Sneak Review

Spielfilme, Serien, Soaps, Comedy und alles was es im Kino und Fernsehen gibt.
Traitor
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Fr 16. Mai 2008, 21:33 - Beitrag #141

The Eye (en)
Gesehen: Bonn, 15. 05. 2008
Genre: Horror
Regisseur: David Moreau, Xavier Palud
Bekannte Schauspieler: Jessica Alba
Kurzbewertung: Schlecht halt.

Inhalt: Eine Blinde bekommt Augen transplantiert, woraufhin sie anfängt, Tote Menschen Zu Sehen. Dadurch will sie am liebsten wieder blind werden, während ein Arzt sie davon überzeugt, dass die Operation technisch einwandfrei verlief. Sie führt alles dann auf "zelluläres Gedächtnis" zurück und sucht die Spenderin und damit die Aufklärung.

Kritik: Dieser Film hat sich nichtmal ernsthaft Mühe gegeben, seinem Genre gerecht zu werden. Ein paar billige Schockmomente, die einen kurz zusammenzucken lassen, waren drin, sicher. Aber ziemlich von Anfang an war klar, dass die Frau wirklich nur Zeugs sieht und in keinster Weise tatsächlich eine Bedrohung für sie besteht. Da kann dann natürlich auch für den Zuschauer keine bedrohliche Atmosphäre aufkommen.
Dann noch ein unpassend drangeklebtes Mini-Stück Action-Thriller am Ende und ansonsten ist alles, was letztlich übrigbleibt, ein Pseudo-Psychodrama auf dem Niveau einer üblichen Horrorstreifenrahmenhandlung, aber eben ohne Horror. Kleines Plus dazu die ganz ordentliche Optik, großes Minus die grottigen Dialoge. Ach ja, und das obligatorische penetrante Geisterkind, das quasi als Wasserzeichen in jedes Asia-Horror-Remake zu gehören scheint.

Sneak-Wertung: 3 von 10

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Traitor
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So 1. Jun 2008, 13:40 - Beitrag #142

Letzte Woche nicht gesehen: "Prom Night", weiterer Horror-Unrat.

Falco - Verdammt, wir leben noch! (de)
Gesehen: Bonn, 29. 05. 2008
Genre: Biographie
Regisseur: Thomas Roth
Bekannte Schauspieler: Christian Tramitz (Nebenrolle)
Kurzbewertung: Reichlich unfähig

Inhalt: Der Österreicher Hans Hölzel wird als "Falco" zum Musik-Weltstar.

Kritik: Mein Problem mit diesem Film ist nichtmal die Musik, die ich zugegebenermaßen grausig finde, die aber ganz gut eingebaut und präsentiert wird. Auch die Optik ist ordentlich und die Schauspieler weit von Höhen etfernt, aber erträglich. Aber Drehbuch und Dialoge sind miserabel, und damit kann eine Biographie nur scheitern.
Im Kindheits-Abschnitt fühlt man sich schon fast wieder in einer Satire à la "Dewey Cox", so dämlich unmotiviert und klischeehaft sind die Sätze. Später wird es dann kaum besser, selbst wenn Falcos Leben viele Klischees aufwies, lassen die sich allemal besser aufbereiten, anstatt x-mal dieselben espritlosen Dialoge über Beziehungschaos, Drogenprobleme und Erwartungsdruck abzuspulen.
Insgesamt eine technisch solide, aber inhaltlich völlig versagende Musiker-Biographie.

Sneak-Wertung: 3 von 10

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Fr 13. Jun 2008, 16:56 - Beitrag #143

Bank Job (en)
Gesehen: Bonn, 05. 06. 2008
Genre: Gangsterfilm
Regisseur: Roger Donaldson
Bekannte Schauspieler: Jason Statham
Kurzbewertung: Klassisch, gut geschrieben und amüsant.

Inhalt: Bei einem todsicheren Bankraub in den 70ern haben wesentlich mehr und mächtigere Hintermänner die Hände im Spiel, als den Räubern lieb sein kann...

Kritik: Bank Job hat den Stil eines richtig schön klassischen Einbruchsfilms. Historisches Setting, ein gut besetztes Einbrecherteam mit nicht überfunktionalisierter Rollenverteilung, ein netter Einbruchsplot und viele herrliche Sprüche und Situationen. Dazu die sehr interessanten und gut eingebauten sozialen und politischen Verwicklungen im Hintergrund, die das Ganze so richtig spannend machen und auch für die besten Witze verantwortlich sind.
Statham spielt übrigens großenteils einen eher ruhigeren Charakter, gegen Ende stathamt er aber dafür für 5 Minuten so richtig drauflos.
Letztlich nicht ganz so stilvoll wie vor einiger Zeit Inside Man oder die großen Klassiker des Genres, aber sehr gut ausgebarbeitet und rundum gelungen.

Sneak-Wertung: 8 von 10

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Fr 13. Jun 2008, 17:06 - Beitrag #144

Charlie Bartlett (en)
Gesehen: Bonn, 12. 06. 2008
Genre: Komödie
Regisseur: Jon Poll
Bekannte Schauspieler: Robert Downey Jr.
Kurzbewertung: Herrlich.

Inhalt: Reicher Außenseiter macht sich an seiner neuen Schule durch Psychopharmaka-Beschaffung und psychologische Beratung beliebt.

Kritik: Die Hautpfigur ist herrlich, besonders in einer Paten-Szene zur Einschüchterung des Schulrowdys oder bei demagogischen Auftritten. Der Schuldirektor ist herrlich kaputt. Die sonstigen Nebenfiguren sind eher blass gezeichnet, aber durchaus interessant. Die Witze sitzen stets. Insgesamt eine sehr amüsante und im Wesentlichen richtig gute Komödie.
Mehr als 7 Punkte werden es aber nicht, da zu einem doch zu viel an Thumbsucker oder Chumscrubber / Glück in kleinen Dosen erinnert und zum anderen mancher Subplot doch etwas konstruiert wirkt.

Sneak-Wertung: 7 von 10

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So 3. Aug 2008, 16:53 - Beitrag #145

Zwischendrin nicht selbst gesehen:

19. 06. 2008 - Ruinen (The Ruins), Horror
26. 06. 2008 - Underdogs, Drama
03. 07. 2008 - Married Life, Drama

39,90 (fr: 99 francs)
Gesehen: Bonn, 10. 07. 2008
Genre: Komödie
Regisseur: Jan Kounen
Bekannte Schauspieler: keine
Kurzbewertung: Französisch, trotz Schwächen sehenswert.

Inhalt: Verfilmung des gleichnamigen (nach seinem ursprünglichen Verkaufspreis benannten) Buches von Frédéric Beigbeder. Ein erfolgreicher Werbemensch ist anfangs völlig überzeugt von seiner Arbeits- und Lebensweise, bis er erstmals an Liebesproblemen leidet und dann bei einem wichtigen Auftrag enttäuscht wird. Dann eskaliert das Ganze gen Guerillaaktionen und Zivilisationsflucht.

Kritik: Der Film hat deutliche Schwächen. So braucht er sehr lange, um anfangs die Richtung, in die er gehen will, klarzumachen und sich somit dem Zuschauer sympathisch zu machen. Zwischendrin gibt's immer mal wieder unnötig langweilige oder vulgäre Passagen.
Aber dem gegenüber steht von Anfang an stellenweise herrlich grotesker oder bissiger Humor. Und zum Ende (bzw. zu den Enden, als Kniff eingesetzt gibt es zwei angebliche Testenden) hin steigert sich das Skript deutlich, wirkt perfekt ausgefeilt und richtig kreativ.
Insgesamt bin ich überzeugt. Keine glatte Empfehlung für jedermann, aber für an Obskurität und französischem Stil Interessierte allemal sehenswert.

Sneak-Wertung: 7 von 10

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So 3. Aug 2008, 16:56 - Beitrag #146

Selbstgespräche (de)
Gesehen: Bonn, 17. 07. 2008
Genre: Drama / Tragikomödie
Regisseur: André Erkau
Bekannte Schauspieler: keine
Kurzbewertung: Langweilig

Inhalt: Es geht um ein Kölner Callcenter und dessen Mitarbeiter. Die Abteilung droht geschlossen zu werden, parallel haben alle wichtigeren Figuren noch ihre privaten Probleme.

Kritik: Für ein Drama viel zu seicht und unkreativ, für eine Komödie viel zu schleppend und freudlos. Charaktere und Handlungsfetzen sind so uralt und abgedroschen, dass da nun wirklich nichts mehr draus zu machen ist.
Technisch ist der Film für deutsche Verhältnisse ordentlich und das zwischendurch auftauchende extrem übersteigerte Klischee-Norddeutschland fand ich ziemlich herrlich, das rettet noch eine mittelmäßige Wertung, aber insgesamt rate ich klar vom Verschwenden eines Abends mit diesem Langweiler ab.

Sneak-Wertung: 4 von 10

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So 3. Aug 2008, 17:05 - Beitrag #147

Die Chroniken von Narnia: Prinz Kaspian von Narnia (en: The Chronicles of Narnia: Prince Caspian)
Gesehen: Bonn, 24. 07. 2008
Genre: Fantasy
Regisseur: Andrew Adamson
Bekannte Schauspieler: Gleiche Kinder wie im ersten Teil
Kurzbewertung: Wie konnten sie nur?

Inhalt: Zweite Lewis-Verfilmung. 1 London-Jahr und 1300 Narnia-Jahre nach dem ersten Teil kehren die 4 Kinder nach Narnia zurück und müssen zusammen mit der Titelfigur eine Rebellion gegen den bösen Usurpator führen.

Kritik: Arrgh. Da hatte mir Teil 1 so wunderbar gefallen und das Buch nahezu perfekt umgesetzt. Und dann das hier. Bei "Prinz Kaspian" ist der Charme von Narnia völlig verlorengegangen. Auch der erste Teil hatte kleinere handwerkliche Schwächen, aber aufgrund der gelungen eingefangenen Atmosphäre und sauber umgesetzten Handlung konnte ich ihm das gerne verzeihen. Nun ist das ganze aber zu einem höchstens halbgaren Mischmasch aus HdR-(Film)-Kopie und Kinder-Momenten verkommen, bei der Atmosphäre und Tempo nie stimmen. Und es gibt weniger gelegentliche handwerkliche Fehler als vielmehr durchgehend handwerkliche Armut mit gelegentlichen Ausreißern ins Brauchbare: klischeehafte Szenen und Sprüche, unzusammenhängende Entscheidungsfindungen, überstrapazierte Landschaftsaufnahmen, unkreative Kämpfe...
Letztlich ist Narnia 2 ein durchaus brauchbarer Mittelmaß-Fantasystreifen, im Vergleich zum Buch und dem Vorgänger aber ein Debakel.

Sneak-Wertung: 5 von 10

Bemerkenswert noch die desaströse deutsche Sprecher-Abteilung: im Trailer wird der Doppel-Narnia-Titel unbeschreiblich unmotiviert runtergeleiert, und im Film haben Kaspian und die anderen Telmarer einen völlig übertriebenen und deplazierten, vermutlich spanischen Akzent.

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So 3. Aug 2008, 17:10 - Beitrag #148

Die Girls von St. Trinian (en: St. Trinian's)
Gesehen: Bonn, 31. 07. 2008
Genre: Komödie
Regisseur: Oliver Parker, Barnaby Thompson
Bekannte Schauspieler: Rupert Everet, Colin Firth, Stephen Fry, Lena Headey
Kurzbewertung: Recht amüsant, aber nichts Tolles.

Inhalt: Neuauflage einer britischen Komödien-Serie aus den 50ern. Ein anarchistisches Mädchen-Internat voller Wahnsinniger versucht seinen Bankrott zu verhindern.

Kritik: Insgesamt eine eher mittelmäßige Komödie: Auf der Positivseite stellenweise durchaus witzige Sprüche und Szenen, anfangs teils herrliche Ausstattung der Schule, und brauchbare Darsteller. Auf der Negativseite aber leider klare Schwächen bei Drehbuch und Regie.
Ohne die alten Filme zu kennen, habe ich das Gefühl, dass möglichst viele gute Szenen aus diesen plus die neuausgedachten irgendwie in eine Filmlänge gequetscht werden mussten. Dadurch wirken Tempo und Gagdichte zwar auf den ersten Blick furios, die Struktur ähnelt aber oft eher einer Aneinanderreihung von 10-Sekunden-Sketchen als einem richtigen Film.
Für keinen der Charaktere gibt es ansatzweise genug Zeit. Die Erwachsenenrollen gehen noch, aber die Mädchen sind reine Funktionsschablonen.
Die sich nach der Hälfte entwickelnde Haupthandlung gibt als mäßig originelle Einbrecher-Film-Parodie leider auch sehr viel weniger her als die reine Irrsins-Internat-Darstellung.
Fazit: bemüht, aber seinem Konzept nicht gerecht werdend. Ansehen kann man sich's, Lacher gibt's ausreichend, aber so richtig gelungen ist der Film nicht.

Sneak-Wertung: 5 von 10

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So 10. Aug 2008, 00:41 - Beitrag #149

The Fighters (en: Never Back Down)
Gesehen: Bonn, 07. 08. 2008
Genre: Teendrama / Action
Regisseur: Jeff Wadlow
Bekannte Schauspieler: keine
Kurzbewertung: Generisch und schlecht.

Inhalt: Mit einem per Youtube vorausgeeilten Schlägerruf ausgestattet, kommt ein Junge an eine neue Highschool. Er versucht, sich eher ruhig zu verhalten, wird aber vom Oberschläger verprügelt und nimmt daraufhin Kampfunterricht, um sich zu rächen, und spannt dabei natürlich noch dem Bösen die Freundin aus.

Kritik: Stomp the Yard mit Prügeln statt Steppen. Etwas weniger lächerlich, immerhin. Ansonsten gibt's hier aber auch gar nichts positives zu vermelden, es folgt nur Klischee auf Klischee auf Unkreativität, dazu inszenatorische und darstellerische Armut. Dazu kommt eine "rechtfertigende" Hintergrundgeschichte über den umgekommenen Vater und dadurch bewirkte Wutausbrüche, die völlig altbacken und unnötig ist und nur nervt. Lediglich gegen Ende gibt es mal 2-3 einigermaßen frisch rübergebrachte Halbszenen, die retten aber auch nichts mehr.

Sneak-Wertung: 3 von 10

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Mo 25. Aug 2008, 11:36 - Beitrag #150

Der Sohn des Rambow (en: Son of Rambow)
Gesehen: Bonn, 14. 08. 2008
Genre: Komödie
Regisseur: Garth Jennings
Bekannte Schauspieler: keine
Kurzbewertung: Sehr amüsant.

Inhalt: 1982 sieht ein Junge aus einer strengen Sektenfamilie dank des Schulrabauken den ersten Film seines Lebens: eine Rambo-Raubkopie. Begeistert schließt er sich dessen Vorhaben, einen eigenen Film zu drehen, an, und schon bald laufen die ersten Stunts für die Geschichte, wie Rambo(w)s Sohn seinen Vater rettet.

Kritik: Tolle Grundidee und weitgehend ebensolche Umsetzung. Die auf den ersten Blick vielleicht etwas zu ernst für eine Jugendkomödie klingende Sektenthematik war geschickt für die Charakterzeichnung eingesetzt und auch an sich amüsant. Die Drehs und Stunts sind herrlich aberwitzig und kindlich-enthusiastisch eingefangen, übertreffen das ähnlich gelagerte "Be kind, rewind" / "Abgedreht" noch etwas.
Letztlich gestört hat mich aber etwas die Überbetonung als erbauliche Freundschaftsgeschichte, insbesondere das etwas zu gefühlsduselige Ende. So wurde der Stimmung des Films etwas geschadet, als reine Komödie hätte er noch besser funktioniert.

Sneak-Wertung: 7 von 10

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Mo 25. Aug 2008, 11:41 - Beitrag #151

Tage des Zorns (dk: Flammen & Citronen)
Gesehen: Bonn, 21. 08. 2008
Genre: Drama
Regisseur: Ole Christian Madsen
Bekannte Schauspieler: Mads Mikkelsen
Kurzbewertung: Inhaltlich stark, aber zu langatmig.

Inhalt: Der dänische Widerstand im Zweiten Weltkrieg. Zwei Männer (mit den originaltitelgebenden Kampfnamen) führen, über eine undurchsichtige Befehlskette beauftragt, Exekutionen von Kollaborateuren aus. Dabei geht auch ihr Privatleben in Trümmer. Als dann auch riskantere Aufträge auf die Deutschen selbst vergeben werden, es zu Vergeltungsakten kommt und sich alles immer mehr verkompliziert, wachsen die Angst und vor allem die Zweifel an der eigenen Integrität.

Kritik: Inhaltlich durchaus überzeugend, dem ewigen Zweiter-Weltkriegs-Thema wird mal wieder eine neue Facette abgewonnen. Die Zeichnung der Charaktere wirkt dazu äußerst glaubwürdig durch die geschickte Mischung aus moralischer Dekonstruktion des Widerstandes und Nachvollziehbarkeit der persönlichen Lebensumstände und Motive.
Leider gibt es dann aber auch das einzige und wirklich schwerwiegende Manko: die Langatmigkeit. In gewissem Umfange ist sie bei ernsten Stoffen kein Problem, aber hier wird das Maß leider überschritten und man quält sich schon fast durch die Abhandlung der eigentlich starken Handlung und Szenenfolge.

Sneak-Wertung: 6 von 10

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Sa 6. Sep 2008, 00:28 - Beitrag #152

Glücklicherweise nicht gesehen am 28. 08. 2008: Die Stiefbrüder / en: Step Brothers, Ami-Dummfug-Komödie.

Redbelt (en)
Gesehen: Bonn, 24. 01. 2008
Genre: Drama
Regisseur: David Mamet
Bekannte Schauspieler: Chiwetel Ejiofor, Emily Mortimer, Tim Allen
Kurzbewertung: Ziemlich gescheitert.

Inhalt: Der Betreiber einer "Brazilian Jiu Jitsu"-Kampfsportschule kümmert sich stets zu wenig um seine Finanzen, hält sich dafür an seine mächtigen Prinzipien, etwa das, keine Wettkämpfe zu bestreiten. Im Verlauf der Geschichte bildet er u.a. einen Polizisten mit Ehrenkodexkomplex aus, trifft auf eine psychisch zerrüttete Anwältin, verdirbt es sich mit seiner Frau, wird Kampftrainingsberater einer Fernsehproduktion, und muss dank diverser Intrigen am Ende doch in einem Turnier antreten.

Kritik: Offensichtlich hatten sich Drehbuchschreiber und Regisseur hier viel vorgenommen, der Anspruch, ein richtig hochwertiger und komplexer Film zu sein, ist stets bemerkbar. Leider wird daraus nahezu nie etwas.

Die Kampftrainings-Szene am Anfang ist furchtbar lang und nervig. Dann gibt es lange Zeit chaotische und unmotivierte Ereignisse. Als sich die Handlung herauszuschälen beginnt, wird es kurze Zeit tatsächlich vielversprechend, wobei aber immer wieder dämliche Dialoge (Moraldebatten noch unter Batman-Begins-Niveau) und unmotivierte Handlungen stören. Seine besten Momente hat der Film dann während einer Phase von Rechtsintrigen. Am Ende geht dann doch wieder alles in völliger Unglaubwürdigkeit unter.

Die Optik ist ganz brauchbar, die Schauspieler ordentlich, sofern sie nicht gerade von den Dialogen sabotiert werden, aber gegen das letztlich trotz einiger guter Ideen völlig missglückte Drehbuch kommen diese Aspekte nicht an.

Sneak-Wertung: 4 von 10

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So 14. Sep 2008, 23:58 - Beitrag #153

Wall-E (en)
Gesehen: Bonn, 21. 091. 2008
Genre: Animation
Regisseur: Andrew Stanton
Bekannte Schauspieler: entfällt
Kurzbewertung: Perfekt.

Inhalt: Auf der von den Menschen verlassenen Erde räumt der letzte noch funktionierende Roboter fleißig deren Müll auf. Dabei hat er über die Jahrhunderte eine (ziemlich neugierige) Persönlichkeit entwickelt und ist fasziniert, als eines Tages ein Raumschiff landet.

Kritik: Wall-E ist für mich ganz klar der beste je entstandene Animationsfilm. Alle bisherigen Pixar-Werke, die trotz technischer Klasse und herrlicher Witze inhaltlich und stilistisch doch stets nur "recht nett" waren, lässt er klar hinter sich. (Und die Konkurrenz sowieso.)

Eine stets einfach gehaltene, dabei aber tatsächlich originelle, treffende und spannende Handlung, die wunderbaren Charaktere und eine unglaubliche Kreativität und Detailfülle bilden das Grundgerüst.

Was Wall-E so einmalig macht, ist aber, dass er als wohl erster Film des Genres das cineastische Niveau eines richtig guten Real-Filmes erreicht. Wo früher einzelne Szenen oder Einstellungen höchstens besonders süß oder technisch toll waren, gibt es jetzt echte optische und inszenatorische Offenbarungen.

Insgesamt ist Wall-E so neben perfekter Unterhaltung auch ein richtig ernstzunehmendes Stück Filmkunst. 10 Punkte.

Besonders loben möchte ich noch den wunderschönen und intelligenten Abspann.

Sneak-Wertung: 10 von 10

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Di 23. Sep 2008, 00:05 - Beitrag #154

Transsiberian (en)
Gesehen: Bonn, 24. 01. 2008
Genre: Abenteuer / Drama / Thriller
Regisseur: Brad Anderson
Bekannte Schauspieler: Ben Kingsley, Emily Mortimer, Woody Harrelson, Thomas Kretschmann
Kurzbewertung: Stark, aber mit Knackpunkt

Inhalt: Zwei Amerikaner nehmen für den Rückweg aus China die Transsibirische Eisenbahn Richtung Moskau. Unterwegs treffen sie ein undurchsichtiges weiteres Paar.

Kritik: Handwerklich ist Transsiberian nahezu perfekt: rundum überzeugende Darsteller, erstklassige Bilder und Schnitte. Inhaltlich überzeugt er großenteils auch. Das Problem ist aber: letzteres gilt nur für den Hauptteil und Endteil des Films separat, nicht für beide zusammen. Erst sieht man lange Zeit ein Charakterdrama mit leise köcheldem Thrilleranteil. Was danach noch kommt, ist zwar in sich originell, stilvoll und auch sehr gelungen, passt aber atmosphärisch und stilistisch einfach nicht zum Rest. Das und einige Längen verhindern letztlich eine richtig gute Wertung eines an sich sehenswerten Films.

Sneak-Wertung: 6 von 10

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So 28. Sep 2008, 18:14 - Beitrag #155

Berlin Calling (de)
Gesehen: Bonn, 25. 09. 2008
Genre: Musik / Drama
Regisseur: Hannes Stöhr
Bekannte Schauspieler: Corinna Harfouch
Kurzbewertung: Öde

Inhalt: Ein Berliner Erfolgs-DJ bricht kurz vor Fertigstellung seines nächsten Club-Techno-Albums durch eine "schlechte Pille" zusammen und landet in einer Drogenabhängigen-Klinik, wo er, da er auch ansonsten alles mögliche Zeug genommen hat, auch erstmal bleiben soll. Er kann sich daran aber nicht anpassen, möchte sein Album unbedingt fertigstellen, kriegt über all dem natürlich Ärger mit seiner Freundin, usw.

Kritik: Die Produktionswerte sind für deutsche Verhältnisse ordentlich: bis auf gelegentlich (leider auch noch absichtlich) vermasselten Weißabgleich und die uninspirierten Disco-Szenen gute Kameraführung und Bildqualität, ziemlich ordentliche Schauspieler. Inhaltlich fehlen die ganz peinlichen Sätze wie in "Falco", ansonsten ist Berlin Calling nur ein weiteres dieser völlig uninspirierten Musikerdramen. Szeneklischees und psychologische Trivialitäten, mehr ist da nicht. Höchstens für Fans dieser "Musik"-Richtung interessant, für mich nach filmischen Kriterien nicht.

Sneak-Wertung: 4 von 10

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Fr 3. Okt 2008, 11:14 - Beitrag #156

The House Bunny (en)
Gesehen: Bonn, 02. 10. 2008
Genre: Komödie
Regisseur: Fred Wolf
Bekannte Schauspieler: nicht sonderlich
Kurzbewertung: Grauenvoll dumm und unlustig

Inhalt: Ein Ex-Playmate versucht, eine Gruppe Außenseiter-Studentinnen chic, cool, angesagt etc. zu machen, um deren von der Schließung bedrohtes Verbindungshaus zu retten.

Kritik: Völlig indiskutabel. Wenn es wenigstens ein Feuerwerk niveaulosen Humors gewesen wäre - damit hätte ich auch schon nichts anfangen können, aber eine gewisse Daseinsberechtigung hätte der Film für andere Zielgruppen gehabt. Aber so, wie der Film vorliegt, wird ja nichtmal ernsthaft versucht, lustig zu sein. Die Dichte der Gags (von denen eh kein einziger zündet) ist erschreckend niedrig, den Großteil der Zeit sieht man nur ermüdend geschriebenen, schwach gespielten und uninspiriert gefilmten Ereignissen zu.
Dazu übertrifft Anna Faris ihren Forgiveness-Nervauftritt in "Wild X-mas" noch bei weitem, aber da war er gekonnt übersteigert und rettete den Film halbwegs, hier sieht man sie die ganze Zeit und es ist einfach nur anödend. Und wir-schaffen-es-Ami-Moral muss natürlich auch noch rein.

Sneak-Wertung: 0 von 10

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Traitor
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Fr 17. Okt 2008, 01:11 - Beitrag #157

Nicht gesehen am 09. 10. 2008: "Ananas Express", Apatow-Komödie.

Nordwand (de)
Gesehen: Bonn, 17. 10. 2008
Genre: Abenteuer
Regisseur: Philipp Stölzl
Bekannte Schauspieler: Benno Fürmann, Johanna Wokalek, Ulrich Tukur
Kurzbewertung: Lange brauchbar, ödes Ende

Inhalt: 1936 versuchen zwei Deutsche die Erstdurchsteigung der Eiger-Nordwand. Eine Jugendfreundin verfolgt dies von der Bodenstation aus als Reporterin, die Nazis hoffen auf einen als Arischen Triumph hochstilisierbaren Erfolg.

Kritik: Über den Großteil der Laufzeit hat mich der Film zwar thematisch völlig kalt gelassen, aber doch weitgehend überzeugt. Dabei war der Bergsteigeteil relativ kritikfrei, die Bodenhandlung dagegen zwar für einige Lacher gut und recht atmosphärisch, aber doch auch vor allem in Bezug auf die (wohl unhistorische) weibliche Hauptrolle sehr konstruiert und im Umgang mit der Nazi-Thematik etwas unentschlossen.

Gen Ende wurde es aber leider nahezu unerträglich langgezogen und pathetisch, die Situation und das Verhalten der Figuren dazu für Bergsteige-Laien nicht mehr hinreichend erklärt. Daher bin ich insgesamt nur mittelmäßig überzeugt, mit einem strafferen Ende hätte es anders ausgesehen.

Sneak-Wertung: 6 von 10

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Ach ja, können deutsche Filmemacher nicht endlich mal anfangen, Österreicher und Schweizer mit Untertiteln zu versehen? Die Bergführer konnte ich oft absolut nicht verstehen.

Traitor
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Mo 27. Okt 2008, 00:01 - Beitrag #158

Willkommen bei den Sch'tis (fr: Bienvenue chez les Ch'tis)
Gesehen: Bonn, 23. 10. 2008
Genre: Komödie
Regisseur: Dany Boon
Bekannte Schauspieler:
Kurzbewertung:

Inhalt: Ein Postbeamte aus der Provence wird nach Bergues (gesprochen Börk) im Nord-Pas-de-Calais strafversetzt, das nach einhelliger Meinung aller Südler schlimmer als Sibirien sein muss. Eiskalt, rückständig und voller pöbelnder Alkoholiker. Und dann sprechen die auch noch wirres Kauderwelsch, das "Sch'ti".

Kritik: Insgesamt sehr viel besser, als der rein auf Holzhammerhumor getrimmte Trailer befürchten ließ. Manche Szenen werden zwar durchaus davon dominiert, aber nicht der ganze Film. Die herrlich übersteigerten Klischeevorstellungen der Südfranzosen über den Norden und manch absurde Situation im Norden sorgen für eine unterhaltsame Komödie.
Die theoretische Hauptattraktion des Films, der Sch'ti-Dialekt, kommt dabei aber im Deutschen nicht ansatzweise so gut rüber, wie viele Kritiken es bescheinigen. Er klingt zwar ulkig, ist aber stets ohne Probleme zu verstehen, wodurch viele aneinander-vorbei-rede-Szenen schlicht unglaubwürdig werden. Die deutsche Fassung ist so zwar ganz lustig, aber kein großes Komödienereignis. Die französische dürfte sicher besser sein.

Sneak-Wertung: 7 von 10

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Traitor
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Fr 31. Okt 2008, 12:50 - Beitrag #159

Waltz with Bashir (he: Vals im Bashir / fr: Valse avec Bachir)
Gesehen: Bonn, 30. 10. 2008
Genre: Krieg / Doku / Animation
Regisseur: Ari Folman
Bekannte Schauspieler: entfällt
Kurzbewertung: Meisterwerk.

Inhalt: Ein Teilnehmer des Ersten Libanonkrieges versucht, seine verdrängten Erinnerungen zu rekonstruieren. In Gesprächen mit ehemaligen Kameraden erfährt er von deren Erlebnissen und Perspektiven und findet so immer mehr heraus, welche Rolle er selbst damals spielte.
Gezeigt wird dies als Animationsfilm mit sich ständig wandelndem Stil zwischen zwar verfremdend eingefärbten, aber fast realistischen Szenen einerseits und comichaftem Surrealismus anderseits.

Kritik: Nachdem ich den Film nach dem FFF nun in der Sneak schon zum zweiten Mal sah, kann ich definitiv sagen: grandios, ein Meisterwerk.
Nur ganz selten gelingt es einem Kriegsfilm, die drei Aspekte persönliche Wahrnehmung, realistische Darstellung von konkreten Ereignissen und Gräueln sowie über den Einzelkonflikt hinausweisende generelle Aspekte des Kriegswahnsinns allesamt gut herüberzubringen. Meist kommt nur einer durch, in guten Filmen zwei. Waltz with Bashir schafft es, alle drei abzudecken, und das in virtuoser Form.
Die Animationen sind technisch einfach gehalten, was für mich hier keinesfalls ein Mangel ist, sondern den künstlerischen Ausdruck nur steigert. Dazu die ständig wechselnde und stets perfekt zur Szene passende Farbgebung.
Die Umsetzung als Animationsfilm bringt so hervorragend einerseits die subjektiven Wahrnehmungen, Erinnerungen und Träume zum Ausdruck, andererseits macht sie es leicht, das große Bild zu sehen und führt einem die Grässlichkeit und Absurdität eines Krieges, gegen die man in Realfilmen schon ziemlich abgehärtet ist, nochmal aus einem ganz neuen Blickwinkel schockierend vor Augen. Die Gefahr, zu sehr zu abstrahieren und so Historizität und Leiden der Menschen zu vernachlässigen, wird dann am Ende virtuos ausgeräumt.

Auch bei Zweitsichtung stellte sich keinerlei Wirkungsverlust oder Langeweile ein. Lediglich durch die deutsche Synchronisation ging etwas Authentizität verloren (FFF: hebräischer Ton mit englischen Untertiteln) und dass die Hauptfigur mit Robert deNiros Stimme spricht, war ziemlich unpassend. Aber das kann man ja rausrechnen.

Sneak-Wertung: 10 von 10

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Fr 7. Nov 2008, 11:39 - Beitrag #160

Zufällig verheiratet (en: The Accidental Husband)
Gesehen: Bonn, 06. 11. 2008
Genre: Romantik-Komödie
Regisseur: Griffin Dunne
Bekannte Schauspieler: Uma Thurman, Colin Firth, Sam Shepard
Kurzbewertung: Unterdurchschnittlich selbst für sein Genre.

Inhalt: Eine Radio-Beziehungs-Beraterin rät einer Anruferin zum Beenden ihrer Beziehung. Der Verlassene will sich an der Moderatorin rächen und sorgt per Computerhack dafür, dass sie den Akten nach mit ihm verheiratet ist. Sie merkt dies, als sie gerade tatsächlich heiraten will, trifft sich dann zur Problembehebung mit dem Unbekannten. Dann gibt's die übliche Melange aus Beziehungsstress und Verstellungsspielchen.

Kritik: Dieser Film ist nochmals unter dem Niveau der meisten anderen Ami-Billig-Romanzen. Öde Handlung, mäßige Witze und schwache Inszenierung sind wie gehabt. Dazu sind aber auch noch die 3 Hauptfiguren allesamt unsympathisch und schlecht besetzt. Ein Ekelpaket von männlicher Hauptrolle, ein für seine Verhältnisse extrem blasser Firth, und vor allem eine Uma Thurman, von der ich nie gedacht hätte, dass sie so tief sinken könnte. Ihre Rolle ist quasi die weibliche Variante des sonst meist männlichen Hauptdarstellers einer typischen "Deppenkomödie" (tollpatschig, verwirrt, nervig) und sie kann nie Klasse oder Charme zeigen.

Sneak-Wertung: 3 von 10

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