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Verwaltung live

BeitragVerfasst: Fr 25. Feb 2005, 16:36
von Phönix
Unsere Kleinstadt steckt grade in einer Krise.
Begonnen hatte alles mit der Damentoilette im Rathaus,
die plötzlich und ohne Vorwarnung verstopft war.

Ein Verwaltungsbeamter des mittleren Dienstes wagte es daraufhin selbstherrlich und in völliger Überschätzung seiner Kompetenz, einen hiesigen Sanitärbetrieb mit der Schadensbeseitigung zu beauftragen.

Glücklicherweise war ein Beamter des gehobenen Dienstes zugegen, als die Handwerker eintrafen. Sofort erkannte er die Tragweite des Skandals. Nicht nur, daß ein Schwippschwager des Untergebenen in der Firma arbeitete, nein, der Auftrag hätte ordnungsgemäß ausgeschrieben werden müssen - europaweit natürlich!

Der Inspektor veranlasste sofort die nötigen Schritte: Die Firma wurde des Hauses verwiesen, das Damenklo versiegelt, der Auftrag ausgeschrieben und gegen den Hauptsekretär ein Disziplinarverfahren eingeleitet. Weiter verfügte der Inspektor, daß das Herrenklo bis zur Reparatur zum Damenklo umfunktioniert werde und die männlichen Beschäftigten ihre Notdurft an der in der Nähe stehenden Linde zu verrichten hätten.

Die Betroffenen beschwerten sich daraufhin beim Personalrat,
da diese Regelung ja auf das "große Geschäft" kaum Anwendung finden könne.

Der Inspektor bestellte daraufhin einen ToiToiToi-Container, allerdings ohne Rücksprache mit seinem Dienstvorgesetzten und ohne Ausschreibung.

Ein zufällig an der Linde urinierender Beamter des höheren Dienstes ließ den eintreffenden Container sofort wieder abfahren und für das intakte Klo eine Art Dienstplan erstellen. Der Hausmeister wurde beauftragt, alle zwei Stunden das Geschlechtspiktogramm an der Toilettentür auszutauschen.

Der Inspektor bekam ein Disziplinarverfahren.

In der Tatsache, daß die Männer während der Damenbenutzungszeit ihr kleines Geschäft weiterhin an der Linde verrichteten, sahen die weiblichen Beschäftigten einen illegitimen Vorteil und intervenierten bei der Gleichstellungsbeauftragten. Der Bürgermeister ließ daraufhin die Linde fällen, ohne Rücksprache mit dem Umweltministerium und ohne europaweite Ausschreibung.

Inzwischen ist die ganze Führungsetage des Rathauses suspendiert. Die Wurzel allen Übels hat sich dann vor dem Eintreffen des maltesischen Klempners und des Toilettencontainers aus dem nordfinnischen Rovaniemi erledigt.

Ein Praktikant hatte von zu Hause eine Handspirale mitgebracht und die Verstopfung beseitigt.

Diese beispiellose Eigeninitiative stellte die Verwaltung nun allerdings vor ein Riesenproblem: Vor der Einleitung eines Disziplinarverfahrens muß der junge Mann ja erst noch verbeamtet werden.

BeitragVerfasst: Fr 25. Feb 2005, 16:48
von aleanjre
:rofl:
Nun könnte man noch Interpol rufen, um per genetischen Code und Wahrscheinlichkeitsrechnung herauszufinden, welche Dame primär für die Verstopfung zuständig war, damit sie mit sofortiger Wirkung suspendiert werden könne.
Lässt sich keine Schuldige eindeutig ausmachen, könnte man einen Toilettenexperten beauftragen, der via Sprachprogramm in Kommunikation mit dem eigentlich stillen Örtchen tritt und es per Tarifvertrag dazu zwingt, nur mit vorheriger Ankündigungsfrist von nicht weniger als einer Woche in Streik zu treten.
Natürlich müssten dann auch Arbeitszeit, Urlaubsvertretung und Rentenversicherung geregelt werden...

BeitragVerfasst: Fr 25. Feb 2005, 21:12
von janw
Sag mal, Phönix, ist das wahr, samt Fällung der Linde? Oder wirklich fun im wahrsten Sinne?

Letztlich wäre auch der Inspektor nicht aus dem Schneider, wird doch das Urinieren im öffentlichen Raum gewöhnlich als Erregung öffentlichen Ärgernisses verfolgt...*g*
Und auch das Umweltamt hätte beteiligt werden müssen wegen der Zulassung des baumschädlichen Urinierens

Und hat nicht der Praktikant mit dem Einsatz der Spirale eine mögliche Unfallgefahr verursacht, wegen derer der Sicherheitsbeauftragte hätte benachrichtigt werden müssen?

BeitragVerfasst: Fr 25. Feb 2005, 21:58
von Phönix
Also ich weiß nicht ob es wahr ist, es ist zumindest nicht bei uns passiert, das kam letztens per Mail und ich wolltes es euch nicht vorenthalten
Ich glaube aber es ist fun, europaweite Ausschreibung wegen eines Dixiklos ist doch sehr schwachsinnig

Aber ihr habt selbsverständlich recht, es kann nicht sein das die Verantwortliche "Verstopferin" ungeschoren davonkommt :D

BeitragVerfasst: Sa 26. Feb 2005, 15:45
von Trin
Also ich hätte mich eher wegen der Typen aufgeregt, die die Linde als Ersatzklo benutzen, aber bitte... :D

BeitragVerfasst: Mo 28. Feb 2005, 21:21
von Ayane
GENAU!!
komm trin! hacken wir auf den männern rum :P

BeitragVerfasst: Mo 28. Feb 2005, 21:26
von Trin
Das tun wir doch immer. ;)

BeitragVerfasst: Mo 28. Feb 2005, 22:09
von janw
Naja, Ihr dürft Euch dafür alle 4 Wochen wegen Migräne und dergleichen frei nehmen! :D

BeitragVerfasst: Do 26. Jan 2006, 18:29
von Lykurg
Was hatte der Praktikant eigentlich in der Damentoilette zu suchen? Er war ja kein für sensible Arbeitsbereiche geschultes und durch Eid zur Diskretion verpflichtetes Fachpersonal.^^ Die sauberste^^ Lösung wäre wohl, dem Praktikanten die Verbeamtung zu verweigern.