Das ZDF rüstet auf - der Zuschauer zahlt drauf

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Shockk
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Mi 31. Jan 2007, 00:56 - Beitrag #1

Das ZDF rüstet auf - der Zuschauer zahlt drauf

Nachdem die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten nun auch die Vorzüge von HDTV entdeckt haben, will - angefangen mit dem ZDF - auch hier fleissig investiert werden. Denn spätestens Olympia in Peking soll dann hochaufgelöst über die Heimleinwände flimmern. Bezahlt werden soll der Spaß allerdings nicht aus den Kassen der ÖR, sondern aus denen der Kunden - mittels einer Gebührenerhöhung.

Persönlich finde ich das dreist, wenngleich es auch absehbar war. HDTV ist kein verbreiteter Standard bei den Zuschauern und wird es so schnell auch nicht werden. Das nun auf Kosten aller "Kunden" (Kunde impliziert ja eigentlich immer ein freiwilliges Verhältnis) eine Umrüstung für einige wenige bezahlt wird ist schlicht enttäuschend, insbesondere wenn man sich die aktuelle Gebührensituation, die Finanzen der ÖR und das tatsächliche Angebot bei den Sendern anschaut. Da fragt man sich doch, was überhaupt von den GEZ-Milliarden bezahlt wird - (gutes) Fernsehen ist es sicherlich nicht.

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janw
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Mi 31. Jan 2007, 22:44 - Beitrag #2

Naja, da bleibt nun abzuwarten, ob auch die ARD solche Begehrlichkeiten entwickelt. Andernfalls erscheint es mir nicht so ganz sicher, ob die Gebührenbewilligungsstelle dem Begehren auch tatsächlich stattgibt.

Grundsätzlich denke ich auch, daß die Frage, wie sich Gebührenfinanzierung und zusätzliche Werbeeinnahmen miteinander vertragen, mal grundsätzlich diskutiert werden müsste - ich wäre eher für ein entweder-oder, und dabei dann eher für etwas mehr Gebühren und dafür werbefreies ÖR-Fernsehen. Dann auch Wegfall dieser ganzen dummdusseligen Vorabendserien, da könnten mal gute Dokus hin.

Vor allem müsste man aber mal kritisch untersuchen, ob die Privatsender denn ihrer vertragsmäßigen Verpflichtung zu Information machkommen - IMHO kann man deren Informationsprogramme praktisch in der Pfeife rauchen.
Und dieser Müll wird auf Frequenzen gesendet, die die Privaten nur gemietet haben, mit Vorgaben, die sie nicht einhalten.

Lykurg
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Do 1. Feb 2007, 00:24 - Beitrag #3

...während ich (wenn wir schonmal bei allgemeiner Gebührenfehlverwendung sind) mich frage, warum die ÖRs beim Pokern um Übertragungsrechte von Sportveranstaltungen sich gegenseitig hochsteigern müssen und letztlich bei Unsummen landen - auch das dient meiner Meinung nach weder dem Bildungs- noch dem Informationsauftrag dieser Sender. Ich würde weit eher Einsparungen in diesen Sparten begrüßen als eine weitere Erhöhung der Rundfunkgebühren, die letztlich nur einen noch größeren Anteil an Schwarzsehern hervorbringen würde.

In der Sache halte ich die Vorreiterrolle beim HDTV ebenfalls für überflüssig und sehe es eher als vorgeschobene Begründung einer weiteren Gebührenerhöhung. Ein Staatsmonopolist kann es ja machen...

Yanāpaw
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Do 1. Feb 2007, 00:51 - Beitrag #4

Ich beschäftige ich mich eigentlich kaum mit deutschem Fernsehen, daher kratzt es mich auch nicht ob es HDTV oder Standard ist, wenn ich Fernsehen gucke dann eigentlich SkyOne und das ist HD oder DVDs. Der Unterschied ist einfach gigantisch, das weiß jeder der mal HDTV auf nem Plasmafernseher gesehen hat, dagegen ist Normales Fernsehen wie ein Daumenkino. Die Technologie an sich ist also sehr gut und auch verbreitet und wird sich enorm schnell weiter verbreiten weil es bald keine Neugeräte mehr geben wird die HDTV nicht unterstützen. Ich sehe also keinen Sinn darin eine vorhandene Technologie nicht zu nutzen, aber dass dadurch Gebührenerhöhungen nötig wären halte ich für abstrus und schließe mich Lykurg an der es als Vorwand interpretiert.

Wenn man mal eine zeitlang HDTV auf einem Flimmerfreien Plasma/LCD Bildschirm gewöhnt ist und sich dann wieder normale Auflösung auf einem CRT antut, dann sieht man erst was man seinen Augen damit zumutet.

Dann auch Wegfall dieser ganzen dummdusseligen Vorabendserien, da könnten mal gute Dokus hin.


Ich nehme mal an hier trifft sich Angebot und NAchfrage, oder Werbeinahmen und Einschaltquoten, oder Volksverdummung und Verdummungsverbreitungsmedium, je nach Ansicht.

janw
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Do 1. Feb 2007, 01:22 - Beitrag #5

Lykurg, die Sportklamotten waren dabei von mir mitgedacht, von mir aus können diese ganzen Ballspielchen nachts um drei und sonst auf dem Deppen-TV mit 90 Minuten Werbung laufen.;)

Zitat von Yanapaw:Ich nehme mal an hier trifft sich Angebot und NAchfrage, oder Werbeinahmen und Einschaltquoten, oder Volksverdummung und Verdummungsverbreitungsmedium, je nach Ansicht.

Rede den Leuten ein, sie wollten, was sie bekommen, und sie wollen nichts anderes^^

Yanāpaw
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Fr 2. Feb 2007, 17:34 - Beitrag #6

Rede den Leuten ein, sie wollten, was sie bekommen, und sie wollen nichts anderes^^


Wenn es so einfach wäre hätten wir 24h täglich Kerner TV. Wenn der Grund nicht gepflügt ist wird auch der beste Samen verfaulen, oder um es allgemeinverständlicher auszudrücken, es ist schade, dass dieser Zusammenhang nur zu mehr Degeneration und Dekadenz führt, denn für 24h täglich Aufklärungs-TV fehlt schlicht der Konsument und den könnte man auch durch Suggestion nicht erzeugen.

janw
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Sa 3. Feb 2007, 00:14 - Beitrag #7

Nun, nach Postman ist das Fernsehen praktisch anlagebedingt ein unterhaltungslastiges Medium, und der dauerhafte Konsum von Unterhaltungsprogrammen führt zum Verlust von Konzentration und kognitiven Fähigkeiten, vor allem aber zur Erniedrigung des Anspruchsniveaus, das an eine sehenswerte Sendung gestellt wird, so im Groben. "Wir amüsieren uns zu Tode" war denn auch sein Credo.
Letztlich wird der ganze Aufwand des ÖR-Fernsehens aufrecht erhalten, um dieses Medium eben doch anders zu nutzen, dieser Gefahr entgegen zu steuern. da wäre es IMHO nur folgerichtig, bewusst auch im Vorabendprogramm anspruchsvolle Sendungen zu platzieren. Gut, mag sein, daß die Leute dann wegschalten, aber vielleicht nur zunächst. Auf längere Sicht werden sie, denke ich, schon wahrnehmen, was gut ist.


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