Kommen (fast) nur noch schlechte Songs raus?

Diskussionen zu allen Musikrichtungen und Künstlern, von der Klassik bis zu den aktuellen Charts.
Maurice
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So 26. Jun 2005, 20:16 - Beitrag #1

Kommen (fast) nur noch schlechte Songs raus?

Immer wenn ich auf einer der Musiksender schalte, muss ich gleich wieder umschalten, weil es einfach für meine Ohren unerträglich ist, was da läuft. Auch wenn ich genötigt werde Radio zu hören, weil meine Mutter dieses zu laut aufdreht, bin ich nicht erfreut.
Ich empfinde die Musik von früher vor allem aus den 80ern als deutlich besser. Ich habe den Eindruck, dass es heute keine Stars mehr gibt, die auch noch in 20, 30 oder 40 Jahren noch jemand kennt, was in den früheren Jahrzenten nicht der Fall war.
Meine Frage nun: Kommt es mir nur so vor oder läuft seit einigen Jahren nur noch Schrott in den Charts?

e-noon
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So 26. Jun 2005, 20:23 - Beitrag #2

Das kommt dir eindeutig nur so vor. Auf keinen Fall kommt "nur" noch Schrott in den Charts, man denke nur an "Dragostea din tei" oder "Despre tine" von O-zone.
Auch einige deutsche Newcomer, Juli oder "Wir sind Helden" finde ich gut. An die werde ich mich auch in ein paar Jahren noch erinnern, wenn ich auch nicht garantieren kann, dass "die Welt" oder viele andere sich dann noch daran erinnern.

Das meiste ist allerdings aus meiner Sicht Schrott ^^ und die Charts bestehen auch hauptsächlich aus 1-5 Hit-Wundern. Was nicht verwunderlich ist, da in einer medienregierten und sich schnell verändernden Gesellschaft wohl nicht ausgerechnet der Musikgeschmack medienunabhängig und beständig ist.

Vor allem Rap empfinde ich als Schrott bzw. gar nicht als Musik, aber das ist nur ein Beispiel ^^

Nightlight
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So 26. Jun 2005, 20:35 - Beitrag #3

Du hörst noch Radio? Was ist das?
Ich höhre schon seit Jahren kein Radio mehr. Ich mache meine Playlists und kaufe mir die Musik die mir gefällt. Das Niveau im Radio ist meiner Meinung, ganz weit gerutscht, nach unten. Ich hab vor 5 Jahren nur Radio gehört, deshalb kann ich dir zustimmen, das nur noch "Schrott" kommt. Wenn man gute Musik braucht, geht man zu den Internet-Tauschbörsen oder muss sich die Lieder/CD's kaufen bzw. Internetradios nehmen und selbst da gefällt mir nicht alles. Ist halt zu schnelllebig unsere Gesellschaft. Aber was wollen wir denn in unserer "Bananen Republik"?

Maurice
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So 26. Jun 2005, 20:54 - Beitrag #4

@E-Noon: Dann gib mal einen Tip ab, welche Band oder Interpret auch noch in 30 oder 40 Jahren bekannt sein wird. Solche gab es in der Vegangenheit, z.B. Frank Sinatra, Beatles, Rolling Stones, Bob Marley, Genesis...
Ob man die Musik mag ist hier nicht die Frage, sondern ob es Musik ist, die die Zeit überdauert.

@Nightlight: Wie schon gesagt höre ich freiwillig kein Radio mehr. Manchmal dreht meine Mutter im Wohnzimmer das Radio aber nur so laut auf, dass ich es auch in meinem Zimmer hören (unsere Wohnung ist recht kompakt). Dann mache ich alle Türen zwischen dem Wohnzimmer und meinem Zimmer zu und/oder mache das Radio leiser. Zum Glück hört sie in letzter Zeit nicht mehr so oft Radio, sondern mehr CDs.
Ein großer CD-Käufer war ich nie, aber ich habe früher auch mal gerne etwas auf den Musiksendern verweilt. Dabei gefiel mit VH-1 mit Abstand am besten, weil da überwiegend alte Songs kamen, die mir schon damals besser gefielen, als die aktuellen Sachen. Vor allem die Musik aus den 80ern gefällt mir gut, wenn es um westlichen Pop und Rock geht. Schade dass es so einen Sound heute nicht mehr zu geben scheint.

aleanjre
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So 26. Jun 2005, 21:48 - Beitrag #5

Früher hat sich ein Musiksender eben mal den Luxus geleistet, einen talentierten Künstler ins Kader zu nehmen, ihn 2, 3 schlechte Songs verschleißen zu lassen und geduldig aufzubauen, bis er/sie dann groß rauskommen konnte. Bands, die seit Jahrzehnten im Geschäft sind, haben meist als Schülertrupps in irgendeiner Garage angefangen. Ganz unten eben.

Heutzutage reicht es, eine gute Optik und etwas Selbstbewußtsein zu haben. Wer bringt denn noch die Fähigkeit mit, selbst ein Instrument zu spielen? Wieviele Chartbreaker können Noten lesen?
Eben.
Genau die, die auch in 5 Jahren noch versuchen werden, Musik zu machen. Es sind zu viele dabei, die schnell mal berühmt und reich werden wollen. Die Bühnenleben, Medienhype und all den Quatsch ziemlich schnell erschreckend finden, an ihren Fans kein Interesse haben. Keine wirkliche Liebe zur Musik empfinden. Diese "Schnelldreher" mögen Spaß machen oder auch nicht, aber sie sind in erster Linie für die Plattenbosse eine sichere Investition. Die 0815 - Musik verkauft sich risikolos. Als Folge gibt es eben keine Experimente, keine echten Neuerungen. Schalte ich das Radio ein, höre ich: Musik der 80, 90, und Remixes aus beiden Jahrzehnten. Plus ein wenig Müll, den man getrost ignorieren kann. Und ja, ganz, ganz, ganz selten mal ein Liedchen, das irgendwie - eckig klingt. Neu.

Nightlight
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So 26. Jun 2005, 22:12 - Beitrag #6

Stimmt, und die guten Bands aus Metall und Gothik, Symphonik kommen erst gar nicht ins Radio oder ins Fernsehen. Nightwish z.b: sehr gute Band, Black Moresnight, Hammerfall- Nur um einige zu nennen.
Es fehlen halt einige Musik Sparten im TV und Radio.

Elbereth
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So 26. Jun 2005, 22:51 - Beitrag #7

Deswegen würde ich auch nicht sagen, dass nur noch schlechte Songs rauskommen, sondern dass nur noch schlechte Songs im Fernsehen und Radio laufen. Die Bands, die ich gerne höre, bringen auch neue Alben raus die mir gefallen, somit finde ich nicht dass die ganze "neue" Musik schlecht ist. Nur bei den Musiksenern läuft leider hauptsächlich Schrott

Anaeyon
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Mo 27. Jun 2005, 08:16 - Beitrag #8

Maurice, nach was bewertest du 'Schrott'? Nach dem Klang alleine oder auch nach der Leidenschaft die in der Entstehung steckt?

Zweiteres kann man heutzutage vergeblich suchen. Mir kommt da nur einer in den Sinn... Michael Buble oder so. Klingt nicht so an die Wand gekotzt.

Anspruchsvolle Musik scheint es auch nicht zu geben, in den Medien. Die Texte bekomm selbst ich besser hin, die Emotionen im Gesang wohl ebenso (Seht euch doch mal bitte 50Cent an)..


...Das ist verdammt schade, das der gute Geschmack von so einem großen Teil der Jugend gezielt vernichtet wird, aber was soll man tun, ausser sich aufzuregen? Sicherlich keine Metalbands zu Top of the Pops bringen!
Anspruchsvolle, ehrliche Popmusik veröffentlichen? Wie? Wer nimmt einen schon in Vertrag, wenn er nicht volle Kontrolle über das Schaffen hat....

LadysSlave
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Mo 27. Jun 2005, 09:03 - Beitrag #9

Zitat von Maurice:Immer wenn ich auf einer der Musiksender schalte, muss ich gleich wieder umschalten, weil es einfach für meine Ohren unerträglich ist, was da läuft. Auch wenn ich genötigt werde Radio zu hören, weil meine Mutter dieses zu laut aufdreht, bin ich nicht erfreut.
Ich empfinde die Musik von früher vor allem aus den 80ern als deutlich besser. Ich habe den Eindruck, dass es heute keine Stars mehr gibt, die auch noch in 20, 30 oder 40 Jahren noch jemand kennt, was in den früheren Jahrzenten nicht der Fall war.
Meine Frage nun: Kommt es mir nur so vor oder läuft seit einigen Jahren nur noch Schrott in den Charts?


Du hast halt das Gefühl, das ich schon vor 25/30 Jahtren hatte.
Aber es ist nunmal so, dass die Musikrichtungen nicht stehenbleiben und die nachdrängenden Kids einfach einen anderen Geschmack haben.
Mein Vater sagte damals: Mach die Negermuisik aus. Ich war über seine Intoleranz richtig verärgert.
Deshalb habe ich dann gesagt, dass es nicht meine Musik wäre, die da läuft.
Aber im Prinzip ist es schon immer so gewesen.
So wie die Jugendjahre verfliegen, verfliegen auch die Musikrichtungen.
Was wir in jungen Jahren gehört haben wollen andere halt nicht.
Ich glaube auch, dass der Musikgeschmack untrennbar an die Jugend gebunden ist, weil die Musik damals eben Gefühle entwicklete.
Ich habe es dann vorgezogen, zwar eine kleine Sammlung meiner Lieder aufzuheben, dann aber die Paar Songs, die mir gefallen eben dazu zu sammeln. Jahr für Jahr.
Und seit den 65/75er Jahren in denen die Rolling Stones, die Bee Gees, die Beatles,Dave Dee & Co und Manfred Man meine Musik machten, sind keine hinzugekommen, von denen ich mir ein ganzes Album antun würde!

Kati
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Mo 27. Jun 2005, 12:50 - Beitrag #10

Es ist doch auch so, dass Musik für die Jugend nicht mehr das bedeutet, was sie noch vor 30 Jahren bedeutet hat oder? Okay, zu der Jugend gehör ich auch noch ^^;; nur ich habe eine andere Auffassung zur Musik.
Heutzutage reicht es doch irgendein Text hinzuklatschen, das irgendwie zu verpacken und mal sehen was dabei rauskommt. Fragt doch mal irgendeinen Teenie ob die überhaupt wissen WAS die da von sich geben :rolleyes: . Am schlimmsten sind ja die möchte-gern-goths :D

Aber ich muss Nightlight recht geben, im großen und ganzen werden doch auch nurnoch 2 Musikrichtungen wirklich groß "praktiziert": Rap/Hip Hop und (vor einiger Zeit war das noch schlimmer) Dance etc. Andere Musikrichtungen kommen doch fast bis garnicht mehr an den Start. Nightwish mit "Nemo" dürften da damals eine absolute Ausnahme gewesen sein (auch wenn wir vor kurzem doch auch Within Temptation in den Charts hatten oder?).

Allerdings Maurice, stimme ich dir nicht zu das man sich in 20 Jahren nicht mehr an einige Bands wird erinnern können. Ganz spontan fallen mir da (und NEIN ich mag da keinen von) die Black Eyed Peas (schreibt man die so?), Britney Spears und Eminem ein. Ob man sie nun im guten oder schlechten in Erinnerung behalten wird, ist ja jedem selber überlassen ;)

Anaeyon
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Mo 27. Jun 2005, 13:01 - Beitrag #11

Kati, die Möchtegern-Goths sind sicher nicht die schlimmsten. (Nein, ich fühle mich auch nicht angesprochen ^^)

Mag sein das sie einen auf bösen Satanisten mit böser schwarzer Schminke machen, aber wenigstens rebellieren sie damit ein bisschen, auch wenn sie sich nur so anziehen damit sie in einer anderen Gruppe aufgenommen werden.
Den meisten Eltern wird es unlogischer Weise weniger gefallen, wenn ihr Kind Gothic hört und sich entsprechend kleidet, als das bei Hiphop der Fall wäre.

Die Jugend hat ja nur noch diese Scheiss-Egal Stimmung. Wer braucht da schon was Schockendes, was aufregendes? Solange sich dieses 0815-Bassgedröhne in ner Disko bei 2 Promille gut anhört, kommts in die Charts.

Ob man nun in zehn Jahren noch davon spricht oder nicht hat ja nicht zwingend was mit der Qualität der Musik zu tun, nur mit dem Bekanntheitsgrad.
Britney Spears wird man auch in 10-20 Jahren noch kennen, wenn man jetzt oft Musiksender anschaut, aber die Musik ist so billig am Pc produziert und nachbearbeitet wie die ganzen One-Hit-Wonders, welche gerade die Musikkultur zerstören.

Was mich ebenfalls mächtig ankotzt an diesem Modernen Zeug: Grüppchenbildung.

Die Hiphopper verkloppen sich gegenseitig weil der eine meint, er müsse was von Westcoast labern ohne Plan davon zu haben, sie verkloppen Metaler weil wir ja Kinder fressen und so, Popper reden nur mit MTV-Geschädigten, unbekannte Subkulturen könnten Böse sein und werden in der Bravo nie erwähnt...
Ich könnte wetten, keins von dieses modernen Bravo-Kiddies kann sich das Gemeinschaftsgefühl auf nem Rockkonzert nur annähernd vorstellen, das einzigste was sie kennen, ist sinnloser Personenkult und Playback. Argh :o ^^

Kati
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Mo 27. Jun 2005, 13:39 - Beitrag #12

Oh ja, solche Rapperfans kenne ich auch nur zu gut ^^ Als Visu läuft man ja noch ein bisschen "anders" rum als Goths. Himmel was wird man da angeschaut ^^;; Gut, wir SIND anders als das was heute als normal angesehen wird, aber wir kommen sicher nicht von einem anderen Stern und wir vermöbeln auch keine anderen weil sie andere Musik hören als wir ^^ Wir sind nämlich ganz lieb, auch wenn wir nicht so aussehen :D

Gemeinschaftsgefühl auf einem Rockkonzert? Die meisten Teenies wissen doch nichtmal was Gemeinschaftsgefühl in der Richtung ist. Ganz zu schweigen davon, das "unsere" Musik heute nicht mehr als Musik angesehen wird und die Fans von selbiger nicht mehr so ganz als Menschen angesehen werden.

Nightlight
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Mo 27. Jun 2005, 13:40 - Beitrag #13

keins von dieses modernen Bravo-Kiddies kann sich das Gemeinschaftsgefühl auf nem Rockkonzert nur annähernd vorstellen

Stimmt, das kann man sich auch nicht vorstellen wenn man nicht da war. Ist genauso wie bei Fussballspielen. Fernsehen ist ja ganz schön doch Stadion kommt besser.

Was mich ebenfalls mächtig ankotzt an diesem Modernen Zeug: Grüppchenbildung.

Was meinst du damit? Soll das heissen, das sich die Leut nach ihrem Musikgeschmak zusammen tuen? Oder Was anderes?
Meinst du das von mir angesprochene habe ich glück. Meine Gruppe setzt sich auch Punk, Goth/ Metall, Techno/Trance Dance, ganz wenig Hip Hop und noch einigem anderem zusammen. Mag auch daran liegen, das wir alle ein gutes Elternhaus haben.

Anaeyon
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Mo 27. Jun 2005, 13:43 - Beitrag #14

Ja, das meinte ich damit, und das daraus auch hier Gewalt entstehen kann. Ich sehe des öfteren Pöbeleien auf dem Schulhof wegen dem Musikgeschmack. Schlägereien zum Glück nicht soo oft, aber ich bekomm genug davon über Freunde mit.

Ich hab auch Freunde die Hiphop und Pop hören, meine Ex hat Britney Spears gehört. Aber bei uns liegt das Augenmerk halt auf dem Charakter ansich, nicht auf dem Gedankengut der gehörten Musik.

Vor allem die sozial schwächeren Jugendlich tendieren aber seehr dazu, solche Gruppen zu bilden. Ich laufe nur ungerne durch Hauptschulen z.b.

Nightlight
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Mo 27. Jun 2005, 14:23 - Beitrag #15

Wem sagst du das? Gesamtschüler, Ausländeranteil von ca 75%. Ich kenne es. Zum glück bin ich in der Oberstufe, aber da gehts wegen was anderem Rund.
Religion, ich bin Atheist. Ich hasse die Marroks. Du bist ungläubig, wir dürfen dich Töten. All so ein scheiss. Naja, soll mal kommen mit ihrem was weiß ich. Ich nehme mir dann ne Sturmschrotflinte.
EX EX Muni Jüho. :evil2:

Musik ist ja auch nur ein Aspekt. Wir treffen uns halt zum Tanzen, RPG und zum zocken.

Feuerkopf
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Mo 27. Jun 2005, 18:08 - Beitrag #16

Um mal zur Ausgangsfrage zurückzukommen: Es gibt immer wieder zwischendurch kleine Highlights und Musiker, die ihren Job verstehen.

Ich habe meine musikalische Sozialisation in den 70ern erfahren und immer mehr zur Beatles- als zur Stones-Fraktion gehört. Mir haben die Singer/Songwriter gefallen und der mehr melodiöse Pop und Rock.
Wenn ich meinen bevorzugten Radiosender WDR 2 höre, dann bekomme ich in etwa diesen Mix, aber durchaus auch mit aktuellen Vertretern dieser Linie, wie Joss Stone, Michael Bublé, Robbie Williams, Pink und verschiedene Gruppen mit ihren Balladen. Radio ist für mich absolut unverzichtbar, weil ich die Info-Sendungen mag.

Ich kann aber zum großen Teil auch was mit der Musik meiner Kinder anfangen und umgekehrt. So gibt das einen sehr bunten Mix, wenn hier irgendwo eine Zimmertür aufgeht.;)

Habe mir gerade ein Led Zeppelin-Best Of gegönnt und eine Cover-CD von Paul Weller. Superb!

Kacktus
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Mo 27. Jun 2005, 21:12 - Beitrag #17

Ob nur noch schlechte Songs rauskommen? Imo ganz und gar nicht!
Ich denke es ist während der letzten Jahrzehnte lediglich das Niveau des Mainstreams rapide gesunken. Wieso? Gute Frage...wahrscheinlich haben die Plattenfirmen ihre Kommerzstrategie perfektioniert. Früher musste sich ein Künstler durch sich selbst und seine Musik vermarkten - Musik glich einem Lebensgefühl. Heute läuft für den durchschnittlichen Jahrbreaker eine riesige Promotion-Maschinerie; die Personen werden instrumentalisiert und halten als Symbolträger für die Teens her. Diese Teens kennen nichts anderes als den Chartquark, der in vielen Haushalten von klein auf auf sie eindudelt und ihnen die Birne matschigspült. Komplexere Musik oder Lyrics überfordern, da man oft Zeit braucht um die wahre Qualität zu erfassen und sich einzuhören....
Tjaja, wieder ein erschreckendes Beispiel der Ökonomisierung, die auch nicht vor Kunst halt macht. :\
Trotzem gibt es (natürlich) auch heute noch etliche großartige Musiker. Man muss sie nur - im Gegensatz zu früher - mit der Lupe auf dem Tonträgermarkt suchen, da die armen Schlucker nicht selten bei Indies ihr Künstlerdasein fristen und nur für einen kleinen Hörerkreis produzieren. Manche kommen nach Jahren dann doch noch (mehr oder weniger) groß raus.
Ich persönlich such seit Jahren fast nur noch im Internet nach Musik, d.h. nicht unbedingt bei Tauschbörsen, sondern ich lese mir bei amazon, oder bei Musikseiten Rezensionen und Empfehlungen durch. Wenn ich auf jemanden aufmerksam werde, der einen Musiker besonders lobt frage ich nach. Da erschließen sich einem ganz neue Welten. :)
Mein Fazit also: Der Musikmarkt ist nicht tot. Hochwertige Musik wird nur von der breiten Öffentlichkeit wenig beachtet.

aleanjre
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Mo 27. Jun 2005, 23:33 - Beitrag #18

Ich glaube, Kacktus, dieser Meinung sind hier alle. :)

Und ich bin so froh, dass meine Töchter sich bis jetzt beide von dem Mainstream - Kram überhaupt nicht beeindrucken lassen. Die Kleine mag fast ausschließlich Musik, die entweder rein instrumental ist oder wo sie den Text versteht. Und die Lange mussten wir beim letzten Mittelaltermarkt fast gewaltsam weiterziehen, nachdem wir schon über eine halbe Stunde der Live - Gruppe gelauscht hatten - besonders die Flöte hat sie tief beeindruckt.

Bauer-Ranger
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Mi 13. Jul 2005, 09:47 - Beitrag #19

@Kacktus: Kannst du mal bitte einige dieser neu entdeckten Künstler von dir heir kund geben? Würde mich mal interessieren.

Und es wird Bands aus dieser Zeit geben, die man auch nohc in 20 Jahren hören wird oder denen ich das zutraue: Die böhsen Onkelz, die toten Hosen, die Ärzte, System of a Down um nur einige zu nennen.

Und wenn wir schon dabei sond, ob noch gute Musik gemacht wird.
Was ist zum Beispiel mit Kettcar? Oder Flogging Molly? oder http://www.donkopischke.de ? oder Dropkick Murphys? Also mir fallen wirklich viele Bands ein, die neuer sind und sehr gute Musik machen, aber klar sieht man die nicht im TV oder hört sie im Radio.
edit: Wenn ihr Musik von unbekannten Künstlern sucht, die auch noch keinen Plattenvertrag haben, kann ich nur http://soundgarage.antenne.de/ empfehlen, das ist wirklich sehr gut dort.
edit2: und was ich auch noch sehr empfehlen kann ist dies hier. Man gibt seine Lieblingsbands ein und es werden dir andere Bands genannt, die dir gefallen könnten. Und funktionniert wirklich ;) http://www.gnoosic.com/

mfg Michi


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