HEAVY METAL FÜR KENNER
Die Metal-Fans sind eine verschworene Gemeinschaft. Hier sind die wichtigsten Begriffe aus ihrer geheimnisvollen Szene. Jeder der mitreden will, sollte sie kennen...
Speed Metal
Speedmetal ist Hochgeschwindigkeitssound. Man braucht einige Zeit, um sich darauf einzuhören und das Ohr entsprechend zu schulen. Was bei der betonbrechenden Lautstärke im Konzert klingt wie ein einziges Sound-Brei aus in mehr oder weniger zufälliger Anordnung bearbeiteten Gitattensaiten, besteht in Wirklichkeit aus hoher Spielkunst. Gitarristen wie Jeff Hanneman von Slayer(USA), der Nummer 1 unter den Speedkapellen, oder Schmier von den deutschen Destruction sind brilliante Techniker.
Poser
Nichts und niemanden verachtet ein echter Schwermetaller so wie "Poser". Das heißt Leute, die nur so tun, als ob sie auf der harten Welle mitreiten, obwohl ihnen in Wirklichkeit die persönliche Härte fehlt. Für den ganz harten Kern der Fans beginnt die Gruppe der Poser jenseits von Motörhead. Am schnellsten zu Posern abgestempelt werden Rockstars, die nur nach außen hin den wilden Mann spielen. Als Poser gelten die Pop-Metaller von Mötley Crüe und Bon Jovi.
Kutte
So bezeichnet man das Jeans-Blouson mit den abgeschnittenen Ärmeln, das eingefleischte Metal-Fans über die Lederjacke ziehen. Die Kutte bietet auf dem Rücken Platz für das große Logo der Lieblingsband und diverse Schriftzüge. Vorn drauf können Nieten, Ketten und kleinere Aufnäher für die übrigen Favoriten oder Wahlsprüche wie "Live fast die young" angebracht werden.
Black Metal
Düstere Spielart des Metal-Sounds. "Black"(schwarz) weist auf den Inhalt von Texten Image und Optik der betreffenden Bands hin. Schwarze Magie und die Verehrung von Satan und seinen Höllengeistern stehen da im Mittelpunkt. Ozzy Osbourne bezog sich bereits in den sechziger Jahren bei Black Sabbath immer wieder auf die finsteren Mächte. Die bekanntesten Schwarzmetaller im Moment sind Venom aus England. Ihr Bassist nennt sich Cronos, der Drummer Abaddon - beides sind Namen aus der Dämonologie. Die Black-Metal Bands benutzen gern magische Symbole wie das auf den Kopf gekehrte Kreuz oder den fünfzackigen Stern für ihre Optik. Viele der Musiker benutzen das schwarzmagische Brimborium nur aus Image-Gründen. Offenbar setzt sich aber immer mehr die Einsicht durch, daß mit der Anbetung des Bösen nichts Gutes zu bewirken ist...
Death Metal
(Death heißt Tod) Death Metal nennt sich die noch etwas unappetitlichere Abart von Black Metal. Death-Metaller befassen sich mit Zombies, Leichen, Gräbern ud Särgen - also alles rund um den Tod. Totenköpfe, Särge und Gerippe sind auf der Bühne immer mit dabei. Das musikalische Angebot ist meist technisch dürftig, der Sound geht dafür tierisch laut und im Hammerstakkato in die Knochen. Die Finstermeister, die auf Death-Bands stehen, zeigen sich davon schwer angetan. Vertreter dieser Sparte sind z.B. die Gruppen Death aus den USA und Running Wld aus Deutschland.
Headbanger
Übersetzt "Kopf-Knaller". Diese extrem gesundheitsschädliche Methode, sich in einem Metalkonzert zu amüsieren, übernahmen die Fans vom AC/DC Gitarren Unhold Angus. Das rücksichtslose Vor-und Zurückschlagen des Kopfes im Rhythmus der Songs soll angeblich nach kurzer unangenehm schwindliger Anlaufphase zu besonderen High-Gefühlen führen. Außerdem finden es einige Knallköpfe toll, wenn die Haare ihrer schulterlangen Matte im eigenen Fahrtwind fliegen. Die Kehrseite der Medaille sind zahllose Löcher in Köpfen durch Zusammenknallen zweier Fanbirnen, also: schwere Verletzungen und Gehirnerschütterungen. Unser Tip: lieber nicht headbangen...
Mosh
Grußwort unter Metal-Fans. Der Gebrauch setzt sich zur Zeit auf breiter Ebene durch. Mosh läßt sich nicht übersetzen, kann die verschiedensten Bedeutungen annehmen. Erfinder des Ausdrucks ist der Anthrax-Sänger Joe Belladonna. Er begrüßt und feuert die Zuschauer im Konzert mit lautem "Mosh hard" Gebrüll an. Der Anwendungsbereich von "Mosh" kennt keine Grenze. Ein Konzert ist mosh, also toll. Man kann soviel Bierkannen leeren, daß man völlig mosh ist. Oder man kann freundschaftliche Gefühle äußern, indem man einem Kumpel ordentlich gegen den Oberarm boxt und dazu sagt: "Ay mosh ay...". Ein Begriff, den die Szene geboren hat.
Axeman
Wörtlich übersetzt "der Mann mit der Axt". Gemeint war ursprünglich der Rhythmus-Gitarrist, der mit seinen Donneraktionen der Band den Weg durchs Rhytmus-Unterholz frei drischt. Inzwischen wird der Begriff für jeden Gitarristen verwendet, dessen Action ein Erlebnis fürs Auge bietet. Die Gitarre, aus der gewaltige Phon-Gewitter ihren Urspruing nehmen, wirkt auf das Unterbewußtsein des Betrachters als Sex-und Aggressionssymbol. Sie stöhnt, heult, jault und kann sich an ihren Mann schmiegen wie ein liebesdurstiges Girl. Die tollsten "Axemänner" sind die beiden Scorpions-Fighter Matthias Jabs und Rodolf Schenker, Ozzy Osbournes Jake E. Lee und natürlich Ober-Stone Keith Richards.
Wristband
Sammelbezeichnung für verschiedene Leder-Manschetten, Arm- und Beinschienen, die Metal-Fans gern tragen. Die Dinger sind oft mit scharfen Nieten oder Stacheln bewehrt und erinnern an die Panzerung eines mittelalterlichen Kriegsmannes, Der Polizei waren die Wristbands wegen ihrer verheerenden Wirkung bei Schlägereien von jeher ein Dorn im Auge. Vor Konzerten werden den Fans deshalb meist die Wristbänder abgenommen und an der Garderobe deponiert.
Flying V
Das Modell "Fliegendes V", hergestellt von der US-Firma Gibson, gilt immer noch als die klassische Gitarre für knallharten Rocksound, Rudolf und Michael Schenker nehmen kaum eine andere Klampfe in die Hand. Die ersten und besten Flying Vs wurden bereits Anfang der Sechziger gebaut. Die schnittige Pfeil-Form des Instruments sieht auch heute noch faszinierend aus. Wer sich einmal dran gewöhnt hat, sich im Konzert den schwalbenschwanzförmigen Körper dieser Gitarre unter den rechten Arm zu klemmen, zeigt keine Lust mehr,sie gegen eine andere zu tauschen.
Evil-Zeichen
"Evil" heißt "das Böse". Das Zeichen macht man vorschriftsmäßig mit ausgestrecktem linken Arm. Die Hand wird zu einer Art Faust geballt, nur kleiner und Zeigefinger werden abgespreizt. Die Geste wird auch "Satanischer Gruß" genannt. Sie stammt wahrscheinlich aus dem Mittelalter. Bekannt gemacht hat das Evil-Zeichen Ronnie James Dio. Er kommt grundsätzlich mit diesem Gruß auf die Bühne und streckt gleich beide Arme, wenn er sich über den Applaus freut.



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