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Erlebnisse und Erfahrungen aus den schönsten und den traurigsten Stunden des Lebens. Träume von der perfekten Liebe und ein Kummerkasten für ihr Scheitern.
Anaeyon
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Sa 30. Aug 2008, 16:55 - Beitrag #21

Ne, ich meinte eher: Hör auf mit diesem "Ich will eine Maschine sein"-Mist. Ein Eskimo wird schneller nen Sonnenbrand bekommen als ein Spanier usw...
Auch ein paar Posts weiter hinten hast du wieder, scheinbar krampfhaft, versucht, starr-logisch zu denken (die Sache mit dem Mädchen im Feld z.b.)..

Du brauchst kein ewiges Leid. Du könntest zukünftiges Leiden verringern, indem du nicht noch mehr Schutzschilde auffährst sondern dich daran gewöhnst, dass man ab und zu eben Schmerzen ertragen muss. Gewöhn dich an die Sonne da draußen anstatt dich im Keller zu verkriechen. Ich war schon positiv überrascht dass du während der Beziehung so viele positive Gefühle gezeigt hast. Geb diese Fähigkeit blos nicht auf nur weil es am Ende schief ging.

Wenn du die Liebe trotz der Schmerzen nicht bereust, dann ist das schonmal ne starke Leistung von dir.

Maurice
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Sa 30. Aug 2008, 17:16 - Beitrag #22

Ja, in der Beziehung konnte ich so anders wie davor und jetzt sein, weil ich die für mich glücksnotwendigen Bedingungen erfüllt waren. Jetzt sind sie nicht gegeben und werden es auf absehbare Zeit nicht sein. Ratschläge wie "erfreu dich an anderen Dingen" verfehlen die Tatsache, dass es glücksnotwendige Güter gibt, die man nicht einfach durch andere ersetzen kann. Ein Zelleninsasse kann auch einen Mangel an Nahrung nicht dadurch ausgleichen, indem er sich einen schönen Sonnenaufgang ansieht.

Und was das Maschine-Sein angeht: Das ist einer meiner Grundüberzeugungen, die ich selbst während der Beziehung nicht abgelegt habe. Ich habe die Beziehung genossen und habe nicht das Verlangen gehabt, meine Gefühle loszuwerden. Doch selbst in Zeiten des Glücks war ich der Überzeugung, dass ich ohne Gefühle besser dran wäre. Wenigstens habe ich mich von dem Versuch gelöst, irgendwie Gefühlslosigkeit zu erreichen - die Unerreichbarkeit dieses Zustandes hebt aber nicht den Glauben auf, dass dies ein besserer Zustand wäre. (Genauso wie die Aufgabe nach dem Wunsch nach Allmacht nicht den Glauben aufheben muss, dass es besser wäre, allmächtig zu sein.)
Es wundert mich ein wenig, dass du von "Schutzschilden" redest, denn ich habe den Eindruck, dass ich gerade auf diese so gut wie möglich verzichte und mich wenn überhaupt auf die allernotwendigsten beschränke. Ein Schutzschild wäre, alle Schuld an ihr zu suchen, alle negativen Aspekte ihres Charakters immer wieder in Erinnerung zu rufen, den Zorn auf die kausal involvierten Personen zu "kultivieren", zu Medikamenten oder Alkohol zu greifen, usw. Aber all das tue ich nicht. Ich gehe den schwierigeren Weg, der aber der einzige ist, den "mein Herz mir befielt" - und der von meinem Verstand gutgeheißen wird. Und wenn ihr konsequent seid, mit ihren "hör auf den Herz" u.ä. Weisheiten, die man sonst immer zu hören bekommt, müsstet ihr meinem Vorgehen zustimmen. Oder ihr vertreten doch die These, dass man nicht immer auf sein Herz hören sollte, sondern letztlich allein auf seinen Verstand und so gut wie möglich den Weg gehen sollte, der einem am strukturell nützlichsten erscheint. Und wenn ich das tun sollte, dann könnte ich durchaus in Frage stellen, ob ich den Weg gehen sollte, den mein Herz für den einzig richtigen hält, mein Verstand aber nur für einen möglicherweise guten.
Aber selbst wenn ihr diesen Rat geben würde, würde ich ihn wohl nicht befolgen wollen, da ich mittlerweile an der Allmacht des Verstandes zweifle. Das hat seine Vor- und seine Nachteile...

Amy
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Sa 30. Aug 2008, 17:18 - Beitrag #23

Ich habe ihr davon erzählt und jedes Mal sagte sie mir, dass ich keine Angst zu haben bräuchte, da sie mich nie verlassen würde. Und ich habe ihr vertraut...



Ja, das ist so eine Sache.
Ich finde es dämlich, solche Dinge zu versprechen, weil man nie weiß, was der nächste Tag bringt. Mir selbst wurde sowas ähnliches auch versprochen ;) , aber es ist letztendlich doch auch zerbrochen.

Man sagt so etwas aus tiefster Liebe und meint es auch ehrlich.
Auch wenn es keine Garantie für die Ewigkeit ist.

Als sie es sagte, hat sie dich geliebt und du hast ihr dein Vertrauen mit Recht geschenkt.

Maurice
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Sa 30. Aug 2008, 17:34 - Beitrag #24

Aber jetzt wo wir schlauer sind, sollten wir niemanden mehr glauben, der uns soetwas verspricht, oder?
Ich zumindest werde es nie mehr versprechen, sondern wenn dann nur noch, dass ich versuchen werden dieses oder jenes zu tun oder nicht zu tun.
Was mich aber noch mehr verletzt als die Tatsache, dass sie ihr Versprechen nicht gehalten hat, ist meine Ansicht, dass sie nicht ausreichend versucht hat, es zu halten.

Ipsissimus
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Sa 30. Aug 2008, 17:48 - Beitrag #25

Sei froh, dass ich mich so an sie klammere, denn das ist das letzte bisschen Sinn, das mir in diesem Leben geblieben ist. Fällt dieses weg, wird es garantiert noch düsterer werden, als es jetzt schon ist. Und man kann sich nicht leider einfach nach belieben etwas neues suchen, das dem Leben einen Sinn gibt. Es ist eher umgekehrt: Der Sinn findet dich und man kann nur hoffen, dass er einen nicht wieder verlässt, denn dann wird alles wieder sinnlos.


na ja, dann haben wir, neben möglichen strategisch-taktischen, auch gleich den systematischen Fehler. Einen anderen Menschen zum Sinn des eigenen Lebens zu erheben, selbst auch nur das Leben mit einem anderen Menschen zum Sinn des eigenen Lebens zu erheben, ist eines der sichersten Mittel, eine langwährende Beziehung zu diesem Menschen zu verhindern, weil diese Erhebung in einer ungeheueren Überforderung des anderen Menschen resultiert. Jeder Mensch ist sein eigener Selbstzweck, und ob du diese Selbstzweckhaftigkeit durch zärtliche Liebe oder durch feindselige Angriffe aufhebst, bleibt sich gleich. Sara ist kein Zweck zu deinen Zielen, niemals gewesen und wird es nie sein. Und jede weitere Beziehung, die du unter dieser selben falschen Vorgabe eingehen wirst, wird an derselben Stelle scheitern, plus minus des individuellen Zeitfaktors, wann die virulente Überforderung manifest wird.

Darüber hinaus und davon weitgehend unabhängig: diese Weltsicht, die du dir da zusammengezimmert hast, wonach du angeblich ohne Gefühle besser dran bist, ist der Kern deiner Lebensproblematik. Du wirst noch jede Menge daraus resultierendes Leid auf dich ziehen, aber das wirst du vermutlich erst verstehen, wenn dein Leben dich soweit kurz und klein geschlagen hat, dass du ernstlich bereit bist, dich zu fragen, was eigentlich wirklich schief liegt mit dir und deinem Leben. Bis dahin wirst du im besten Glauben die dümmsten Fehler begehen, ohne zu verstehen, dass du Fehler begehst.

PS: ich weiß, wovon ich rede, denn ich bin zu Zeiten meiner frühen Adoleszenz selbst in vergleichbare Fallen getappt und wollte auch nichts begreifen

Maurice
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Sa 30. Aug 2008, 18:39 - Beitrag #26

Du hast unangenehme Erlebnisse gehabt und hast irgendwann deine Meinung geändert und bist jetzt davon überzeugt, die richtige Sicht der Dinge zu haben. Diesen Glauben hattest du aber schon früher und wirst ihn auch in dem Fall haben, wenn du deine Meinung über die Welt grundlegend ändern solltest. ;)

Ich könnte jetzt mit der deinigen Selbstverständlichkeit antworten, dass meine Sicht der Dinge die richtige ist. Aber ich versuche nicht mehr das zu tun - zumindest nicht in expliziter Weise. Ich habe keine wirkliche Sicherheit, dass meine Sicht der Dinge die richtige ist und werde diese Sicherheit auch nie haben, sondern höchstens eine absolute Überzeugung erlangen. Mit Sicherheit richtig, wird dadurch die Sicht der Dinge nicht. Zumindest glaube ich das, bin mir dessen aber nicht absolut sicher. Deshalb versuche ich auch nicht mehr, dich oder jemand adneres zu missionieren, sondern begnüge mich mit der Darstellung meiner Sicht der Dinge. Ich kann nicht sicher ausschließen, dass meine Sicht der Dinge falsch ist und die deinige richtig, aber du begehst meiner Meinung nach einen Fehler, wenn du eben das von deiner Sicht der Dinge glaubst. Vielleicht habe ich unrecht, aber ich glaube, dass ich es mir nicht zum Prinzip machen sollte, mich so zu verhalten, wie es mir ältere Menschen empfehlen, weil sie meinen durch ihre Erfahrungen nach langer Irrfahrt zu der einzig wahren Erkenntnis gelangt zu sein. Ich glaube, dass es besser ist, sich in grundlegenden Lebensfragen auf sein eigenes Urteil zu verlassen. Letztlich gibt es dazu keien sinnvolle Alternative, wenn man nicht zur Handlungsunfähigkeit gezwungen sein will, sofern man nicht ein Prinzip hat, mit dem man entscheiden kann, wem der vielen Ratschläge man folgen soll. Letztlich geht man aber selbst dann wieder nach einem eigenen Prinzip vor und es ist das eigene Prinzip auf das man vertrauen muss. Warum also ein Sekundärprinzip in bezug auf eine Sache einbauen, bei der man glaubt, selbst zu angemessenen Schlussfolgerungen zu gelangen?

Ich könnte jetzt sagen "Ipsi, ich war früher auch in dem Irrglauben, in dem du dich jetzt befindest, dass man den Sinn des Lebens ins ich selbst finden müsse, aber durch meine Erfahrungen habe ich gelernt, dass dies ein Irrglauben ist und dass der wahre Sinn nur im Anderen gefunden werden kann". Ich tue dies aber nicht, sondern sage stattdessen: Ich weiß nicht, ob es eine allgemeine Quelle des Sinns für alle Menschen gibt und ich weiß nicht, ob meine Quelle die richtige ist, aber weil ich davon überzeugt bin, halte ich daran fest. Wenn jemand anderes seine Sinnquelle des Lebens in etwas anderen sieht, dann hoffe ich für diese Person, dass er damit recht hat. Nur weil eine Person ihren Sinn in etwas sieht, muss das zum einen nicht der Fall sein und auch nicht, dass selbst wenn dies der Fall ist, diese Sinnquelle für jemand anderes genauso als Quelle geeignet ist.
Es kann daher sein, dass deine richtige Sinnquelle in dir selbst liegt. Ich versuche mir darüber kein Urteil anzumaßen. Was mich betrifft glaube ich, dass meine Sinnquelle außerhalb meiner selbst liegt. Und ich bin davon überzeugt, dass diese Quelle die richtige für mich ist, weil ich sie liebe. Und dort wo die Liebe beginnt, zerfällt jede Nutzenkalkulation in bloße Theorie, ohne praktische Relevanz.

Amy
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Sa 30. Aug 2008, 19:36 - Beitrag #27

Schön.
Du liebst sie noch - sie dich demnach nicht.
Liebeskummer ist was völlig normales und auch ein paar Monate ok. Es ist ok, selbst ein halbes Jahr später noch ein paar Tränen zu vergießen und sich zu denken "Wären wir doch nur noch ein Paar...".
Es ist normal, von ihr zu träumen, sie sich vorzustellen, sie überall zu sehen, obwohl sie nicht da ist.

Aber es ist vorbei.
Ich weiß nicht, was zwischen euch vorgefallen ist und ob ihr noch einmal zusammenkommen könnt. Wenn ja: versuch es!
Du hast nichts zu verlieren.

Wenn nicht: so ist das Leben!
Du hattest drei Jahre mit ihr, die wunderschön waren. Rede nicht immer von dem, was du jetzt nicht mehr hast, denk daran zurück, was dir Gutes widerfahren ist! Manche Menschen würden dafür töten, drei Jahre mit einem geliebten Paar zusammensein zu können.
Du hattest drei Jahre! Das ist eine verdammt lange Zeit!

Jetzt ist diese Zeit vorbei, doch du hast in dir sehr viele positive Erinnerungen und Gefühle, die nicht auf einmal verschwinden. Denk doch an die schöne Zeit zurück und was du durch sie gelernt hast, anstatt dich immer wieder ins "Dunkel" des Jetzt zu jagen.

Als ich so fertig war, wie du, sagte mir eine Freundin:
Lieben heißt lernen. Und lernen heißt leben.
Das alles ist nur ein Lernprozess.

Sie wird nicht die letzte Frau in deinem Leben sein, auch wenn es dir gerade so vorkommt, als wäre sie DIE Frau fürs Leben! Das kannst du sagen, wenn du 80 Jahre alt bist und dich immer noch an sie zurückerinnerst. Wenn du andere Frauen hattest und keine auch nur ansatzweise an sie herankam.
Vielleicht begegnet dir morgen aber schon die Nächste in der Straßenbahn. Vielleicht seid ihr euer Leben lang glücklich, vielleicht scheitert es wieder nach drei Jahren.

Was wichtig ist: verlier den Glauben nicht und das Gefühl der Liebe.
Ich weiß, wie dämlich es klingt, wenn ich sage "Es gibt ein morgen". Auch ich bin von dem Mann verlassen worden, mit dem ich innerlich schon mein Leben aufgebaut habe, Namen für unsere zukünftigen Kinder ausgesucht habe, Ringe kaufen wollte. Ich weiß, wie du dich fühlst.

Aber es stimmt tatsächlich... es gibt ein morgen.

Aber wahrscheinlich überliest du diesen Eintrag eh mal wieder ;)

Maurice
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Sa 30. Aug 2008, 20:44 - Beitrag #28

Aber wahrscheinlich überliest du diesen Eintrag eh mal wieder

Wie kommst du darauf? Habe dir bisher das Gefühl gegeben, deine Beiträge zu überlesen? Wenn ja, dann möchte ich mich dafür entschuldigen. Auch wenn ich einem Beitrag nicht zustimmen sollte, bin ich doch über diesen dankbar, wenn der Autor mir den Eindruck vermittelt, er würde sich darum bemühen, mich zu verstehen. Und das tut hier glaube ich jeder. Mit Leuten, die mir nicht den Eindruck vermitteln, sie versuchten, meine Situation zu verstehen, rede ich mittlerweile gar nicht mehr über das Thema.

Sie wird nicht die letzte Frau in deinem Leben sein

Möglich... aber nicht notwendig... Es gibt ja auch Fälle, in denen ein Mensch nur einmal in seinem Leben richtig geliebt hat. Vielleicht lerne ich irgendwann einen Menschen kennen, den ich noch mehr lieben werde wie sie, aber vielleicht auch nicht. Aber was bringt es, darüber zu spekulieren?

Du liebst sie noch - sie dich demnach nicht.

Das kommt darauf an, was man unter "Liebe" versteht. Nehmen wir das alltagssprachliche Gemisch als sexueller Anziehungskraft und romantischen Gefühlen und bezeichnen wir das als "Liebe", dann liebe ich sie noch ein kleines bisschen und sie mich gar nicht mehr. Versteht man unter "Liebe" allerdings etwas anderes, was nichts mit sexueller Anziehungskraft oder Romantik zu tun hat - wenngleich diese Aspekte häufige Begleiterscheinungen von Liebe darstellen - sondern das, was ich mit diesem Wort mittlerweile verbinde, dann liebe ich sie noch sehr und sie mich wahrscheinlich auch. Mein eigentliches Problem ist nicht, dass ich sie liebe, sondern dass ich für sie immer noch zu starke romantische und sexuelle Gefühle besitze und damit ein starker Wunsch, mit ihr eine Beziehung zu haben. (Aus Liebe allein resultiert dieser Wunsch nämlich nicht, denn weder will die Oma eine partnerschaftliche Beziehung mit dem geliebten Enkelkind, noch das kleine Mädchen eine Beziehung mit seinem Vater, das es liebt.) Was ich aber genau unter "Liebe" verstehe, kann ich leider auf Anhieb nicht in klare Worte packen. Ich gestehe, dass ich mir noch nicht ausreichend Mühe gegeben habe, diesen "Zustand" zu beschreiben. Und letzten Endes würde eine Beschreibung auch nicht absolut vollständig sein können und stattdessen subjektiv gefärbt, da keine Beschreibung eines Gefühls vollständig sein kann, sondern nur einigermaßen ausreichend allgemeinverständlich durch Metaphern veranschaulicht werden kann.

Vielleicht begegnet dir morgen aber schon die Nächste in der Straßenbahn.

Wenn das der Fall ist, wollen wir hoffen, dass ich mich da besser anstelle, als bei der Sache mit dem Mädchen auf dem Feld. ;)

Denk doch an die schöne Zeit zurück und was du durch sie gelernt hast, anstatt dich immer wieder ins "Dunkel" des Jetzt zu jagen.

Ich mache es niemanden zum Vorwurf, wenn er mich so einschätzt, da ich hier ein zu einseitiges Bild von mir zeichne. Ich bemühe mich darum, die positiven Aspekte des Geschehenen zu sehen und optimistisch zu sein. Ich bemühe mich wirklich darum! Nur leider klappt es nicht in dem Maß, welches wünschenswert wäre. Dafür ist der Schmerz einfach zu groß.

Was wichtig ist: verlier den Glauben nicht und das Gefühl der Liebe.

Das erinnert mich jetzt irgendwie an das Lied "Nur du" von Lame'Immortelle, obwohl das damit wohl nicht wirklich was zu tun hat. ^^*

So und nochmal zum Unterstreichen, dass ich deinen Post ernst nehme: Danke für deine Worte Amy. Sie haben zwar nicht die gewünschte Wirkung, aber ich bin dir trotzdem für diesen Akt der Zuwendung dankbar. :)

PS: Meine Schwester und meine Mutter meinten sofort, als ich ihr das Bild ohne vorangegangenen Kommentar gezeigt habe, dass das auf dem Bild Sarah sein könnte (ich habe vorher nur gesagt, sie sollten sich ein Bild ansehen, mehr nicht). Es sei zwar nicht sicher, weil man nicht genug sehe, aber die Ähnlichkeit sehr verblüffend. Meine Schwester betonte die markanten Haare, meine Mutter betonte besonders die Finger und die Haltung der Person.
Das ist natürlich alles andere als ein Beweis, dass sie es ist, aber wenigstens fürchte ich jetzt nicht mehr "Gespenster" zu sehen, da andere Menschen meine Wahrnehmung teilen.

Ipsissimus
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Mo 1. Sep 2008, 11:34 - Beitrag #29

Maurice, du bist einfach abgrundtief verletzt und all deine Logik hilft dir nichts, um die Gefühle, die aus diesem Umstand resultieren, zu bannen. Dass du es überhaupt mit Logik versuchst, dass du die Gefühle verwünschst, also mal wieder der Bote gehängt werden soll, zeigt, wie unerfahren du in Liebesdingen bist, und das scheint mir - neben den mutmaßlich frühkindlichen Traumatisierungen, die dir ein Dasein als Roboter wünschenswert erscheinen lassen - das wesentliche Problem bei der Sache zu sein. Jedenfalls, wenn du dich da weiter derart hinein steigerst, wirst du eines Tages überall Sara sehen und ein Fall für die Klapse geworden sein. Jetzt kannst du es vielleicht noch abwenden.

Maurice
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Mo 1. Sep 2008, 11:55 - Beitrag #30

@Traumatisierungen: Also an mögliche Ereignisse in meiner frühen Kindheit, kann ich mich nicht erinnern. Wobei zählt das neunte Lebensjahr noch zur frühkindlichen Phase? Ansonsten waren die Umstände über Jahre schon so, dass ich keine optimale Grundlage für meine persönliche Entwicklung hatte. Tja, Pech gehabt, kann man leider auch nicht mehr rückgängig machen. Muss damit irgenwie klar kommen und es bei meinen Kindern besser machen.

wirst du eines Tages überall Sara sehen

Ich sehe doch seit ich mit ihr zusammen bin fast ständigt überall Sarah. ^^*
Nur jetzt stellt dies im Unterschied vor noch einem Jahr ein Problem da, da es mich nicht mehr mit Freude, sondern mit Schmerz erfüllt, sie überall zu sehen. :/
Hätte ich vor einem Jahr hier geschrieben "Ich bin so in Sarah verliebt, ich dneke ständig an sie und sehe sie überall". hätten hier alle gesagt "Ach wie toll, ach wie schön."... Schon irgendwie eine seltsame Ironie, wie beliebig doch das Urteil der meisten Menschen zu sein scheint.

@Klapse: Hatte mir schon mehrmals überlegt, diese Denkmöglichkeit ein bisschen literarisch umzusetzen. Aber das ist für mich reine Fiktion. Bevor ich da lande, beende ich die Bedingung der Möglichkeit dazu.

Aber mal eine ganz andere Frage? Warum ist das Leben eigentlich so kompliziert und schwierig? Es könnt alles so einfach sein... isses aber nicht... aber warum? Es könnte doch jetzt auch noch alles so einfach sein, wenn nicht... ist es aber und das ist doof. Manchmal vergeht mir bei diesen Tatsachen wirklich die Lust in dieser Welt zu leben. Ist doch ein beschi****es System diese Welt. Warum kann es nicht das Paradies sein, für das ich es eine Zeit lang gehalten habe, das es sein kann?
Aber vielleicht wird es ja irgendwann wieder paradiesisch und vielleicht werde ich dann dieses Mal das Paradies erhalten können. Solange ich die Kraft dazu habe, hoffe ich weiter darauf und versuche bis zu diesem Zeitpunkt durchzuhalten, bis wieder ein Stern für mich vom Himmel fällt und die Dunkelheit um mich herum vertreibt...

Ipsissimus
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Mo 1. Sep 2008, 12:17 - Beitrag #31

Hätte ich vor einem Jahr hier geschrieben "Ich bin so in Sarah verliebt, ich dneke ständig an sie und sehe sie überall". hätten hier alle gesagt "Ach wie toll, ach wie schön."... Schon irgendwie eine seltsame Ironie, wie beliebig doch das Urteil der meisten Menschen zu sein scheint.


nein, das Urteil ist nicht beliebig, es ist nur eben nicht pauschal und ein für alle Mal festgelegt, sondern es hängt von seinen Einflussparametern ab. Einflussparameter - oder allgemeiner gesagt: Zusamenhänge - sind das, was die reale Wirklichkeit etwas komplizierter macht, als das theoretische, logische Modell jemals ahnen würde. Was vor einem Jahr unter ganz anderen Voraussetzungen galt, gilt heute unter neuen Voraussetzungen nicht mehr im geringsten.

Das Leben ist nicht kompliziert und schwierig, es ist von einem gerüttelt Maß an Kontingenz geprägt. Mit dieser Kontingenz lässt sich wunderbar leben, wenn man sie wahrnimmt und respektiert. Wenn man wünscht, sie mittels Logik und dergleichen zu bannen, wird man allerdings über kurz oder lang immer wieder Erfahrungen machen, welche die psychische Entsprechung zu einem Tsunami sind, der einen überrollt^^ Laissez faire, Gelassenheit, ist das Zauberwort, welches das Leben mit der Kontingenz federleicht macht, nicht aber "ich zwinge dich in die Gestalt, die mir vorschwebt".

edit mit neun Jahren wirken Traumata auch immer noch abgrundtief

Aydee
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Mo 1. Sep 2008, 12:22 - Beitrag #32

Schon irgendwie eine seltsame Ironie, wie beliebig doch das Urteil der meisten Menschen zu sein scheint.
Eigentlich ist es nur extrem auffällig wie sehr sich deine Äußerungen derzeit von denen vor ca 2-3 Jahren unterscheiden. Du reitest im Moment arg auf der Schiene der Gefühle die du früher nie so öffentlich zelebriert hast. Nicht dass du früher nicht über Gefühle gesprochen hast, aber im Moment scheinst du extrem fokusiert

Es fällt einfach auf dass du mit etwas sehr große Probleme hast ,-)

Maurice
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Mo 1. Sep 2008, 12:45 - Beitrag #33

Natürlich ist die Welt nicht streng geordnet - leider. Damit muss man irgendwie klar kommen. Aber man kann doch versuchen, etwas mehr Ordnung und Sicherheit herzustellen. Es gibt ja genug Leute, denen das in ihrem Leben gelingt. Es gibt genug Leute, die einen Menschen finden, mit dem sie ein starkes Band der Liebe ein Leben lang verbindet und mit dem sie ein geordnetes und friedliches Familienleben führen - ohne Betrug, Rosenkrieg und Scheidung. Warum soll ich versuchen, mich dem Chaos hinzugeben, statt mir weiter ein kleines Stückchen heile Welt zu wünschen, in dem ich Ruhe und Frieden finden kann? Soll ich wirklich glauben, dass ein solcher Ort, der mir für ein paar Jahre zuteil wurde, nicht von Dauer sein kann? Sind die Fälle, in denen das zu funktionieren scheint nur Lug und Trug? Klar, irgendwann stirbt man oder der Partner, aber wenn dies in einem bestimmten Alter passiert, dann ist das auch ok.

Gelassenheit, ist das Zauberwort

Das Problem ist, dass es auch ein gewisses Maß an Halt und somit an Sicherheit braucht, um zu heiterer Gelassenheit fähig zu sein (was eine der besten sprachlichen Näherungen für das ist, was ich als "Glück" bezeichnen würde). Ich glaube nicht, dass ein Mensch ohne Halt und (subjektiven) Sicherheit das glücksnotwendige Maß an Gelassenheit erreichen kann. Ich besaß einst diesen Halt und diese Sicherheit und war glücklich.
Und wenn du momentan glücklich bist, dann kannst du das nur sein, weil du neben deiner relativen Unabhängigkeit eben auch in irgendwelchen Instanzen Halt und Sicherheit findest - sei es nun in spirituellen Weltdeutungen, Menschen die dir am Herzen liegen oder schöpferischen Aktivitäten. Doch wenn dir alles fehlen würde, was dir Halt gibt, könntest du noch so viel vor dir selbst betonen, wie wichtig es sei, ein eigenes Leben führen zu können - du würdest in ähnlichen Maße ängstlich und orientierungslos sein wie ich.
Das kann ich natürlich nicht beweisen, aber davon bin ich überzeugt.

Es fällt einfach auf dass du mit etwas sehr große Probleme hast

Ach tatsächlich? ;)
Der wesentlich Unterschied zu früher ist, dass ich nicht mehr glaube, dass Gefühlslosigkeit ein anzustrebendes Ziel ist - genauso wenig wie Allmacht, da es unerreichbar ist. Ich akzeptiere, dass ich Gefühle habe und muss es irgendwie auf die Reihe bekommen, dass diese in meinem Interesse "strukturiert" sind, oder anders formuliert: Ich habe keine Wahl, Freude und Leid zu fühlen, also muss ich versuchen, die Dinge so zu beeinflussen, dass ich viel Freude und wenig Leid empfinde. (Um es vereinfacht auszudrücken, denn letztlich sollte es um Glück geben und das ist nicht bloß eine möglichst hohe Quantität an Freude oder Lust.)

Nochmal zu Ipsi: Ich vermute auf Grund einier hier getätigter Aussagen, dass unsere Vorstellungen von Glück und einem guten Leben sehr ähnlich sind - nur bei der Frage nach den geeigneten Mitteln zu diesem Glück gehen unsere Ansichten teilweise extrem auseinander.

PS nochmal zu Aydee: Ich glaube ich bin schon seit vielen Jahren sehr fokusiert auf meine Gefühle und daraus resultiert wohl auch meine starke Fokusierung auf "die Ratio". Ich bin einfach zu "empfindsam" (ich übernehme diesen Ausdruck mal von einer anderen Person), ich tendiere dazu ungewöhnlich stark emotional auf bestimmte Dinge zu reagieren. Um mit diesen starken Emotionen klar zu kommen, versuche ich diesen ein "rationales Zaumzeug" anzulegen, um irgendwie in dieser Welt klar zu kommen. Wenn ihr sehen würdet, was passiert "wenn mal die Pferde mit mir durchgehen" würdet ihr mein Vorgehen wahrscheinlich eher nachvollziehen können.

Ipsissimus
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Mo 1. Sep 2008, 13:45 - Beitrag #34

es funktioniert - wie die Praxis zeigt - nicht in der Reihenfolge Sicherheit/Gestaltung - Gelassenheit. Gelassenheit ist immer grundlos, sie muss grundlos sein, denn ihr Gegenspieler ist die Kontingenz, und damit der denkbar mächtigste und unberechenbarste. Mag sein, es ist schön, wenn sich ein Leben so gestalten lässt, dass die Kontingenz nicht sichtbar wird, aber dein Problem besteht darin, dass sie sich zeigt, und das einzige was dir dazu einfällt, scheint zu sein "aber ordentlich wäre es doch viel schöner". Das ist zu wenig^^^also, erst grundlos gelassen, dann Gestaltung, nicht umgekehrt^^

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Naja, bin mir war es eben umgekehrt: Erst (subj.) Sicherheit, dann Gelassenheit. Klar, geht es wohl auch umgekehrt, aber dann kann es nur reiner Zufall sein, denn wenn man versucht durch Selbstbeeinflussung Gelassenheit zu erreichen, steht ja wieder die Beeinflussung, der Versuch Kotrolle auszuüben vor der Gelassenheit. Also entweder warte ich also bis die Geslassenheit vom Himmel mir in den Schoß fällt oder ich versuche Einfluss auf meine Situation zu nehmen und zwar in der Weise, dass Gelassenheit am Ende rauskommt. Letztlich ist dein Rat zur Theraphie auch ein Rat, Einfluss zu nehmen, Kontrolle herzustellen. ;)

aber dein Problem besteht darin, dass sie sich zeigt, und das einzige was dir dazu einfällt, scheint zu sein "aber ordentlich wäre es doch viel schöner"

Zwar ist mir noch nicht genug eingefallen, aber mir ist schon mehr als nur das eingefallen und ich habe auch schon mehr erreicht. Ich habe nicht viel erreicht, auf das ich stolz sein kann, aber ein bisschen was habe ich erreicht. Es reicht zwar nicht, dass ich darauf stolz bin, aber ich habe deutlich mehr als nichts getan. Noch zu wenig, aber hoffentlich ändert sich das noch.
Außerdem: Die ersten positiven Veränderungen basierten auf Entscheidungen des Verstandes. Obwohl mir mein Gefühl gesagt hat "dies und das sei nicht möglich" habe ich doch versucht mich nach dem zu richten, was mir eine bestimmte Person auf Grund von Argumenten meinem Verstand als das Vernünftigste hat erscheinen lassen. Ich bin ihr für diese Überzeugungsarbeit dankbar, denn sonst würde ich zwar jetzt immer noch allein im Zimmer sitzen, wäre aber im Gegensatz zu jetzt nicht bereit, mich weit eher auf neue Menschen einzulassen, als ich es die Jahre davor getan habe. (Um ein Beispiel zu nennen.)

Vielleicht gibt es in dieser Hinsicht auch nicht "den einen Weg" für alle. Vielleicht muss FÜR DICH die Gelassenheit erstmal vom Himmel fallen, damit du Halt hast und FÜR MICH muss erstmal jemand kommen und mir Halt geben, damit ich gelassen sein kann.

Ipsissimus
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Mo 1. Sep 2008, 14:28 - Beitrag #36

du übersiehst bei deinen angebotenen zwei Möglichkeiten (Gelassenheit fällt vom Himmel / ich nehme Einfluss auf meine Situation) die dritte: ich nehme Einfluss auf mich. Diese Einflussnahme kann nun auf angemessene oder unangemessene Weise erfolgen. Eine angemessene Einflussnahme resultiert normalerweise aus der Kenntnis psychologischer Mechanismen und Zusammenhänge und deren Berücksichtigung, nicht dadurch, dass man sagt "so muss es sein, denn so will ich es". Du nimmst - diesen Schluss lassen zumindest Teile deiner Darlegungen zu - Einfluss auf dich, indem du dich zu Dingen zwingst, die du für unerlässlich eingestuft hast. Das geht meines Erachtens immer schief, weil die menschliche Psyche so nicht funktioniert. Die Einsicht, die die Veränderung treibt, muss eine Einsicht des Bauches sein, nicht des Intellekts. Der Intellekt mag sein Imprimatur dazu geben, aber die Arbeit leistet deine Psyche, die dafür Energie zur Verfügung stellt oder verweigert, welch letzteres sie immer tun wird, wenn sie zu sehr und zu lange vom Intellekt gegängelt wurde.

Maurice
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Mo 1. Sep 2008, 15:04 - Beitrag #37

Die Einsicht, die die Veränderung treibt, muss eine Einsicht des Bauches sein, nicht des Intellekts.

Wenn ich so vorgegangen wäre, hätte ich mich im letzten Semester nicht mit einer Mitstudentin angefreundet. Wenn ich nach meinem Bauch gegangen wäre, hätte ich nicht das Mädel "aus unbedeutenden Gründen" auf StudiVZ angesprochen, mit dem ich mich letzte Woche getroffen habe. Wenn ich nach meinem Bauch gegangen wäre, hätte ich keine 15 Kilo abgenommen.
Wenn ich immer auf meinen Bauch gehört hätte, würde ich diese Sätze vielleicht nicht mehr schreiben können...

Edit: Das kannst du dir jetzt so zurecht biegen, dass es in dein Schema passt oder du gibst zu, dass nicht jeder immer auf seinen Bauch hören sollte, sondern dass es auch Fälle gibt, in denen man auf seinen Kopf hören sollte.
Ich bin davon überzeugt, jeder sollte immer auf seinen Kopf hören und wenn er damit daneben liegt, muss er seinen Kopf mehr trainieren. Aber ich halte es auch für möglich, dass ich mit meinem Urteil falsch liege und schließe nicht aus, dass es auch Menschen geben könnte, die sich in gewissen Situationen auf ihren Bauch verlassen sollten. Bis ich aber zu dieser Ansicht gekommen bin, rate ich allen auf ihren Kopf zu hören.

Ipsissimus
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Mo 1. Sep 2008, 15:35 - Beitrag #38

"mein" Schema besteht darin, dass das Gleichgewicht zwischen Kopf und Bauch immer ein Fließgleichgewicht ist^^

außerdem sprach ich imo nicht davon, "auf seinen Bauch zu hören", sondern davon, dass erst dann, wenn der Bauch sein Imprimatur gibt, der Intellekt langfristig die Energie zur Verfügung hat, die er für seine Absichten braucht. Das - Energie zur Verfügung stellen - tut der Bauch aber nur, wenn diese Absichten des Intellekts die Aspekte des Bauchs genügend berücksichtigen. Tun sie das nicht, verschiebt sich das Fließgleichgewicht also immer weiter zuungunsten des Bauches, wird sich der Bauch langfristig gesehen immer stärker verweigern, und an Depressionen oder massiven depressiven Verstimmungen leiden wirklich sehr viele Menschen in Deutschland^^

Maurice
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Mo 1. Sep 2008, 15:54 - Beitrag #39

Trotzdem scheint es mir in meinem Fall besser gewesen zu sein, die Anweisungen des Bauches häufig umgangen zu haben und es auch jetzt noch zu tun. Oder was hätte ich deiner Meinung nach stattdessen tun sollen? Ich habe in den drei Jahren meines Wissens nach im Einklang mit meinem Bauch gelebt und vielleicht hast du dahingehend auch Recht, dass es einer Harmonie aus bauch und Kopf benötigt, um glücklich zu sein. Aber was soll man tun, wenn sich die Gegebenheiten schlagartig ändern?
Außerdem widerspräche es nicht deiner Bauch-Kopf-Harmonie-These, wenn ich behaupten würde, dass es für diese Harmonie manchmal auf Dauer dienlicher ist, zeitweise nicht auf den Bauch zu hören, denn der Bauch lebt allein im Hier und Jetzt und denkt nicht an die Zukunft. Der Bauch rät uns oft Dinge, mit denen er später selbst nicht zufrieden ist. Das tut der Kopf zwar auch, aber der lernt wenigstens manchmal aus seinen Fehlern.

Ich bin mir sicher, was ich brauche, um wieder glücklich zu sein, um Bauch und Kopf wieder in Einklang zu bringen, nämlich eine Person, die mir das gibt, was mir Sarah drei Jahre lang gegeben hat. Leider weiß ich nicht, ob und wann wieder eine solche Person an meiner Seite sein wird.
Und wenn du jetzt entgegnen solltest, dass man sein Glück nicht in anderen sondern allein in sich selbst finden sollte und letztlich muss, dann sage ich dir, dass auch du dich in relativen Abhängigkeiten zu anderen Menschen und Dingen befindest und das jeder Mensch qua Mensch-Sein notwendig ist und dass man diese Abhängigkeit zwar verringern kann, aber nicht beseitigen kann, da dies eine Befreiung von den eigenen Bedürfnissen bedeuten würde - und das ist allein durch Selbstmord möglich. Man ist immer nur innerhalb seiner Grenzen frei. Der Glaube an eine nicht-relative Unabhängigkeit basiert meiner Meinung nach auf der Illusion, die aus dem Gefühl der Unabhängigkeit entsteht, wenn man in ausreichendem Maße das bekommt, nach was es einem dürstet.
Ich habe mich während er Beziehung (von sehr wenigen Fällen abgesehen) auch nicht abhängig von ihr gefühlt. Sie war mir sehr wichtig und ich wollte sie nicht verlieren, aber ich habe mich nicht abhängig gefühlt. Wenn man dir einmal alles nehmen würde, was dir am Herzen liegt, würdest du ganz schnell erkennen, wie abhängig die die ganze Zeit warst, obwohl du es nicht so empfunden hast.

Das Streben nach nicht-relativer Unabhängigkeit ist meiner Meinung nach genauso fehlgeleitet wie das Streben nach Allmacht oder das Streben, seine eigenen Gefühle zu beseitigen. Es ist ein netter rationalistischer Traum - aber eben nur ein Traum. (Der mir äußerst gut bekannt ist.)

(Ich behaupte nicht, dass alle hier genannten Kritikpunkte auf dich zutreffen. Ich weiß nicht, welche Kritikpunkte auf dich zutreffen, weil ich deine Sicht der Dinge noch nicht gut genug durchschaut habe. Ich äußere stattdessen eine allgemeine Kritik an einer allgemeinen Position, die ich selbst über Jahre vertreten habe.)

nils.ri
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Mi 3. Sep 2008, 23:33 - Beitrag #40

Maurice, ich glaube, das grundlegende Problem hier ist deine Einstellung, dass die Menschen besser nur "mit dem Kopf" und nicht "mit dem Bauch" denken sollten.

Das Lustige ist, dass ich diese Meinung in gewissem Ausmaß sogar teile. Aber leider ist das (mehr oder weniger) Utopie. Menschen sind einfach nicht komplett rational, vermutlich würde auch vieles nicht funktionieren, wenn es so wäre. Und da du das nicht ändern kannst, musst du es akzeptieren.

Um mal auf das Ausgangsthema zurückzukommen: Die Tatsache, ob sie das ist oder nicht, ist doch vollkommen irrelevant - es ändert rein gar nichts.
Falls du das Foto zum Anlass nehmen möchtest, um mit ihr zu kommunizieren, dann kannst du das ebenso gut einfach so tun.
Ich kann verstehen, dass du dich "erschrocken" hast, als du das Foto gesehen hast. Aber: Vielleicht ist sie es, vielleicht nicht. Das spielt für deine Situation doch gar keine Rolle, oder? Dann lass das Foto ein Foto sein, und kümmere dich nicht weiter darum (ist vermutlich viel leichter gesagt als getan).

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