Diskographien von Usern für User

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Marc Effendi
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Fr 29. Aug 2003, 18:10 - Beitrag #1

[align=center]Diskographien[/align]

Als Ergänzung zu den einzelnen Plattenkritiken im PVG-Thread wird es ab sofort diesen, ebenfals fixierten Thread geben, in dem man komplette Diskographien seiner jeweiligen Lieblings-Bands verschriftlichen kann. Solltet ihr also alle oder viele CD's einer Band haben, dann scheut euch nicht, eure Kritiken, gerne auch mit Bewertungen, hier rein zu schreiben.

Sollte bereits ein User an einer Diskographie schreiben, dann wartet bitte, bis diese fertig ist. Es wäre sonst ein wenig zu verwirrend, wenn mehrere Diskographien durcheinander gewürfelt wären :).

[align=center]----------------------------------[/align]

Bewertungen:

Runrig - Play Gaelic - 4/10
Runrig - The Highland Connection - 5/10
Runrig - Recovery - 6,5/10
Runrig - Heartland - 7,5/10
Runrig - The Cutter and the Clan - 9,5/10
Runrig - Once in a Lifetime (Live) - 8,5/10
Runrig - Searchlight - 9/10
Runrig - The Big Wheel - 10/10
Runrig - Amazing Things - 8/10
Runrig - Transmitting Live - 9/10
Runrig - Mara - 2/10
Runrig - The best of (Long Distance) - 8/10
Runrig - The greatest Flame - 8/10
Runrig - In Search of Angles - 7,5/10
Runrig - Live at Celtic Connections - 9/10
Runrig - The Stamping Ground - 10/10

[align=center]------------------------------[/align]
Ich hab mir gedacht, ich mach hier mal eine kleine Anthologie einer meiner absoluten Lieblingsbands, nämlich Runrig. Ich habe mir gedacht, ich fange heute hier mal mit der ersten CD an und werde nach und nach, je nach Lust und Laune, mal eine oder zwei hinzufügen.

Starten werde ich heute mit der Allerersten Runrig CD, die es zuerst nur als Cassette gab: Play Gaelic.

Diese CD stammt aus dem Jahr 1990, aber das ist wie gesagt, nicht das Jahr der ursprünglichen Erscheinung.

Runrig wurde 1973 gegründet von

- Rory McDonald an der Gitarre
- Calum McDonald am Schlagzeug
- Blair Douglas am Akkordeon

Ursprünglich gedacht als "Dance-Band" spielten sie eigentlich nur in regionalen Lokalen. Etwas sehr Grundlegendes bei Runrig ist die Heimatverbundenheit. Alle Bandmitglieder kommen von der Insel Skye (okay, heute nicht mehr, aber damals) und das merkt man auch an der Musik. Bis heute gibt es immer wieder Lieder, die in der ursprünglichen Landessprache, nämlich Gälisch, gesungen werden. Viele Liedtexte drehen sich auch um die Vergangenheit und um die Wurzeln der eigenen Umgebung.

Die Musik auf dieser CD ist primitiv und sehr folklastig. Die CD ist eigentlich nur für Fans geeignet. Aber schon damals merkt man das Potential, das in der Band steckt. Alle Lieder sind in Gälisch gesungen (sagt auch schon der Titel: Play Gaelic).

Anspieltipps:

- Dusig mo Run
- Tillidh Mi
- Sunndach
- Ceol an Dannsa
- Chi Mi´n Geamrdh

Bewertung: 4/10

Fazit: Erstlingswerk, sehr primitiv und eigentlich nur für Fäns geeignet. Trotzdem sehr hörenswert.

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Marc Effendi
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Fr 29. Aug 2003, 18:30 - Beitrag #2

Die zweite CD aus dem Jahr 1979: The Highland Connection

Seit der Gründung im Jahr 1973 ist viel passiert: Runrig hat sich unter das Management von Marlene Ross begeben (die übrigens die Band auch heute noch managet), eine eigene Plattenfirma wurde gegründet (Ridge Records), das Runrig Logo mit den Bergen von Skye im Hintergrund, wurde entwickelt und eine der wichtigsten Neuerungen: Donnie Munro hat sich zur Band gesellt.

Als Leadsänger wurde Donnie Munro zum charismatischen Führer der Band, der über Jahrzehnte den Charakter und die Ausrichtung bestimmte. Donnie Munro ist Direktor der Uni von Edinburgh und damals nebenher Sänger.

Ebenso neu zur Band gestossen: Malcolm Jones. Damals aber nur teilweise dabei wurde er später wichtig für Synthesizer und Percussion.

Zur CD: auf der CD sind immer noch fast nur Tradionals, die stellenweise aus dem 16.Jahrhundert stammen, die auf eine moderne Art und Weise bearbeitet und interpretiert worden sind, aber die Musik ist immer noch sehr folklastig. Die Stimme von Donnie Munro ist noch nicht so ausgeprägt wie in späteren Produktionen aber dennoch schon markant zu hören. Viele Lieder (mehr als die Hälfte) sind in Gälisch, aber ein paar englische sind auch schon dabei. Mit dem Spagat zwischen Gälisch und Englisch wollte man einerseits die Heimatverbundenheit zeigen, andererseits aber auch die englisch-sprachige Bevölkerung wieder back to the roots führen. Das Konzept ist sehr gut gelungen.

Auf der CD ist die Studio-Version des Live-Hits Loch Lomond zu hören, das bei jedem Konzert den absoluten Höhepunkt und gleichzeitig den Abschluss bildet.

Anspieltipps:

- Loch Lomond
- Mairi
- Going Home
- Cearcal A Chuain

Bewertung: 5/10

Fazit: nicht mehr so "schlimm" wie Play Gaelic, aber man merkt deutlich, das Runrig noch auf der Suche nach seinem Sound und seinem Stil ist.

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Marc Effendi
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Sa 30. Aug 2003, 10:44 - Beitrag #3

Die dritte CD von Runrig stammt aus dem Jahr 1981 und heißt Recovery.

Unzählige Live-Auftritte in Schottland und England haben Runrig zu einer festen Größe im regionalen Musikgeschäft werden lassen. Das Line-Up ist noch dabei sich zu bilden, aber immer mehr zeigt sich, das Sänger Donnie Munro zu einem Glücksgriff werden sollte.

Der musikalische Stil ist jetzt weniger folklastig, sondern zeigt immer mehr rockorientierte Tendenzen, obwohl immer noch (eigentlich die ganze Bandgeschichte hindurch) Traditionals gespielt werden und auch Wert auf die eigenen Wurzeln gelegt wird. Der typische Runrig-Sound fängt langsam an, sich zu bilden.

Auf dieser CD sind Lieder, die in keinem Konzert fehlen dürfen, wie etwa ´S Tu Mo Leannan oder Dust.

Zwischen härteren Liedern wie `S Tu Mo Leannan oder Breaking the Chains sind aber auch immer wieder Balladen wie etwa Recovers oder Dust oder The old Boys.

Die CD wird im Gesamtkonzept ausgereifter und nicht mehr so "überhastet" wie die beiden vorigen Aufnahmen.

Anspieltipps:

- `S Tu Mo Leannan / Nightfall on Marsco
- Dust
- The Old Boys
- Recovery

Wertung: 6,5/10

Fazit: Runrig wird langsam auch für die Allgemeinheit hörbar. Der typische Runrig-Sound bildet sich.

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Marc Effendi
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Sa 30. Aug 2003, 11:04 - Beitrag #4

Das vierte Album von Runrig aus dem Jahr 1985 trägt den Titel "Heartland".

Dieses Album könnte man auch die Götterdämmerung des Erfolges nenen, denn große Dinge lassen sich erahnen mit dieser CD. Das Line-Up war vollständig und blieb bis auf Weiteres auch in dieser Form zusammen:

- Donnie Munro: Lead Vocals
- Rory McDonald: Vocals/Harmonies, Bass, Accordion, 12-String
- Malcolm Jones: Electric/Acoustic Guitars, Mandolin, Bass
- Iain Bayne: Drums, Percussion
- Calum McDonald: Percussion, Backing Vocals
- Peter Wishart: Keyboard, Backing Vocals

Die musikalische Stilfindung ist fast abgeschlossen. Auf dieser CD klingen einige Lieder wie typische Runrig-Songs späterer Zeit, andere gar nicht. Stimmungsvolle Balladen, durch elektronische Effekte untermalt wechseln mit schnelleren, rockigen Liedern ab. Die CD bietet ein rundes Bild. Durch Hunderte von Auftritten in Schottland und England zeigte sich, das das Publikum diese Mischung aus schnellen Liedern und Balladen mochte und akzeptierte. Auch auf dieser CD sind Titel, die auf keinem Konzert fehlen dürfen, wie etwa die Ode an die Heimat: Skye oder die Beschreibung eines Stammeskonflikts: Cnoc na Feille.

Anspieltipps:
- This darkest Winter
- Air a Chuain
- Danca called America
- Skye
- Cnoc Na Feille
- The Ferry

Bewertung: 7,5/10

Fazit: Die Musik wird runder, stimmiger. Großes kündigt sich an. Sehr hörenswert

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So 31. Aug 2003, 13:53 - Beitrag #5

In meiner letzten Kritik über die vierte Runrig-CD habe ich einen großen Wurf angekündigt. Und hier ist er: Das fünfte Runrig-Album aus dem Jahr 1988: The Cutter and the Clan.

Um sich weiter zu entwickeln und auch andere Märkte erschliessen zu können, war man gezwungen sich einem Major-Label anzuschliessen. Dieses fand man in Chrysalis-Records, die Runrig damit lange Zeit unter Vertrag nahmen.

Peter Wishart hatte sich nun auf Dauer zur Band gesellt und war zuständig für Keyboards und Backround Vocals.

Die CD The Cutter and the Clan enthält einige der wichtigsten Werke der Band-Geschichte, wie Alba (gälisch für Schottland), das sanfte Hearts of olden Glory oder auch Stimmungslieder wie Rocket to the Moon, Protect and Survive oder Our Earth was once green oder Pride of the Summer

Was auffällt ist, das nicht mehr viele Lieder in gälisch gesungen sind (2 von 10) aber dennoch ist es eine sehr bodenständige Musik geblieben mit Instrumenten wie Bagpipes, Mandolinen, Accordeon oder Pedal Steel Guitars.

Der typische Runrig-Sound hat sich nun gebildet und prägt die Alben auf viele Jahre hinaus. Dies könnte man als erste der typischen Runrig-CD´s bezeichnen. Sie gehört m.E. zu den Top5 der Bandgeschichte.

Anspieltipps:

- Alba
- Hearts of olden Glory
- Pride of the summer
- Rocket to the Moon
- Protect and survive
- Our Earth was once green
- An Ubhal as Airde

Wertung: 9,5/10

Fazit: die erste "echte" Runrig-CD mit dem typischen Runrig-Sound und einer voll ausgebildeten Stimme von Donnie Munro. Perfekt.

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So 31. Aug 2003, 14:59 - Beitrag #6

Wie bei einer Band oft wird nach einer gewissen Zeit ein Live-Album verlangt und so auch im Fall Runrig. Im selben Jahr wie "The Cutter and the Clan" erschien die erste Live-CD von Runrig, die man treffenderweise "Once in a Lifetime" nannte.

Auf dieser CD wird das Konzert-Feeling ziemlich deutlich rübergebracht, auf ihr sind lauter Lieder, die allesamt "Hits" bei den Live-Autftritten der Band sind.

Die Qualität der Aufnahmen ist sehr gut, das Runrig-Live-Feeling kann nun auch im Wohnzimmer gehört werden. Schon alleine das Lied "Loch Lomond" rechtfertigt den Kauf dieser CD. Wer schonmal auf einem Runrig-Konzert war, wird mir zustimmen, das dies ein außergewöhnliches Erlebnis ist.

Diese CD ist übrigens erst die zweite Runrig-CD gewesen, die den Weg in deutsche Plattenläden gefunden hat. Vorher gab es noch eine etwas ominöse "Best of"-CD, auf die ich hier nicht näher eingehen möchte, da sie lediglich als Markteinführung zu verstehen ist oder weil man dachte, das Runrig nicht das Potential hat, in Deutschland zu bestehen. Daher könnte man die "Once in a Lifetime" auch gut mit dem Untertitel "Runrig meets Europe" versehen, denn es war Tonträger-mäßig der erste Schritt in Richtung Europa.

Anspieltipps:

- Loch Lomond
- Protect and Survive
- Cnoc Na Feille
- Nightfall on Marsco / `S Tu Mo Leannan
- Skye

Wertung: 8,5 von 10

Fazit: Ein gutes Album für all jene, die bislang nicht auf ein Runrig-Konzert gehen (konnten) und sich das Live-Feeling im Wohnzimmer genehmigen möchten, aber auch für alle Konzertgänger eine gelungene Nachlese des Konzerts. Hörenswert

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So 31. Aug 2003, 15:15 - Beitrag #7

Nur ein Jahr später, also 1989, folgte der nächste Hammer. CD Nr.7: "Searchlight".

Runrig hat ein sehr gutes und sehr hohes Niveau erreicht, sowohl stilistisch als auch inhaltlich. Die Musik wirkt heimatverbunden und bodenständig, aber auch innovativ und modern. Beispiel: Siol Goraidh. Dieses Lied beschreibt den Kampf zweier Zweige aus einem Clan (Clan Donald), der im 16.Jahrhundert auf der Insel Skye tobte. Das Lied an sich aber ist recht schnell und Schlagzeug-lastig und hat einen absoluten Gänsehaut-Faktor.

Anpieltipps:

- News from Heaven
- Tir A´Mhurain
- Only the Brave
- Siol Goraidh

Bewertung: 9/10

Fazit: Diese CD macht Lust nach mehr. Das musikalische und inhaltliche Niveau ist sehr hoch. Weiter so.

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So 31. Aug 2003, 15:30 - Beitrag #8

Die Lust nach mehr wurde befriedigt mit der 8.CD: The Big Wheel aus dem Jahr 1991.

Zwei Jahre lies man die Fäns auf eine neue CD warten, man war aber nicht untätig. Als Live-Band war Runrig ständig on Tour. Auf dem Saison-Höhepunkt beim Open Air Konzert am Mittsommernachtstag 1991 am Loch Lomond kamen 60.000 Fäns..

Runrig schwingt sich zu neuen Höhen auf, die Popularität nähert sich dem Höhepunkt und dann dies: in meinen Ohren die Beste aller Runrig-CDs.

Auf dieser CD finden wir Lieder mit Tempo, die man einfach mitsingen mag. Zum Stil brauche ich nichts mehr zu sagen, denn der Runrig-Sound hat sich gebildet und gefestigt.

Absoluter Höhepunkt der CD: das fast 7,5 Minuten lange Lied über die Liebe an die Heimat: Flower of the West. Ein Lied mit sehr hohem Gänsehautfaktor. Manchmal kommen mir sogar die Tränen weil dieses Lied so unglaublich schön ist.....

Anpspieltipps:

- Headlights
- Healer in your Heart
- An Cuible Mor
- Hearthammer
- Flower of the West (unbedingt reinhören)

Bewertung: 10/10

Fazit: besser gehts nimmer. Runrig auf seinem Höhepunkt.

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So 31. Aug 2003, 15:40 - Beitrag #9

Die neunte CD aus dem Hause Runrig erschien im Jahr 1993 und trägt den Titel: Amazing Things.

Diese CD gehört zu den Guten, hat aber nicht mehr die Qualität von The Big Wheel. Manche Lieder wirken einfach zu verpopt, zu flach um eine echte Tiefe haben zu können. Dennoch sind auf ihr einige sehr gute Stücke.

Bemerkenswert finde ich, das rockige, schnelle Stücke wie Amazing Things mit ruhigen und sanften Liedern wie Pog Aon Oidhche Earraich, welches ohne Schlagzeug auskommt, abwechseln. Und dies ist auch das Bemerkenswerteste an dieser CD: sie ist sehr vielseitig und abwechslungsreich.

Anpieltipps:

- Amazing Things
- Wonderful
- Pog Aon Oidhche Earraich
- Song of the Earth
- Ard

Bewertung: 8/10

Fazit: nicht mehr so gut wie The Big Wheel, dennoch sehr höhrenswert. Wirkt stellenweise ein bsichen zu popig.

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So 31. Aug 2003, 21:51 - Beitrag #10

Und wieder wurde der Ruf nach einer Live-CD lauter Und hier ist sie: CD Nummer 10 träge den Titel "Transmitting" aus dem Jahr 1994.

Besonderes Schmankerl bei der CD: die Lieder wurden auf Konzerten in Deutschland aufgenommen. Wer jetzt aber denkt, das auf dieser zweiten Live-CD nur Neuauflagen der ersten Live-CD sind, der wird enttäuscht. Hier sind eher neuere Produktionen in sehr guter Live-Qualität zu hören. Runrig at its best.

Wer einmal Runrig Live in einem Open Air gesehen hat und wer erlebt hat, wie die Fäns bei dem Lied Harvest Moon Weizen-Ähren in die Höhe gehalten haben, der wird bei diesem Titel auf jeden Fall Gänsehaut verspüren und sich mit Freuden an dieses Konzert erinnern (bei mir war dies übrigens an der Loreley mit einem runden Vollmond im Hintergrund...)

Als zweites Heighlight ist eine Live-Version von Flower of the West zu hören. Auch sehr schön.

Musikalisch nichts Neues, aber auch hier gilt das Gleiche wie bei der ersten Live-CD. Wer Live-Feeling daheim haben möchte ist mit dieser CD sehr gut bedient.

Anspieltipps:

- Ard
- Harvest Moon
- Flower of the West
- Only the Brave
- Alba

Bewertung: 9/10

Fazit: Die Idee, das man beim Live-Mitschnitt quasi dabei gewesen sein könnte, verleiht dieser CD eine ganz eigene Dynamik. Sehr hörenswert.

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So 31. Aug 2003, 22:00 - Beitrag #11

Wer erwartet, das ich jetzt doch bald auch mal was Negatives über Runrig schreiben möge, der kommt jetzt zum Zuge.

Die elfte CD aus dem Jahre 1995 trägt den Namen "Mara" und bildet den absoluten Tiefpunkt der Band.

Der geneigte Runrig-Fän wendet sich mit Grausen und wer noch nie eine Runrig-CD gehört hat, entwickelt ein Aber gegen die Band (hab ich selber erlebt).

Der typische runrig-Sound ist verloren gegangen zugunsten einem total verpopten Pseudo-Sound. Keine Spur mehr von Lebendigkeit, nur noch Studio. Die Musik "atmet" nicht mehr, sie wurde von der eigenen Popularität totgeschlagen.

Anspielgerecht sind (wie bei modernen CDs üblich) die besten Lieder vorne, denn bekanntlicherweise hört man sich in CD-Läden eher die vorderen Lieder an.

Einzig der Opener und das Lied "The Mighty Atlantic" machen die CD nicht zu einem kompletten Fehlkauf.

Anspieltipps:

- Day in a Boat
- Nothing but the Sun
- The Mighty Atlantic

Bewertung: 2/10

Fazit: ein seichtes Pop-Album, anhören und vergessen.

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So 31. Aug 2003, 22:12 - Beitrag #12

Nach dem Desaster von Mara wurde es still um die Band. gerüchte gingen um in den Fan-Gemeinden. Donnie Munro wollte die Band verlassen, wollte ein Solo-Projekt starten und danach in die Politik gehen als Abgeordneter im neugegründeten schottischen Parlament. Was sollte aus Runrig werden? Einige wollten wissen, das die Band sich aufgelöst habe, andere waren sich sicher, es würde weitergehen.

Diese Zeit der Unsicherheit füllen die Plattenfirmen in der Regel mit Best of-Werken. Ich selbst habe nicht alle (manche sind schlicht überflüssig, wenn man die bisherigen CDs hat), aber ich möchte hier dann doch ein paar davon vorstellen.

Die zwölfte Runrig CD trägt den Namen "long distance" und war primär als Abschiedsalbum gedacht und als Dankeschön an die Fans, die die Band seit 1973 begleitet haben und eigentlich immer treu waren.

Auf dieser Best-of sind einige Werke enthalten, die es bisher nur in England als Maxi-Single gab, seltene Live-Versionen bekannter Lieder. Und noch einige unveröffentliche Werke.

Das alleine macht sie für den CD-Sammler kaufenswert, denn Neues kann es ja von der Band z.Zt. nicht geben....

Anspieltipps:

- Loch Lomond (live)
- Ribhinn o
- The Apple came down
- stepping down the glory Road

Bewertung: 8/10

Fazit: gelungene Mischung aus altbekanntem und unveröffentlichten Material

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Mo 1. Sep 2003, 16:43 - Beitrag #13

Hier ist CD Nummer 13: "The greatest Flame" aus dem Jahr 1996.

Um die Wartezeit zu verkürzen bis es (vielleicht) endlich weitergehen sollte, und um die Fäns bei der Stange zu halten wurde immer weitere Sampler und Best-Of-Alben nachgeschoben. Diese CD finde ich bemerkenswert, da sie bislang unveröffentlichte Live-Aufnahmen von der Long-Distance-Tour enthält. Diese Long-Distance-Tour war quasi die Abschieds-Tour, da noch niemand wußte ob und wie es weitergeht.

Anspieltipps:

- protect and Survive (7 Minuten langes Akustik-Medley)
- Siol Goraidh / Thairts air a ghleann

Bewertung: 8/10

Fazit: sehr schön gemachtes Doppel-Album für den gepflegten Fan. Der Normalbürger wird wahrscheinlich nicht verstehen, was diese CD für die Fans bedeutet hat....

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Mo 1. Sep 2003, 16:59 - Beitrag #14

Wir schreiben das Jahr 1999.

Die Gerüchte hatten sich mit der Zeit verdichtet, das die Band beschlossen hat, beisammen zu bleiben, halt ohne Donnie Munro.

Der Vorteil früherer Tage, nämlich die markante und unverwechselbare Stimme von Donnie Munro, wurde nun zum Nachteil, denn ein würdiger Nachfolger wollte erst gefunden werden. Einerseits wollte man den Neustart dokumentieren, andererseits aber auch die treuen Fans nicht durch etwas ganz Neues verprellen. Außerdem zeigte sich oft genug, das ein Neustart mit einer ganz anderen Stimme im Versagen endete (siehe z.B. Genesis).

1998 hatte man ihn dann gefunden: Bruce Guthro. Der erste Nichtschotte in der Band, denn er stammt aus Kanada, aus der Provinz Nova-Scotia, hat somit schottische Vorfahren.

Ebenfalls neu: ein neues Label. Nicht mehr Chrysalis, sondern Sonymusic.

Zur CD: was lange währt wird endlich gut. Das Ende der Warterei wurde belohnt: Runrig meldet sich mit einem Paukenschlag zurück. 1999 erscheint die neue CD "In Search of Angels".

Die Fußspuren, die Donnie Munro hinterlassen hat sieht man an allen Ecken und Enden und Bruce Guthro hat (noch) nicht das Potential, in Donnies Spuren zu laufen. Aber nach dem Mara-Debakel war dies wieder eine CD, wie sie sich die Fäns wünschen. Bodenständig, manchmal erdig und unbequem, aber modern und gut.

Anspieltipps:

- Maymorning
- Ribhinn Donn
- Life is
- This is not a Love Song
- Big Sky

Bewertung: 7,5/10

Fazit: Endlich, endlich: Runrig is back. Und wie. Sehr schöne CD, die das Warten beendet hat. Runrig kanns auch ohne Donnie Munro.

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Mo 1. Sep 2003, 17:09 - Beitrag #15

Nach dem gelungenen Come Back schrie die Fangemeinde nach Konzerten um endlich den neuen Sänger kennenzulernen.

Logische Folge: eine Live-CD. Im Jahr 2000 erschien "Live at Celtic Connections 2000".

Das Crossover vom Alten zum Neuen war vollzogen, als es Bruce Guthro gelang, alte Hits und langgeliebte Evergreens neu zu interpretieren und sie der Fangemeinde glaubhaft zu präsentieren.

Das ist auch mit dieser CD sehr gut gelungen. Die CD vereint alte Songs wie etwa Skye oder Siol Goraidh aber auch neue Songs wie etwa The Messange oder Maymorning aus der City of Angels.

Zur neuen Live-Performance sei zu sagen, das sie sehr viel rockiger und agressiver geworden ist und nicht mehr den früheren runden Stil aufweist. Und zwar ganz im Gegensatz zu den Studio-Alben. Vielleicht ist das der Grund, warum ich einmal auf einem Konzert mit Bruce Guthro war und mir das nicht mehr antun mag, die CDs aber weiterhin sammle und sie klasse finde.

Anspieltipps:

- Siol Goraidh
- Big Sky
- Skye
- The Message

Bewertung: 9/10

Fazit: Bruce Guthro wurde akzeptiert als der neue Frontmann von Runrig. Gelungenes Cross-Over vom Alten zum Neuen.

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Mo 1. Sep 2003, 17:20 - Beitrag #16

Im Jahr 2001 erschien nach einigen Touren dann das neue Runrig Album und das zweite Studio-Album mit Bruce Guthro: The Stamping Ground.

Bruce Guthro hat sich gefestigt und braucht das Gespenst Donnie Munro nicht mehr zu fürchten. Die Musik klingt runder, B.G. wirkt gefestigter und in den Runrig-Stil eingepasst. Er muß nicht mehr Donnie nachsingen, sondern macht sein eigenes Ding.

Das Bruce Guthro trotz seiner kanadischen Herkunft immer noch gälisch singt, erfüllte des Fanes Herz mit Freunden und sein Verständnis für die Seele des Menschen macht Freude an der Musik.

Wenn man Runrig nach Mara beerdigt hätte, wie manche es wollten, hätten wir dieses sehr, sehr schöne Stück Musik verpasst.

Anspieltipps:

- Oran
- The Stamping Ground
- Book of Golden Stories
- The Ship

Bewertung: 10/10

Fazit: Selten hat Runrig solch ein stimmiges Album abgeliefert. Endlich ist Mara vergessen...

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Anmerkung: hier endet vorläufig meine Runrig-Präsentation. Die neue CD ist zwar seit 25.8. draussen, aber ich habe sie mir noch nicht geholt und werde sie nachreichen, sobald ich mir ein Bild gemacht habe....

Marc Effendi
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Mo 1. Sep 2003, 17:44 - Beitrag #17

Einen hab ich noch....

wie bereits erwähnt hat sich Donnie Munro ja von Runrig gelöst und ein Solo-Projekt gestartet. Dies hier ist das Ergebnis: On the West side.

Die Musik klingt wie eine alte Runrig-CD nur nicht so abgeklärt. Es fehlen die härteren Klänge, diese CD ist eher etwas von der sanfteren Art. Die Stimme von Donnie Munro ist immer noch diesselbe, daher ist diese CD ein Muß für jeden Runrig-Fan. Aber die Instrumentierung ist nicht ganz stimmig.

Vielleicht wäre D.M. doch lieber bei Runrig geblieben....

Anspieltipps:

- On the Westside
- Chi Mi´n Tir
- Nothing but a Child
- Nuair Bha Mi Og

Bewertung: 6,5/10

Fazit: Runrig und doch nicht Runrig

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Marc Effendi
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Di 2. Sep 2003, 21:14 - Beitrag #18

So, hier nun der letzte Teil meiner Runrig-Anthologie. Wir schreiben das Jahr 2003. Peter Wishart hat die Band nach dem letzten Album verlassen, auch er wollte Donnie Munro folgen und ins schottische Parlament gehen. Für ihn kam Brian Hurren in die Band.

Der Abschied von Peter Wishart ist deutlich spürbar, waren doch verspielte Synthesizer-Klänge sein Ding. Diese sind nicht mehr so zu spüren wie auf den vorigen CDs. Die neue brandneue CD "Proterra" bringt aber auch echte Überaschungen. So sind das erste Mal alte Songs wie The Old Boys oder An Toll Dubh neu arrangiert und aufgenommen worden.

Die CD klingt insgesamt eckiger und erdiger. Ich als eingefleischter Runrig-Fan muß mich erst mal daran gewöhnen, dennoch bin ich begeistert von der CD. Einige Passagen und Lieder klingen deutlich rockiger als früher, unterstützt auch von der manchmal rauchig klingenden Stimme von Bruce Guthro.

Anspieltipps:

- The Old Boys
- From the North (mein Favorite)
- An Toll Dubh
- All the Miles

Bewertung: 10/10

Fazit: Runrig ist nicht mehr so wie früher, aber sehr, sehr gut.

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Marc Effendi
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Mo 5. Jul 2004, 08:34 - Beitrag #19

Discografie: Software

Ich habe gedacht, ich mache mal wieder ein Projekt wie damals bei Runrig, das ich die Diskografie einer Band durchackere. Aufgrund diverser Anregungen habe ich einen eigenen Thread erstellt.

Die "Band" die ich euch heute und in den nächsten Tagen näherbringen möchte, heißt Software. Band ist deshalb in Anführungszeichen, weil der Name nicht zutreffend ist. Soundbastler wäre vielleicht treffender. Software setzt sich in den ersten Jahren zusammen aus Peter Mergener und Michael Weisser. Wenn man Fotos von ihnen sieht, könnte man sie für Mathelehrer halten, ich werde sehen, das ich eines finde.

Software kann man schwer einordnen. Manche sagen, es sei New Age, aber das triffts nicht. Ebensowenig Electronic Music. Techno-Freaks würden es als Chill-Out sehen, aber auch das ists nicht. Ich denke, Software bewegt sich im Spannungsfeld von moderner HighTech und dem menschlichen Sein und versucht Verbindungen in beide Welten zu knüpfen und das Beste zu integrieren.

Meiner Ansicht nach befindet sich Software in bester Tradition von Tangerine Dream. Software ist ein würdiger Nachfolger.

Am Besten kann man die Musik von Software mit den fraktalen Bildern vergleichen, die immer wieder das Cover einer Platte (damals noch in Vinyl) zieren.

Eines noch: bitte gebt erst Kommentare ab, wenn die Diskografie vollständig ist, damit das Bild nicht zerstört wird, okay? Danke.

Marc Effendi
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Mo 5. Jul 2004, 08:54 - Beitrag #20

1.Beam-Scape

Den Namen Software gibt es noch nicht. Wie in der Szene damals üblich, tritt man als Einzelkünstler mit seinem richtigen Namen oder einem halbwegs fantasievollen Künstlernamen an. Daher sind die ersten Scheiben noch unter Peter Mergener & Michael Weisser erschienen.

Dies ist eigentlich nicht die erste Veröffentlichung der beiden; sie erschien erst nach diversen Software-Veröffentlichungen. Da aber das Debüt-Album quasi "verschollen" ist und wenn überhaupt nur als Vinyl-Ausgabe erschienen ist, hat man aus der Pflicht eine Tugend gemacht und das Dabüt-Album "Night-Light" in Auszügen auf dieser CD und auf der nachfolgenden "Phancyfull-Fire" mit veröffentlicht.

Wir schreiben das Jahr 1984. Bands wie Tangerine Dream haben ihre Hohner-Orgeln und Moog-Synthesizer in die Ecke geschmissen und sich moderneren Techniken wie dem Amiga oder Drum-Computern etc. zugewandt und damit eine neue Entwicklung ausgelöst. Auf einmal waren mit Hilfe von Computern Sounds möglich, wie sie vorher noch nie zu hören waren. Kommerzielle Künstler wie Vangelis oder Jean-Michel Jarre tauchten auf und in ihrem Fahrwasser Musiker, denen es nicht darauf ankam, das ihre Musik in Clubs gespielt wurden, sondern denen es wichtig war, eine Botschaft zu vermitteln und neue Spannungsfelder aufzuzeigen.

Und so wurde die Formation Michael Weisser und Peter Mergener geboren. Im damals neu gegründeten Label "Innovative Communications" erschienen die ersten Software-Scheiben und lösten eine ganz neue Entwicklung aus.

Auch im Bereich New Age war die Musik im Umbruch. Wo bisher indische Instrumente verwendet wurden, waren auf einmal Synthi-Klänge zu hören.

Nun zur CD: was Sotware auszeichnet sind warme Sound-Teppiche und Klangmuster ohne Gleichen. Dazu gesampelte Stimmen oder Geräusche aus der Natur geben der Musik ihren eigenen Flair und ihren eigenen Stil. Der typische Software-Sound ist eigentlich von Anfang an vorhanden und bis heute unerreicht. Auch wenn die Musik auf Beam-Scape noch ein bischen unbeholfne klingt und noch keine so richtige Richtung hat, so kann man doch sagen: hörenswert.

Anspieltipps:

- RainBow
- SunBeam
- Timber-Wave-Reflections
- Roots-in-Abeyance

Bewertung: 6/10

Fazit: Revolutionär

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