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Der Holzmichl lebt!!!

BeitragVerfasst: Mi 25. Aug 2004, 16:45
von gothlove
De Randfichten – ein kleines volksmusikalisches Erzgebirgs-Trio erobert die Deutschlandcharts. Das alte Volkslied „Lebt denn der alte Holzmichl noch“ startet voll durch. Keiner hätte wohl so etwas je geahnt, die Musiker garantiert selbst nicht.
Das es eine „Eintagsfliege“ bleiben wird ist wahrscheinlich auch allen klar... aber auch allen egal. Was zählt ist der jetzige Erfolg!

Das bei uns im Erzgebirge, sprich speziell im Heimatlandkreis der drei „Volkshelden“ ;) , das Lied (neben diversen anderen z.B. „Steig ei, steig ei, wir fahrn in de Tschechei“ – wenn hier nicht so viele Raubkopien gekauft worden wären, wäre es vielleicht sogar ein Nummer 1 – Hit geworden :D ) auf keiner Party, Fest u.ä. fehlen darf ist Fakt. Selbst beim Fußball (FC Erzgebirge Aue :s1: ) ist es ein muss.

Aber was fasziniert den Rest Deutschland daran so...???

BeitragVerfasst: Do 26. Aug 2004, 02:18
von Shockk
Nichts ... .) ? Ich kenne das Werk nur aus den penetranten Klingelton-Werbespots ... sonst nicht. Und mir ist auch niemand beknnt, der/die sich die Single gekauft hat oder dergleichen ...

BeitragVerfasst: So 29. Aug 2004, 09:53
von Punkerlady
Hi
ich kenne den "Holzmichel" nur aus den Rington zeug im TV. Ich würde mir sowas nie kaufen oder bestellen das ist ja mal wieder typisch Deutschland - wir kaufen auch sowas noch..ne tut mir leid unterstes Nivou...
bis dann
Punkerlady

BeitragVerfasst: So 29. Aug 2004, 15:28
von gothlove
Hey, ihr sprecht hier über altes Volksliedergut. :D
Ich habe das Lied sogar im Kindergarten lernen müssen.

Übrigens für alle, welche es noch nicht kennen. Am 05.09. The Dome anschalten. The Dome wird zur Volksmusiksendung, oje. :D

Aber irgendeiner muss es doch kaufen, sonst wäre es ja nicht in den TopTen.
Wenn es ein Video gäbe, könnte man vielleicht unsere Großeltern beim Viva schauen ertappen. ;)
Glaube, dass wird wohl die Käufergeneration sein...

BeitragVerfasst: So 29. Aug 2004, 17:43
von GenomInc
Original geschrieben von gothlove
Hey, ihr sprecht hier über altes Volksliedergut. :D


Naja da verstehe ich andere musik drunter,,, jüngeren Datums Beethoven oder Mozart oder wenn schon alt dann ziehe ich die werke von
Walther von der Vogelweide, Neidhart von Reuental, Wolfram von Eschenbach oder Oswald von Wolkenstein vor. Das ist wirklich altes Liedgut.

Under der linden
Mittelhochdeutscher Text



Under der linden an der heide
dâ unser zweier bette was
dâ mugt ir vinden
schône beide gebrochen
bluomen unde gras
vor dem walde in einem tal
tandaradei,
schöne sanc die nachtigal.


Ich kam gegangen
zuo der ouwe
dô was mîn friedel komen ê.
dâ wart ich enpfangen,
hêre frouwe,
daz ich bin saelic iemer mê.
kuster mich? wol tûsentstunt
tandaradei,
seht wie rôt mir ist der munt.


Dô het er gemachet
alsô rîche
von bluomen eine bettestat.
des wirt noch gelachet
inneclîche,
kumt iemen an daz selbe pfat.
Bî den rôsen er wol mac,
tandaradei,
merken, wâ mirz houbet lac.


Daz er bî mir læge,
wessez iemen,
nu enwelle got, sô schamt ich mich.
wes er mit mir pflæge,
niemer niemen
bevinde daz, wan er und ich,
und ein kleinez vogellîn,
tandaradei,
daz mac wol getriuwe sîn.




Übersetzung
Unter der Linde an der Heide
wo unser beider Bette war
dort könnt ihr finden
beides, liebevoll zerdrückte
Blumen und Gras
vor dem Walde in einem Tal
Tandaradei,
Schön sang die Nachtigall.


Ich kam gegangen
zu der Aue (Wiese)
wohin mein Liebster schon gekommen war,
dort wurde ich empfangen,
(als) stolze Geliebte (oder: verehrte Frau),
(so) daß ich immer glücklich sein werde.
Küsste er mich? Wohl tausendmal
Tandaradei,
Seht, wie rot mir ist der Mund.


Dort hatte er gemachet
so prächtig (oder: verschwenderisch)
von den Blumen ein Bettlager,
darüber wird noch gelachet werden
sehr herzlich,
wenn jemand desselben Weges kommt.
An den Rosen kann er wohl,
Tandaradei,
sehen, wo mein Kopf lag.


Daß er bei mir lag,
wüßte das jemand,
das wolle Gott nicht, so schämte ich mich,
was er mit mir pflegte,
niemals niemand
erfahre das, als er und ich,
und ein kleines Vögelein,
Tandaradei,
das kann wohl verschwiegen sein.

BeitragVerfasst: So 29. Aug 2004, 19:14
von gothlove
@GenomInc
Keine Sorge, mit den großen Meistern (welche ich sehr gerne höre) will ich das gewiss nicht vergleichen und es war auch eher ironisch gemeint. ;)

Aber eine Volksweise wurde eben vom Volk gesungen, weil sie einfach, spaßig... war, vom täglichem Leid ablenkte, und hat sich eben bis jetzt erhalten.
Stell dir mal dein Beispiel vor, es ist viel zu poetisch (will damit nicht sagen, dass es nicht schön ist, mir gefällt es sogar sehr gut), um die Leute damit zu begeistern oder Stimmung zu machen.
Und das wird wohl auch die Leute (das Volk ;) ) bewegen, das Lied so extrem anzunehmen, was ich allerdings mit diesem Thread herauszufinden gedachte.

BeitragVerfasst: Mo 30. Aug 2004, 00:49
von GenomInc
Ich denk es kommt aber auch drauf an wie ein lied vorgetragen wird. :-)

Allein vom text her würde ich nicht ein lied in E oder U einteilen. Ich finde sogar das die einteilung gar keinen sinn macht den viele lieder der U musik könnten auch zu E zählen oder umgekehrt :-)

<>< Torsten

BeitragVerfasst: Di 26. Okt 2004, 16:29
von gothlove
Eigentlich ist es ja eine kleine Geschichte und wurde wahrscheinlich nur ins Programm aufgenommen, um die Leute beim Konzert in Stimmung und Bewegung zu versetzen, besonders dann, wenn schon ein bisschen Alk intus ist.
Das es ein Hit werden würde, lag mega weit entfernt.
Deshalb werden sie sich auch keine Gedanken über das E oder U gemacht haben. ;)

BeitragVerfasst: Di 26. Okt 2004, 17:12
von J.C.
Penetrant, nervtötend, fehl am Platze.
Ich glaub das geht mir mehr auf die Nerven als der Catchup Song oder allen anderen Komerz-Spam-Krampf.

BeitragVerfasst: Di 26. Okt 2004, 21:24
von fogel
Jaaaa, er lebt noch!