Bach's "Für Elise"

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Lykurg
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Mi 14. Okt 2009, 16:48 - Beitrag #1

Bach's "Für Elise"

(in Anlehnung an einen von Traitor zitierten Youtube-Kommentar...)

Heute morgen stieß ich auf einen Artikel mit der Behauptung, 'Für Elise' stamme nicht von Beethoven, sondern sei ein untergeschobenes Werk ihres nur vorgeblichen Entdeckers, des Beethovenforschers Ludwig Nohl.

Nett...^^ nur scheint mir einerseits die Reputation des Thesenaufstellers eher einer Sensationsnachricht bedürftig als über jeden Zweifel erhaben (und auch die Sachkompetenz des Journalisten, worauf immer sich dessen Behauptung stützen mag, Chiantore habe sich "acht Jahre lang mit dem kleinen Werk beschäftigt", und was er mit dieser Aussage genau meint). Das Vorhandensein beethovenscher Skizzenblätter zu dem Stück spricht für sich - und den kompositorisch sonst unbekannten Nohl als Urheber einer über so viele Jahre als Beethovenstück akzeptierten Klavierwerks einzuschätzen? Ich weiß nicht^^

Mich würde interessieren, was wohl jemand wie z.B. Brandenburg darüber denkt - immerhin hat der die betreffenden Skizzen im Faksimile ediert, kommentiert und auch sonst ein bißchen mehr Beethovenforschung betrieben...

Ipsissimus
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Mi 14. Okt 2009, 18:08 - Beitrag #2

na ja, möglich wäre es; ob es mit Chiantores Forschungen erwiesen ist, darüber wird die Scientific Community befinden^^

Beethoven fiele jedenfalls ebensowenig ein Stein aus der Krone wie Mozart, dessen Requiem - musikhistorisch und kompositorisch wesentlich bedeutsamer als "Per Élise" - bekanntlich nur zur Hälfte bis zwei Drittel von ihm stammt^^


ich frage mich nur gerade, wie und wo Bach dabei ins Spiel kommt^^ oder sollte Nohl ein unerkannter Nachfahre von PDQ Bach sein? ^^

Lykurg
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Mi 14. Okt 2009, 18:33 - Beitrag #3

Ich wollte nun beileibe nicht die gute Elise als Gipfel van Ludwigs Schaffen darstellen^^ - würde natürlich insofern ganz gut passen, als gute Komponisten nicht unbedingt auch Ohrwurmschreiber sind. Als Weg, sich ins Gespräch zu bringen, klingt die These jedenfalls probabel; was dahintersteht, dürfte sich mit Stilanalyse und genauem Blick auf die Quelle jedenfalls ein Stück weit aufklären lassen. Eine Zweitmeinung würde ich da aber doch abwarten wollen, bevor ich die These kaufe. Bild

Bei Mozarts Requiem ist die geteilte Urheberschaft ja doch schon ziemlich lange bekannt (schon Nissen, wenn ich mich nicht irre). Bei Bthvns Stück wäre das ein bißchen anders. (Übrigens interessehalber: woher stammt deine Titelversion?)
Bach kam erst dank Tarantino ins Spiel. Aber PDQ kann da natürlich immer hineingemendelt haben...

Ipsissimus
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Do 15. Okt 2009, 12:23 - Beitrag #4

jo, das meinte ich ja damit, dass darüber die Community befinden wird; es wäre nicht die erste Forschungsarbeit, die abgewatscht wird, aber auch nicht die erste, die den Kanon des Wissens ändert^^ warten wir es ab, es harren größere Dramen der Heimsuchung :-)

Den Titel habe ich in der von mir verwandten Form schon auf diversen Ausgaben gesehen; allerdings entsinne ich mich nicht mehr, ob es sich dabei nicht eventuell um italienische Ausgaben gehandelt hat.


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