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BeitragVerfasst: Di 21. Jan 2003, 17:32
von Thod
da bist du aber schon sehr streng ;)

gruss,
thod

P.S.
Musste auch erst mal ne Zeit überlegen, um zu sehen, dass du dich auf meine Tolkienfrage und nicht auf Ghym bezogen hast.

BeitragVerfasst: Di 21. Jan 2003, 18:17
von LordSephiroth
Es mag ja vielleicht streng sein aber wenn sich Tolkien selbst drüber ärgert wirds wohl stimmen.

PS:was ist dieser Deus-Ex--Machina-Effekt?

BeitragVerfasst: Di 21. Jan 2003, 18:22
von Thod
Der Ausdruck kommt glaubich aus der Theaterwelt. Gemeint ist hier, dass wie aus dem Nichts heraus unvohergesehene Rettung kommt, die sich nicht aus Plausibiliät der Storie bezieht. Die Adler z.B.

Gruss,
Thod

BeitragVerfasst: Di 21. Jan 2003, 19:09
von Traitor
@Seeker:
Du gestehst quasi, in dieser Vorstellungswelt gefangen zu sein? Vielleicht sollte ich das anders formulieren: Tolkiens Welt und Deine Anerkennung seines Genies machen Dich so befangen, dass es für Dich schwer ist, sie zu verlassen?
Es ist nicht wirklich so, dass ich in Tolkiens Vorgaben gefangen bin. Schon bevor ich ihn erstmals gelesen hatte, gingen meine Vorstellungen von Fantasy-Welten schon in eine recht ähnliche Richtung, denke ich, und diese wurden dann halt von ihm weiter beeinflusst, aber die gleiche Richtung war bereits da.
Wieso werden diese Welten weniger überzeugend? Wenn das so ist, dann musst Du eben noch mehr an ihnen arbeiten, damit sie überzeugender werden
Etwas, was nicht den eigenen Vorstellungen entspricht, kann nie so überzeugend werden, wie etwas, das es tut.
@Padreic:
Aber es kann auch Motivation sein, Tolkien dort, wo er nicht so gut war, versuchen zu übertreffen.
Das kann man natürlich versuchen.
@Thod: Klingt interessant. Aber wie sieht die Unterteilung aus, was ein Makrokosmos ist und was in einem liegt? Wenn eine Stadt einer ist, gehört die Straße davor noch dazu, oder ist sie bereits wieder etwas eigenes?

BeitragVerfasst: Di 21. Jan 2003, 19:12
von Seeker
Original geschrieben von Traitor
@ Etwas, was nicht den eigenen Vorstellungen entspricht, kann nie so überzeugend werden, wie etwas, das es tut.

Das verstehe ich auch. Ich wage aber zu behaupten, dass man durch viel Arbeit dieses Defizit wett machen kann. Die Frage ist nur: macht es dann noch Spaß? (Ich denke nein.) Und so wären wir wieder am Anfang. ;)

Gruss,
Seeker

BeitragVerfasst: Di 21. Jan 2003, 19:17
von Thod
Aber wie sieht die Unterteilung aus, was ein Makrokosmos ist und was in einem liegt? Wenn eine Stadt einer ist, gehört die Straße davor noch dazu, oder ist sie bereits wieder etwas eigenes?

Die Städte wurden durch Mauern oder ähnliches begrenzt. Wohin eine Strasse von einem Tor aus führt, kann man nie genau sagen. Aber es ist recht einfach, die Zusammengehörigen Strukturen zu erkennen, da sie im Beschreiben von Landschaften einfach so Plausibel sind. Natürlich stellt sich hier das andererorts angesprochene Problem von Einheit und Vielheit noch drastischer, ist aber praktisch recht leicht zu lösen.

Gruss,
Thod

BeitragVerfasst: Di 21. Jan 2003, 19:35
von Traitor
@Seeker: Es ist doch kein Defizit - es wäre ja absurd, wenn ich versuche, meine Vorstellungen in eine andere Richtung als die, die mir gefällt, zu korrigieren.
@Thod: Naja, so plausibel sind die Übergänge nicht - viele Städte dehnen sich über ihre Mauern aus und verlieren sich dann, oder stärkeres Beispiel, Übergänge von Wald- zu Buschland. Aber da du ja kein physikalisch sauber beschriebenes System entwickeln musst, sondern es sich, wie du sagst, nur praktisch umsetzen lässt, kann man von sowas wohl absehen.

BeitragVerfasst: Di 21. Jan 2003, 19:41
von Thod
Eben. Praktikabilität ist wichtig. Wenn jemand vor einer Stadt ein Haus baut, welches die Stadt dadurch erweitert, wird dieses Haus immer vor der Stadt finden. Allerdings manchmal in einem Wald, oder in einer Steppe, etc. Wenn er das Haus in eine Feldlandschaft baut, kann auch mal eine Stadt in der Nähe liegen. Ebenso ist das mit Buschland vor einem Wald, etc. Man beschreibt ja doch immer nur die Landschaft, wie sie zum Zeitpunkt des beschreibens ist.
Und die Physik wird halt durch die Magie recht deutlich ausgehebelt :D

Gruss,
Thod

BeitragVerfasst: Mi 22. Jan 2003, 11:52
von Seeker
Original geschrieben von Traitor
@Seeker: Es ist doch kein Defizit - es wäre ja absurd, wenn ich versuche, meine Vorstellungen in eine andere Richtung als die, die mir gefällt, zu korrigieren.

Wenn Du eine komplette Welt erschaffen willst, wirst Du nicht nur Elemente finden, die Dir gefallen, oder nicht? Das sagt doch aus, dass die Vorstellung dieser Welt - auch wenn sie Dir nicht gefällt - "abgerundet" ist. Ich denke, Tolkien wird sich auch nicht über alles in seiner Welt gefreut haben ...

Gruss,
Seeker