Und heute abend in ihrem Kino...Langeweile?

Spielfilme, Serien, Soaps, Comedy und alles was es im Kino und Fernsehen gibt.
Ceyx
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Mi 9. Jun 2004, 14:18 - Beitrag #1

Und heute abend in ihrem Kino...Langeweile?

Vielleicht ist dies eine der Diskussionen, die immer und immer wieder geführt wird. Doch wenn ich auf das zurückliegende Halbjahr Kino schaue, frage ich mich nach einem Highlight. Doch da ist keines, zumindest nicht in meinem Kopf.
Warum?
Als Beispiel will ich Troja aufführen. Ich wage es nicht, diesen Film als schlecht aufzuführen, er ist definitiv nicht schlecht, aber...
Genau in diesem Aber liegt das Problem. Es gibt an sich heutzutage keine wirklich schlechten Filme mehr, sondern das ganze Kino erscheint in einem pompösen Bombast der Mittelmässigkeit zu versinken.
Und das ist einfach Langweilig.
Genau dieses Gefühl, was mich beim Anschauen von Troja beschlichen hat. Dieses...."warte mal, das habe ich doch schonmal gesehen..." Dieses Gefühl, als wären da n paar Köpfe zueinander gesessen und haben nach Schema F ein Skript zusammengebastelt. Massenszenen, Blut und Schweiss, einen "geilen" Helden, einen Zweikämpf, ein paar Fatality-Moves und noch von allem ein bisschen mehr, dass man auch die "epische" Filmlänge von drei Stunden erreicht.
Oder anders gesehen. Wer brüstet sich heutzutage noch damit, er habe einen guten Film gedreht? Nein, gebrüstet wird damit "das unser Film 200 Millionen Dollar gekostet hat und so halt der teuerste Film aller Zeit ist und sowieso darum einfach der beste sein muss."
Jaaa....und die Hälfte des Budgets ist für den nackten Arsch von Brad Pitt draufgegangen.
Das ist mir sowas von egal.
Ich langweile mich im Kino.

Natürlich, man sagt nun, es zwingt mich niemand ins Kino zu gehen.
Aber so gesehen...wenn euch euer Cordon-bleu im Restaurant nicht schmeckt, dann beschwert ihr euch doch auch?
Okay...das Cordon-bleu ist nicht schlecht...natürlich...es schmeckt nur gleich, wie alle anderen. Langweilig. Und genau das will ich sagen.
Wenn ihr euch schon brüstet, liebe Filmemacher, wenn ihr schon euer Geld als Prestige braucht, lieber Wolfgang, Brad, Orlando und wie ihr auch immer heissen mögt, wenn ihr schon sagt, ihr seit die besten, dann tut auch mal was dafür!

Traitor
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Mi 9. Jun 2004, 17:26 - Beitrag #2

Es gibt derzeit wenige gute Filme, das stimmt. Aber ich wage die Behauptung, dass das schon immer so war. Aus jedem Jahr gibt es vielleicht zwei, drei Filme, die über spezielle Faninteressen hinweg ein sehr hohes Ansehen genießen. Kleinere Krisen gab es dann immer wieder, als ein paar Jahre lang kaum etwas erinnerungswürdiges kam. Viel anders ist das heute nicht.

Was heute anders ist, ist der Anspruch. Eben weil die Filme so teuer geworden sind, erwartet man von jeder Neuerscheinung ein neues, alles Alte in den Schatten stellende Erlebnis. Das man aber nur selten geboten bekommt.
Der Markt ist einfach übersättigt, und so werden Filme, die eigentlich nette Unterhaltung sind, als "leider nicht der beste Film des Jahrhunderts" abgetan; Filme, die es werden könnten, ersticken an ihrem eigenen Glamour; und wirklich gute, kleine Produktionen werden gar nicht erst wahrgenommen.

Thomas-Ghost
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Mi 9. Jun 2004, 19:31 - Beitrag #3

Naja, das die Film-Industrie nicht mehr so viel Geld zu haben scheint spiegelt sich schon in der einen oder anderen Produktionen wieder die nichts anderes ist als überflüssige Vergeudung von Filmmaterial.

Aber es gab durchaus einige Lichtblicke wie z.B.:

- Van Helsing
- Das geheime Fenster
- Die purpurnen Flüsse 2
- Matrix I - III
- Herr der Ringe I - III
- S.W.A.T
- Bad Boys I - II

um nur mal einige aus der letzten Zeit zu nennen.

Ich denke aber auch man darf ihnen nicht so übel nehmen, das sie zugegebenermasen auch viel Müll produzieren, denn nach
Trilogien wie "Matrix" oder "Herr der Ringe" sind wir, die
Kinobesucher, schon sehr verwöhnt.
Und es ist schwer, da werdet ihr mir bestimmt recht geben,
das Niveau solcher Mega-Produktionen immer zu erreichen oder gar permanent zu halten.

Padreic
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Mi 9. Jun 2004, 19:37 - Beitrag #4

Zumindest ich habe mich von der Matrix- und der HdR-Trilogie nicht verwöhnt gefühlt ;).

Die letzen Filme, in den ich drin war, waren:
Der Wixxer
Troja
Big Fish
Starsky&Hutch
Was das Herz begehrt
Lost in Tranlation

Mit allen bis auf Troja war ich eigentlich voll zufrieden. Das waren alles Filme, die einen gelungenen Kino-Abend bescherten. Ich brauche keine Blockbuster, ich bin eher der Fan von guten Komödien und da gab es eben doch einige.

Padreic

Thomas-Ghost
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Mi 9. Jun 2004, 19:51 - Beitrag #5

Wenn mann niedrige erwartungen hat und sich nicht einmal von genialen Filmen wie Herr der Ringe beeindrucken lässt, dann ist es verständlich das man nichts an den aktuellen Filmen auszusetzen hat.

P.S.:
Fandest du "Der Wixxer" wirklich gut. ???? Net im ernst oder ??? ;)

Raiden/Yuji
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Mi 9. Jun 2004, 19:53 - Beitrag #6

Troja fand ich ganz anständig, aber der Film,der mir so bei meinen letzten kinobesuchen am besten gefallen hat,war "The last Samurai". Das war nicht nur Action, die Guten gegen die Bösen usw. Da war Atmosphäre drin, Romantik... hach einfach alles,was man sic hfür nen guten Film wünscht. Außerdem waren die Schauspieler klasse.
lg
Yuji

Ceyx
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Mi 9. Jun 2004, 20:30 - Beitrag #7

@Traitor
Ja, schon möglich, dass das schon immer so war. Natürlich ist der Markt übersättigt und ich erwarte auch nicht von jedem Film, dass er der neue Jahrhundertsfilm wird. Das ist ja auch nicht nötig. Nur ich sage es mal so. Viele der Filme, die den Anspruch erheben, eben der neue Jahrhundertsfilm oder wenigstens der Film des Jahrest zu sein, zum Schluss dann doch nur nach Schema F gestrickt sind.
Natürlich selbst ein Nicht-Schema F Film kann nicht unbedingt das, was ich gerade noch im Gedächtnis habe, toppen. Aber wenn ich einen Film sehen will, ist das nicht nötig. Ich will einfach bei der Sache sein und mit den Helden mitfiebern, gefühlsmässig bewegt werden.
Genau das geht meiner Meinung nach bei Troja zum Beispiel quer. Es gehen so viele Leute solange drauf, dass es mir schlussendlich egal ist, als "endlich" Archilles stirbt, oder Hektor.


@Thomas-Ghost
Ich würde nicht einmal sagen, dass viel Müll produziert wird. Wie ich schon gesagt habe, die Filme sind nicht unbedingt schlecht. Nur halt bei den Augen rein und vergessen.
Wie Fast-Food halt (was habe ich heute eigentlich mit Essens-Vergleichen? ;) ). Nicht immer schlecht, manchmal sogar ganz witzig. Aber auf die Dauer möchte ich auch wieder mal etwas herzhaftes geniessen.

@Padreic
"Big Fish" und "Lost in Translation". Wenn es zwei Filme gibt, die mich wirklich beeindruckt haben, dann diese zwei. Und dann finde ich schade, wie solche Filme einfach untergehen.

Padreic
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Mi 9. Jun 2004, 21:47 - Beitrag #8

@Thomas-Ghost
Ich habe nicht unbedingt niedrige Erwartungen. Sonst hätten die HdR-Trilogie, Matrix III und Troja beispielsweise auch meine Erwartungen erfüllt ;). Das sind Filme, die ich typische Blockbuster nenne: viel Geld für die Produktion da, aber Probleme einen wirklich stimmigen oder gar inspirierten Film hinzukriegen, Filme, die mehr beeindrucken als überzeugen, wenn überhaupt. Ich gehe eigentlich nicht wegen Special-Effects ins Kino. Ich kann Unterhaltung und/oder Tiefgang erwarten. Letzteres haben diese Blockbuster nur sehr beschränkt und ersteres kann eine gute Komödie mindestens genauso gut erfüllen. Und Filme wie die auch von Ceyx erwähnten 'Lost in Translation' und 'Big Fish' haben noch eine traurige Komponente dabei, die ihnen auch Tiefsinn verleiht.
Vielleicht wäre es besser, wenn die Film-Industrie noch viel weniger Geld hätte. Dann würde sie vielleicht mal wieder mehr Inspiration statt auf Stars und Special-Effects setzen. Wenn ich an einen Film wie 'Die 12 Geschworenen' denke, der im wesentlichen nur in einem Raum spielt und trotzdem besser ist als Troja und HdR zusammen...

Meine Meinung zu dem Wixxer hab ich übrigens im entsprechenden Thread niedergeschrieben...vielleicht filmerisch nicht ganz auf der Höhe, aber klasse Gags ;).

@Ceyx
Ja, die haben mir wirklich gut gefallen. Und sie wurden mir interessanterweise beide von der gleichen Person empfohlen (ihr scheint einen ähnlichen Geschmack zu haben...) ;).
Die beiden Filme zeigen eigentlich perfekt, wie man einen sehr ruhigen Film drehen kann, der trotzdem alle Qualität, die man sich wünschen kann, bringt.

Padreic

Fritz
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Do 10. Jun 2004, 17:00 - Beitrag #9

Bin bei einem Videoabend (Die Mädels hatten definitiv zu viele Stimmen ;)) "Tatsächlich... Liebe" gesehen.
Auch wenn es eigentlich nicht unbedingt meine Lieblingsrichtung ist, hat der Film sehr viel Spaß gemacht.
Auch "Das Urteil" war ein guter Film, also kann man schon sagen, das es das ein oder andere Sehenswerte gab.

Amy
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Do 17. Jun 2004, 14:19 - Beitrag #10

Ja, Ceyx da hast du Recht. Ich frage mich, was passiert ist, dass es nur noch mittelmässige Filme gibt. Vielleicht fallen den Leute keine guten Geschichten mehr ein - besuch sie mal in Hollywood, dann gibts bald wieder gute Filme :)

Frangi
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Do 17. Jun 2004, 17:09 - Beitrag #11

Ich finde, es gibt zu viel Leute, die so schnödes Hollywoodzeug à la "Liebe auf Umwegen" etc. drehen und produzieren.
Es müsste mehr Filme mit Tiefgang geben, oder welche in denen es mal um was anderes geht: Kennt irgendwer hier Phone Booth?

Fargo
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Do 17. Jun 2004, 18:35 - Beitrag #12

Ich will noch mal auf was zurückkommen, was Traitor weiter oben gesagt hat:
Was heute anders ist, ist der Anspruch. Eben weil die Filme so teuer geworden sind, erwartet man von jeder Neuerscheinung ein neues, alles Alte in den Schatten stellende Erlebnis.


Da ist was dran. Aber andersherum passt dieser Schuh auch. Eben weil die Produktions- und Herausbringungskosten so immens geworden sind, eben weil ein einziger Flop eines Prestigefilms den Ruin für ein Studio bedeuten könnte, ist Hollywood enorm zaghaft und feige geworden. Was den einen sehr gut gefallen würde, also alles scharf Ausgeprägte, würde anderen garantiert heftig missfallen. Also wird im Vorfeld, bei der Projektentwicklung, zur Not auch nachträglich im Schneideraum, alles Extreme weggehobelt. Übrig bleibt Mittelmaß.

Dazu kommt das Verhalten des Publikums. Die Leute maulen zwar, dass die an jeder Litfasssäule beworbenen Megafilme nur Mittelmaß seien. Aber sie gehen trotzdem eher in diese Filme als in die kleinen, feinen.

Das hat drei Gründe. Erstens haben sie sich an die gigantischen Hypekampagnen gewöhnt, nehmen also kaum noch Filme wahr, deren Titel ihnen nicht täglich mit Millionenaufwand in die Fresse gedroschen wird. Zweitens fürchten sie geistige Anstrengung: ein kleiner Film könnte zwar eventuell sehr originell sein, aber vielleicht auch ein wenig herausfordernd. Mit einem Megabudget-Popcornmovie ist man da auf der sicheren Seite. Das ist unter Umständen ein wenig fade oder auch richtiger Dreck, aber man ist ihm auf jeden Fall geistig gewachsen, wenn nicht überlegen. Man verlässt das Kino also als Sieger. Der dritte Grund ergibt sich aus den beiden ersten: weil kleine Filme keine große Welle machen, werden sie in der Provinz gar nicht erst angeboten. Dass sie außerhalb der Metropolen und Unistädte nicht laufen, drückt ihre Besucherzahlen noch weiter, so dass sie Kinobetreibern und Verleihern - und in einer Kultur des Einspielzahlenhypes auch dem Publikum - noch unattraktiver vorkommen.

Dieser Thread ist ja das beste Beispiel für die Situation, und das ist jetzt nicht als Angriff gemeint. Hier wird zwar das Unbefriedigende der Popcornkracher beklagt, aber die tollen Filme des letzten halben Jahres scheinen bei den meisten gar nicht auf dem Radar aufgetaucht zu sein. Wenn ich jetzt anfangen würde, Titel aufzuzählen, würde ich wohl vor allem Ratlosigkeit, belustigtes "nie gehört, den gab's?" und hie und da ein betretenes "ach stimmt, da hatte ich von gehört, den wollte ich irgendwann auch noch gucken, hab ich dann aber irgendwie verpasst" ernten.

Frangi hat ja gerade mit "Phone Booth" ein Beispiel für einen originellen Fiilm erwähnt, auch wenn der schon ein wenig länger als sechs Monate zurückliegt. "Phone Booth" war um Grade pfiffiger als die übliche Thrillerkost, ist aber mit 668 777 Besuchern in Deutschland weit unter Wert gelaufen.

Fargo

siebenschön
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Do 17. Jun 2004, 19:15 - Beitrag #13

Ich wage es nicht, diesen Film als schlecht aufzuführen


Ahja, nur genau das hast du getan.
;)

So, wenn ihr hier nur am kritisieren seid, möchte ich doch gern mal wissen (wen nicht mal Herr der Ringe ausreichend scheint) was ihr denn noch alles für Ansprüche habt?

Sicher, dieses ganze übertriebene "teuerster Film aller Zeiten" , "bester Kinostart aller Zeiten" nervt auf die Dauer, ich finde aber , dass die meisten Filme die sich so betiteln lassen können auch überdurchschnittlich gut waren , wenn man mal von Star Wars absieht *hüstel

Wenn ihr schon bei Troja rumnörgelt schaut euch mal Wutprobe oder 13 Geister an. Es gibt weit schlechtere Filme für die wir an der Kasse den selben Preis zahlen müssen.

Noriko
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Do 17. Jun 2004, 19:48 - Beitrag #14

Nun es ist wie schon so oft gesagt wurde:
Es gibt wenig Schlechte filme, nur sehr sehr sehr viel Mittelmaß.
Ein film der Nicht schlecht ist, ist noch lange nicht "gut", bzw. er ist "gut" aber das war’s auch.
Irgendwie gibt es Momentan nur noch Popcorn Kino, einfache Unterhaltung eben.

Der letzte Film der mich beeindruckt hat (vom Inhalt) ist Last Samurai.
Ich mag zwar auch die HdR Filme, aber LS war WIRKLICH beeindruckend wie ich fand, und das nicht optisch, oder weil er opulent war, nein weil er gut gemacht war.

Wie Frage sagt, wir nehmen nur die Hollywood groß Produktionen, bzw. die deutschen größeren Produktionen wahr, das was in den mainstream Kinos läuft, vielleicht auch noch die ein oder andere größere ausländische Produktion, aber sonst?


Es gibt selten Filme die wirkliche Kunstwerke sind, Ich würde LS nicht ein Kunstwerk nennen, nur einen sehr beeindruckenden Film.
Mal ehrlich: wie viele von euch waren schon einmal in den kleinen independent Kinos? Sicher kaum einer, auch gehen die wenigsteten in die Arthouses von z.B. UFA ,in denen auch "kleinere" filme laufen.
So entgehen uns so manche Perlen. Ich war einmal in einem wirklich sehr kleinen Kino und habe mir einen Anime angeschaut, und habe es nicht bereut.

Viele Perlen gehen durch Ignoranz verloren, da man sie in der Werbung nicht wahrnimmt, oder nicht Vorurteilsfrei an die Sache ran gehen kann.

Ich sage euch: geht doch mal ab und zu in so ein kleines Kino wenn ihr zeit habt, solltet ihr so etwas in der nähe haben, vielleicht stoßt ihr auf so eine vergessene perle von Film, außerdem ist der eintritt wesentlich günstiger als in den großen Kinos.

Edit:
"Phone Booth" Ist mir tatsächlich ein Begriff, aber ich hatte nicht vor mir den Film anzuguggen. ;)
Bin nicht so der Thriller-Fan.

Fargo
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Do 17. Jun 2004, 22:35 - Beitrag #15

Original geschrieben von siebenschön

Wenn ihr schon bei Troja rumnörgelt, schaut euch mal "Wutprobe" oder "13 Geister" an. Es gibt weit schlechtere Filme, für die wir an der Kasse den selben Preis zahlen müssen.



Mit dieser Argumentation - der Blicklenkung auf's noch Schlechtere - kannst Du jede Diskussion über Qualität auf jedem Sektor ersticken.

Eine miese, am Rand verbrannte, in der Mitte vor Fett triefende Pizza liegt auf Deinem Teller? Mecker nicht, hau rein! Der Koch hätte auch eine ungekochte tote Ratte auf Deinen Teller legen können, die geht noch viel schlechter runter.

Der Blick muss auf's Gute, Originelle, Bereichernde gehen. Das liefert den Maßstab zur Beurteilung des Mittelmäßigen. Was Gut und Gelungen ist, darüber hat jeder eigene Meinungen. Darum gibt's ja auch so viele Meinungen darüber, was solides, aber doch etwas flaues Mittelklassekino sei.

Fargo

Ceyx
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Do 17. Jun 2004, 23:04 - Beitrag #16

@Amy
Nein, selbst, wenn ich die Möglichkeit hätte, ich würde nicht nach Hollywood gehen. Ich glaube, ich hätte Angst davor, auch dem Mainstream zu "verfallen" ;)

@Frangi
Ja, Phobe Booth ist mir ein Begriff und ich habe ihn auch im Kino gesehen.

@Fargo
Doch, ich würde gerne von dir hören, was an wirklich sehenswertem der letzten sechs Monate sagen kannst. Sagen wir es mal so: Ich lebe in der Provinz und es ist nicht einfach die "guten" Filme zu sehen. Oder gar von ihrer Existenz zu erfahren.
Mir geht es nicht viel anders, wenn mich jemand nach meinen Lieblingsfilmen fragt. Wenn ich dann anfange aufzuzählen..."Dolls", "Donny Darko"...und so weiter und so fort, dann werd ich auch meistens mit einem nettgemeinten, aber ratlosen Kopfnicken belohnt.
Ich habe aber die Existenz socher Filme nie dementiert. Ich habe nur meine Unmut darüber ausgelassen, dass gross beworbene Filme einfach immer wieder dasselbe bieten.
Vielleicht äussert sich das nun in Troja bei mir speziell, da ich mich im Vorfeld sehr auf den Film gefreut habe, allein auf Grund des Themas. Nun nach reiflicher Überlegung, allein schon bei Betrachtung der Schauspielerriege fällt das ganze einfach in eine geschickt ausgeklügelte Kampagne auseinander. Und das ist es, was mir sauer aufstosst.

@siebenschön
Nein, ich habe nie gesagt, Troja wäre schlecht. Ich habe gesagt, dass der Film mich gelangweilt hat. Natürlich habe ich es teilweise überspitzt formuliert. Und natürlich könnte ich auf der anderen Seite auf Sachen an dem Film formulieren, die mir gefallen haben.
Was für Erwartungen ich habe? Ich habe soweit nichts gegen Popcornkino. Aber auch Popcornkino kann man mit Herzblut und Ideen machen. Und wenn ich Troja sehe, komme ich mir eher so vor, als hätte da eine Maschine einfach einen Film von Band gespult, als dass wirklich jemand mit Herzblut daran gearbeitet hat.

Fargo
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Do 17. Jun 2004, 23:59 - Beitrag #17

Na gut, die Liste ist ohne jeden Anspruch auf Vollständigkeit, einfach mal so aus dem Kopf zusammengetippt - Filme, die mich dieses Jahr im Kino beeindruckt haben:

Eine Affäre in Paris
L‘Auberge Espagnole
Aus Liebe zum Volk
Before Night Fallls
Echte Frauen haben Kurven
21 Gramm
Elephant
Frühling, Sommer, Herbst, Winter.. und Frühling
Gegen die Wand
Die Geschichte vom weinenden Kamel
Das große Rennen von Belleville
Ich kenn keinen - Allein unter Heteros
Kill Bill Vol. 2
Kitchen Stories
Lost In Translation
Monster
Montags in der Sonne
Mystic River
Osama
Pieces Of April
The Return - Die Rückkehr
Der Schmetterling
Schultze Gets The Blues
Seit Otar fort ist
Spider
Die Spielwütigen
The Station Agent
Die Träumer
El Ultimo Tren
Unzertrennlich


Kleinkinogeher Fargo

Shockk
Inventar
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Fr 18. Jun 2004, 11:27 - Beitrag #18

Ceyx, isst du jeden Tag das beste Cordon Bleu der Welt? Und wenn du das beste Cordon Bleu der Welt als Massstab anlegen würdet - wäre es dann nicht auch irgendwann immer nur das Selbe, und du müsstest dich dann über dies beste aller C.B.'s beschweren?

Ich weiss nicht genau was es zu nörgeln gibt. Ins Kino gehe ich für gewöhnlich, um unterhalten zu werden. Manchmal sind die Filme schlecht, meistens sind die Filme gut (da ich mir im Vorfeld die Filme meist aussuche), und in Ausnahmefällen sind die Filme genial, wobei hier der individuelle Geschmack wohl das meiste ausmacht. Hollywood funktioniert seit Jahren nach dem selben Schema. Das zB sehr viel Wert auf berühmte Schauspieler und hohe Budgets gelegt wird ist schon sehr lange so und hat sich, vielleicht nur vom Niveau, nicht aber vom Prinzip her, nicht geändert.

Thomas-Ghost
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Fr 18. Jun 2004, 12:09 - Beitrag #19

Wobei ich sagen muss, die mit Abstand schlechtesten Filme die ich (unter protest) im Kino habe mit ansehen müssen waren:

1. Jeepers Creepers :s133:
2. Feuer, Eis und Dosenbier
3. Die Wutprobe

Aber ich muss auch sagen: Seit S.W.A.T und Van Helsing (Herr der Ringe und Matrix waren natärlich ebenfalls supergenial :cool: ) gehe ich echt wieder gern ins Kino.

Traitor
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Sa 19. Jun 2004, 19:18 - Beitrag #20

@Fargo: Die Trennung in großes Popcornkino und kleines, niveauvolles Kino sollte aber auch nicht der Weisheit letzter Schluss sein. Wenn ich ins Kino gehe, wünsche ich durchaus große Unterhaltung, zu nachdenkliche Filme liegen mir weniger, da ich dafür das Medium nicht mag. Soll es wirklich anspruchsvoll sein, bevorzuge ich ein Buch. Am liebsten habe ich dagegen durchaus nach massenmarkttauglichen Kriterien produzierte, dennoch recht intelligente Filme. Die es auch in der Vergangenheit immer wieder gab und hoffentlich in Zukunft weiter geben wird.

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