Naja, ich muss den Kritikern dahingehend zustimmen, dass die Schauspieler brillant waren und den Film zu 100% getragen haben, aber das Drehbuch und die Regie waren meiner Meinung nach gerade ´mal ausreichend.
Die Handlung wurde ständig durch Gesangseinlagen unterbrochen und ca. zur Hälfte des Film wurde das nervig, denn die Charaktere und ihre Glaubwürdigkeit, ihre Tiefe ging dabei verloren. Man hatte das Gefühl, als wollte der Regisseur, nachdem sich die Schauspieler in mühevoller Kleinarbeit den Gesang und die Instrumente von Johnny Cash und seiner Gattin angeeignet hatten, dies auch möglichst oft zeigen, aber wie bereits gesagt, ging das auf Kosten der Handlung. Die Schnitte waren teilweise einfach zu schnell und sprunghaft und wesentliche Faktoren, wie z. B. der tiefe religiöse Glaube von Johnny Cash und June Carter, der sie lange davon abhielt, eine Beziehung zu beginnen, obgleich sie längst tiefe Gefühle füreinander hegten, wurde komplett unter den Tisch gekehrt.
Der Mensch Johnny Cash bleibt dem Zuschauer nach dem Film genauso fremd wie vorher, denn die Geschichte eines bettelarmen Musikers, der berühmt wird, dem Alkohol und den Drogen verfällt, überlebt und geläutert wieder erfolgreich wird, sorry, die Story ist so alt wie die Welt. Ich hätte mir mehr emotionale Tiefe gewünscht. Insgesamt betrachtet war ich deswegen enttäuscht. Ein wirklich durchschnittlicher Film, der ohne die glänzenden Hauptdarsteller sicherlich in der Versenkung verschwunden wäre.