Phantastische Welten

[Maglor]

Phantastisch ist hier freilich im doppelten Sinne gemeint. Zum freilich entspringen diese Welten der Phantasie beziehungsweise der Phantastik, zum anderen aber sollten sie auch phantastisch im Sinne von hervorragend sein.

Als unumstrittener meister gilt freilich J. R. R. Tolkien, der seinen Weltentwurf ganze klar mit der Erschaffung der Welt beginnen läßt.

Ebensolches Ergebnis kann auch Tad Williams mit Osten Ard aufweisen, wenn gleich freilich die historische und linguistische Tiefe im Vergleich zu Tolkien wahnwitzigen Lebenswerk eher flach erscheint. Die Tiefe Mittelerdes kommt allerdings endgültig erst beim Lesen seiner Werke in Nicht-Roman-Form.

Dann fällt mir dann noch der Wüstenplanet von Frank Herbert, den ich nachsage, dass er die selbe Liga spielt. (Wenn gleich mir persönlich beim literarischen Science-Fiction das Vergleichsobjekt fehlt.)

MfG Maglor

[Marc Effendi]

Kommt drauf an, was Du mit "Welt" meinst. Wenn Welt nicht gleich Planet ist, dann könnt ich Dir einige sehr komplexe Gebilde nennen.

So spontan fällt mir als sehr komplex erscheinendes Gebilde die vier Bücher um den Warden-Diamanten ein. Ich vermute nur, das die Bücher fast niemand kennt.....

[Maglor]

Mittelerde ist durchaus kein anderer Planet:

"Gueroult: Ich hielt es für denkbar, dass Midgard gleich Mittelerde sein könnte oder zumindest eine Verbindung besteht.

Tolkien: Oh ja, es ist dasselbe Wort. Die meisten Leute haben den Fehler gemacht, Mittelerde für einen besonderen Teil der Erde zu halten oder für einen anderen Planeten im Sinne der Science-Fiction aber es ist lediglich ein altmodisches Wort für die Welt, in der wir leben, in unserer Vorstellung vom Ozean umgeben.

Gueroult: Mir schien Mittelerde tatsächlich unsere Welt zu sein, in Ihrem Sinne, aber zu einer anderen Zeit.

Tolkien: Nein... Auf einer anderen Stufe der Einbildungskraft, ja. "

MfG Maglor

[Maglor]

Seit einiger Zeit phantasiere ich übriges auch selbst an einer Welt herum. Den bislang (und hoffentlich überhaupt) größten Klumpen stellt dies hier da: http://www.vergessene-welten.net/dasland/akademie/orden1.htm
Naja, wie auch immer, so lang es Spaß macht.

MfG Maglor

[Feuerkopf]

Eine faszinierende Welt hat Marion Zimmer Bradley in ihrem Darkover-Zyklus geschaffen.
Ein Siedler-Raumschiff strandet auf einem bewohnbaren Planeten und verliert für viele Jahrhunderte den Kontakt zur Erde.
Auf dem Planeten entsteht eine eigene, feudalistische Gesellschaft, die über eine Kaste von Telepathen und anders PSI-begabten Menschen verfügt.

Ein Genre-Mix aus Fantasy, Sci-Fi und Sozialutopie.
Auf jeden Fall was für Frauen, denen manche andere Literatur aus diesem Sektor zu "männlich" geprägt ist.

[aleanjre]

Hm. Bei Mrs Zimmer Bradley bin ich mir immer uneins. Ungeleugnet ist die erzählerische Macht, die große Phantasie und die Fähigkeit, ihre Charaktere als starke, lebendige Wesen zu gestalten.
Aber nachdem ich einiges von ihr gelesen hatte, fand ich die übertriebene Betonung von a) weiblicher Macht und b) offensiver Sexualität - hm, sehr ermüdend. Nach einigen Darkover - Romanen hatte ich keine Lust mehr auf diese Welt, so faszinierend auch alles gestaltet und durchdacht war. Besonders mein letzter Ausflug in diese Welt war so enttäuschend! Ich hab den Titel vergessen, es ging auf jeden Fall um einen Mann, der sich in Psibegabte verliebte, die aber eigentlich Keuschheit geschworen hatte. Eine komplizierte Fünfeck - Geschichte, in der es zum allergrößten Teil um Sex, Bisexualität, sexuellen Erfahrungen unter telepathischer Verbundenheit und Schuldgefühlen ob der ganzen Wolllust ging. *graaaa*

[Feuerkopf]

Alea, breda ,
das ist ja gerade das Interessante an den Geschichten. Sexualität wird thematisiert, allerdings nicht als Haupterzählstrang. Ich habe damals manchmal davon geträumt, im Gildenhaus zu Thendara zu wohnen oder in einer Matrix zu arbeiten.

[aleanjre]

Gegen ein bisschen Zwischenmenschlichkeit hab ich ja auch nichts. Darf auch gern ein wenig mehr sein. Würzt die Suppe schön fein.
In dieser Fünfeck - Klamotte war's dann aber eindeutig versalzen, es ging um quasi nichts anderes. Kein Vergleich zu Bradleys wundervollen Meisterwerken - "Die Feuer von Troja" oder "Das Licht von Atlantis". Die traurigen Helden quälten sich über unzählige Seiten mit nur dieser einzigen Frage: Er will sie flachlegen, sie will auch, hat aber Keuschheit geschworen, und die böse Meisterin kämpft gegen all diese unsittliche Lust.

[Feuerkopf]

Okay, es darf ja durchaus mal ein schwaches Teilstück geben. Die meisten anderen waren aber sauspannend, fandich.

[aleanjre]

Ist bei mir schon ewig her - ich war so 14 oder so, als ich mal 3, 4 dieser Romane las. Ich kann mich nur an dieses letzte Langweilerstück erinnern, aber da ich die Vorgänger jeweils freiwillig zuende las, dürften sie nicht wirklich schlecht gewesen sein.