Können Emotionen "fehlen"?

Erlebnisse und Erfahrungen aus den schönsten und den traurigsten Stunden des Lebens. Träume von der perfekten Liebe und ein Kummerkasten für ihr Scheitern.
Anaeyon
VIP Member
VIP Member

Benutzeravatar
 
Beiträge: 1287
Registriert: 03.08.2004
Mo 15. Aug 2011, 23:33 - Beitrag #1

Können Emotionen "fehlen"?

Bestimmte Emotionen meine ich, wie zum Beispiel Leidenschaft oder Mitgefühl. Vor ein paar Jahren fand ich es äußerst schwer, mit Erwachsenen Mitgefühl zu empfinden. Es war mir quasi nur bei Kindern und Tieren möglich, wirklich emotional zu reagieren, also z.b. in traurigen Filmen zu weinen. Mittlerweile, durch einiges an Lebenserfahrung, Reflexion und einer gewissen Matrixerin ;) habe ich diese Emotion wieder hergestellt, mittlerweile empfinde ich mich oft sogar als zu sehr mitfühlend.

Ich hatte in den letzten paar Jahren vier Reallife-Beziehungen, in denen die Vorraussetzungen für fast alles fast perfekt waren, nur die Leidenschaft bereitet mir Probleme. Ich genieße harmloses Kuscheln mehr als wildes Rumgemache, weil ich (das ist zumindest mal meine Aushilfs-Theorie, bis ich eine bessere finde) mein Hirn nicht zum schweigen bringen kann, keinen "Blutrausch" in mir zulassen kann. Nicht zum Tier werden kann, oder wie man es nennen will.

Traumata sind nicht vorhanden, ich bin alles andere als verklemmt und auch wenn ich ein äußerst schüchterner Mensch bin, auch was Körperliches angeht, glaube ich nicht, dass es direkt daran liegt. Denn selbst wenn ich mich ansich in solch einer Situation wohl fühle und ich mir auch bewusst denke "Ich will", scheint dieser Gedanke nicht zu einer Emotion werden zu können.

Und ich rede jetzt ausdrücklich nicht davon, dass es mit dem Sex nicht klappt, sondern das bezieht sich auf quasi alles, wo das vorkommt/vorkommen sollte, was ich als Leidenschaft bezeichnen würde. Ich kann kaum ausgelassen lachen oder mich stark über etwas freuen. Würde ich einen Marathon gewinnen, würde ich warscheinlich nur kaum merkbar lächeln und die ganze Situation eher analytisch "durchmachen", anstatt gefühlvoll.

Blutrausch und so geht schon, aber nur die negative Variante davon, also Wut. Und die kann durchaus auch so stark sein, dass ich quasi nur noch emotional bin und nicht mehr analytisch denke, also rot sehe, auch wenn das zum Glück meist nur beim Nachrichten Ansehen passiert ;)

Liebe ansich scheint möglich zu sein, denn zumindest in den zwei Fernbeziehungen, die ich geführt habe, hatte ich ein so intensives Gefühl von Vertrauen und Abhängigkeit (im Sinne von "will nicht mehr ohne Sie leben"), dass ich es (unabhängig von "der Leidenschaft" ^^) als leidenschaftlich/so emotional, dass ich den Kopf ausschalten konnte bezeichnen würde.

Also meine Frage(n), mehr oder weniger:
- Kann sowas vererbt/ein Defekt sein, also mangelt es vielleicht an ein wenig Testosteron, Dopamin? Kann man sowas ohne großen Aufwand/Kosten mal beim Arzt checken lassen?
- Oder ist das (vermutlich temporäre) Fehlen von bestimmten Emotionen etwas nicht allzu unnormales, was auch ohne körperliche Ursachen und ohne allzu offensichtliche psychische Gründe entstehen kann?
- Habt ihr es jemals geschafft, euch eine Emotion "anzutrainieren"?

Lykurg
[ohne Titel]
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 6865
Registriert: 02.09.2005
Di 16. Aug 2011, 10:28 - Beitrag #2

Emotionssteuerung ist, wenn man so will, eine uralte Kulturtechnik, wobei es den meisten Leuten eher darum geht, sie zu reduzieren oder zu lenken als sie zu stärken. Meiner Meinung nach geht es bei dem, was du beschreibst, aber nicht um ein medizinisch meßbares 'Defizit', sondern um die Frage, wie du deine Welt wahrnimmst, eher eine relativ normale Erscheinung, bei dir vielleicht in nicht ganz alltäglicher Ausprägung, das kann ich aber schlecht beurteilen. Du beschreibst es selbst als einen im Fluß begriffenen Wesenszug von dir, ich halte daher für wahrscheinlich, daß sich das mittelfristig ändert, wenn die Umstände danach sind oder vielleicht sogar, wenn du es willst; nach meiner Erfahrung jedenfalls war das Fehlen einer spezifischen Emotion bei mir kein Defekt, sondern eine solche Frage der Umstände, und es gibt immer noch Dinge, die einen auch an sich selbst überraschen können.

Mit einem gezielten Training in dieser generellen Richtung habe ich keine Erfahrung, wenn, dann sehr viel spezifischer, aber da bin ich mir nicht sicher, inwieweit es sich um eine bewußte emotionale Organisation handelte oder nur den begleitenden Nachvollzug eines ohnehin erfolgenden innerlichen Geschehens.

Ipsissimus
Dämmerung
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 10251
Registriert: 29.10.2004
Di 16. Aug 2011, 12:21 - Beitrag #3

es gibt eben extrovertierte und introvertierte Menschen. Im Zuge der Medialisierung unserer Lebenswelten wird Extrovertiertheit, vor allem wenn sie mit ein paar Verücktheiten garniert ist, zunehmend als Wert dargestellt; Introvertiertheit gilt als emotionsarm, obwohl das gar nichts miteinander zu tun hat; gerade "tiefe" Gefühle zeigen sich nur sehr selten in dramatischer Aufgeregtheit an der Oberfläche. Ich weiß nicht, willst du zu einem "drama king" werden?

Ich sehe mich außerstande, in "Blutrausch" einen Wert zu sehen, auch in der "positiven" Variante nicht. Erfüllende Sexualität hat aus meiner Sicht absolut nichts damit zu tun, die Kontrolle soweit zu verlieren, dass nur noch die Eigenbeobachtung und der Eigenbezug als Selbstzweck übrig bleibt. Ich hätte dann das Gefühl, meine Partnerin zu entwürdigen.

Anaeyon
VIP Member
VIP Member

Benutzeravatar
 
Beiträge: 1287
Registriert: 03.08.2004
Di 16. Aug 2011, 13:04 - Beitrag #4

Lykurg: Ich denke auch, dass es sich irgendwann von alleine ändern wird. Ich würde es nur gerne beschleunigen, weil ich das Gefühl habe, einiges an "Emotionalität" zu verpassen. Leider ist es so schwer zu sagen, wann man wirklich was ändern will. Bei den meisten "Problemchen" musste ich mir ihrer nur bewusst sein, ein wenig warten, irgendwann einen Aha-Moment haben und weg waren sie. Das mit der Leidenschaft ist nun etwas, was ich seit vielen Jahren weis und woran ich bis jetzt nichts großartig ändern konnte.

@ Ipsi: Drama will ich sicher nicht, aber man sollte innerlich nicht auf die nächste Kippenpause warten, oder?

Ich könnte zum Beispiel nicht "einfach drauf los tanzen", weil ich mich nicht von einem Gefühl leiten lassen könnte. Ich bin schon der Meinung, dass das eine Eigenschaft ist, die "fehlt". Ich beneide Menschen, die offen und ausgelassen sein können, ohne dass ihr Hirn anfängt zu rattern. Das ist in so einem Moment doch schlicht nicht notwendig.

Ipsissimus
Dämmerung
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 10251
Registriert: 29.10.2004
Di 16. Aug 2011, 14:35 - Beitrag #5

ich kann darauf nur antworten, Ana, dass ich es für besser halte, mit den Pfunden zu wuchern, die mir gegeben sind, als zu einem Menschen zu werden, der ich nicht bin^^

wenn du glaubst, ernsthaft eine psychologisch-neurologische Störung aufzuweisen, dass sprich mit einem Psychologen oder Neurologen. Ich habe allerdings aufgrund deiner Beschreibung eher den Eindruck, du haderst damit, dass du bist, wie du bist, weil das nicht so ist, wie viele sind. In diesem Fall wäre meine Empfehlung, lerne dich selbst als dein eigenes Vorbild schätzen. Das schließt nicht sanfte Verbesserungen aus, die aber immer von innen kommen sein sollten, nicht durch den Wunsch nach Imitation anderer

Maglor
Karteizombie
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 4280
Registriert: 25.12.2001
Di 16. Aug 2011, 22:26 - Beitrag #6

Anaeyon, du lässt es doch so klingen, als wärest du geheilt.
Ich für meinen Teil bin noch immer fremd in dieser Welt - umbegeben von Kindermenschen, deren Sorgen und Nöte mir wie fade Spiele erscheinen.
Gelegentlich überkommen mich steppenwöffische Gedanken auf, sogar die Hoffnung von einer anderen Person - eine Art Lehrmeister - hinausgeführt in die Welt zu werden, gemischt mit der Angst diese zu treffen.

Anaeyon
VIP Member
VIP Member

Benutzeravatar
 
Beiträge: 1287
Registriert: 03.08.2004
Di 16. Aug 2011, 22:54 - Beitrag #7

Ich fühle mich auch nicht direkt "krank", bzw. hat das "Problem" zwar immer mal wieder negativen Einfluss auf mein Leben, aber nicht jeden Tag, jede Minute. Es ist nichts, woran ich stark leide, ständig. Insofern muss ich nicht "geheilt" werden, aber ich will mich optimieren.

Ich bin eigentlich auch ganz froh, dass viele Emotionen sich bei mir eher zurückhalten und ich oft auch dann eher auf logisches Denken zurückgreifen kann, wo bei anderen schon die Fixed Action Patterns starten. Aber je positiver eine Emotion ist, desto schwerer fällt es mir, sie zuzulassen / sie zu empfinden.

Wenn ich so traurig sein kann, dass ich kaum noch stehen kann, oder so wütend, dass ich anfange zu schwitzen und zu zittern, dann sollte es doch auch möglich sein, entsprechend stark Glücklich zu sein oder positiv animalisch.

Und ich denke nicht *zu Ipsi schiel* dass ich imitieren möchte. Ich will nicht alles nachmachen und ich glaube auch nicht, dass ich mich genauso fühlen muss wie die Mehrheit. Bin auch in den meisten Fällen über die Unterschiede zwischen mir und der Allgemeinheit äußerst froh. Aber mir fehlt hier ganz konkret Zugang zu positiven Emotionen. Ob sie chemisch oder psychisch blockiert werden, ob ich viel zu hohe Erwartungen habe oder ob der Rest der Welt lügt ^^ weis ich nicht, aber ich halte es für äußerst unwarscheinlich, dass ich das falsch einschätze. Also dass ich Imitationswille und Ausbleiben einer Emotion verwechsle.


Ich hatte als Kind die nervige Angewohnheit, Klassenkameraden, die zwar Spaß, aber unter meinem Niveau hatten, als Kindisch zu beschimpfen. Und zwar richtig ernst gemeint, hat mich total wild gemacht. Und auch als junger Jugendlicher hielt ich es irgendwie für cool, möglichst schlecht gelaunt auszusehen. Das und auch der Fakt das meine Mutter während der Schwangerschaft die meiste Zeit über ziemlich depressiv war (und sowas sich afaik auf das Gemüt des Kindes auswirken kann) könnte ein Indiz dafür sein, dass es etwas körperliches ist. Hirnstruktur, Neurotransmitter oder wasweisich.

Und für die Psyche spricht, dass ich ausufernde Emotionen oft erstmal argwöhnisch betrachte oder mich sogar bedroht davon fühle, weil ich vor anderen Menschen in Verbindung mit Kontrollverlust "Angst habe". Warscheinlich aufgrund meines negativen Menschenbildes.

Zum Psycho werde ich nicht gehen, denn ich halte nichts davon, sowas mit Medikamenten zu lösen (und ausser Rezepten oder Freud erwarte ich von denen nicht sonderlich viel, vll. zu unrecht). Zu wissen, was so an Chemie in mir "funktioniert", wäre interessant. Aber wenn sie nicht funktionieren würde, dann würde ich warscheinlich versuchen, dass geistig auszugleichen.

Maglor, dein letzter Satz kommt mir nicht ganz unbekannt vor. Auch wenn ich diesen Wunsch nur sehr selten spüre..Aber "zuhause" fühle ich mich hier auch nicht wirklich Bild

Ipsissimus
Dämmerung
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 10251
Registriert: 29.10.2004
Mi 17. Aug 2011, 11:14 - Beitrag #8

wenn du der Ansicht bist, dass bei dir ein objektives Problem vorliegt, wende dich an einen Psychologen, denn dann brauchst du objektive Hilfe.

Anaeyon
VIP Member
VIP Member

Benutzeravatar
 
Beiträge: 1287
Registriert: 03.08.2004
Fr 19. Aug 2011, 22:34 - Beitrag #9

Ipsi, ich habe nochmal über das mit dem Imitieren nachgedacht. Vielleicht interpretiere ich es jetzt anders als du, aber nachdem ich in den letzten Tagen quasi rund um die Uhr eine TV-Serie gesehen habe, in der restlos jeder kaputt ist und niemand dauerhaft glücklich wird, ist mir glaube ich bewusst geworden, was du damit gemeint haben könntest.

Denkst du/ denkt ihr, dass in unserer Gesellschaft zu oft von perfekten Dingen geredet wird, die in der Realität nur sehr selten perfekt sind? Zum Beispiel die oft in Wünschen (und im Kino) anzutreffende perfekte Liebe. Oder das perfekte Hobby, in dem man alles um sich rum vergisst weil es ja so toll ist. Denn vll. sind meine Erwartungen zu hoch, vll. empfinde ich meine Glücklichkeit nicht als solche, weil ich immer zwanghaft davon ausgehe, dass es das, was ich fühle, in einer noch viel reineren Form gibt, und erst diese "normal" ist. Vielleicht will ich die Fantasien imitieren, die von Desillusionierten als real dargestellt werden? Ich erwarte keine Antwort, ist nur ein Gedanke.

Das wäre zumindest logisch, denn ich neige dazu, beim Anblick von glücklicher aussehenden Menschen auszublenden, dass sie es vielleicht gar nicht sind.

janw
Moderator
Moderator

Benutzeravatar
 
Beiträge: 8488
Registriert: 11.10.2003
Sa 20. Aug 2011, 02:01 - Beitrag #10

Ana, ich glaube, da hast Du einen sehr wunden Punkt der Gesellschaft getroffen, zumindest eines bestimmten Teils, der stark durch Medien geprägt worden ist.

Ich würde sagen, lerne die Gefühle, die Du empfindest, schätzen, als die einzig wahren, weil sie einzig Dir entsprungen sind, in dem Moment, und einzig Dir gehören.

Davon ab, wenn Du wirklich Hilfe brauchen solltest, Psychos reden nur^^ bzw. hören zu, Neurologen sind die mit den Pillen.

Katinka3
Member
Member

 
Beiträge: 121
Registriert: 27.06.2011
Sa 20. Aug 2011, 11:56 - Beitrag #11

Ich denke auch, das vieles in der Medienwelt fallsch gezeigt wird, zu große Gefühle, zu viel Glück, einfach alles zu Perfekt. Es geht auch andersherum zu Dramatisch zu extrem schlecht. Wenn es in den Medien genau so gezeigt würde wie es wirklich im Leben zu geht. Dann würden die Leute weniger das Fersehen anschalten, weil es zu Unspektakulär, und damit langweilig ist. Je mehr es von der Realität abweicht, je lieber wird es von der Gesellschaft gesehen, weil es was neues ist.

Ipsissimus
Dämmerung
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 10251
Registriert: 29.10.2004
Sa 20. Aug 2011, 13:00 - Beitrag #12

Jan und Katinka haben die Frage im Prinzip beantwortet. Das menschliche Maß ist ein mittleres Maß. Es gibt ganz sicher statistische Ausreißer nach oben und nach unten, aber wenn du nicht aufgrund deiner Veranlagung und Sozialisiation zu diesen Ausreißern gehörst, dann nützt dir die Existenz dieser Ausreißer nichts^^ es überfordert grenzenlos, Gefühle oder Gefühlsintensitäten zu empfinden, die sich nicht von selbst einstellen wollen, weil sie nicht zum eigenen mind set gehören.

Deswegen meine Empfehlung, dich zu dir selbst zu emanzipieren. DU bist der Mensch, der du sein kannst, du brauchst kein anderer zu werden. Du kannst Erfahrungen sammeln, diese Erfahrungen verarbeiten und daraus werden Veränderungen resultieren, die du nicht zu erzwingen brauchst. Und schon gar nicht ist es notwendig, Gefühlslagen anderer zu kopieren, noch dazu solche, die so unwahrscheinlich sind, dass sie mit einfachem Abwinken erledigt werden können.

Milena
Lebende Legende
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 1797
Registriert: 17.01.2005
So 21. Aug 2011, 16:42 - Beitrag #13

..ich glaube nicht, dass vieles in der medienwelt falsch gezeigt wird...
laut Katinka...

die medienwelt, die mir im übrigen nicht besonders gefällt, deswegen nicht, weil sie den menschen an sich im gezeigten veräppeln und ganz besonders den menschen, der vor tv oder sonstiges sitzt..diese medienwelt zeigt exakt das, wohin sich der mensch entwickelt hat..
er lässt sich verarschen, also wird er verarscht....

im tv wird übrigens all das gezeigt mitunter, was im realen leben stattfindet...es finden morde statt und es finden hochzeiten statt...

das wahre leben ist gefüllt mit leid und gefüllt mit freude und glück...

ansonsten gilt es den tv auszuschalten und die zeitungen nicht mehr zu lesen und das radio abzuschalten und einfach das leben unter menschen zu leben und zwar so, wie du es für angebracht hälst Anaeyon, weil nur du selbst wirst am besten wissen, was gut für dich ist...Bild

Anaeyon
VIP Member
VIP Member

Benutzeravatar
 
Beiträge: 1287
Registriert: 03.08.2004
So 21. Aug 2011, 17:04 - Beitrag #14

Danke vorerst, für eure Denkanstöße. Ich werde mal beobachten, ob die neue Perspektive in mir etwas ändert.

Milena, ja. TV ausschalten ist wohl meist eine gute Idee (obwohl bei mir so oder so nur Phoenix läuft). Aber...ist es nicht in unserer Kultur ansich verankert, nach Perfektion zu streben oder an sie zu glauben? Die Frage ist mir jetzt nicht soo wichtig, vll. glaube einfach nur ich an sowas bzw. habe mich unbewusst diesem Wunsch ausgesetzt. Aber ich denke schon, dass zum Beispiel Märchen, viele Kinderbücher und so weiter voll mit perfekten Dingen sind. Mit perfektem Glück, mit perfekter Schönheit, schlicht mit Dingen, die unrealistische Erwartungen wecken können.

Milena
Lebende Legende
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 1797
Registriert: 17.01.2005
So 21. Aug 2011, 17:27 - Beitrag #15

...na ja Anaeyon^^, wünsche, selbst perfektion sind doch okay, wenn sie einen nicht gänzlich umbringen...will sagen, wenn du danach strebst, dann ist es in ordnung und eines tages, solltest du nicht mehr nach dieser perfektion streben, ist es doch auch in ordnung..^^
hauptsache, dir geht es doch dabei gut...Bild

ich meine, leid und freud gehen hand in hand durch ein ganzes leben...deswegen bin ich nicht ausschliesslich todunglücklich oder ausschliesslich himmelhochjauchzend...^^
ich finde diese wechselseitigkeiten des lebens in ordnung...deswegen,weil sie es nie anders sein werden...^^

Ipsissimus
Dämmerung
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 10251
Registriert: 29.10.2004
So 21. Aug 2011, 17:59 - Beitrag #16

ich weiß nicht, Schatz, natürlich thematisiert das Fernsehen das wahre Leben, zumindest Teile davon, aber es übertreibt dabei doch oft ganz gewaltig. Natürlich gibt es gelegentlich sehr dramatisch ausgeprägte Gefühle, aber in dieser Häufung in dieser Intensität und mit diesen doch sehr oft bierernst-tödlichen Konsequenzen doch eher selten, oder?

Milena
Lebende Legende
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 1797
Registriert: 17.01.2005
So 21. Aug 2011, 18:08 - Beitrag #17

..mmh schatzi^^, aber vorhin hast du noch gerade diesbezüglich Katinka zugestimmt...^^
was glaubst du denn bzgl dem tv, impliziert es realistische gefühle, wie der mensch sie nun mal erleben kann, sei es freudig erlebt auf einer gefilmten hochzeit oder tieferschütternd, siehe filmaufnahmen über das massaker in oslo? warum sollte das tv nicht gerade das zeigen, was tatsächlich der mensch real an gefühlen loslässt? was ist daran übertrieben, was untertrieben?
ausgenommen, den dämlichen dokusoaps,wo menschen sich verarschen lassen, um verarscht zu werden...

Ipsissimus
Dämmerung
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 10251
Registriert: 29.10.2004
So 21. Aug 2011, 18:36 - Beitrag #18

mhh, wenn ich es richtig verstanden habe, meinte Katinka, dass die Leute fernsehen, weil das Fernsehen menschliche Gefühle in übermenschlichem Maß zeigt, denn alles andere wäre langweilig. Dem hatte ich zugestimmt. Und natürlich meinte ich damit Dokusoaps und DSDS und solche Sachen, oder auch Gute Leiten, schlechte Zeiten, Verbotene Liebe, alles so übertriebene Sachen^^ was in Nachrichten kommt, ist ja idealerweise nicht inszeniert, aber fast alles, was inszeniert ist, ist übertrieben, oder?

Milena
Lebende Legende
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 1797
Registriert: 17.01.2005
So 21. Aug 2011, 18:45 - Beitrag #19

..unter medienwelt verstehe ich halt nicht nur in erster linie das fernsehen, sondern auch die zeitung und das radio...und demzufolge habe ich ständig an die nachrichten in tv, aber auch in den zeitungen/radio gedacht...
also weniger an inszeniert oder nicht inszeniert...^^
ich halte es da eher wie Anaeyon und schaue nur spezielle sender an..^^
wer alles an blödsinn in sich reinziehen muss, ist halt selbst schuld...^^Bild

Ipsissimus
Dämmerung
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 10251
Registriert: 29.10.2004
So 21. Aug 2011, 19:06 - Beitrag #20

das ist allerdings uneingeschränkt wahr^^

Nächste

Zurück zu Liebe & Romantik

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 11 Gäste