Der Mensch kann nicht zu neuen Ufern vordringen, wenn er nicht den Mut aufbringt, die alten zu verlassen.
André Gide
Ist das so?
Dank gender- und queerstudies wird mittlerweile einiges an Meinungen über Homosexualität, Bisexualität und andere Spielarten menschlichen Interesses angehäuft, was jedoch manchmal mit sich bringt, dass diese Vielzahl an Meinungen mehr verwirrt, als dass sie Orientierung bietet.
Mir geht es daher nicht um Meinungen, sondern um persönliche Erfahrungen. Habt ihr euch schon mal von einer Person angezogen gefühlt, die nicht eurer "normalen" Zielgruppe entspricht, das heißt als Heterosexuelle/r zum gleichen Geschlecht oder als Homosexuelle/r zum andern Geschlecht? Falls ja, fiel es euch leicht, dieses Gefühl einzuordnen, es von Faszination oder Bewunderung zu unterscheiden, und habt ihr anschließend Handlungen in dieser Richtung unternommen, oder blieb es bei der Wahrnehmung des Gefühls?
Da das Thema etwas heikel ist, mache ich selbst mal den Anfang.
Ich habe jüngst ein altes Tagebuch von mir gefunden, laut dem ich anscheinend mit etwa 15 (?) von einer Lehrerin geschwärmt habe, woran ich mich jedoch kaum erinnern kann, dabei ist es ja nicht sonderlich lange her. Selbst im Nachhinein hätte ich Schwierigkeiten, dies einzuordnen.
Auch an der Uni gibt es eine Frau, die dieser ersten Schwärmerei in gewissem Sinne ähnlich ist und bei der ich mich nun frage, ob ich lediglich Bewunderung und den Wunsch nach einem Kontakt mit diesen jeweils sehr intelligenten, energischen und hübschen Frauen empfinde, oder ob es doch eher homoerotischem Interesse näherkommt. Ich wüsste auch nicht, anhand welchen Vergleiches oder Kriteriums ich das herausfinden sollte, und habe kein Bedürfnis danach, es empirisch zu überprüfen ^^, dennoch interessiert es mich.
Über Meinungen und Erfahrungen würde ich mich sehr freuen