Was uns glücklich macht

Erlebnisse und Erfahrungen aus den schönsten und den traurigsten Stunden des Lebens. Träume von der perfekten Liebe und ein Kummerkasten für ihr Scheitern.
Amely67
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Sa 12. Mai 2012, 08:46 - Beitrag #1

Was uns glücklich macht

Der Mensch ist glücklicher, wenn er liebt - egal was er liebt. Er kann seinen Partner lieben, seine Kinder, Tiere was oder wen auch immer.
Einen Partner lieben zu können auf Dauer, kommt nicht von allein, denk ich. Erst wenn ich bereit bin, mich anzunehmen wie ich bin und meine innere Stimme im liebevollen Umganston mit mir selbst spricht - erst dann bin ich bereit, Liebe nach außen zu geben und zu fühlen. Erst wenn ich zu den Dingen stehe, die ich denke und auch ausführe, erst dann werde ich einem Menschen vertrauen können - weil ich dann auch mir vertrauen kann.
Denn habe ich vor mir keine Achtung, wie soll ich dann begreifen, jemand liebt mich zurück?
Mein Nachbar steckt so voller Hass, dass er mein Fahrrad im unbeobachteten Moment umwirft - so voller Hass, dass er die Treppe heruntergetrampelt kommt und die Hausfenster wieder zuknallt, wenn ich sie geöffnet habe. Schaue ich ihm ins Gesicht - was lese ich darin? Hass und Unzufriedenheit ... wenn er meint...(nie sah ich einen hässlicheren Mann)

Lykurg
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Sa 12. Mai 2012, 09:33 - Beitrag #2

Bist du dir da so sicher, was deinen Nachbarn betrifft und was in seinem Gesicht zu lesen ist? Ist es wirklich seinerseits Haß, oder doch eher Gedankenlosigkeit oder Grobheit? Woher weißt du das mit dem Fahrrad, wenn der Moment wirklich unbeobachtet ist? Die Feststellung, er sei häßlich, ist von der Wortwahl her bemerkenswert.

Aber war es das, worüber du sprechen wolltest, oder doch die Liebe und das wechselseitige Vertrauen? Das Verstehen und bedingungslose Annehmen des Gegenübers in seinem selbstgewählten Verhalten, statt nur unsere eigenen Maßstäbe geltend zu machen? Und was uns glücklich macht, ist es vielleicht doch das andere? Gehört das irgendwie rettungslos zusammen, oder wirkt wenigstens so? So viele Fragen.

Amely67
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Sa 12. Mai 2012, 11:54 - Beitrag #3

Ja - ich weiß, was Du meinst. Ich schrieb mit versteckter-und doch bemerkbarer Wut, obwohl ich nicht wirklich Zeugen habe - das er es war.
Obwohl wir uns nicht mehr grüßten, hab ich im Augenwinkel jemanden im Keller bemerkt und grüßte spontan.
Dann rief er mich und wir kamen ins Gespräch. ( Ich finde ihn gar nicht mehr so häßlich) Er brachte mir sein Anliegen vor und ich hörte ihm zu - blieb auf der sachlichen Ebene.
Er meint, es nicht gewesen zu sein mit dem Fahrrad. Dann wird es wohl tatsächlich der Wind gewesen sein und ich habe ihn zu unrecht verdächtigt.
Auf jeden Fall gebe ich mir mehr Mühe, die Leute um mich herum zu verstehen und Kompromisse im Umgang miteinander zu finden. "Wo ein Wille, da ein Weg."
Bitte sagt mir, was Euch im Moment glücklich macht. Es würde mich freuen, mehr zu erfahren - was für ander Menschen Glück bedeudet.

Es grüßt Amely aus Sachsen vom Sonnenstein

Anaeyon
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Sa 12. Mai 2012, 12:47 - Beitrag #4

Amely, du machst oft einen extrem sprunghaften Eindruck. In einem Moment sagst du A, ein paar Minuten später bist du vom Gegenteil überzeugt. Ob du in deinem Leben stark verletzt wurdest und deshalb Schutzmechanismen hochfährst oder sonstwas: Du scheinst dich oft in dein erstes Urteil zu verrennen und dir dadurch schon Möglichkeiten zu verbauen. Ich denke, um zu lieben braucht es mehr als nur einen guten Umgang mit sich selbst und Kompromissbereitschaft nach den anfänglichen, manchmal geradezu paranoiden Ersteinschätzungen. Du musst dein Ego auch mal zu Hause lassen, wenn du anderen gegenüberstehst (ich meine nicht den Selbstrespekt, den sollte man behalten. Ich meine das Wertende in uns, das allen Fremdeindrücken die persönliche Weltsicht aufdrückt). Man muss versuchen, andere Menschen aus deren eigener Sichtweise zu verstehen, anstatt durch die "Ich"-Brille.

Wenn man andere immer aus der Ego-Perspektive wahrnimmt, bezieht man zu schnell Dinge auf sich selbst, die gar nichts mit dir zu tun haben. Und man limitiert/manipuliert das Bild, das man von anderen haben könnte durch die eigenen Schranken.

Ich selber habe schon seit 3-4 Jahren nicht mehr geliebt und ich glaube, viele tolle Menschen (und potentielle Herzensbrecherinnen) wurden von mir nicht als solche empfunden weil ich zu viele Filter aktiv hatte. Meine Stärken, deren Schwächen, dazu noch das Interpretieren von Aussagen in meine eigene, persönliche Sprache in der eine Aussage etwas anderes bedeuten kann, als von der anderen Person beabsichtigt..

Glück für mich, mal spontan formuliert (warscheinlich würde mir jeden Tag eine andere Definition in den Sinn kommen):
- Mit mir selber zufrieden sein
- Meine Erwartungshaltung runterfahren können
- Dadurch Gemeinschaft erleben können, anstatt "Ich, Trennlinie, Andere"
- Dann noch die richtigen Leute für diese Gemeinschaft treffen (und ob es die richtigen sind, würde ich dann erst erfahren, wenn ich mich drauf einlasse. Ausser es ist dermaßen offensichtlich, dass sie so überhaupt nicht meine Kategorie sind, aber genau das denkt man oft zu schnell)

Lykurg
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Sa 12. Mai 2012, 16:37 - Beitrag #5

Ich dachte mir auch, daß er nichts dafür konnte - und schließe mich weitgehend auch Anaeyon an. Etwas allgemeiner: Du scheinst oft vorschnell über andere Leute zu urteilen, ohne sie genauer zu kennen, das macht es natürlich auch schwierig, andere überhaupt kennenzulernen. Offeneres Begegnen wäre meist besser.

Was mich glücklich macht? Ein ganz anderes Thema. Ok, meine Freundin natürlich, aber sonst - Konzerte, Theater etc., Bücher, gelegentliche Unterhaltungen mit engen Freunden, Spiele, Essen, Natur. Außerdem erfolgreiche Erledigung anstehender Aufgaben - und davon gibt es genug.

Milena
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Sa 12. Mai 2012, 17:57 - Beitrag #6

..was mich glücklich macht:

der moment...
der moment in manchen situationen so ergreifend und so unfassbar, dass ich mir oft gewünscht hatte, er möge niemals vergehen...
aber er ist vergangen....wie alles schöne (und nicht schöne...) in meinem leben...
in jungen jahren hat das leben an sich mich glücklich gemacht,
die kinder waren klein, alles war neu und ich ging in der mutterrolle auf...
das war mein glück, mein lebensglück...
die erinnerungen daran sind geblieben, aber im moment des loslassens und des zurückschauens stimmen sie mich mehr traurig, als das sie mich glücklich machen würden...
ich erlebe nun andere momente des glücks....
meine arbeit macht mich nicht wirklich glücklich, ich mache sie, weil ich sie machen muss..die neue wohnung stimmt mich auch nicht glücklich, da
sie keine erinnerungen in sich trägt und fremd mir ist...
meine liebe zu meinem partner und das bewusstsein, das wollen meinen lebensabend mit ihm verbringen zu wollen, das macht mich glücklich...
meine hoffnung, einmal in meine heimat zurückzukehren (urlaub), das stimmt mich glücklich...
die sonnenstrahlen, die auf mich scheinen, sie stimmen mich glücklich und
das gezwitschere von vögel.....
kleine und grosse momente können mich glücklich machen, aber niemals dabei
zu vergessen, dass sie mich im nächsten moment bereits wieder verlassen haben...^^

Ipsissimus
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Sa 12. Mai 2012, 18:21 - Beitrag #7

Glück ist, mit Milena ein Paar zu sein

Amely67
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Sa 12. Mai 2012, 18:30 - Beitrag #8

Hallo Milena,

das klingt aber schön - Deine Zeilen - es spricht viel daraus und auch die Tatsache, dass Du Dich an kleinen selbstverständlichen Dingen, wie Vogelgezwitscher freuen kannst. So halte ich es auch.

@ all - Ich war meinem Nachbarn gegenüber nicht vorurteilig von Beginn an - leider seid Ihr das nun aber mit mir - idem Ihr meint, ich sei von Hause aus vorurteilg mit jedem.
Mit meinem Nachbarn eckte ich mehrmals an, sei es aus dem Grund, das er das Hausflurfenster lieber geschlossen sieht und ich lieber offen, wegen Rauchgestank - sei es wegen der Hintertür, die niemals offen unbeaufsichtigt gelassen werden darf und so weiter...
Da ich heute Morgen eher in Wut Beschuldigungen herausließ und gemerkt habe ( selber gemerkt) - dass es ein Fehler war, habe ich eine Schachtel Merci gekauft und bin damit an seine Wohnungstür, hinter der er mit seiner Frau lebt und habe mich offiziel und in aller Form entschuldigt. Er hat die Entschuldigung angenommen - möchte aber erst den weiteren Verlauf abwarten und nahm die Mersi-schachtel nicht an. Dennoch fanden wir auch mit dem Fenster einen Kompromiss und werden in Zukunft ein besseres Verhältnis haben. Ich denke, dass die beiden durch meinen Auftritt gelernt haben, dass ich Mensch bin und dass man mit mir normal reden kann - ohne mich anzublöffen.
Ich mag Vorurteile nicht und ich behandle Menschen gleich - egal welcher Herkunft und welchen Aussehens. Wenn aber mir gegenüber nur Sturheit und Verschlossenheit gemischt mit Hass, Missgunst und Respektlosigkeit herrscht, dann sehe ich nur den Weg der Ignoranz.
Jeder ist zum Großteil für sein Glück verantwortlich. Ich bin im Moment glücklich, weil ich einen Mann gefunden habe, so selten wie die Nadel im Heuhaufen. Wir gehen sehr respektvoll miteinander um und haben viel Spaß und Freude. So habe ich mir das immer gewünscht.

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Sa 12. Mai 2012, 18:31 - Beitrag #9

Meinen Glückwunsch Ipsissimus - wenn das jetzt ein Wink mit dem Zaunspfahl war. Seid Ihr tatsächlich ein Paar?

@Anaeyon - ich habe mir nur erlaubt einen Fehler einzusehen und möchte nicht aus diesem grund als sprunghaft gesehen werden - das bin ich nicht. Habe ich eine Meinung, dann stehe ich dazu. Es kann aber sein, dass bessere Argumente mich auf einen anderen Weg bringen. Ich halte nicht an alten Klischés fest und bin stets bereit umzudenken, wenn es einen guten nützlichen Sache dient, die keinem schadet.
Sturheit bringt einen nicht weiter. Beharrlichkeit führt zwar zum Ziel - aber es soll keinen Verlierer geben, der dabei zu schaden kommt.
Sprunghaft ist nach meiner Ansicht jemand, der nicht weiß, was er will und ganz oft seine Meinung anderen anpasst - das ist bei mir nicht der Fall.

Da ich Menschen mag, die nicht vorurteilig sind und die sagen, was sie meinen und handeln wie sie es für richtig halten und auch zu ihren Fehlern stehen - und versuchen sie zu richten oder es beim nächsten Mal besser zu machen - daher halte ich es ebenso, denn so kann ich mir selber ins Gescht sehen ohne ständig mit einem schlechten Gewissen herumlaufen zu müssen.

Lykurg
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Sa 12. Mai 2012, 18:49 - Beitrag #10

@ all - Ich war meinem Nachbarn gegenüber nicht vorurteilig von Beginn an - leider seid Ihr das nun aber mit mir - idem Ihr meint, ich sei von Hause aus vorurteilg mit jedem.
Ohne weiter nachbohren zu wollen: Warum richtest du den Vorwurf, 'wir' hätten gegen dich Vorurteile, an alle, Amely? Dazu geäußert haben sich bisher nur Anaeyon und ich. Die von mir gewählte Formulierung war dabei die einer vorsichtigen Vermutung - denn zwar habe ich nach einigen deiner Beiträge den deutlichen Eindruck gewonnen, es kann aber natürlich sein, daß du tatsächlich ganz anders bist. Ein solcher Eindruck kann sich mit der Zeit - oder auch ganz plötzlich - wandeln, verstärkt sich aber auch mit jeder dazu passenden Wahrnehmung.

Schön, daß du selbst es anders siehst und auch als einen im Wandel begriffenen Zustand empfindest. Ich bin offen dafür, ein dementsprechendes Verhalten zu beobachten, und finde es gut.

Anaeyon
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Sa 12. Mai 2012, 18:59 - Beitrag #11

Ich bezeichne dich nicht nur wegen dieser Sache als Sprunghaft, sondern z.b. auch weil du im Bruno Gröning-Thread erst an ihn glauben wolltest, dann fast genervt angemerkt hast, dass du plötzlich kritischer eingestellt bist und dann wiederum absolut unkritisch auf Behauptungen eines manipulativen Filmes reingefallen bist und dies dann als bewusste Entscheidung verteidigt hast. Oder weil man dir hier mehrfach gesagt hat, dass du zu schnell Dinge als persönlichen Angriff wertest obwohl es lediglich ein Hinweis oder konstruktive Kritik war, du daraufhin Verständnis zeigst und relativierst, dann im nächsten Thread aber dieser Ablauf wieder von vorne beginnt, so wie jetzt hier wieder einmal:
leider seid Ihr das nun aber mit mir - indem Ihr meint, ich sei von Hause aus vorurteilg mit jedem

Nein, das waren nicht "wir" sondern ich. Nur ich. Ich sagte auch nicht, dass du "von Hause aus" vorurteilig wärst, sondern aufgrund einer negativen Vergangenheit (was bedeutet, dass ich dir keine Schuld daran gebe!). Desweiteren sagte ich nicht "mit jedem" sondern "oft" und weiter unten wars auch nur noch "manchmal". Genauso wie du meine Aussage zu etwas allgemein feindlichem dir gegenüber gemacht hast, hast du vll. auch genervte Blicke oder eine generelle Unlust deines Nachbarn zu einem gezielt auf dich gerichteten "Hass" gemacht.

Es ist eine Sache, durch eine emotional unschöne Vergangenheit empfindlich zu sein. Es ist eine andere, die Schäden, die man davongetragen hat, nicht einzusehen und stets zu relativieren. Die Wortwahl mit der du dieses Thema begonnen hast, ist kein "kleiner Fehler" der einem mal eben passiert. Die Wortwahl ist teilweise agressiver als ich es mir zutrauen würde, und die Matrix kann warscheinlich bestätigen dass ich einer bin, der gerne mal radikale Ausdrucksweisen nutzt.

Dies ist kein Vorwurf, sondern ein Hinweis. Darauf, dass Mechanismen in dir tätig sind, die dir deine Wahrnehmung der Welt und Menschen um dich herum negativ manipuliert. Auf eine Weise, die Kontakt erschwert! Du solltest dich nicht dazu verdonnert fühlen, irgendwas an dir zu ändern damit es mir besser in den Kram passt. Es sollte dir erstmal egal sein was ich von dir halte und mir persönlich ist es relativ egal, wie du hier antworten wirst. Was mich interessieren würde ist, was du im Stillen daraus lernen könntest und ob du etwas an deiner Lebensqualität verbessern willst. Immerhin sprichst du hier Glücklichkeit an und ich glaube, es würde dir ein großes Plus an Glücklichkeit ermöglichen, wenn du in Dingen nicht so schnell Negatives siehst, wie es offensichtlich der Fall ist.

PS: Ich bin übrigens auch sehr sprunghaft, ich bearbeite den Beitrag jetzt gerade gefühlt zum zehnten Mal Bild

Milena
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Sa 12. Mai 2012, 19:09 - Beitrag #12

...jo Amely^^,
Ipsi und ich winken uns in kürze ins 8.jahr zu...^^ ;) (mit etlichen verschnaufpausen zwischendrin^^)

...glück bedeutet für mich familie und freunde....in erster linie...
aber auch gesund zu sein....

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So 13. Mai 2012, 18:51 - Beitrag #13

Ja, die Gesundheit - oft halten wir es für selbstverständlich, gesund zu sein und erst wenn wir krank sind empfinden wir Gesundheit als großes Glück.
Auch das Gefühl, geliebt zu werden, spielt sicher eine große Rolle, um sich glücklich zu fühlen.
Sehr gerne würde ich sagen, dass jeder zu 100 Prozent selbst für sein Glück verantwortlich ist - aber so ist es leider nicht.
Manchmal gibt es Tatsachen oder Umstände, die wir nicht ändern können obwohl sie uns missfallen. Dann heißt es, sich anpassen oder sich abfinden und dennoch in Frieden damit leben zu können. Ich bin gerade dabei das mehr und mehr zu lernen.

Ipsissimus
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Mo 14. Mai 2012, 11:06 - Beitrag #14

Sehr gerne würde ich sagen, dass jeder zu 100 Prozent selbst für sein Glück verantwortlich ist - aber so ist es leider nicht.


in einer organisierten Gesellschaft sozialer Wesen ist niemand zu 100 Prozent für irgendetwas verantwortlich; in konkreten Lebenssituationen fließen immer individuelle wie gesellschaftliche Anteile zusammen. Diese kolportierte 100-Prozent-Eigenverantwortlichkeit ist tatsächlich eine ideologische Waffe gegen das Solidaritätsprinzip und besagt in Wirklichkeit: Es kümmert uns nicht, wie es dir geht, und wenn du stirbst, tu es bitte, ohne uns zu stören.

Katinka3
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Mo 14. Mai 2012, 12:21 - Beitrag #15

Harte Worte, ja aber so ist es. Wenn man an die ganzen Menschen denkt, die Anonym Beerdigt werden. Sozial ist in unsern Staat schon viel, aber noch lange nicht genug.

Amely67
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Mo 14. Mai 2012, 19:00 - Beitrag #16

In Deutschland ja ( sicher auch in anderen Ländern) - da ist es oft der Fall, dass Menschen vereinsamen - sich von der Familie abseilen und es nicht schaffen, sich ein soziales Netzwerk aufzubauen. Möglichkeiten gibt es viele - doch wenn Mut und Elan fehlen und die innere Einstellung schief ist - dann gehts ohne Hilfe meist nicht voran.
In verschiedenen anderen Kulturen wird das Alter geschätzt und respektiert und keiner wird im Stich gelassen, wenn er alt und krank ist.
Ich sprach mal mit einem Sudanesen darüber, der in Deutschland studiert hatte.
Er konnte gar nicht verstehen, dass es hier Menschen gibt, die ihren Haustieren mehr hinterherheulen, wenn sie sterben,
als einem Familienmitglied.
Hier auf dem Sonnenstein in Pirna, scheint es auch mehr Hunde als Kinder zu geben...schon seltsam.
Es gibt Dinge, die kann man sich auch mal abschauen von fremden Kulturen. Ich meine - eine Gesellschaft könnte sich die positiven Dinge einer anderen Gesellschaft abschauen.
So ein Austausch bringt doch einfach nur voran. Man kann nicht immer die ganze Schuld einer sogenannten " Ellenbogengesellschaft" geben, wenn doch jeder einzelne einen Beitrag leisetn kann, dass Einsamkeit nicht zur Volkskrankheit wird. Ich kann viel in seinem Umfeld tun, wenn ich nur will - meine Meinung.

Anaeyon
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Mo 14. Mai 2012, 19:39 - Beitrag #17

In Deutschland ja ( sicher auch in anderen Ländern) - da ist es oft der Fall, dass Menschen vereinsamen - sich von der Familie abseilen und es nicht schaffen, sich ein soziales Netzwerk aufzubauen.

Definiere "oft".
In verschiedenen anderen Kulturen wird das Alter geschätzt und respektiert und keiner wird im Stich gelassen, wenn er alt und krank ist.

Warum dieser Sprung auf die Alten? Auch jungen Menschen passiert das (Zeitungsartikeln usw. zu folge) immer öfter.
Warum Alter schätzen oder respektieren? Es kommt von alleine und so wie man Qualitäten durchs Altern dazugewinnt, verliert man andere.
Er konnte gar nicht verstehen, dass es hier Menschen gibt, die ihren Haustieren mehr hinterherheulen, wenn sie sterben,
als einem Familienmitglied.

Ich kann ebensowenig verstehen, warum ein möglicherweise begründet ungeliebtes Familienmitglied per se mehr Wert hat als ein geliebtes Haustier

Es gibt Dinge, die kann man sich auch mal abschauen von fremden Kulturen. Ich meine - eine Gesellschaft könnte sich die positiven Dinge einer anderen Gesellschaft abschauen.

Zum Beispiel bei 7, bald 9 Milliarden Menschen auf der Erde noch mehr Kinder in die Welt setzen, nur um nicht einsam zu sein?
Man kann nicht immer die ganze Schuld einer sogenannten " Ellenbogengesellschaft" geben, wenn doch jeder einzelne einen Beitrag leisten kann, dass Einsamkeit nicht zur Volkskrankheit wird.

Man sollte aber auch nicht denken, dass jeder einzelne "schuld" daran ist oder dass es eine einseitig negative Entwicklung ist. Vielleicht sollte man auch nicht denken, dass Vereinsamung die Krankheit ist, sondern eine Nebenwirkung von einem komplexen Wirrwarr an Änderungen.

Ich kann viel in meinem Umfeld tun, wenn ich nur will - meine Meinung.

Dem stimme ich zu. In meinem Umfeld. Weder müssen wir fremde Kulturen kopieren, noch müssen wir versuchen, ganze Länder zu "heilen". Glücklichkeit ist manchmal auch, den Dingen ihren natürlichen Lauf zu lassen, anstatt sich emotional an etwas zu heften, das größer und stärker ist als wir. Z.b. die Anzahl an Hunden in deinem Lebensraum oder die subjektiven Ansichten eines Sudanesen, bei dem zuhause vielleicht ein paar Dinge besser sind als hier, viele aber sicherlich auch schlechter.

Es ist leicht, beim Thema Glücklichkeit auf all das zu zeigen, was uns unglücklich stimmen könnte. All die Dinge, die in einer Gesellschaft schief laufen, z.b.
Aber was hat die Einsamkeit Deutschlands mit deiner Einsamkeit zu tun? Und welchen positiven Effekt kann es haben, wenn man seine subjektiven Probleme mit denen einer Gesellschaft verknüpft? Warscheinlich raubt es einem am ehesten noch
Mut und Elan

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Mo 14. Mai 2012, 20:49 - Beitrag #18

Ja man darf sich auch nicht so runterziehen lassen. So lange man nur ab und zu mal so negative Gedanken hat, ist es ja auch ok. Das ist ja auch teiweise die Realtität. Aber man solte dann aber auch mal wieder in die Positive Gedankenwelt wechseln, sonst macht das leben bald keinen Spaß mehr, und wer leidet da am meisten drunter, man selbst. Und so darf es nicht enden. Man muss versuchen das beste aus seinem leben zu machen. Selbst jemand der fast nur Negatives erlebt hat, kann auch von Glücklichen Momenten berichten. Oder wie läßt es sich erklären, das viele leben wollen, selbst in schlimmster Krankheit. Sie kämpfen einfach, auch wenn es ziemlich zwecklos ist.

Amely67
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Mo 14. Mai 2012, 22:42 - Beitrag #19

Nichts ist zwecklos. Jede Aussage, jede Handlung, jede Mimik, Gestik, Frage...
Alles hat seinen Sinn und Zweck über den es sich manchmal nachzudenken lohnt und machmal vielleicht besser nicht.
Wer sieht alles negativ?
" So lange der Mensch lebt, hofft er."

Ipsissimus
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Di 15. Mai 2012, 10:44 - Beitrag #20

ich halte positives Denken genauso für einen Fallstrick wie negatives Denken. Eigentlich geht es um realistisches Denken. Wenn realistisches Denken gelegentlich wie negatives Denken wirkt, liegt das nicht an dieser Denkweise sondern am Zustand der menschlichen Lebenswelt. Wir werden mit dieser Lebenswelt allerdings nicht fertig werden, wenn wir sie uns einfach nur hübsch zurecht denken

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