Brauchen wir eine Radio-Quote für deutsche Musik?

Diskussionen zu allen Musikrichtungen und Künstlern, von der Klassik bis zu den aktuellen Charts.

Brauchen wir eine Radio-Quote für deutsche Musik?

Ja
3
18%
Nein
14
82%
 
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Maurice
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Mi 29. Sep 2004, 23:14 - Beitrag #1

Brauchen wir eine Radio-Quote für deutsche Musik?

Ich höre zwar von meiner Seite aus kein Radio, aber vielleicht betrifft das Thema ein paar User hier.
Es steht ja zur Diskussion eine "Deutsch-Quote" für Radio-Sender zu schaffen, damit mehr deutsche Titel gespielt werden. Was haltet ihr davon?

Wie gesagt, für mich macht das keinen Unterschied, weil ich e kein FFH & Co höre, aber trotzdem vielleicht ganz iteressant ein paar Meinungen dazu zu hören.

Was ich mich frage, ist ob der Interpret nun deutsch sein muss, der Song oder beides. Und wie sieht es mit Songs aus die teils deutsch, teils englisch sind (siehe z.B. Nena)?
Und betrifft das nur die Pop-Sender oder alle? Im Bereich Klassik geht die Fragerei bezüglich Komponist und Sprache ja wieder los, wenn es um Opern geht.

Wombat
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Mi 29. Sep 2004, 23:24 - Beitrag #2

Also wenn die Deutschen keine anderen Probleme haben ... ^^

Ich höre täglich Radio. Auf Eins Live wird nicht selten deutsche Musik (sowohl Interpreten als auch Text) gesendet. Allerdings sagt mir Eko Fresh, Nena und Co nicht sonderlich zu, dann doch lieber gute englische Musik.

Klar höre ich auch deutsches, aber das geht ins Gothik-Genre und dieses wird leider nur sehr selten im Radio gespielt.

Traitor
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Mi 29. Sep 2004, 23:27 - Beitrag #3

Oh, tolle Idee, eine gesetzliche Regelung, dass das Musikprogramm noch schlechter werden soll, als es ist. Phantastische Idee!

Es gibt de facto keine eigenständige deutsche Musikindustrie mehr, die modernen deutschen Musiker schließen sich allesamt angloamerikanischen Stilrichtungen an und singen dann meist auch auf Englisch. Und wenn man dann die deutschen Künstler gegenüber den ausländischen protegiert, schränkt man das Angebot ein, und in dem kleinen Restangebot gibt es nur noch wenig Auswahl an guten Leuten. Das Programm wird also zwangsläufig schlechter.

Langfristige Förderung deutscher Musiker, damit diese auch wieder eigenständig werden, ist etwas anderes, aber ein derartiger Protegismus völliger Unsinn, da nur Programmverschlechterung.

Shockk
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Do 30. Sep 2004, 01:07 - Beitrag #4

Kann Traitor nur zustimmen. Die deutsche Musiklandschaft ist, mit wenigen Ausnahmen, eine entvölkerte, auf der zur Zeit kein Gras wächst. Vielleicht kommt das ja irgendwann wieder, aber bis dahin vergeht sicherlich eine Menge Zeit - und derweil sollte im Radio auch Musik laufen, die was taugt.

Die deutsche Musik die derzeit populär ist hat nicht selten den Nachteil, dass sie keine großen Zielgruppen an sich binden kann. Mir fallen spontan deutscher HipHop und deutscher Rock als die beiden Richtungen von Rang derzeit unter den hiesigen ein und beide haben sicherlich ein recht abgegrenztes Klientel. Mit dem breit gefächerten Angebot an englisch-sprachiger und -stammiger Musik ist ein Konkurrieren da sehr schwer.

Und sonst - die Musik die ich höre hat entweder keine Texte, d.h. der Ursprung ist mir egal, oder sie ist größtenteils Englischsprachig. Die einzige deutsch singende Band härterer Gangart in meiner Sammlung sind Rammstein ... und das wars.

ZOOL
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Do 30. Sep 2004, 13:50 - Beitrag #5

Gute Musik soll laufen ! Wenn ich jetzt dank der Quote mir noch mehr Nena, Eko und Xaviar Naido anhören muss nein danke !
Ausserdem finde ich finden doch genug Bands die auf deutsch singen ihren weg ins Radio. Naja ich hör sowieso kein Radio *g*

Sephirod
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Do 30. Sep 2004, 16:33 - Beitrag #6

Ich fidne die Sprache der Musik ist egal solange gute musik läuft was heute leider nur noch selten produziert wird

Tohuwabohu
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Do 30. Sep 2004, 19:05 - Beitrag #7

also eigentlich ist es mir egal, da ich eh kein radio höre aber ich finde es total schwachsinnig! Im Radion werden größtenteils bekannte (??)"musiker"(??) mit großem bekanntheitsgrad und der allgemeinheit als zielgruppe gespielt ... die musik dieser "künstler" ist meines erachtens nicht von hoher qualität und wenn schon solche musik gespielt wird, dann bitte auch aus aller welt (DIESEN deutschen musikmarkt zu fördern liegt sowieso nicht in meinem interesse)

schade wäre es nur um die unbekannteren "undergroundradios" falls das gesetz diese auch beträfe), die sich auf kleine zielgruppen ausgerichtet haben . . .man sollte den leuten ermöglichen musik aus aller welt zu hören wenn sie "gut" ist !!!

norialis
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Do 30. Sep 2004, 20:30 - Beitrag #8

Ich fänd ne Quote garnicht mal schlecht, denn wir sprechen ja von Quote, niemand hat bisher in den Raum gestellt, wo diese liegen soll. 40% wie in Frankreich find ich schon recht heftig, aber zwischen 10% und 20% fänd ich realistisch und gut.

Was spricht dagegen ? Sind wir ein Land, in dem wir nicht mehr stolz auf unsere eigene Sprache sind - müssen wir uns alles vom englischen Sprachraum diktieren lassen ? Dass viele Künstler englisch singen liegt doch allzuoft daran, dass sie Angst haben, mit Deutsch nicht bekannt zu werden. Gruppen/Musiker wie Rosenstolz, Catterfeld, Juni, Rammstein, Ich Troje (ist ein Sonderfall, er macht Musik in Deutscgh und Polnisch), Söhne Mannheims, Fettes Brot etc etc etc werden meines Erachtens im 'normalen' Radioprogramm viel zu selten gespielt. Und dennoch machen sie echt gute Mucke...

Wie gesagt ich wär für eine Quote um 15%, obwohl ich selbst bekennender Mike Oldfield Fan bin, was ja alles andere als Deutsch ist :s126:

Traitor
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Do 30. Sep 2004, 21:04 - Beitrag #9

@norialis: Man kann nur auf das stolz sein, was es rechtfertigt, stolz auf es zu sein. Wenn man sozusagen per Gesetz festschreibt, dass man auf etwas stolz sein muss, obwohl es das nicht rechtfertigt, dann kommt kein Stolz heraus, sondern ein grundloser Protektionismus.

Die von dir genannten Künstler, sofern ich sie kenne, sind allesamt entweder fürs allgemeine Publikum unverträglich (Rammstein, Fettes Brot) oder aber nur billige Klone englischer Standardpopmusik (Catterfeld). Warum sollte man soetwas in die Radiosender drängen?

Tohuwabohu
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Do 30. Sep 2004, 22:34 - Beitrag #10

@norialis: warum soll man stolz auf dass sein, als dass man geboren ist??? hat man etwas dazu beigetragen, dass man in deutschland geboren ist ?? soweit ich weiß nicht, was zählt ist doch was du BIST, nicht wo du LEBST !(meine meinung)
... aber dazu könnte man einen neuen thread eröffnen...

norialis
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Fr 1. Okt 2004, 15:25 - Beitrag #11

oh mann, jetzt hängt euch doch nicht an dem stolz so auf. Aber um einer Erklärung genüge zu tun, ja man kann stolz darauf sein, in einem Land geboren worden zu sein, meiner Meinung nach kann man das genau dann, wenn man sich in diesem Land wohlfühlt, wenn man das Gefühl hat, etwas diesem Land beizufügen. Das wäre sicherlich in jedem anderen Land genauso.

Was nicht zu vergessen ist, wenn man die Ohren nur mit englischen Songtexten vollgejault bekommt gibt es zukünftig sicherlich auch Bands, die von vornherein Englisch interpretieren, weil sie so auf bessere Chancen hoffen. Wenn aber sicher wäre, dass sie auch mit deutschen Texten die Chance hätten, auf breites Radiopublikum zu stossen würden es sicher einige zumindest versuchen - wieviel gute Musik dabei übrig bleibt sollte man abwarten, das lässt sich nunmal nicht im vorraus sagen.

@ Traitor
wo ist der Unterschied zwischen einem billigen Klon und einem billigen Original ?

Solange nur der Stil und nicht die vollen Stücke geklont werden find ich das nicht schlimm, so funktionierts nunmal oder willst du mir ernsthaft glauben machen, dass du noch niemals in deinem Leben etwas getan hast, was schon andere vor dir getan haben ?

Traitor
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Fr 1. Okt 2004, 15:36 - Beitrag #12

Wenn die Stolzsache noch diskutiert werden soll, bitte in Diskussion oder Politik ausweichen.
wo ist der Unterschied zwischen einem billigen Klon und einem billigen Original ?
Gant einfach: die wirklich billigen Originale kommen hier gar nicht an. Was in Deutschland an englischer und amerikanischer Musik läuft, sind die besseren Produkte dieser Märkte, denn die schlechten schaffen gar nicht erst den Export. Genauso wie an deutschen Bands vielleicht mal im Ausland jemand Scorpions gehört hat, aber wohl kaum Brosis.
Egal, wie man persönlich über die derzeit hier laufende angloamerikanische Musik urteilen will, sie hat ein weit größeres Angebot, aus dem wir dann auch noch eine bereits abgeschöpfte Auswahl bekommen.

norialis
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Fr 1. Okt 2004, 15:40 - Beitrag #13

Das hört sich an:
aus dem wir dann auch noch eine bereits abgeschöpfte Auswahl bekommen


als wäre die Musik, die wir bekommen schon fast quotiert...

Dass immer nur die besten ihrer Art auch über den Tellerand sehen können ist doch wohl klar, aber warum soll ich nicht eine Möglichkeit schaffen, die eigene Sprache im Land zu fördern, indem ich es für Künstler, die in Landessprache arbeiten leichter machen gehör zu finden ? Auch da werden nur die Besten überleben.

Traitor
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Fr 1. Okt 2004, 15:45 - Beitrag #14

Es werden die Besten überleben, aber das müssen nicht die Guten sein. Wenn etwa eine Quote von 20% besteht, dann haben die 20% Besten die Garantie, gespielt zu werden. Wenn es aber nur 10% Gute gibt, dann haben auch 10% Schlechte die Garantie. Wohin solch Protektionismus führt, sieht man etwa in der Agrarwirtschaft.

Die Begriffe "Gut" und "Bester" sind hier natürlich sehr skeptisch zu betrachten, damit kann man weniger die Qualität der Musik bezeichnen (die ja eh nicht objektivierbar ist), sondern nur die Marktchancen.

Außerdem, Radio ist für den Hörer da, nicht für die Künstler!

DaumA
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Sa 2. Okt 2004, 20:10 - Beitrag #15

Ich fände eine Quote auch gar nicht mal schlecht. Nur leider leider wird im Radio ja e nur der Mainstream gespielt. Es gibt wirklich gute deutsche Bands, die auch deutsch singen. Aber so etwas wird ja leider nie oder selten gespielt.
Aber doch, ich ziehe Herbert Grönemeyer (ja, ich mag ihn!), Silbermond (und wie die neuen "deutsch rocker" sich jetzt alle nennen) oder Virginia Jetzt!(auch die mag ich) wirklich einer Britney Spears oder einer anderen Pop-Göre vor. Ich höre eigentlich auch nicht viel Radia außer wenn ich bei meiner Mutter oder so im Auto sitzte.
Ich finde es nur schade, dass die meisten "Künstler" auf Englisch singen.

Traitor
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Sa 2. Okt 2004, 21:18 - Beitrag #16

Du musst schon vergleichen, was vergleichbar ist: deutschen Pop mit englischem Pop, deutschen Rock mit englischem Rock, nicht vertauscht. Bei einer Quote für deutsche Musik würden die Sender, die bisher vor allem Pop à la Britney brachten, weiterhin derartigen Pop bringen, dann eben teilweise deutschen. Aber sie werden kaum auf deutsche Spartenmusiker umsteigen.

Punkerlady
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Sa 2. Okt 2004, 22:41 - Beitrag #17

Hi
Wenn ich ab und zu mal das Radio läuft da nur noch R´n´b und Amerikanisches Hip hop. Das schlaucht total. Es sollten wirklich mehr deutsche Hits in den Radios laufen. Ich bin für Die Radio Qute.
Bis dann
Punkerlady

Tohuwabohu
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Di 19. Okt 2004, 15:07 - Beitrag #18

@Punkerlady:
Ich kann hier eigentlich nur Traitor zitieren
Du musst schon vergleichen, was vergleichbar ist: deutschen Pop mit englischem Pop, deutschen Rock mit englischem Rock, nicht vertauscht. Bei einer Quote für deutsche Musik würden die Sender, die bisher vor allem Pop à la Britney brachten, weiterhin derartigen Pop bringen, dann eben teilweise deutschen. Aber sie werden kaum auf deutsche Spartenmusiker umsteigen.

und noch ein paar Beispiel geben:
Die "Blackeyed Peas" werden durch "Brosis" ersetzt
"Britney Spears" wird durch "Yvonne Catterfeld" ersetzt
"Eminem" wird durch "Sido" ersetzt (Da hör ich mir doch lieber Eminem an als so Frauenverachtende Texte die von Beleidigungen nur so strotzen !!)


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