The Green Mile

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AJ
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Sa 13. Mär 2004, 14:09 - Beitrag #1

The Green Mile

Gestern lief „The Green Mile“ im Fernsehen.
Ich konnte den Film zwar nur teilweise sehen, aber kenne ihn schon gut. Schließlich lief er vor einiger Zeit auf Premiere.


Wie der Name des Films schon vermuten lässt, handelt es sich hier um einen Gefängnistrakt, wo die Sträflinge die so genannte grüne Meile antreten müssen, bevor sie durch den elektrischen Stuhl die Todesstrafe hinnehmen. Gefängniswächter Paul Edgecomb (Tom Hanks) bekommt einen neuen Sträfling zugewiesen, ein dunkelhäutiger Riese namens John Coffey. (Michael Clarke Duncan)
John Coffey wurde wegen Vergewaltigung und Mord an 2 Kindern zum Tode verurteilt. Der an einer Blasenentzündung leidende Paul macht jedoch die Entdeckung, dass John über außergewöhnliche Fähigkeiten besitzt. John befreit Paul von seiner Blasenentzündung und erweckt eine tote Maus zum leben. Nun muss sich John zu Recht fragen: „Würde Gott eine solche Gabe an den Mörder von 2 Kindern geben?“.


Ich finde, dass „The Green Mile“ ein sehr bewegender und zum Nachdenken anregender Film ist.

In der Person von Del wird die Menschlichkeit eines Sträflings deutlicht, welcher zum Tode verurteilt wurden ist und der auch seine Tat bereut. Im Film wird jedoch nicht erwähnt, aus welchem Grund er mit der Todesstrafe belegt wurden ist. Dadurch steht der Mensch Eduard Delacroix (Del) im Fokus, der Zuschauer soll also nicht seine Tat und seine Strafe gegen seine Menschlichkeit abwägen. Er kann nicht von seiner Schuld freigesprochen werden, schließlich zeigt er selbst Reue. Nun muss der Zuschauer sich selbst fragen, ein Mann der Reue zeigt und der auch sympathisch und vor allem menschlich ist, hat der den Tod verdient? Auch wenn man nicht weiß, was er begangen hat?

Der Kontrast wird in der Person von Wild Bill sichtbar. Das ist kein Mensch mehr, das ist eine Bestie die den Tod verdient hat. Er hat 2 Kinder vergewaltigt und ermordet, ihre Liebe zueinander ausgespielt. Nach meiner persönlichen Meinung ist der Tod viel zu gütig für einen solchen Menschen. Eigentlich müsste er solche Schmerzen zu spüren bekommen, dass er jeden Tag, jede Stunde und jede Minute um seinen Tod betet. Diese Wut und dieser Hass gegenüber einer Person, soll beim Zuschauer aufgebaut werden. Die Todesstrafe für diesen Menschen soll als gerecht empfunden werden.


Und John Coffey? Ein Wunder Gottes, der unschuldig für die Tat verurteilt wurden ist, welche Wild Bill begangen hat. Einen solchen Menschen zum Tode zu verurteilen ist nicht nur falsch, sondern selbst ein Verbrechen. Paul fragt sich, wie er Gott erklären soll, dass er zugesehen hat wie man eines seiner Wunder hinrichtet. Die kindliche Natur von John Coffey lässt vielleicht sogar vermuten, dass man darauf anspielen wollte, dass jedes Kind ein Wunder Gottes ist. Eigentlich müsste man sich für jede Todesstrafe die zu Unrecht vollzogen wurden ist, vor Gott rechtfertigen.

Das die Gefängniswächter von der Unschuld dieses Mannes wissen, jedoch nicht in der Lage sind etwas dagegen zu unternehmen, ist ein Armutszeugnis für das System. Das die Menschen John Coffey direkt beschuldigen nur weil sie ihn mit den Kindern gefunden haben, ist ein Armutszeugnis für die Gesellschaft. Der Mensch ist vom schlechtesten ausgegangen, wobei John Coffey versucht hat das Beste zu vollbringen. Er hat versucht den Kindern zu helfen, dafür wurde er zum Tode verurteilt. Der wahre Mörder war Jemand, der sogar am selben Tisch mit der Familie der Opfer gegessen hatte. (Wild Bill)
Am Ende muss sich dieser unschuldige Mensch auch noch die Aggressionen der Angehörigen über sich ergehen lassen. Die Wut über den Täter ist verständlich, aber nicht die Beschuldigung eines Menschen, der nur helfen wollte.

Die Rolle von Percy Wetmore ist auch nicht unbedeutend. Ein Mensch der durch Beziehungen in eine Position gekommen ist, wo er nicht hingehört. Die anderen Wächter hassen ihn, aber sie müssen sich zurückhalten, weil sie Angst um ihren Beruf haben.
Er fühlt sich so stark gegenüber den Häftlingen, die sich nicht wehren können, aber als Wild Bill einen anderen Wächter fast am erwürgen war, steht er daneben und unternimmt nichts. Als ihn Wild Bill dann später sogar selbst dran kriegt, da pisst er sich in die Hose. Percy ist die Unfähigkeit in Person, dass ein solcher Mensch durch Beziehungen soweit kommen kann, ist wiederum ein Armutszeugnis für das System und für die Gesellschaft.

Amy
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Sa 13. Mär 2004, 18:29 - Beitrag #2

Ich hab den Film noch nicht richtig gesehen, nur mal den Anfang. Aber ich weiß, dass er gut ist, meine mum heult sich immer die Augen dabei aus.

Feuerkopf
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So 14. Mär 2004, 01:13 - Beitrag #3

Ich hatte vor ein paar Jahren das Buch gelesen und fand, dass es unbedingt zu Kings besten Werken gehört.

Die Verfilmung ist wunderbar, wenn auch stellenweise wirklich grauenhaft. Die misslungene Hinrichtung auf dem elektrischen Stuhl ist erbarmungslos gegenüber dem Zuschauer.

Mir hat die Menschlichkeit der Wärter sehr gefallen, die sich bemühen, die Würde der Todeskandidaten zu wahren.
Über die Figur des John Coffey wurde vielfach spekuliert. Er ist der tumbe Tor, eine Art Märtyrer. Seine Initialen erinnern nicht von ungefähr an Jesus Christus. Er stirbt auch für die Sünden anderer. Vielleicht ist er ein Engel...er weiß schließlich nicht, woher er kommt, niemand weiß es. "Er war wie vom Himmel gefallen" wird an einer Stelle gesagt.

Unbedingt gucken, wenn sich die Gelegenheit ergibt!

Arwen_14
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So 14. Mär 2004, 08:44 - Beitrag #4

Super Film

Ich finde den Film total gut! Ich habe ihn leider noch nicht bis zum Ende gesehen, da er ja ziemlich lang geht und ich um die Zeit immer einschlafe, aber das was ich gesehen habe hat mich tief bewegt. Ich habe mir auch beinahe die Augen ausgeheult. Ich fand es echt schockierend wie herzlos man doch sein kann . Das ist jetzt bezogen auf den Mann der die ganze Zeit versucht die Maus zu töten (es dann ja auch schafft) und dann dem armen Kerl verrät das es keinen Mausezirkus gibt. Ich will den Film unbedingt noch mal bis zum Ende sehen, aber neulich als er kam hatte ich keine Lust einen Film zu gucken , der mich traurig macht. :s1:

DexLirium
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So 14. Mär 2004, 17:23 - Beitrag #5

Ich habe mir den Film auf DVD geholt - alles was ich vorher darüber wusste, war, dass er ziemlich lang sein soll und Tom Hanks mitspielt ;)

Mittlerweile hab ich ihn drei Mal gesehen und kann ihn wirklich nur jedem empfehlen der das noch nicht getan hat.
Spitzenfilm!


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