Zitat von Traitor:Walter M. Miller - A Canticle for Leibowitz
Großartige Postapokalypse über einen Orden von Kopisten-Mönchen und den Effekt, den nach Jahrhunderten die erste Entdeckung neuer Reliquien ihres verehrten (aber erst selig, noch nicht heilig, gesprochenen) Gründervaters hat. Nicht nur für SF-Freunde zu empfehlen, sondern auch für die der Bewahrung des geschriebenen Wortes.
Zitat von Traitor:Nachtrag zu Leibowitz: Das Buch besteht aus drei Teilen in großen zeitlichen Abständen. Die bereits gegebene Kurzrezension
Zitat von Traitor:Großartige Postapokalypse über einen Orden von Kopisten-Mönchen und den Effekt, den nach Jahrhunderten die erste Entdeckung neuer Reliquien ihres verehrten (aber erst selig, noch nicht heilig, gesprochenen) Gründervaters hat. Nicht nur für SF-Freunde zu empfehlen, sondern auch für die der Bewahrung des geschriebenen Wortes.
bezog sich erstmal nur auf den ersten davon, "Fiat Homo". Die beiden anderen ("Fiat Lux" und "Fiat Voluntas Tua") sind dann meines Erachtens deutlich weniger dicht und formvollendet. Aus Perspektive zweier Leibowitz-Äbte werden zentrale Episoden der Post-Post-Apokalypse, also der wiedererstehenden/-erstandenen Zivilisation, gezeigt. Da sind wirklich interessante Aspekte drin, und auch die historisierenden Rückbezüge auf den/die früheren Teil(e) sind schön gemacht. Aber doch bin ich mir nicht sicher, ob "Fiat Homo" als alleinstehende Novelle nicht noch stärker wäre.
Zitat von Lykurg:Schwer beeindruckt von William Miller Jr.: "A Canticle For Leibowitz", das ich eben gerade zuendegelesen habe. Vielen Dank für die Empfehlung, Traitor!
Der Autor war beteiligt an der Zerstörung des Klosters von Monte Cassino, und das hat ihn offensichtlich sein Leben lang nicht mehr losgelassen.
Auf den biographischen Aspekt wurde in meiner Ausgabe auch deutlich hingewiesen, der macht auch den Nebenfokus auf handwerkliche und architektonische Aspekte (Francis' Steinhaufen, die Holzschnitzerei etc) verständlich.
Wie stehst du zur Qualität der drei Teile? Neben dem bereits angemerkten Stilnachlassen störte mich auch etwas, dass Fokus und anscheinende Autorsympathie vom Bücherretterorden auf die katholische Kirche in ihrer Gesamtheit überzugehen schienen, gerade deren betonte Universalität wirkt in so einem Szenario etwas an den Haaren herbeigezogen. Vermutlich klinge ich aber mal wieder kritischer, als ich es ob des Gesamtfaszinosums eigentlich sein will.
Es gibt übrigens auch einen Nachfolger, "St. Leibowitz and the Wild Horse Woman", aber nach meiner Ansicht der (wenn auch immer noch auf hohem Niveau) abfallenden Qualität der 3 Teile bin ich bisher nicht überzeugt, den unbedingt lesen zu müssen. Dagegen fällt mir jetzt wieder ein, dass ich mir eigentlich noch die Übersetzungen so einiger lateinischer Zitate ansehen wollte...
PS: SF-Quiz, anno 2002:
Zitat von Fargo:Dann mache ich Euch jetzt das Leben etwas schwerer.
Im Mittelpunkt dieses vielgerühmten SF-Klassikers steht eine Institution, die einem sonst eher als Zentrum eines historischen Romans begegnet. Es ist nämlich schon eine Weile her, dass an solchen Orten das Wissen der Menschheit (und jene Irrtümer, die man damals für Wahrheit und Erkenntnis hielt) gehütet wurde.
In der Zukunft des gesuchten Romans aber hat sich die Menschheit mit Hilfe ihres Nukleararsenals zurück in die finsterste Barbarei geschleudert. Das wenige an Wissen, die Bruchstücke an Informationen, die aus der Hochtechnologievergangenheit übrig geblieben sind, wird nun wieder in dieser alten Institution bewahrt und studiert. Es ist keine Behörde, es ist eine Lebensgemeinschaft.
Was ist das für ein Wissensbewahrungsort? Wie heißt der Autor? Wie der Roman? Wann ist er erschienen?
Fargo
Zitat von Marc Effendi:Das Orakel vom Berg ists nicht zufällig?
Zitat von Fargo:Nein, Marc Effendi. In Philip K.Dicks "The Man In The High Castle - Das Orakel vom Berge" - für die. die's nicht kennen: ein Parallelweltroman, in dem Nazideutschland und Japan den Zweiten Weltkrieg gewonnen haben - bleibt die technologische Zivilisation vorerst gut erhalten, nur die Humanität ist vernichtet worden.
Im gesuchten Roman hat die Menschheit dagegen im nuklearen Tobsuchtsanfall keinen Stein auf dem anderen gelassen.
Noch ein Tipp: hätte man die Nummer des Autors aus dem Telefonbuch einer US-Großstadt heraussuchen müssen, hätte man ziemliche Schwierigkeiten bekommen.
Fargo
Zitat von Marc Effendi:Danke für den Tipp. Damit ist alles klar:
- Das Kloster von St.Leibowitz
- Walter M(ichael) Miller
- Lobgesang auf Leibowitz
- 1960 (das Original, in Deutshcland erschien es 1971).
Zitat von Fargo:Exakt so ist es. Noch einer meiner SF-Favoriten übrigens. Du bist dran, Marc Effendi.
Fargo