Eure Lieblingsoper?

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e-noon
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Fr 2. Apr 2010, 13:20 - Beitrag #1

Eure Lieblingsoper?

Welches sind eure Lieblingsopern? Welche kennt ihr? (Natürlich nicht nur Titel, sondern mindestens ein Musikstück daraus)

Ich kenne (und favorisiere daher) nur die Zauberflöte von Mozart ganz (dafür aber auch komplett zum mitsingen). Ansonsten kenne ich aus La Traviata von Verdi noch "Libiamo".

Welche sonstigen Opern sind eurer Meinung nach empfehlenswert?

blobbfish
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Fr 2. Apr 2010, 13:35 - Beitrag #2

Aida von Verdi und da insbes. den Triumphmarsch. La Traviata und Rigoletto gefällt mir auch ganz gut. Eigentlich wollte ich auch öfters in die Oper nach Frankfurt fahrn, aber bin nicht so richtig dazu gekommen.

Prinzipiell interessant finde ich aber eher italienische Opern, die sind angenehm seicht.

e-noon
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Fr 2. Apr 2010, 13:39 - Beitrag #3

Italienisch lässt sich vor allem so schön singen und ist einfach die schönere Sprache :) (auch wenn ich deutsch nicht missen möchte, einige Konzepte fehlen da einfach im italienischen).

Allerdings bin ich, seit ich 5 bin, allein auf die Zauberflöte konditioniert :D Deswegen kann ich das nicht objektiv abwägen. Pavarotti in La Traviata ist aber zweifellos sehr schön anzuhören.

___

Ich fand den Triumphmarsch jetzt nicht so triumphal. Das beste ist imo das Trompetensolo. Schön auf jeden Fall, aber da finde ich "Es lebe Sarastro" deutlich mitreißender.
Hier eine Probe mit einem viel zu tiefen Papageno:
http://www.youtube.com/watch?v=HUGhN20S6ww&feature=related

Ipsissimus
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Fr 2. Apr 2010, 15:16 - Beitrag #4

ach herje, da gibt es doch so viele^^ allein nur meine top Five zu bestimmen fiele mir ziemlich schwer. Lass mal sehen

Lulu (A. Berg)
Wozzeck (A. Berg)
Die Soldaten (B. Alois Zimmermann), Intolleranza 1960 (L. Nono)
Don Giovanni (W.A. Mozart)
Carmen (G. Bizet)
Pelléas et Mélisande (C. Debussy)
Dido und Aeneas (H. Purcell)
L´Orfeo (C. Monteverdi)
Moses und Aron (A. Schönberg)

das wären meine Top Five (deren jede ich mindestens viele Male gehört habe^^) , wenn es nicht noch so viele andere gäbe, die ich auch gerne höre^^ die Reihenfolge ist die meiner ungefähren Bevorzugung, doch folgt die bis auf Lulu, meiner all time number one, eher der Chronologie aktuellen Hörens^^

Lykurg
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Fr 2. Apr 2010, 19:03 - Beitrag #5

Hmm, ich bin kein besonders regelmäßiger Operngänger, aber von den von Ipsissimus genannten kenne und schätze ich die meisten auch sehr (Zimmermann und Nono leider noch nicht erlebt, den Purcell nicht live, unbedingt beabsichtigt). Moses und Aron war in Wien - eine Aufführung, die mich wahnsinnig beeindruckt hat, übertroffen vielleicht nur noch von Benjamin Brittens "Billy Budd". (kurze Einführung)

Einzelne Musikstücke aus modernen Opern zu nennen, ist oft schwierig... beim Wozzeck setzt sich natürlich sowas wie "Wir arme Leut" im Gedächtnis fest, aber aus dem Moses könnte ich jetzt keine einzige Melodie singen. Bild In Billy Budd wäre es z.B. "This is the moment", aber auch das großartige "Starry Vere, God bless you". Janaceks Jenufa ist ein spannendes Stück, aber davon ist kaum etwas in meinem Kopf hängengeblieben, obwohl ich eine Aufnahme habe. Bild Ähnlich bei Salvatore Sciarrinos "Luci mie traditrici".

Naja, ältere Opern... Don Giovanni mag ich, ansonsten sind Mozarts Opern nicht so mein Fall (unter bewußter Einschließung der Zauberflöte), im Barock hab ich einiges schön gefunden, etwa Händels Xerxes. In der Romantik weniger, habe aber auch ein gemischtes nicht völlig ablehnendes Verhältnis zu Wagner (mag den Tristan z.B. sehr gern, zu nennen wäre daraus etwa "Mild und leise"). Vorgestern war ich wieder in Strauss' Salome, auch großartige Sachen drin - "Wie der Mond heute nacht aussieht" z.B.

e-noon
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Fr 2. Apr 2010, 19:10 - Beitrag #6

Wozzeck, kommt das von Woyzeck (oder so), dem Buch?

Don Giovanni hör ich mir jetzt mal an.

Lykurg
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Fr 2. Apr 2010, 21:21 - Beitrag #7

Ja, direkt - die unterschiedliche Schreibweise kommt vermutlich von einem Lesefehler des handgeschriebenen Namens Woyzeck.

Guter Plan, das lohnt sich.

Traitor
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Fr 2. Apr 2010, 23:23 - Beitrag #8

Völliges Banausentum meinerseits. Schön finde ich die Zauberflöte und Carmen. Dabei dachte ich bei letzterer bisher, sie sei "nur" eine Operette, Wikipedia zumindest widerspricht mir da aber. Beide kenne ich dabei auch nur von Aufnahmen, nicht von Aufführungsbesuchen.

Ansonsten sind mir nur Auszüge und einzelne "Stücke" aus anderen Werken bekannt, von denen mich nie welche sonderlich überzeugen konnten. Klassische Musik gefällt mir ohne Gesang einfach besser (von Beethovens Neunter mal abgesehen), und der Opernsingstil gefällt mir sogar so wenig, dass er eine klare Abwertung des Materials bewirkt, selbst wenn es melodisch eigentlich stark ist. Und inhaltlich sind alle mir bekannten Opern (ja, das sind wenige) arg trivial. Somit handelt es sich für meinen Geschmack insgesamt um eine verzichtbare Kunstform, lieber reine Orchestermusik und reines Theater getrennt voneinander.
Dazu dann noch, wie beim Theater, die Tendenz zu zerstörenden ("modernisierenden") Uminszenierungen, die mich endgültig von Besuchen abschreckt.

Ipsissimus
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Sa 3. Apr 2010, 13:58 - Beitrag #9

Traitor, gegen die Trivialität der Libretti helfen Sachen aus dem 20ten Jahrhundert wie Lulu, Wozzeck, Die Soldaten oder Intolleranza 1960. An die Tonsprache wirst du dich schon gewöhnen^^

Lykurg
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Sa 3. Apr 2010, 18:23 - Beitrag #10

Literaturopern (wie von den genannten z.B. Wozzeck, Lulu, Salome, Billy Budd, Carmen) haben oft gute Libretti. Schwierig wird es, wenn der Komponist zugleich Textdichter ist und meint, das Libretto sei hohe Literatur und alles zusammen mit der ursprünglich geplanten, unveränderlichen Inszenierung ein Gesamtkunstwerk. Da soll es so jemanden geben... Bild

Ipsissimus
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Sa 3. Apr 2010, 23:02 - Beitrag #11

mindestens zwei, wenn wir Karlheinz vom Sirius noch dazu nehmen^^ in Punkto Größenwahn stehen er und Richie der Deutsche sich ins nichts nach^^

Lykurg
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So 4. Apr 2010, 01:48 - Beitrag #12

Stimmt, der auch. Die beiden zusammen sind die stärksten Argumente für massiv umdeutendes Regietheater.

"Licht" habe ich aber leider auch noch nicht live erlebt und kenne nur sehr kleine Ausschnitte, ist das bei dir anders?

Traitor
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Mo 5. Apr 2010, 12:30 - Beitrag #13

Ipsi, ja, da wäre vermutlich intellektuell mehr zu holen. Aber dass mir diese Werke musikalisch eher zusagen als die Klassiker, erhoffe ich leider nicht ernsthaft.

Was deutungswütige Regisseure angeht, so wünschte ich mir, sie würden sich stattdessen einfach eigenes Ausgangsmaterial besorgen. Aber vermutlich ist das in der förderabhängigen Kulturlandschaft unrealistisch.

Lykurg
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Mo 5. Apr 2010, 15:53 - Beitrag #14

Eigenes Material, du meinst Auftragskompositionen, auf deren Entstehung sie Einfluß nehmen könnten? Da würde ja ihre eigene gestalterische Arbeit verschwinden und dem Komponisten zugeschrieben. Das gefällt Regisseuren so wenig wie dem Publikum, das lieber Vertrautes in geringfügig erneuertem Gewand sehen will (bzw. nicht einmal das, wenn man sich etwa die Erfolge von Met und Bayreuth ansieht).

Tja, Gewöhnungsprozesse lassen sich nicht im Hauruckverfahren durchführen. Dann eben doch das beste draus machen. Unter Mozarts Opern sind z.B. diejenigen mit Libretti von Lorenzo da Ponte (Le nozze di Figaro, Don Giovanni, Così fan tutte) handlungslogisch deutlich genießbarer als die anderen; der Unterschied ist so spürbar (und teilweise auch auf die Musik hin qualitativ wirksam), daß man zusammenfassend von Mozarts Da-Ponte-Opern spricht. Sehr fruchtbar war eben auch die Zusammenarbeit von Richard Strauss mit Hugo von Hofmannsthal - aber man muß es auch nicht so ernst sehen mit der Handlung, sondern kann es auch eher pratchetthaft grotesk genießen: Viel mehr Vergnügen (in jedem Sinne) hättest du vermutlich an den Operetten von Gilbert & Sullivan. Sonst gib mir mal deine aktuelle Adresse, dann setzt es was anständiges. ;)

Padreic
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Mo 5. Apr 2010, 16:25 - Beitrag #15

Ich bin kein großer Opernkenner. Ich habe auf der Bühne nur ein paar Verdis (Rigoletto, La Traviata und den Maskenball), einen Puccini (La Boheme), einen Britten (Sommernachtstraum) und einen Mozart (Die Entführung aus dem Serail). Am besten davon haben mir wohl La Traviata, das Serail und besonders auch La Boheme gefallen. Letzteres hat meiner bescheidenen Ansicht nach auch ein durchaus anständiges Libretto. Von dem, was ich an Aufnahmen kenne, hat mich wohl Carmen am meisten beeindruckt, auch wenn ich einige Sache z. B. aus der Zauberflöte auch mag. Ansonsten kenne ich leider sehr wenig.

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Di 6. Apr 2010, 07:42 - Beitrag #16

Stimmt, die Handlung (und Musik) von La Boheme habe ich auch in sehr positiver Erinnerung, mit der Entführung habe ich mehr Probleme. Dazu kam, daß ich sie unter sehr mäßigen Bedingungen erlebt habe - Festaufführung zum Mozartjahr im Wiener Burgtheater, das für Oper akustisch relativ ungeeignet ist - von mäßigen Regieeinfällen mal ganz abgesehen.

Wenn schon italienisch, findet sich bei Puccini auch noch mehr - Turandot zum Beispiel - musikalisch und dramatisch absolut faszinierend.

Ipsissimus
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Mi 7. Apr 2010, 11:41 - Beitrag #17

ich hatte Dienstag, Donnerstag und Freitag gesehen, danach war mein Bedarf an Stockhausens Musik für den Rest meiner Lebenszeit gedeckt^^

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Mi 7. Apr 2010, 11:55 - Beitrag #18

Ich bin beeindruckt, die Gesamtanzahl der Sterblichen, die sich soviel davon zumuteten, dürfte sich im zwei- bis höchstens dreistelligen Bereich bewegen. Dein Fazit dürfte trotzdem für einen Großteil der Menschheit gelten. ;)

Ipsissimus
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Mi 7. Apr 2010, 14:04 - Beitrag #19

das war kein echtes Verdienst^^ ein Kommilitone von mir hat über den Licht-Zyklus promoviert und ist daher mehr oder weniger zu allen Aufführungen gefahren, die irgendwie erreichbar waren^^ da hat er dann schon im Vorfeld Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, um nicht allein fahren zu müssen^^

Lykurg
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Mi 7. Apr 2010, 17:06 - Beitrag #20

Von der Beanspruchung her vergleichbar einem Wochenende Umzugshilfe... Bild
Vielleicht sollte man für solche Zwecke lieber eine Gesamteinspielung von Licht in Angriff nehmen, damit diejenigen, die es sich anhören müssen, das auch allein können. Wer bringt das raus - Bertelsmann?

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