, aber nicht intim seid. Mit "intim" meine ich jetzt nicht die erotisch/sexuelle Dimension, sondern - geht euch gegenseitig nicht mit euren Gefühlen auf den Keks. Sie muss nicht 500mal hören, wie verletzt du bist, das hat sie auch so begriffen. Und du musst nicht 500mal hören, wie leid es ihr tut, denn wenn du ihr nicht verzeihen kannst, bringen alle Wiederholungen nichts. Funktioniert im Alltag, aber unterlasst es, euch in Situationen zu bringen, in denen Vertrauen, Zuneigung, Mitgefühl u.dgl. wirklich wichtig werden; in solchen Situationen werdet ihr derzeit nur scheitern, und zwar auf bittere Weise. Seid in dieser zeit besonders achtsam - nicht bezogen auf den anderen, sondern auf euch selbst. Schaut euren Gefühlen zu, wie sie reagieren im Kontakt zum anderen, aber erlaubt den Gefühlen erst mal nicht, vorschnelle Beschlüsse herbeizuführen.

Irgendwann werdet ihr beide ganz von alleine merken, dass die unnormale Zeit vorüber geht. Dann werdet ihr sehen, ob sich eure Liebe hindurch gerettet hat, oder ob ihr Abschied genommen habt.

Feuerkopf
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Fr 19. Okt 2007, 12:53 - Beitrag #7

Zunächst mal tut es mir leid, dass du so traurig bist, Shockk.

Wieso können Menschen, die fremdgehen, nicht einfach die Klappe halten? Sie haben den Seitensprung doch auch heimlich gemacht. Wem soll dann ein "Geständnis" nützen, außer der Beruhigung des eigenen Gewissens?
Nun ja, ich habe da eine sehr eigene Meinung zu, ich weiß.

Du erlebst gerade etwas, was vielen Paaren passiert, die sich früh/jung kennen- und liebengelernt haben. Sie entwickeln sich in unterschiedliche Richtungen und Charaktereigenschaften verfestigen sich.
Es ist keine Schande, nach fünf Jahren festzustellen, dass die gemeinsame Basis für ein dauerhaftes Miteinander nicht (mehr) reicht.
Die Krise, in der ihr beiden euch zur Zeit befindet, kann aber auch dazu führen, dass ihr erkennt, dass ihr eben nicht ohne einander sein wollt.
Redet, über die Verletzungen, die da waren und sind und über die Wünsche und Träume, die ihr habt und sprecht über eure Gefühle. Das ist schwierig, aber nur so könnt ihr rausfinden, ob eure Beziehung eine Zukunft hat.

Ipsissimus
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Fr 19. Okt 2007, 13:01 - Beitrag #8

im Prinzip stimme ich dir schon zu, Feuerkopf, aber über Verletzungen zu reden in einer Phase, in der diese noch "heiss" sind, ist meines Erachtens kontraproduktiv, weil es eh nur in gegenseitige Vorwürfe ausartet

Milena
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Fr 19. Okt 2007, 13:02 - Beitrag #9

...darüber hab ich gestern auch noch gedacht Feuerköpfle...^^
und eigentlich bin ich da auch deiner meinung....
wenn es wirklich nur ein ausrutscher in sexueller hinsicht war, und nicht mehr gefühle diesem jemand gegenüberstehen...
was soll dieses geständnis...den anderen will man eh nicht mehr sehen, man ist ja nicht verliebt (nehme ich mal an..^^),
also warum den geliebten partner verletzen, gar die ganze beziehung noch verlieren....
..vielleicht wollte sie, durch ihr geständnis, ihn auf etwas aufmerksam machen...darauf, dass etwas nicht mehr gestimmt hat in der beziehung und somit auf einen neuanfang, aber mindestens auf veränderung und auf seine wirkliche liebe hofft.....

Ipsissimus
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Fr 19. Okt 2007, 13:05 - Beitrag #10

ich weiss nicht, Schatz, das wäre schon ein ... heftiges Mittel, das auf arge Schieflagen in der Beziehung hinwiese. Zumindest scheint Shockk sich keiner derart gravierenden Schieflagen bewußt zu sein, die Seitensprung als Kommunikationsmittel rechtfertigen würden. Aber ich bin diesbezüglich vielleicht ein bisschen zu konservativ eingestellt, oder einfach zu alt^^

Milena
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Fr 19. Okt 2007, 13:11 - Beitrag #11

..doch, er zeigte doch die mängel in der beziehung auf, indem er sich als vielleicht verschlossen bezeichnet, hauptsächlich mit onlinespielen beschäftigt war und auch das gefühl hatte, so vielleicht seine freundin vernachlässigt zu haben, bzw. bemerkt hat, dass sie sich einsam fühlte....
natürlich hätte sie auch auf andere weise auf jeden fall ihm diese schieflage deutlich machen können,
aber sie hatte halt in einer situation dort jemanden gefunden, der sie, was weiss ich getröstet hat und ihr für kurze zeit das gegeben hat,
was sie für lange suchte....^^
schnuffi,^^
ich weiss es natürlich auch net, was in ihrem köpfchen da abging...^^;)

janw
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Fr 19. Okt 2007, 13:20 - Beitrag #12

Zunächst mal, Shockk, schön, Dich wieder zu lesen und schade, daß ausgerechnet solch ein Grund Dich wieder hier her führt! Möge alles gut werden! :)

Tja, die Unterscheidung in Verstand und Gefühl kam schon mehrfach zur Sprache, und damit würde ich wohl in solch einer Situation auch konfrontiert sein. Verstandesmäßig...sie hat einen schönen Tag mit einem anderen Mann erlebt, mal mit seiner Freundin dabei, mal ohne, sie haben dann etwas getrunken, am Ende etwas viel, der Alkohol hat ihre Hemmungen abgebaut, sie haben Sachen gemacht, die sie sonst nie...gewollt hätten, geschweige denn getan.
So weit so gut, könnte mensch sagen, Alkohol ist lecker, viel Alkohol nicht gut, sei mensch in Zukunft vorsichtiger. Zugleich, sie hat es Dir gestanden, wenn auch erst nach 1 1/2 Monaten - in denen sie vielleicht auf den passenden Moment gewartet hat oder überlegt, voll Schuldgefühlen...wie sag ich's ihm bloß?
Verstand könnte also sagen, es war kein Vorsatz dabei, kein Wille, Dich zu betrügen, das ganze passiert in einem Moment nicht Herrn seiner Sinne zu sein, hinterher gestanden - also gut, Lehren draus ziehen, zurück auf die Gleise und mehr oder weniger gut.
Aber die Gefühle, das Gefühl des gebrochenen Vertrauens, die Bilder, nicht wegzukriegen...
Liebe ist Un-Verstand; Liebe und Vertrauen...wie die zu einander stehen, ist wohl bei jedem verschieden. Für mich ist Liebe ziemlich grund-loses Vertrauen, die Liebe selbst der Grund für das Vertrauen, und die Liebe macht für mich den Sumpf der Zweifel über einen Menschen, den ich liebe, zu einer betretbaren Wiese. Sehr metaphorisch, ich weiß, aber vielleicht verstehst Du, was ich meine.
Klar ist, daß damit alles an der Liebe hängt, an dem "Ja" auf die Frage "liebe ich sie noch, kann ich sie nach dem allen noch lieben?"

Du schreibst, daß Eure Beziehung von anfang an nicht leicht war, aber über 5 Jahre habt Ihr sie entwickelt und seid am Ende zusammen gezogen. Ihr habt getrennte Interessen, Eure Familien sind nicht einfach, aber das hat letztlich nichts an Eurer Liebe geändert, vielleicht Euren Zusammenhalt sogar gefördert? So nach dem Motto "Was uns nicht umbringt..."
Vielleicht könnt Ihr hier einen Aufhänger finden...wenn Ihr all das verkraftet habt, dann vielleicht diesen Fehltritt auch noch? Oder gar...erst recht?

Um den Blick einmal weiter zu spannen...wie geht es der Freundin Deiner Freundin, weiß sie davon, daß ihr Freund...?

Zum Schluss, was würde ich Dir/Euch raten?
Abstand ist wohl, was viele suchen in so einer Situation. Ich denke, die Zeit solltet Ihr nutzen, um für Euch die Frage zu klären, wie es um Euer Gefühl zu einander steht, um eure Liebe - fehlt Ihr einander?
Wenn ja, dann findet zusammen und klärt, was vielleicht sonst noch zwischen Euch steht. Hat sie vielleicht an dem Mann etwas gefunden, sucht sie etwas...und wie kannst Du ihr das geben?
Vielleicht ist dies auch eine Zeit, in der Du die Bilder loswerden kannst. Das ist das schwierigste, glaube ich, aber sie verblassen mit der Zeit, besonders wenn wieder positive Erlebnisse dazu kommen.

Ich wünsch Dir alles Liebe! :)

styler
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Fr 19. Okt 2007, 15:33 - Beitrag #13

Hallo Shockk,

nun, du weißt, dass ich einen recht konservativen Charakter habe und auch gerne zum Moralprediger ausschweife. Um meine Vorgeschichte weißt du teilweise auch, drum will ich dir folgendes sagen:

Nimm Abstand, seeehr viel Abstand. Jetzt ist sie zunächst an der Reihe zu zeigen, dass sie um diese Beziehung kämpfen will. Wobei ich für mich entschieden habe, dass "Wer einmal fremdgeht, geht auch ein zweites Mal fremd", voll zutrifft. Denn wie kommt es so weit, dass man den Respekt vor dem anderen verliert und ihm in solchem Ausmaß weh tut?

Ich habe mich oft bei euren Meinungsverschiedenheiten/Streitereien gefragt, wie ihr damit leben könnt. Vielleicht ist es Zeit für eine Neuorientierung? Bist du zufrieden in einer Beziehung mit so viel Differenzen oder suchst du nach mehr Harmonie?

Milena
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Sa 20. Okt 2007, 09:59 - Beitrag #14

...mmh...würde ich erfahren, dass mein partner mich betrogen hat,
ich glaube, ich würde dasselbe erstmal machen (klingt primitiv,ich weiss^^...),
und dann können wir BEIDE nämlich überlegen,
ob wir uns gegenseitig verzeihen können und einander wollen....

denn untreue ist einfach to much,
und da gibt es nicht wirklich einen grund , der das rechtfertigen könnte....

janw
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Sa 20. Okt 2007, 11:15 - Beitrag #15

Milena, aber ist es nicht ein Unterschied, ob er jetzt zu der anderen hingeht, richtig zielstrebig, um mit ihr etwas anzufangen, das vielleicht auch öfters, oder ob er sich einfach freundschaftlich mit einer anderen Frau trifft, sie beide nichts von einander wollen, aber nach einem Glas Wein das nächste...oh shit^^ ?

Milena
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Sa 20. Okt 2007, 11:20 - Beitrag #16

...Jan...^^
nö, ist kein unterschied...:crazy: ist derselbe mist...^^

Kati
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Sa 20. Okt 2007, 17:16 - Beitrag #17

Hm, mir gefällt der Ausruck "fremd gehen" in diesem Zusammenhang nicht. Fremd gehen ist für mich das sie neben eurer, noch eine Beziehung hat/hatte. Und das ist ja nun nicht der Fall.
Ich denke sie wird nach dieser Nacht aufgewacht sein und gefühlt haben wie sich die Panik von den Fußsohlen langsam nach oben arbeitet.
Denn meiner Meinung nach, hat sie mit ihrem Geständnis gezeigt das sie dich liebt. Würde sie das nicht, hätte sie kein Grund für ein schlechtes Gewissen.

Deine Reaktion Shockk ist mehr als menschlich. Und auch deine Zweifel was eure Beziehung anbelangt.
Aber ich kann auch nur das widerholen was die anderen auch gesagt haben. Lass dir Zeit, hetz dich nicht selber. Ich glaube, das verlangt auch keiner von dir.

Meiner Erfahrung nach, kommt irgendwann der Zeitpunkt, an dem man zwar den Schmerz über die Enttäuschung bzw. Verletzung noch fühlt, aber auch die Sehnsucht eintritt. Und das, das ist dann ein guter Zeitpunkt um zu reden.
Wichtig ist dann das nicht solch ein typisches Schimpfgespräch aufkommt das dann mit Sachen endet wie "Und vor drei Jahren hast du dir Schuhe gekauft, die ich garnicht leiden mag!" Verstehst du was ich meine? Es geht dann um eure Gefühle was diese Situation anbelangt. Und da sind dann auch ihre zugelassen! Irgendwas wird diese Situation ausgelöst haben (nicht nur der Alkohol). Frag sie danach!

Aber bis dahin musst du dir über die Frage klar geworden sein, ob du sie noch liebst, und ob du verzeihen kannst. Wobei zu letzterem ein ruhiges Gespräch mit ihr förderlich ist.

Eure anderen kleinen Streitigkeiten sind eigentlich keine denke ich. Gut, dann mag der eine die oder jene Person nicht. Na und? Dann müsst ihr euch beide entweder versuchen mit diesen Personen zu arrangieren oder eben soweit wie es irgendwie geht den Kontakt zu meiden.

Sucht euch doch ein gemeinsames Hobby, das wiederum schafft einen gemeinsamen Freundeskreis.

Und die Sache mit den Hobbys. Meine Erfahrung sagt mir, das es auch heilsam sein kann, nicht immer alles miteinander zu machen. Aber es schadet nicht, zu versuchen den anderen irgendwie mit ein zu beziehen. Das aber, verlangt von dem Partner ein Hauch von Interesse für des Anderen Interessen ein. Und sei es nur um dem anderen eine Freude machen zu wollen.
So ging es mir: Ich wollte meinem Kerl ne Freude machen und hab mir mal WoW angetan. Nun bin ich selbst aktive WoW-Spielerin mit dem zweiten Char auf dem Weg zur 70 ;)

Aber wie gesagt, alles hängt davon ab, ob du die Frage "Liebe ich sie?" mit ja beantworten kannst =)
Hör auf dein Herz und nicht auf deine Vernunft.

styler
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Sa 20. Okt 2007, 19:03 - Beitrag #18

@Kati: Was ist denn "fremdgehen" dann?

Ich finde nicht, dass ein Geständnis unbedingt von Liebe zeugt. Natürlich kann das so sein, aber vielleicht will sich diejenige Person auch nur reinwaschen. Bloß fürs eigene Ego oder weil sie/er keinen anderen Weg sieht.

e-noon
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Sa 20. Okt 2007, 23:53 - Beitrag #19

Ich finde auch den Vorschlag am besten, sie erstmal auch zu betrügen ^^* Aber ich sage sonst lieber nicht zu viel dazu, die meisten Optionen wurden schon genannt, andere kommen höchst wahrscheinlich nicht in Frage.

Interessant fände ich, ob es für sie wirklich ein Ausrutscher war - ob sie es z.B. rückgängig machen würde, wenn sie könnte, ob sie sicher ist, dass sie es nie wieder tun wird, ob sie sich andere Strategien der Problemlösung überlegt hat - ob sie absolut sicher ist, dass sie dich noch will, oder dich versucht zu halten, bis ihr etwas besseres eingefallen ist oder bis sie sich sicherer ist - also mehr über ihren Standpunkt/ihre Gefühle herausfinden.

Noriko
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So 21. Okt 2007, 07:38 - Beitrag #20

Ich finde Ganz ehrlich, Rache sei der absolut Falsche weg. Das hat für mich nichts mehr mit Liebe zu tun.
WIe Jan sagte: Liebe hesit vertreuen, Grund und Bedingslos manchmal. Das vertrauen mag jetzt verletzt sein, aber warum auch das Vertrauen des Pratners Verletzen? Wenn sie es wirklich nochmal versuchen will und sie es wirklich bereuht und ihn noch immer liebt, dann braucht man ihr auch nciht den selbeb Schmerz zuzufügen, ich denke, sie kennt ihn von selbst.

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