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Do 23. Jan 2003, 21:03 - Beitrag #21 |
Ich denke dass das Graffitti einfach nur die Weise ist in der man sich in der Stille ausdrücken kann und da Graffitti ja eigentlich zerstörerisch ist, will er damit einfach ausdrücken wie gefährlich die Stille ist. Und der Erzähler kommt mir irgendwie wie jemand vor, der eingesehen hat wie gefährlich die Stille und die Anonymität für die Gesellschaft ist, den jedoch niemand gehört hat weil er nicht in der Sprache geredet hat die alle verstehen nämlich der Sprache der Stille
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Na und?
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Do 23. Jan 2003, 22:28 - Beitrag #22 |
@Thod: Da war unser Ansatz ja, dass es "natürliche" Stille gibt, die Geborgenheit gibt, und "gesellschaftliche" Stille, die unmenschlich ist.
@Donavan: Die Stille hat keine Sprache, das zeichnet sie eben aus. "People talking without speaking", in dieser Gesellschaft gibt es keine Sprache, deshalb können sie ihn gar nicht hören. |
Year by year, month by month, day by day... Thought by thought. Leonard Cohen
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Fr 24. Jan 2003, 16:02 - Beitrag #23 |
Die Stille mag vielleicht keine Sprache haben aber trotzdm hat sie eine Art verständigung
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Na und?
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Fr 24. Jan 2003, 17:33 - Beitrag #24 |
Das denke ich eben nicht. Die Stille in der Gesellschaft ist die "absolute" Nicht-Kommunikation. Die zitierte Stelle sagt das IMHO sehr deutlich: die Leute können so viel reden, wie sie wollen, es kommt keine Kommunikation zustande.
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Year by year, month by month, day by day... Thought by thought. Leonard Cohen
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Fr 24. Jan 2003, 18:29 - Beitrag #25 |
Wo siehtst du den Hinweis in der Textstelle, dass von Silence in zweierlei Weisen gesprochen wird?
Gruss, Thod |
Wer nicht an Gott glaubt, glaubt nicht an nichts, sondern an alles
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Fr 24. Jan 2003, 19:07 - Beitrag #26 |
Am Anfang wird nicht wirklich von Stille gesprochen, aber von "Darkness", die man ja normalerweise mit Stille assoziiert - hier hat der Text ja einen seiner zentralen Attraktionspunkte, dass die normalen Assoziationen umgestoßen werden. Padreic hat das gut zusammengefasst:
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Fr 24. Jan 2003, 19:14 - Beitrag #27 |
Ich tendiere mittlerweile dazu zu sagen, dass die Stille dort immer schlecht ist. Alles, was die Leute tun, oder wer auch immer, geht im Geräusch der Stille unter.
Gruss, Thod |
Wer nicht an Gott glaubt, glaubt nicht an nichts, sondern an alles
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Sa 25. Jan 2003, 20:26 - Beitrag #28 |
Wow... Ich habe gerade eben das Lied gehört, und jetzt mal mit euren Erklärungen im Hinterkopf... Es ergibt so eine völlig andere Bedeutung! Ich hätte kaum geglaubt, dass dort soviel hintersteckt...
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"I urge you to please notice when you are happy, and exclaim or murmur or think at some point, 'If this isn't nice, I don't know what is.'" - Kurt Vonnegut
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Sa 25. Jan 2003, 22:53 - Beitrag #29 |
@Thod: Aber wieso heißt es dann "Hello, Darkness, my old friend?" Da sehe ich keinen anderen Interpretationsansatz als, dass er in persönlicher Dunkelheit und Geborgenheitschaffender Stille den Schutz vor der pseudo-gesellschaftlichen Entmenschlichenden Stille sucht.
@Melianawe: Sowas lässt sich sicher auch aus vielen anderen Liedern rausholen. Und dann sehe man sich an, was in den Schulen im Musikunterricht gemacht wird ![]() |
Year by year, month by month, day by day... Thought by thought. Leonard Cohen
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Sa 25. Jan 2003, 22:54 - Beitrag #30 |
Dunkelheit und Stille müssen nicht das gleiche sein.
Volkslieder auswendig gelernt? Gruss, Thod |
Wer nicht an Gott glaubt, glaubt nicht an nichts, sondern an alles
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Sa 25. Jan 2003, 23:14 - Beitrag #31 |
Mit der Dunkelheit assoziiere ich zB das Verkriechen unter der Bettdecke. Das beinhaltet dann auch Stille, aber halt in einem anderen Sinne als in der Gesellschaft, wo sie sich durch das Fehlen der Kommunikation ausdrückt - hier sind ja gar keine anderen anwesend, so dass das Defizit gar nicht erst entsteht. So'n Zeugs... Und sehr niveaulose Analysen gemacht, wobei Texte beinahe als musikschädlich angesehen werden. Hm, das kann man mal wieder zu einem schönen Fach-Zerpflückungsthread ausbauen... |
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Sa 25. Jan 2003, 23:24 - Beitrag #32 |
Wir beschäftigen uns im Momet in historischer Reihenfolge mit klassischer Musik mit einem guten Schuss Musiktheorie. Das ist eigentlich gar nicht schlecht. Aber wir haben's auch schon geschafft, uns Monate lang mit Musik in Werbung zu beschäftigen, was dann doch eher schwachsinnig ist...
Aber ich weiß auch nicht, ob man sich wirklich in Musik eingehend mit Texten beschäftigen sollte. Strengenommen gehört das ja auch nicht mehr zur Musik. Aber da Musiktexte meist auch nur gesungen wirklich gut wirken und nur durch die Song-Strukturen wirklich zu verstehen sind, kann man sie auch wohl nicht im Deutsch- /Englischunterricht behandeln. Und völlig unter den Tisch fallen sollen sie auch nicht. Hm. Schwere Sache. Und es fehlt eindeutig an Metal im Schulmusikunterricht. Musikalische Leistungen wie "and then there was silence..." sind sicherlich genauere Untersungen wert und mit einer solchen Komplexität kann man sich wohl lang beschäftigen... Die Dunkelheit ist, denke ich, ein Raum zur Reflektion. Hier kann er über sich selbst, die Welt und das Geschehene nachdenken. Hier wird er wohl auch seine prophetischen Worte gefunden haben. Und zwar allein, d.h. in dieser Dunkelheit werden wohl keine Gespräche stattfinden, aber es ist auch keine wirkliche Stille, da er wohl eine Form von reflektierenden Monologen halten wird, die nicht still, sondern voller Geist und Verständnis sind. Stille heißt hier wohl nicht Abwesenheit vom Gesprochenen. Padreic |
Eine profunde Wahrheit ist eine solche, deren Gegenteil ebenfalls wahr ist.
"Dass es ein Vergessen gibt, ist noch nicht bewiesen; was wir wissen, ist allein, dass die Wiedererinnerung nicht in unserer Macht steht." (Friedrich Nietzsche) |
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So 26. Jan 2003, 13:59 - Beitrag #33 |
Zum Musikunterricht mache ich dann gleich mal ein Thema.
Zu SoS: Genau so sehe ich das auch. |
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So 26. Jan 2003, 17:07 - Beitrag #34 |
Das mit dem Rückzugsraum, halte ich auch für richtig.
Was Musik und Text angeht: Im optimalen Falle ergänzen sie sich, so dass die Musik den Inhalt unterstreicht, und der Inhalt die Musik interpretiert. Kommt aber wohl auch auf die Musikrichtung an... Gruss, Thod |
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