Robert A.Heinlein

Literatur und Medien, die die Grenzen der bekannten Welt sprengen - die Zukunft der Menschheit und ihre Abenteuer in fantastischen Welten.
Marc Effendi
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Mo 4. Apr 2005, 16:46 - Beitrag #1

Robert A.Heinlein

Ich habe letztens mal wieder ein Buch von ihm gelesen und ich habe festgestellt, das ich eigentlich recht wenig über den Menschen weiß. Ich habe mich mal auf die Suche nach einer verünftigen Biografie gemacht und dabei folgendes gefunden:

Biographie:
Name: Robert Anson Heinlein
geboren am: 07.07.1907
gestorben : 08.05.1988

Lebenslauf:
Geboren wurde Robert A. Heinlein am 07.07.1907 in Butler im Bundesstaat Missouri (USA).

1924 Abschluss der High School in Kansas City, danach folgt der Besuch des College für ein Jahr.

1925 - 1929 Eintritt in die Naval Academy in Annapolis, Maryland und Abschluss

1929 bis 1934 Dienst auf verschiedenen Schiffen, z.B. der USS Lexington dem damals modernsten Flugzeugträger der Epoche oder der USS Roper, einem Zerstörer

1932 heiratet er Leslyn MacDonald

1934 endet seine militärische Karriere durch eine Erkrankung an Lungentuberkulose. in den darauf folgenden Jahren arbeitete er in den verschiedensten Berufen

1934 bis 1939 studiert er an der University Of California in Los Angeles (UCLA) Physik und Mathematik

1939 erscheint seine erste Geschichte »Lifeline«

1942 bis 1945 während des zweiten Weltkrieges arbeitet er im US Naval Air Experimental Center in Philadelphia, Pennsylvania

07.02.1947 es erscheint »Die grünen Hügel der Erde«

1947 läßt er sich von Leslyn scheiden, »Rocket Ship Galileo – Endstation Mond« erscheint

1948 heiratet er Virginia Doris Gerstenfeld, es erscheint »Space Cadet – Weltraumpiloten«

1949 - 1955 diverse Bücher

1956 »Time for the Stars – Von Stern zu Stern« erscheint, er erhält den HUGO Award für Double Star – Doppelleben im Kosmos

1957 »Citizen of the Galaxy – Bewohner der Milchstraße«, »Starship Troopers« bringt ihm den zweiten HUGO Award ein

1962 »Stranger in a Strange Land – Ein Mann in einer fremden Welt« verhilft ihm zu seinem dritten HUGO Award, »Bürgerin des Mars« erscheint

1966 erscheint »The Moon is a Harsh Mistress – Revolte auf Luna« und ein weiterer HUGO Award wird sein

Im Alter konzentrierte er sich eher auf Themen der philosophischen Art, wie Liebe und Tod.


Es folgten die Bücher »Friday - Freitag«(1982), »Job: A Comedy of Justice – Das neue Buch Hiob«(1984), »The Cat Who Walks Through Walls – Die Katze, die durch Wände geht«(1985) und sein letzer Roman »To Sail Beyond the Sunset« (1987)

1975 erhielt er die Auszeichnung zum "Grand Master of Science Fiction"

1977 erlitt er eine transitorisch – ischämische Attacke (TIA) und unterzog sich 1978 einem gefäßchirurgischem Eingriff.

Am 09. Mai 1988 starb er an den Folgen eines Lungenemphysems

Ich denke, selten ist ein Autor kontroverser diskutiert worden. Vor allem sein Roman "Starship Troopers", der mit dem Film nur wenig zu tun hat, macht doch durch rechtsextreme Tendenzen auf sich aufmerksam. Später dann ist es die Beziehung alter Mann - junge Frau, die ihn fasziniert.

Wie denkt ihr über diesen eigentlicht genialen Schriftsteller?

Milena
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Do 7. Apr 2005, 06:47 - Beitrag #2

schade, aber den Heinlein kenne ich jetzt gar nicht, vielleicht liegts auch daran, dass ich für fantasy und science fiction noch nie was übrig hatte:rolleyes:

GenomInc
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Mo 11. Apr 2005, 15:34 - Beitrag #3

Also ich finde seine Bücher grossartig. Klar gibt es rechtsextremetendenzen aber meinermeinung nach nur in Starship troppers das Gegenbeispiel ist denk ich Revolte auf luna wo er ganz klar gegen die unterdrückung und für Demokratie schreibt.

Traitor
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Mo 11. Apr 2005, 23:00 - Beitrag #4

Ich habe bisher anderthalb Bücher von ihm gelesen.

Das erste war "Die Leben des Lazarus Long". Ich hatte es einmal angefangen, als langweilig und belanglos aber schnell wieder aufgegeben. Da ich einem so berühmten Autor aber noch eine zweite Chance geben wollte, habe ich mich dann doch einmal durchgequält. Aber ich bleibe bei beiden Attribuierungen. Der Stil des Buches ist schrecklich - andauernde, schwach geschriebene Dialoge über entweder nichts oder so allgemein Gott und die Welt, dass nichts ausgesagt wird, vermischt mit albernen Geschichteneinschüben. Man merkt, dass das ganze dazu gedacht ist, aphorismenartig Heinleins Meinungen unters Volk zu bringen (gibt ja sogar richtige Aphorismenabschnitte), aber diese sind alle so platt, dass ich sie nicht honorieren kann. Und ich gebe vielen Kritikern recht: Große Teile des Buches wirken wie die Phantasien eines alten Mannes, der den offensichtlich ihn verkörpernden Helden mit willigen, schönen Frauen umgibt...

Aber sogar zu einer dritten Chance war ich bereit - dem Lazarus zugestehend, dass er durch a) seinen Charakter als Spätwerk und b) möglicherweise durch schlechte Übersetzung nicht Heinleins volles Können zeigt. Deshalb lese ich gerade derzeit "Stranger in a strange land", sein berühmtestes Werk, schätze ich mal. Und das gefällt mir schon deutlich besser. Viele Probleme des Lazarus finden sich auch hier (mäßiger Stil, Supermann-Charakter als Alter Ego Heinleins, teils sehr naive Weltanschauungen), aber es sind auch eindeutige Stärken vorhanden. Das immer heikle Thema "Erde aus der Sicht von Außerirdischen" wird recht gut umgesetzt (wenn auch etwas naiv, so doch weniger naiv als üblich, etwa bei Bradburys Mars-Chroniken), und es gibt durchaus einige interessante Denkanstöße.

Marc Effendi
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Di 12. Apr 2005, 18:07 - Beitrag #5

Also ich habe schon einige Bücher von ihm gelesen, wenn auch bei weitem nicht alle. Viele davon empfand ich als leicht und schön zu lesen, wie etwa Weltraumkadetten oder Von Stern zu Stern oder Tunnel zu den Sternen. Diese Bücher sind aber von ihm auch als "Jugendromane" gekennzeichnet, wobei offen bleibt, ob er damit seine Jugend oder die der Leser meint.

Richtig heftig wird er in Sternenbestie oder in Starship Troopers. Ich lese Starship Troopers gerne, allerdings immer unter der Prämisse, das es "nur" ein Roman ist und nicht mehr.

Man muß allerdings auch sehen, das die Science Fiction Literatur, zu dem Zeitpunkt, an diem die Romane geschriben wurden, nämlich in den 50ern des letzten Jahrhunderts, allgemein nicht die sprachliche Tiefe aufbringt, wie sie das heute tut, wobei mir so manche modernen Romane oft zu metaphysisch sind.

Die Romane Heinleins mit Werken von Banks oder Dick zu vergleichen ist m.E. nicht angebracht, weil sie in einem schreibtechnisch völlig anderen Hintergrund entstanden sind.

Traitor
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Di 12. Apr 2005, 18:11 - Beitrag #6

Ich vergleiche Heinleins Werk hauptsächlich mit Asimov und Clarke, mit denen er immer wieder in eine Reihe gestellt wird. Auch die beiden sind bis auf einige sehr prägnante Sätze stilistisch nicht oberste Klasse, sicherlich. Dennoch gefällt mir ihre Schreibe besser, Heinlein ist mir oft etwas zu wirr. Und sogar genau das metaphysische, was du ihm bei heutigen Autoren entgegenstellst, sehe ich bei ihm - mag aber auch sein, dass das daran liegt, dass ich genau zwei Bücher ausprobiert habe, die etwas in diese Richtung gehen.
Hast du den Doppelfremden auch gelesen und kannst dazu etwas sagen?

Marc Effendi
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Di 12. Apr 2005, 18:26 - Beitrag #7

Zitat von Traitor:Hast du den Doppelfremden auch gelesen und kannst dazu etwas sagen?


Sorry, leider nicht. Das Buch steht nicht mal in meiner Bibliothek, so umfangreich die auch ist.....


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