H.G. Wells

Literatur und Medien, die die Grenzen der bekannten Welt sprengen - die Zukunft der Menschheit und ihre Abenteuer in fantastischen Welten.
Traitor
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Di 13. Apr 2004, 17:25 - Beitrag #1

H.G. Wells

Anscheinend gibt es noch keinen Thread, der sich konkret mit diesem zweiten großen Urvater der ScienceFiction neben Jules Verne beschäftigt...
Jeder sollte wohl seine bekanntesten Werke "War of the worlds" und "Time machine" kennen, sei es als Buch oder spätere Film-/Hörspieladaption. Wie ich vor einiger Zeit bei einem Vortrag erfahren habe, ging Wells' Werk aber weit darüber hinaus. Er soll in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts der meistverkaufte und einer der bekanntesten Autoren der Welt gewesen sein, und sein Einfluss auf weite Teile der SF ist nicht zu vernachlässigen (Huxley schrieb mal, dass er Brave New World zu großen Teilen auch als Reaktion auf Wells geschrieben hat)

Bisher gelesen habe ich neben den genannten noch "The invisible man", was aber eher trivial ist. Im Regal steht "When the sleeper wakes", was eine frühe Dystopie zu sein scheint.
Interessanterweise scheinen sich Wells' Ansichten im Alter aber stark gewandelt zu haben - während die Früh- und Hauptwerke eher skeptisch waren, was den langfristigen Fortschritt der Menschen angeht, gilt sein "Men like Gods" als Prototyp von überoptimistischen Utopien, gegen die sich Huxley&Co wenden.

Hat schonmal jemand dieses oder ein vergleichbares Spätwerk gelesen?

Fargo
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Fr 16. Apr 2004, 08:33 - Beitrag #2

Meine Lektüre des späten Wells ist zwar zu lange her, als dass ich da noch mit Detaileindrücken dienen könnte, Traitor. Aber ich würde mal folgende These wagen: Wells hat sich gar nicht so sehr geändert. Er war immer ein gnadenloser Optimist. Nur war er anfangs so optimistisch, dass er auf die Beeinflussbarkeit der Gesellschaft durch Horrorszenarien baute. Er zeigte negative Entwicklungen, weil er glaubte. so zu einem gesellschaftlichen Willen beitragen zu können, der diese Entwicklungen verhindern würde.

Später, als er den Niedergang des Empire erlebte, wurde er ein wenig skeptischer und entschied sich, dass die schwachen Leser optimistischen Trost und Zuspruch und Schmeichelei bräuchten, um sich zu einer glänzenden Zukunft aufzuraffen. ;)

Kennst Du übrigens George Orwells Aufsatz "Wells, Hitler and the World-State", bzw, ist der in dem Wells-Vortrag erwähnt worden?

Fargo

Traitor
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Fr 16. Apr 2004, 21:40 - Beitrag #3

Was den frühen Wells angeht, kann ich die Optimismusthese nicht teilen. Die Hauptbotschaft, die ich aus beiden genannten Hauptwerken herauslese, ist: Der Mensch kann tun, was er will, es ist am Ende sinnlos. "War of the Worlds" zeigt, wie trotz aller modernen TEchnik und Zivilisation eine Katastrophe über die Menschheit kommen kann, die am Ende nicht durch eigene Leistung, sondern nur durch puren Zufall abgewendet werden kann. "Time Machine" geht noch weiter und zeigt mit den Ausblicken in die fernste Zukunft (nach dem Hauptzeitabschnitt), dass im Endeffekt alles, was die Menschen leisten, sinnlos ist, da die Erde irgendwann untergeht und die Menschen schon dann längst verschwunden sind.

Von dem Aufsatz habe ich noch nichts gehört... schaue mich mal um.

GenomInc
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Fr 16. Apr 2004, 22:11 - Beitrag #4

btw habt ihr gehört das sie Krieg der Welten jetzt neu verfilmen mit tom Cruise als hauptdarstellen und Spielberg im Regiestuhl.

<>< Torsten

Fargo
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Sa 17. Apr 2004, 01:14 - Beitrag #5

Ich wusste schon, warum ich Wells damals fürs Gemeinsam-Lesen-Projekt vorgeschlagen hatte. :) Das Werk des Mannes bietet noch immer mehr Gesprächsstoff, als man vermeintlich vertrauten und erschlossenen Texten zutraut.

Gewiss enthalten die Texte die von Dir genannten Drohungen, Traitor - aber doch nicht als Fazit oder Generalbass, sondern eher als Schauermoment.

Zu "War Of The Worlds":

Jau, die technologisch überlegenen Marsianer überfallen die Erde, und die Menschheit kommt nur davon, weil die Natur ihr noch einmal hilft (wobei das Immunsystem Erde, das sich fremder Invasoren entledigt, sowieso auch kein ganz pessimistisches Konzept darstellt). Aber was ist denn die Schlussfolgerung daraus: dass wir uns bangend unter die Bettkästen zurückziehen und dem Moment entgegen zittern, an dem uns irgendetwas auslöschen wird?

Im Gegenteil: der Text beginnt mit dem Hinweis, dass die moderne Menschheit sich nicht träumen ließ, von einer technologisch weit überlegenen Macht belauert zu werden. Und er endet mit dem Hinweis, dass man für dieses Mal davongekommnen ist, sich für die nächste Invasion nun aber vorbereiten muss, weil die Bakterien nicht noch einmal helfen werden. Das ist ein absoluter Durchhalte- bzw. Wachrüttelroman.

Für wen schreibt Wells denn da? Für ein Empire, das sich für die Krönung der Geschichte hält, dessen Führungsschicht sich technologisch, wissenschaftlich, politisch auf der höchsten Höhe glaubt, für eine Funktionselite, die eher auf Besitzstandwahrung als auf Vorwärtsdrang aus ist. Der schreibt Wells ins Gewissen, dass mit der Eroberung Indiens und der flächendeckenden Gaslichtversorgung der Großstädte die Weltgeschichte noch nicht zu Ende ist. Wells will die Briten zurück an die Werkbänke, in die Labors, in die Wanten und an die Bajonette treiben, er will den Kämpfergeist am Leben erhalten, der einer kleinen Insel die zeitweilige Weltherrschaft eingebracht hat.

Zu "Time Machine":

Ist der Gedanke wirklich so ein Horror, dass die Menschheit, ja, dass alles Leben auf diesem Planeten einmal erlöschen wird? Iwo, das ist zwar etwas, das uns melancholisch stimmen kann, aber es ist schlicht eine Tatsache. Und Wells droht damit ja nicht für die nahe, sondern für die ferne Zukunft. Für den Zeitreisenden, der das mit ansehen muss, ist das sehr viel belastender als für uns.

Wells schreibt hier wieder grundoptimistisch gegen den saturierten Geist eines Empire an, das glaubt, auf einem Plateau ewiger Macht, Sicherheit und Behaglichkeit angekommen zu sein. Der Autor hält dem entgegen, dass es solch einen Stillstand nicht gibt, wobei er es nicht auf einen Nation, sondern auf die gesamte Menschheit bezieht. Man steigt entweder auf, oder man steigt ab, man befindet sich in der Jugendphase hin zur Reife, oder man hat den Höhepunkt überschritten und altert dem Verfall entgegen. Die Reife selbst ist kein Dauerzustand.

Die Schilderung der erschlafften und dekadenten Menschheit will den Willen aufstacheln, es noch lange nicht so weit kommen zu lassen. Wells zeigt ja auch sehr deutlich, wo er die Eingriffsmöglichkeiten sieht - der Zerfall der Gemeinschaft in Arbeitstiere und Konsumparasiten muss gestoppt werden. Das ist ganz zeitkritisch auf ein England hin geschrieben, in dem Arbeit und Kapital nicht einfach verschiedene Klassen, sondern verschiedene Spezies zu definieren scheinen.

Und falls man den Veränderungswillen nicht aus purem Trotz gegen das Geschilderte aufbringt, lässt Wells den Erzähler noch mal ausdrücklich sagen, dass er gar nicht an die Unabwendbarkeit der vom Zeitreisenden geschilderten Zukunft glaube, dass der die Zukunft noch immer für offen und unbestimmt halte.

Nee, nee, Pessimismus ist eine zeitweilige literarische Finte bei Wells, keine Geisteshaltung.

Fargo

Traitor
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Sa 17. Apr 2004, 13:41 - Beitrag #6

Hm... interessante Gesichtspunkte.
War of the Worlds
Ich habe den Schlussappel so verstanden, dass es darum gehen soll, dass der Mensch zwar nie aufhören soll, nach Verbesserung zu streben, aber sich dabei immer bewusst sein soll, dass die eben nicht zur Perfektion führen wird, sondern er immer verletzlich bleibt. Das hat schon eine gewisse Deckungsgleichheit mit deiner Interpretation - man soll sich nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen. Nur die Intention wäre die Frage - läuft es darauf hinaus, dass er nur kleinere, aktuelle Probleme zu überwinden sieht, oder dies als grundlegende Schwäche der Menschheit? Dazu müsste man wohl etwas Biographiestudie betreiben :(

Time Machine
Ist der Gedanke wirklich so ein Horror, dass die Menschheit, ja, dass alles Leben auf diesem Planeten einmal erlöschen wird? Iwo, das ist zwar etwas, das uns melancholisch stimmen kann, aber es ist schlicht eine Tatsache. Und Wells droht damit ja nicht für die nahe, sondern für die ferne Zukunft. Für den Zeitreisenden, der das mit ansehen muss, ist das sehr viel belastender als für uns.
Ob das so eine Tatsache ist, ist die Frage. Ich weiß nicht, wie es zu Wells' Zeit aussah (vermutlich gab es diese Ideen, wenn überhaupt, nur sehr rudimentär), aber später wurde es ja im "Golden Age" zur Mode, der Menschheit ewiges Leben, wenn auch halt auf anderen Planeten als Ausweichbiotop, zu versprechen. Oder, um stärker in der Epoche zu bleiben - ich bezweifle, dass man sich in viktorianischer Zeit überhaupt Gedanken über das Ende der Erde oder Zivilisation gemacht hat, dass es so eins geben wird, war wohl kaum ans öffentliche Bewusstsein durchgedrungen. Das wollte Wells IMHO wachrufen, um den Menschen ihre Vergänglichkeit zu zeigen - der stärkste Eindruck, den das Buch hinterlässt. Und auch hier habe ich eher das Gefühl, dass er generell die Menschheit meint, nicht nur konkret bestimmte Probleme seiner Zeit.

Hm... die Sache lässt sich wohl wirklich nur mit genauesten Studien klären, da ja beide Theorien die gleichen Aussagen sehen, nur andere Intentionen dahinter...

Fargo
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Di 20. Apr 2004, 21:27 - Beitrag #7

Original geschrieben von Traitor
ich bezweifle, dass man sich in viktorianischer Zeit überhaupt Gedanken über das Ende der Erde oder Zivilisation gemacht hat, dass es so eins geben wird, war wohl kaum ans öffentliche Bewusstsein durchgedrungen.


Das ist ja eben der springende Punkt. Einerseits ist unserer christlichen Kultur der Glaube ans Ende eingeschrieben. Gott wird die Schöpfung irgendwann wieder aufheben, Apokalypse und Jüngstes Gericht drohen. Andererseits hatte sich die viktorianische Gesellschaft so an sich selbst gewöhnt, dass sie
sich für unsterblich hielt, für den Endpunkt einer zivilisatorischen Entwicklung.

Wells hat da eingehakt, und gezeigt, dass der Endpunkt ganz woanders liegen wird. Wenn es aber solch einen Endpunkt gibt, also noch immer Dynamik und Entwicklungspotenzial, dann ist eben die Frage, wie eine Gesellschaft damit umgeht.

Das ist ein wenig wie das Bewusstsein unseres individuellen Todes. Das kann uns in Depression verfallen lassen, in ein Gefühl der Sinnleere. Es kann uns aber auch erhöhten Lebensgenuss verschaffen, den Willen, das Beste aus den paar geschenkten Tagen zu machen.

Wells wollte gewiss nicht zum Hedonismus aufrufen, sondern zu gesellschaftlicher Kraftanstrengung, trotzdem würde ich sagen: "The Time Machine" ist ein Carpe-Diem-Buch.

Fargo, der Wells noch in den bald beginnenden Urlaub mitnehmen wird, wenn das hier so weitergeht... ;)

Maglor
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Do 21. Jul 2011, 21:36 - Beitrag #8

Wenn der Schläfer erwacht ...
(Ein Thema erwacht nach 7 Jahren.)

Vor kurzem las ich jene genre-prägende Erzählung von H. G. Wells.
Ein Mann des victorianischen Zeitalters schläft ein ein und erwacht 200 Jahre später in einer Dystopie des Hochkapitalismus.

Die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung folgt der historischen Materialismus nach Karl Marx, wobei immer wieder der spätfeudale bzw. frühkapitalistische Charakter Englands im 19. Jahrhundert betont wird.
Das auffälligste Beispiel ist die Konzentrations des Kapitals. Entfremdung und Teilung des Gesellschaft in zwei Klassen werden auch beschrieben, interessant ist da die sprachliche Verwahrlosung de Arbeiterklasse, die nur noch ein unverständliches Pidgin-Englisch spricht.
Die Nähe zum Sozialismus wird nicht geleugnet. Der Schläfer soll im 19. Jahrhundert selbst Teil der sozialistischen Bewegung sein. Tatsächlich war auch der Autor in der Labour-Party.
Dass ganze Werk ist natürlich noch vor der Russischen Revolution entstanden, statt ihr wird die Französische Revolution als Vergleichsmodell herangezogen.

Interessanter fand die kolonialen Exkurse, etwa die stufenweise Relativierung des zeitgenössischen Rassismus.

Traitor
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Do 21. Jul 2011, 22:46 - Beitrag #9

Aha, Faulheit siegt. Nach deiner Erwähnung im Wblig wollte ich den Wells-Thread selbst wiederbeleben, nun hast du es mir abgenommen, danke.

Anno 2004 habe ich die englische Fassung gelesen:
Zitat von Traitor, 23.05.2004:H.G. Wells - When The Sleeper Wakes. Eine interessante Zukunftsvision, bei der ich nach ungefähr halber Seitenzahl aber noch nicht wirklich durchblicke.
Zitat von Traitor, 22.07.2004:HG Wells - When the Sleeper wakes. Vor Monaten angefangen, will es endlich mal zuende bringen, komme aber nicht wirklich dazu
Zitat von Traitor, 20.08.2004:H.G. Wells - When The Sleeper Wakes Endlich fertiggelesen. Wie man aus der langen Lesezeit erkennt, recht trocken und langatmig, aber eine faszinierende frühe Dystopie, und ich mag ja bekanntlich Wells.


Flüssig zu lesen fand ich's also offenbar nicht, im Gegensatz zu den meisten anderen Wells-Büchern, die doch eher knapp und spannend gehalten sind.

Die Arbeiterklasse-Kapitalistenklasse-Thematik wurde hier ja schon in Bezug auf "Time Machine" diskutiert, ganz so extrem ist sie beim Schläfer natürlich nicht ausgeprägt, dafür aber etwas realistischer. Ich meine mich auch noch an eine quasiklerikale Kaste zu erinnern, die dem Schläfer am nächsten steht, war da was?

Stark in Erinnerung habe ich auch noch die technologischen Aspekte, insbesondere die Türme mit Fliegernestern und deren kriegerische Nutzung. Für die Originalveröffentlichung 1899 äußerst vorausschauend.

Maglor
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Do 21. Jul 2011, 23:32 - Beitrag #10

Dass das Original unflüssig zu lesen ist, kann ich mir vorstellen. Ich las es in deutscher Übersetzung. ;)
Es gibt ziemlich viele Kleinstexkurse: Drogen, Psychopharmaka, Telepathie, Euthanasie, Metrosexualität, Neusprech, Fernsehen, Radio ...
Die Themenwerden nur kurz angeschnitten, jeweils nur ein paar Sätze und Anspielungen, die jedoch an unterschiedlichen Stellen auftauchen. Ein ganzes Bild wird nie geliefert.

Zur Rolle der Kirche:
Die Kirchen der Zukunft sind ebenfalls im Hochkapitalismus entartet, arbeiten gewinnbringend, verblöden die Arbeiter usw. gehören natürlich der einen Firma. Die Bischöfe gehören zum Establishment. Interessant ist die häufige Erwähnung der Parsen. Ob die zoroastrische Religion aber durch indische Einwanderer oder durch Mission im London der Zukunft Verbreitung fand, wird nicht erklärt. Sittenverfall und Dekadenz wird den Parsen, anders als den christlichen Kirchen der Zukunft nicht vorgeworfen.

Aeronautik ist die wichtigste Science in der Fiction. An der Stelle würde ich aber gerade die Luftschaft kritisieren, in der der Schläfer nach wenigen Flugstunden zum überlegenen Kamikaze-Piloten wird.
Der Geheimbund der Aeronauten und die wichtige Rolle der Drogen erinnern an die Piloten-Gilde des Wüstenplaneten. Die Drogen soll Nebenwirkungen des Fluge dämpfen.

Das Thema des Rassenkampfes spielt ähnlich wie in der Zeitmaschine eine Rolle. Hier ist es Ostrogs "Schwarze Polizei": Von allen gefürchtete "Neger" aus dem Senegal, die den Aufstand in den Industrie-Nationen niederschlagen wollen. Dieses Zerrbild der schwarzern Söldners ist ja in Libyen gerade aktuell.
Insgeheim fordern sie Rache für den Kolonialismus, der in dieser Zukunft noch immer besteht.

Ipsissimus
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Fr 29. Jul 2011, 13:21 - Beitrag #11

interessant aus unserer Sicht scheint mir auch zu sein, dass das Viktorianische Zeitalter ja gerade eines des Hochkapitalismus war, vielleicht noch nicht in der Professionalität und nicht mit allen Möglichkeiten von heute, aber mit ähnlichen Intensionen. Er lässt seinen Schläfer also aus einer Dystopie in die andere springen, ohne die eigene Dystopie zu erkennen. Das ist irgendwie ... typisch^^

Traitor
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Di 25. Okt 2011, 22:49 - Beitrag #12

Wusste ich doch, dass ich noch irgendwo im SF-Forum Antworten schuldig war...

Ipsi, sowohl im "Schläfer" als auch in der "Zeitmaschine" wird die Dystopie ja als Weiterentwicklung des damals aktuellen kapitalistischen Systems dargestellt. Die bereits angelegten Probleme erkannte Wells also durchaus. Vorwerfen könntest du ihm eher, sie nur als Umsetzungsunzulänglichkeiten, nicht als inhärent, betrachtet zu haben.


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