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BeitragVerfasst: So 10. Aug 2003, 18:09
von Tha Samourida
Ich habe nur das Jesus Video gelesen und fand es auch ganz ok aber eben nicht mehr. Die Idee an sich war ganz gut und was er daraus gemacht hat z. T. auch, aber die Personen waren allesamt zu stereotyp und klischeehaft (Judith Menez...).

Lohnt es sich, die anderen Bücher von ihm auch zu lesen?

BeitragVerfasst: Mo 11. Aug 2003, 07:06
von Seeker
Hallo Tha Samourida! (interessanter Nick - was bedeutet er?)

Das kommt ganz darauf an, was Du lesen willst. Ich fand Kelwitts Stern besser als das Jesus-Video - aber das kann man nicht vergleichen. Thriller gegen Komödie ...
Die Haarteppichknüpfer sind auch besser - oder Quest.
Das ist natürlich alles Geschmackssache. Wie ist Dein Anspruch an gute Literatur? Woran machst Du Deine Wünsche fest? Vielleicht kann ich Dir ne Antwort geben, wenn Du ein bissl erzählst. :)

Gruss,
Seeker

BeitragVerfasst: Fr 29. Aug 2003, 14:58
von Traitor
So, jetzt habe ich die Haarteppichknüpfer gelesen. Im Gegensatz zu Quest (auch wenn Seeker mich gerade belehrt hat, dass ich das früher mal anders gesehen habe, muss es mir vielleicht nochmal vornehmen) eine wirklich gut ausgedachte Story, etwas in der Art kannte ich vorher noch nicht. Am ehesten lässt es sich vielleicht noch mit Dune vergleichen, in der Zeichnung eines längst außer Kontrolle gerateten Gesellschaftssystems und der Ohnmächtigkeit der einzelnen Menschen gegen dieses, gleichzeitig mit der gigantischen Geschichte der Menschheit im Hinterkopf, vor der die Gegenwart fast verschwimmt.
Ein wenig hätte ich zwar ein "wichtigeres" Ende vermutet, sprich eine wirklich Funktion der Haarteppiche, aber in gewissem Sinne ist diese vollkommen sinnlose Racheaktion die bessere Wahl für das Ende, da es den vorher im Rest des Buches erzeugten Eindruck auf die Spitze treibt.

BeitragVerfasst: So 31. Aug 2003, 10:50
von GenomInc
Ich habe von ihm das jesus Video gelesen und war echt begeistert , gleiches gilt für eine Billion Dolloar welches ich mir beim erscheinen auch gekauft habe, zu den alten kann ich nicht viel sagen da ich sie nicht gelesen habe.

Gruss torsten

BeitragVerfasst: Mo 8. Sep 2003, 20:29
von Marc Effendi
Dann mach mal. Der Haarteppichknüpfer ist extrem lesenswert....

BeitragVerfasst: Sa 13. Sep 2003, 08:44
von GenomInc
das nächste von mir wird wohl eher Exponentialdrift sein,

Gruss torsten

BeitragVerfasst: So 14. Sep 2003, 17:43
von Traitor
Das Buch habe ich auch im Laden gesehen und schon überlebt, es mir zu kaufen. Nach der Buchrückenbeschreibung klingt es aber weit von meinem Geschmack entfernt. So wie ich die verstanden habe, ist es eine Art Psychothriller, die sich fast nur um den Geisteszustand der Hauptperson dreht. Ist das ein Missverständnis, oder hat Eschbach seinen Stil so stark geändert?

BeitragVerfasst: Mo 15. Sep 2003, 21:07
von Seeker
Tja, Psychothriller würd ichs direkt nicht nennen. Es hat was von nem Krimi. Allerdings war ich vom Ende enttäuscht. Ich glaube, dazu haben sich schon einige gäußert (sorry, weiß nicht wo, aber einer davon war Fargo ... der andere ich :) MarcEffendi wollte es noch lesen).

Es ist auf jeden Fall spannend geschrieben. Die kurzen Kapitel (die dadurch zustande kamen, da es ein Fortsetzungsroman in einer Zeitung war, der zeitnah an den Geschehnissen geschrieben wurde [der 11.09.01 ist ebenfalls drin]) verleiten einem zum Weiterlesen, man will ja wissen, wie es weitergeht. Das Nachwort von Eschbach ist lesenswerter als das Buch, wenn Du mich fragst.

Gruss,
Seeker

BeitragVerfasst: Mi 17. Sep 2003, 20:03
von Traitor
Auch wenn es anscheinend nicht so schlimm ist, wie ich erst vermutete, ist es wohl auch so nicht wirklich mein Geschmack... trotzdem danke für die Erklärung, und hoffen wir, dass sein Nächster wieder "echte SF" ist.

Als ich den Titel zum ersten Mal sah, habe ich mir übrigens sehr seltsame Vorstellungen über den Inhalt gemacht - exponentiell beschleunigte Kontinentaldrift? Gäbe eine interessante Katastrophe ab... *g*

BeitragVerfasst: Mi 17. Sep 2003, 21:20
von Marc Effendi
Original geschrieben von Seeker
[B]Tja, Psychothriller würd ichs direkt nicht nennen. Es hat was von nem Krimi. Allerdings war ich vom Ende enttäuscht. Ich glaube, dazu haben sich schon einige gäußert (sorry, weiß nicht wo, aber einer davon war Fargo ... der andere ich :) MarcEffendi wollte es noch lesen)./B]


Der Pfarrer, der meine Frau und mich getraut hat, sagt immer: zum Wollen gehört auch das Vollbringen. Leider ists bis jetzt beim Wollen geblieben.... :(

Im Moment hab ich mich mal wieder des Newromancer-Zyklus zugewandt.

BeitragVerfasst: So 21. Sep 2003, 20:20
von GenomInc
http://www.n-tv.de/3183609.html

Andreas Eschbach: "Der Letzte seiner Art", Lübbe-Verlag Bergisch Gladbach, 350 Seiten

Hat das Buch schon jemand gelesen ? Ich habe gerade nur die Rezension bei N-TV gelesen klingt aber echt interesant.

Gruss torsten

BeitragVerfasst: Di 23. Sep 2003, 13:23
von Traitor
In der Tat, die Rezension klingt sehr interessant. Hatte von dem Buch bisher aber noch nichts gehört - oder ist es eine Neuerscheinung? Habe ich in dem Artikel nicht erwähnt gefunden.

BeitragVerfasst: Di 23. Sep 2003, 13:41
von Fargo
Na ja, nichts gegen Eschbach. Aber diese Lobhudelei in höchsten Tönen macht vor allem deutlich, dass der Rezensent wohl verdammt wenig Vergleichsmöglichkeiten hat. ;)

Fargo

BeitragVerfasst: Di 23. Sep 2003, 16:44
von GenomInc
Es geht ja auch um S.F. ist das nicht immer so das kaum einer der Literatur Kritiker mal ein S.F. buch liest ?

Gruss torsten

BeitragVerfasst: Di 23. Sep 2003, 17:12
von Fargo
Da hast Du allerdings schwer Recht, GenomInc.

Fargo

BeitragVerfasst: Di 23. Sep 2003, 17:31
von Traitor
Und die Vergleiche mit den Klassikern sind leider auch an der Tagesordnung. Kaum eine Neuerscheinung, die nicht mindestens drei Pressestimmen-Vergleiche mit Asimov oder Heinlein auf der Rückseite aufweisen kann, genauso wie in der FAntasy jeder Autor der wahre Erbe Tolkiens ist. Diese Inflation wertet derlei Rezensionen leider ziemlich ab...

BeitragVerfasst: Di 23. Sep 2003, 18:06
von Fargo
Aber besonders blöde ist ja, wie's hier passiert, einen Autor zwischen Stanislaw Lem und Robert Heinlein einzuordnen. Das ist ein so weites Feld, dass die Angaben kein bisschen zur Verortung dienen: bloßes Namedropping.

"Der neue Keksriegel hat einen Geschmack irgendwo zwischen Spinateis und Zitronenwodka". "Na, danke für den Tipp!"

Fargo

BeitragVerfasst: Di 23. Sep 2003, 19:07
von Seeker
Du sprichst mir aus der Seele, Fargo.

Das Buch kenn ich nicht. Bin mal gespannt. Mal sehen.

Gruss,
Seeker

BeitragVerfasst: Di 23. Sep 2003, 21:27
von Marc Effendi
Ich habe mir die Rezension nun auch einmal angeschaut. Ich habe den Eindruck, das der Schreiberling im Bereich SF nicht sonderlich bewandert ist. Dem Namedropping schliesse ich mich an. Wahrscheinlich hat der Schreiberling zwei Namen gehört und wollte damit sein Wissen kundtun.

Ich finde das keine besonders gute Rezension.

BeitragVerfasst: Mi 26. Okt 2011, 16:59
von Traitor
Nach etwas SF-Forum-Querlesen habe ich endlich einen guten Thread zum Wiederbeleben gefunden.

In den letzten Jahren ist Eschbach der Science Fiction ja leider verlorengegangen. Nach "Eine Billion Dollar" hat er wohl zuviel Gefallen am mainstreamigen Thrillerdrama mit aktuellem Schlagzeilenbezug und leichtem Wissenschaftstouch gefunden. Die Billion war noch eine spannende Idee mit klaren erzählerischen Mängeln, "Exponentialdrift" und "Der Letzte seiner Art" fand ich dann weitgehend misslungen. Vom "Nobelpreis" haben mir meine Eltern nach Vorkoster-Lektüre ausdrücklich abgeraten.
Die letzten drei, mir unbekannten Werke "Ausgebrannt", "Ein König für Deutschland" und "Herr aller Dinge" scheinen dem inhaltlichen Trend zu folgen. Hat jemand sie gelesen und kann sagen, ob die Qualität wieder stimmt, oder ob man ihn endgültig abhaken kann?