Lykurg, ich habe ein bißchen polarisiert, das ist wohl wahr...
Die "seligeren Zeiten" waren aber schon im Bewußtsein formuliert, daß Du Dich davon distanzieren würdest, deshalb das ^^, im übrigen teile ich Deine Nostalgie durchaus nicht wenig
Ich denke, Seniora hat recht, und vielleicht ist gar das Phänomen begründet, in einer vielleicht spezifisch weiblichen Suche nach Extase und Orientierung in dem Alter. Zumindest die Amygdala weiß, wonach der Nager sucht...*g*
Was mein Verdikt betrifft, natürlich widerstrebt es mir, Popmusik und Klassik qualitativ auf eine Stufe zu stellen.
Doch andererseits, was war der Anspruch eines Bach oder Mozart, als sie komponierten?
Ihre Musik war in ihrer Zeit Unterhaltung, teils auch Untermalung im Gottesdienst bei Bach.
Nichts anderes trieb die Beatles, unterhalten und dabei Neues schaffen in ihrer Zeit.
In meinen Augen ist das System nicht ganz ehrlich, das Altes qua Alter als E und Junges qua Un-Alter als U einstuft, und bei Schönberg scheiden sich die Geister.
Für mich ist in Musik immer beides verwirklicht, ein Stück: Umsetzung einer Idee, Eingebung in Töne, ein Schöpfungsakt mithin und der Wunsch, damit Hörer zu erreichen, sie zu berühren, wie die Eingebung einen selbst berührte oder doch zumindest einfach so zu beglücken - wobei natürlich der Komponist oder Musiker davon auch leben will, ja muss.
So sehe ich eher Kontinua statt Dissecta, die eine Musik hat mehr vom Schöpfungsakt, trachtet mehr nach der inneren Berührung, die andere mehr nach äußerer Beglückung, vielleicht auch nach Füllung von Portemonnaies.
Die Beatles in toto zu bewerten erschiene mir da nicht ganz günstig, wenn wir doch Bachs Werk differenzieren.
Was den örtlichen Topos betrifft, volle Zustimmung jedoch, auch ich sehe nichts, das diese Gruppe satisfaktionsfähig macht...