Der Hobbit - Eine unerwartete Reise
Verfasst: Di 1. Jan 2013, 16:18
Zitat von Lani:Der Hobbit
Merkwürdigerweise nie langweilig (da hatte ich vorher Klagen drüber gehört). Martin Freeman hat mir total gefallen. Insgesamt ein Film, der wirklich Spaß macht. Wir haben ihn in 2D angeschaut (generell kein 3D Fan und 3D und 48 Fps kostet im Cinemaxx mal eben 15,50€ pro Karte...), da fand ich die Effekte nett/schön, aber nicht überragend und teilweise sogar extrem künstlich. Vielleicht ist das in der 3D Version irgendwie besser. ^^
Nach langer Zeit war ich mal wieder im Kino und zum ersten Mal in 3D. Ich fühlte mich wie dieser Louis in "Interview in einem Vampier", als er erstmals und unerwartet die Sonne in einem Farbfilm aufgehen sieht, als mir das Film-Logo entgegen.
Durch kleine Handlungsunterschiede im Film kam zumindest Spannung auf. Naja, vor ca. 10 Jahren bei Herr der Ringe war ich ja noch wackerer Buchpurist.
Gut getroffen fand ich noch diese Elemente der Tierfabel, aber ich hoffe da noch auf deutlich mehr in folgenden Teilen. Auf die Gestaltung der Zwerge und Orks war teilweise im märchenhaften Stil, was ich durchaus passend finde.
Die Action-Szenen und Effekte waren natürlich übertrieben. Verfolgungsjagden auf Brücken und an Steilhängen sind ja vielfach bekannt. In einem Ork-Dungeon wirkt das aber weniger aufgesetzt, als in einem romulanischen Maschinenraum oder so was.
In Anbetracht der Dreiteilung hätte man das vielleicht besser als Musical-Film-Reihe gestalten und die Lieder der Zwerge in voller Länge einspielen können statt immer weitere zusätzliche Kampfhandlungen hinzuzufügen.
Beim Film ist mir dann auch endgültig aufgefallen wie flach die Handlung der Erzählung. Deus ex Machina und nochmal und nochmals werden alle Gefahren durch das plötzliche Auftauchen Gandalfs, der Adler etc. pp. gelöst. Im Film kommt das aber in der Regel absurd rüber, da die Film-Zwerge begnadete Kämpfer sind, die nur erst zum Gegenschlag angestachelt werden müssen, anders als die hilflosen und unbewaffneten Buch-Zwerge, die zu keinem Zeitpunkte Herren der Lage sind. (Vermisst habe ich hingegen die Tollheit der Elben von Bruchtal, so sahen die Zwerge mit ihren Vorurteilen mal wieder ziemlich dämlich auf.)
Die gewissermaßen patriotische Interpretation des Thorin Eichenschild ist da immerhin ein guter Einfall und hat dem Film doch zumindest etwas schwermütiges gegeben. Die Buch-Zwerge haben ja nur eine naive Liebe zu Dingen, um Heimat geht es ihnen nie.