Liebesgedichte

Erlebnisse und Erfahrungen aus den schönsten und den traurigsten Stunden des Lebens. Träume von der perfekten Liebe und ein Kummerkasten für ihr Scheitern.
Ipsissimus
Dämmerung
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Mi 22. Feb 2006, 16:48 - Beitrag #121

es ist Illusion, anzunehmen, gute Laune könne verewigt werden

darüber hinaus will mir scheinen, daß da, wo kein Schatten mehr wahrgenommen wird, auch das Licht seine Bedeutung verliert

C.G.B. Spender
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Mi 22. Feb 2006, 17:14 - Beitrag #122

Da hast du natürlich recht, aber meiner Ansicht nach geht es in diesen Gedichten nicht um den Schatten. Einfach nur pure Freunde, Liebe und vielleicht die Aussage, dass man es genießen sollte, solange es da ist.

Was ist, wenn man nur noch Schatten wahrnimmt, werden die Schatten dann ebenfalls bedeutungslos?

Für mich gibt es immer zwei Seiten.

Ich wollte nur aufmuntern, denn ich sehe ein Menge Griesgrämiger um mich herum.

Trinity99
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Di 7. Mär 2006, 20:52 - Beitrag #123

Gute Laune kann nicht verewigt werden, aber Licht gibt es doch überall, oder? Daher finde ich das Sprüchlein von Spender sehr schön, und auch sehr aufrüttelnd im positiven Sinne ...
Wir neigen manchmal dazu, den Schatten (unsere Probleme) anzustarren und sie wirken dann so riesig und nehmen alles ein. Dabei brauchen wir uns nur auch mal umzudrehen und sehen DAS LICHT :)
Davon ist zwar der Schatten nicht weg, aber der Blickwinkel hilft ...

Lieben Gruss
Trinity

C.G.B. Spender
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So 19. Mär 2006, 06:04 - Beitrag #124

So ähnlich habe ich das auch gemeint, Trinity.

Ich meine beobachten zu können, dass bei zuviel Licht das Licht für viele eher an Bedeutung verliert, während dies bei Schatten nicht der Fall ist. Das liegt meines Erachtens daran, dass wir gerne den ernsteren und traurigeren Dingen eine tiefere Bedeutung zuschreiben, als den lustigen, freudigen.

Irre ich mich, oder ist das nicht wieder mal eine typisch deutsche Herangehensweise oder Einstellung?

In der Tat gibt es einige Länder mit freundlicherem Klima. Ja ja, immer diese Germanen aus den Wäldern, mit ihrer Leiterkultur. :rolleyes: ;)



[align=center] Pflicht ohne Liebe macht verdrießlich.
Verantwortung ohne Liebe macht rücksichtslos.
Gerechtigkeit ohne Liebe macht hart.
Erziehung ohne Liebe macht widerspruchsvoll.
Klugheit ohne Liebe macht gerissen.
Freundlichkeit ohne Liebe macht heuchlerisch.
Ordnung ohne Liebe macht kleinlich.
Sachkenntnis ohne Liebe macht rechthaberisch.
Macht ohne Liebe macht gewalttätig.
Ehre ohne Liebe macht hochmütig.
Besitz ohne Liebe macht geizig.
Glaube ohne Liebe macht fanatisch.
Leistung ohne Liebe macht brutal.
Urteilsfähigkeit ohne Liebe macht unweise.
Wahrheit ohne Liebe macht eitel.
Können ohne Liebe macht egoistisch.
Eifer ohne Liebe macht eifersüchtig.
Vergebung ohne Liebe macht nachtragend.
Erfolg ohne Liebe macht einsam.
Leiden ohne Liebe macht bitter.
Überlegenheit ohne Liebe macht ironisch.
Spontanität ohne Liebe macht unduldsam.
Gehorsam ohne Liebe macht sklavisch.
Leben ohne Liebe ist sinnlos.

Günther Lazik
[/align]

janw
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So 19. Mär 2006, 17:39 - Beitrag #125

Ein Liebeslied, das mir irgendwie immer wieder mal in den Sinn kommt.
Zwar eben nicht von mir, aber dennoch erwähnenswert.

Endlich ein Liebeslied - 1982

Schon lange wollt ich dir mal ein Liebeslied schreiben,
doch meine Gedanken passten einfach nicht in Zeilen.
So lebte ich mit dir und schrieb sehr viele Lieder.
Die ganze Welt war Thema, so schrieb ich immer wieder
von Träumen, wie es besser sei, und Umweltkatastrophen;
zitierte Polizisten, Henker, Richter, Philosophen.
Doch fehlte irgendwie dieses letzte eine Lied
Mit dem ich einfach sage: Mensch, ich hab dich lieb !

Was nützt den alles Weinen, unser Schreien, unser Klagen,
Wenn wir das, was wir zwar meinen, doch vor lauter Angst nicht sagen.
Jedes nicht gesagte Wort, jene Eiszeit der Gefühle,
Nimmt uns nur die Kraft für uns're Träume, uns're Ziele.

Wir dachten auch vielleicht, wir könnten das nicht gut;
Liebeslieder singen, wo bleibt da unsere Wut.
Und wir überließen dieser Schwachsinnsindustrie,
Gefühle zu beschreiben. Dabei konnten die das nie.

Mit einem Klumpen Langeweile, schnell einen Haufen Geld.
Hundert mal Ich liebe Dich und eine heile Welt.
So haben wir uns selbst schon lang daran gewöhnt,
daß aus unseren Liedern so wenig Wärme strömt.

Was nützt den alles Weinen, unser Schreien, unser Klagen,
Wenn wir das, was wir zwar meinen, doch vor lauter Angst nicht sagen.
Jedes nicht gesagte Wort, jene Eiszeit der Gefühle,
Nimmt uns nur die Kraft für uns're Träume, uns're Ziele.

Ich halte deine Hand, und will darüber singen,
und mit diesem Lied dir ein Blumenfeld bringen.
Ich liebe deine Augen und deine großen Zeh'n.
Jetzt kann ich's dir ja sagen: es ist unendlich schön.

(Ape, Beck und Brinkmann)

C.G.B. Spender
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Mo 20. Mär 2006, 20:01 - Beitrag #126

Oh, das gefällt mir wirklich gut, Jan!


Manchmal ist es jedoch besser und wertvoller, das Wort Liebe nicht zu erwähnen, und stattdessen etwas zu tun, das keinen Raum für Zweifel läßt.

Milena
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Mo 20. Mär 2006, 20:24 - Beitrag #127



Manchmal ist es jedoch besser und wertvoller, das Wort Liebe nicht zu erwähnen, und stattdessen etwas zu tun, das keinen Raum für Zweifel läßt.

...da hast du mal wieder absolut den Punkt getroffen Spender!!!
was fange ich mit dem schönen Wort Liebe an, wenn eine andere die Blumen überreicht bekommt oder mehr Aufmerksamkeit oder was weiss ich........
Ein Liebesgedicht fällt mir im Moment auch nicht ein....

janw
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Mo 20. Mär 2006, 21:13 - Beitrag #128

Spender, es ist ja nicht von mir, und guten Teils auch eher meta, also über das Schreiben von Liebesliedern als selbst ein solches.

Warum soll ich nur das Wort nicht benutzen, wenn es doch meinem Gefühl entspricht?
Wenn es zu benutzen keinen Raum für den Zweifel läßt, daß es so gemeint ist?

Es gibt einen Grund, wenn nämlich dadurch der/die andere verletzt werden könnte.

Aydee
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Di 21. Mär 2006, 10:26 - Beitrag #129

hoppla ,-)

_


Laß tief in dir mich lesen,
verhehl’ auch dies mir nicht,
was für ein Zauberwesen
aus deiner Stimme spricht?

So viele Worte dringen
an's Ohr uns ohne Plan,
und während sie verklingen,
ist alles abgetan.

Doch drängt auch nur von ferne
dein Ton zu mir sich her,
behorch’ ich ihn so gerne,
vergess’ ich ihn so schwer!

Ich bebe dann, entglimme
von allzu rascher Glut:
Mein Herz und deine Stimme
verstehn sich gar zu gut!

August von Platen



_

Lykurg
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Di 21. Mär 2006, 10:47 - Beitrag #130

Manchmal erlebt man es eben doch - das Gefühl geistiger Gemeinschaft in Form eines Gedichts. :)

Trinity99
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Di 21. Mär 2006, 22:03 - Beitrag #131

Zitat von C.G.B. Spender:So ähnlich habe ich das auch gemeint, Trinity.

Ich meine beobachten zu können, dass bei zuviel Licht das Licht für viele eher an Bedeutung verliert, während dies bei Schatten nicht der Fall ist. Das liegt meines Erachtens daran, dass wir gerne den ernsteren und traurigeren Dingen eine tiefere Bedeutung zuschreiben, als den lustigen, freudigen.


Ja, ich denke, da ist sehr oft etwas dran ...

Auch die Liebe hat ihre Schatten. Wir müssen wohl lernen, mit dem Schatten zu leben. Er gehört einfach zum Leben dazu.


[quote="C.G.B. Spender"]
Irre ich mich, oder ist das nicht wieder mal eine typisch deutsche Herangehensweise oder Einstellung?

In der Tat gibt es einige Länder mit freundlicherem Klima. Ja ja, immer diese Germanen aus den Wäldern, mit ihrer Leiterkultur. :rolleyes: ]

ROTFL ... auch da ist etwas dran, unzweifelhaft :rolleyes: ;)

Lieben Gruss
Trinity

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Di 21. Mär 2006, 22:09 - Beitrag #132

LIEBE IST ...

... gemeinsame Freude an der wechselseitigen Unvollkommenheit!

Schönes Wortspiel?

Diese Worte begegneten mir am Wochenende in Form einer Postkarte, die ich in einem kleinen Lädchen im Dorf zufällig fand, und sie trafen mich wie ein Blitz. Irgendwie. Denn das ist das Geheimnis: sich über die Fehler des Anderen nicht ärgern, sondern als Bestandteil seiner Persönlichkeit annehmen und sie mögen.

Lieben Gruss
Trinity

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Do 23. Mär 2006, 02:50 - Beitrag #133

Liebe ist, wenn die andere Person zu dem Teil in mir spricht, den ich gerne kennenlernen will.

Das fiel mir gerade so ein.

Im Grunde ist es ganz einfach, aber man kann es sich natürlich auch schwerer machen...

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