Zitate aus dem "The Sound of Silence "-Thread:
Traitor: Sowas lässt sich sicher auch aus vielen anderen Liedern rausholen. Und dann sehe man sich an, was in den Schulen im Musikunterricht gemacht wird
Padreic: Wir beschäftigen uns im Momet in historischer Reihenfolge mit klassischer Musik mit einem guten Schuss Musiktheorie. Das ist eigentlich gar nicht schlecht. Aber wir haben's auch schon geschafft, uns Monate lang mit Musik in Werbung zu beschäftigen, was dann doch eher schwachsinnig ist...
Aber ich weiß auch nicht, ob man sich wirklich in Musik eingehend mit Texten beschäftigen sollte. Strengenommen gehört das ja auch nicht mehr zur Musik. Aber da Musiktexte meist auch nur gesungen wirklich gut wirken und nur durch die Song-Strukturen wirklich zu verstehen sind, kann man sie auch wohl nicht im Deutsch- /Englischunterricht behandeln. Und völlig unter den Tisch fallen sollen sie auch nicht. Hm. Schwere Sache.
Und es fehlt eindeutig an Metal im Schulmusikunterricht. Musikalische Leistungen wie "and then there was silence..." sind sicherlich genauere Untersungen wert und mit einer solchen Komplexität kann man sich wohl lang beschäftigen...
Ich denke, der Musikunterricht bewegt sich meist auf einer sehr niedrigen interpretatorischen Ebene. Es werden Stücke bis in die letzte Note zerlegt, aber kaum ein Lehrer lässt dann daraus Rückschlüsse auf die beabsichtigte Wirkung durch den Komponisten/Künstler ziehen, und wenn, meistens nur Allgemeinplätze wie "Das soll provokant wirken". Wenn man in Deutsch rhetorische Mittel so abhandeln würde, wäre das bestenfalls ausreichend, in Musik ist es eine tolle Leistung.
Noch deutlich schlimmer wird es, wenn mal Musik mit Texten behandelt wird (was leider schon sehr selten der Fall ist). Der Text wird eher als unwichtiges Nebenher gesehen, kaum inhaltlich analysiert und auch nicht sein Zusammenhang mit der Melodie. Dabei gibt es genug Liedtexte, aus denen sich genauso viel rausholen ließe wie aus Gedichten.
So, jetzt @Padreic-Zitat: Ich denke schon, dass die Texte zur Musik dazugehören. Die Stimme ist einmal schon ein Instrument, auf dieser Ebene wird sie dann meist noch behandelt. Aber ein Lied dient oft sehr stark dazu, den Text zu transportieren, zumindest bei anspruchsvollen Stücken. Ich denke auch nicht, dass es ein Kompetenzgerangel mit Deutsch/Englisch gäbe, da fächerübergreifende Ansätze ja eigentlich immer gelobt werden und man ja zB auch iN Geschichte Texte interpretiert, warum nicht in Musik.
Metal wäre für mich nicht existenznotwendig, aber eine breitere Repräsentierung aller wichtigen modernen Musikrichtungen wäre schon wünschenswert. Zumal diese oft anspruchsvoller ist als klassische, Operntexte zB sind meist erschreckend trivial und auch melodisch haben einige moderne genug zu bieten, um zumindest mithalten zu können (wenn sie da auch nicht an die Klassiker herankommen).