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BeitragVerfasst: Di 25. Jun 2013, 20:47
von Ipsissimus
Abgetrennt aus Youtube - - Kleinode alter Musik - Traitor

http://www.youtube.com/watch?v=NPWQHQ-bMTQ

ist nicht alt und ganz gewiss kein Kleinod^^ ich frage mich nur gelegentlich, was Bach gesagt hätte, wenn er mit einer derartigen Musik konfrontiert worden wäre. Ob er die darin enthalten Ideen zur Weiterentwicklung der musikalischen Sprache aufgegriffen hätte, oder ob ihn die Banalität ihrer Umsetzung dagegen voreingenommen hätte^^ und welche Musik herausgekommen wäre, wenn er Musik in modo Dragonborne komponiert hätte^^

BeitragVerfasst: Di 25. Jun 2013, 21:23
von janw
Hm ja, gar erschröcklich^^

Hätte er das thematisch in das musikalische Geschehen der Zeit einordnen können, hätte insbesondere die Gesangsphase nicht zu viele "diabolische" Assoziationen geweckt?
Wäre interessant, das für Cembalo und so umzuschreiben.

Mir fällt gerade Einsteins Satz über Marschmusik ein... für die Macher dieser Schallgebilde haben da Bologna, Bach usw. umsonst gewirkt.

BeitragVerfasst: Mi 26. Jun 2013, 12:03
von Ipsissimus
Wäre interessant, das für Cembalo und so umzuschreiben.


http://www.youtube.com/watch?v=cAnQQcIncq0
http://www.youtube.com/watch?v=aFSdu63JCEg

^^

BeitragVerfasst: Mi 26. Jun 2013, 18:44
von janw
Naja, es trifft die Stimmung des Originals nicht wirklich, für mein Empfinden, es fehlt das Düster-Dräuende.
Ob die Substanz gereicht hätte, mit basso continuo unterlegt und variiert zu werden?

BeitragVerfasst: Di 2. Jul 2013, 20:47
von Traitor
Auch, wenn ich sie mit der Threadabspaltung erst selbst wirklich zum Relevanzkriterium gemacht habe, stellt sich mir doch vor allem eine Frage: wodurch drängt sich gerade dieses Stück für so eine historisch-komparative Betrachtung auf, aus all den ähnlich angelegten Film- und vermutlich auch Spielmusiken? Nur spielbedingte Dauerausgesetztheit, oder tiefere musikalische Aspekte?

In der zweiten Version ist die Überleitung vom viel leichteren Morrowind-Thema nett, aber wie Jan finde ich die brachiale und düstere Art des Originals kaum wieder.

Die dritte Version erinnerte mich irgendwie spontan an Darkstone - trotz völlig anderer Gesangsart und Instrumentierung, aber irgendwas im Melodieverlauf beim Refrain... vielleicht auch nur gedanklicher Kurzschluss zum Thema "RPG+Lied". ;)

Und tja, Skyrim muss ich wirklich endlich mal spielen.

BeitragVerfasst: Mi 3. Jul 2013, 00:48
von janw
Provokante Nebenfrage: Was hätte Desprez wohl zu Bach gesagt?^^

BeitragVerfasst: Mi 3. Jul 2013, 11:35
von Ipsissimus
Was hätte Desprez wohl zu Bach gesagt?^^
wahrscheinlich etwas ähnliches wie Komponisten, die in Modalnotation schrieben, zur Musik in Mensuralnotation^^ irgendwas vom Verfall der Musik^^ Desprez als einer der letzten Vertreter und einsamer Höhepunkt der weißen Mensuralnotation müsste sich also hüten, nicht dem analogen Verdikt seiner Vorläufer zu verfallen^^

Nur spielbedingte Dauerausgesetztheit, oder tiefere musikalische Aspekte?
Ach, ich fand die Vorstellung einfach witzig^^ Das Skyrim-Stück ist zwar nicht annähernd auf der Höhe der Komponierkunst, aber doch handwerklich hochprofessionell gemacht in seiner Verhackstückung von Elementen der Kompositionstechnik des späten 19ten und frühen bis mittleren 20ten Jahrhunderts. Ich könnte die Frage also auch anders formulieren: was hätte Bach zur Musik der Spätromantik und des Expressionismus gesagt, wenn sie ihm in derart trivialer Manier dargeboten worden wäre^^

BeitragVerfasst: Sa 13. Jul 2013, 22:47
von janw
Ich vermute mal, daß Bach auch von einer guten Darbietung expressionistischer Musik nicht unbedingt begeistert gewesen wäre, es liegt doch einiges an Weltbild-Entwicklung zwischen seiner Zeit und dem späten 19.JH - wo diese Musik auch immer noch als etwas Provozierendes empfunden wurde.
Dazu das Thema, etwas mit Drachen, Untieren also, loben wir Gott, daß Er uns von derley hat verschonet^^