Sneak Review

Spielfilme, Serien, Soaps, Comedy und alles was es im Kino und Fernsehen gibt.
Traitor
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Fr 14. Nov 2008, 13:49 - Beitrag #161

New York für Anfänger (en: How to Lose Friends & Alienate People)
Gesehen: Bonn, 13. 11. 2008
Genre: Komödie
Regisseur: Robert B. Weide
Bekannte Schauspieler: Simon Pegg, Kirsten Dunst, Jeff Bridges, Gillian Anderson
Kurzbewertung: Stellenweise gut, insgesamt akzeptabel.

Inhalt: Ein für seine fiese Schreibe bekannter britischer Anarcho-Klatsch-Journalist bekommt einen Job bei einer etablierten Zeitschrift in New York.

Kritik: Hätten die Drehbuchautoren sich 1-2 Monate mehr Zeit gelassen, hätte hieraus eine richtig gute Komödie werden können. So reichte das Inventar guter Gags leider nicht für ein konstant hohes Niveau. Mal gibt es richtige Brüller, mal eher Langeweile, gelegentlich wird's sogar richtig nervig. Immerhin sind diese Anteile nach einem recht schwachen Anfang aber relativ gleichmäßig über die Laufzeit verteilt, sodass man stets wieder positiv überrascht wird, wenn man gerade enttäuscht wurde.

Schauspielerischer Höhepunkt ist Bridges als desillusionierter, aber sich heimlich diebisch über jede Abwechslung freuender Chefredakteur; die Hauptrollen Pegg und Dunst machen ihre Sache ordentlich, ersterem ist die Rolle aber trotz der Möglichkeit zum Brit-Proleten-Charme deutlich weniger auf den Leib geschrieben als frühere.

Sneak-Wertung: 6 von 10

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Traitor
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Mo 8. Dez 2008, 23:59 - Beitrag #162

Nicht gesehen: 20.11. "So finster die Nacht", 27.11. "Die Reise des chinesischen Trommlers "

Lakeview Terrace (en)
Gesehen: Bonn, 04. 12. 2008
Genre: Drama / Thriller
Regisseur: Neil LaBute
Bekannte Schauspieler: Samuel L. Jackson
Kurzbewertung: Recht brauchbar

Inhalt: Ein Paar bezieht ein neues Haus. Der Nachbar, Polizist, stellt sich als ultrakonservativer Kontrollfreak heraus, der sie möglichst wieder wegekeln will. Wozu auch und vor allem beiträgt, dass das Paar weiß-schwarz gemischt ist, was ihm als "schwarzem Rassist" ein Greuel ist.

Kritik: Die Geschichte vom bösen Nachbarn ist recht konventionell, aber sehr solide und konsequent ausgearbeitet und mit der umgedrehten Rassenfrage für amerikanische Verhältnisse wohl auch recht brisant. Jackson geht nach zahlreichen 08/15-Darbietungen mal wieder richtig in einer Rolle auf. Zwischendurch schwächt etwas zu viel Ehemelodram die Intensität deutlich, aber die Kurve wird noch gut gekriegt und für das Finale ein wenig subtiler, aber äußerst beeindruckender Hintergrund gewählt.
Sicher ist es kein großes Werk, das Drehbuch hätte sicher stellenweise gestrafft oder zugespitzt werden können und große Besonderheiten fehlen eben. Aber solide war das Gebotene allemal.

Sneak-Wertung: 6 von 10

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Traitor
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Fr 12. Dez 2008, 12:29 - Beitrag #163

Little Paris (de)
Gesehen: Bonn, 11. 12. 2008
Genre: Drama
Regisseur: Miriam Dehne
Bekannte Schauspieler: Ein paar deutsche B-C, am ehesten Julia Dietze
Kurzbewertung:

Inhalt: Eine verblödete junge Frau will aus ihrem Provinzkaff weg und Hip-Hop-Tänzerin werden, wofür sie sich von ihrem noch verblödeteren Freund trennt und einem Pseudo-LA-Gangsta hinterherläuft. Parallel haben befreundete Provinzblödel diverse Liebessorgen. Und zwischendurch gibt's Rehe und pinke Kaninchen.

Kritik: Der Film enthält drei Komponenten: Provinzmelodram auf unterem Fernsehniveau. Unmotivierte und technisch mäßige Tanzszenen. Und dann wäre da noch der "Surrealismus". Ein paar amateurhaft reingeschnittene Sinnfreiszenen (primär Tiere), die in ihrer stil- und hirnlosen Unkreativität wohl direkt aus einem Zweitsemester-Kurs der Filmakademie stammen.
Dazu natürlich noch schlechte Kameraführung, untalentierte Darsteller, peinliche Dialoge und die großartige Idee, sich neben den Tänzen auch gleich die platte Moral aus amerikanischen Genrefilmchen abzuschauen.
Der "Surrealismus" und manche Dialoge retten den Film mit ihrer unfreiwilligen Komik noch vor der völligen Unanschaubarkeit, mehr Punkte wären aber gröbster Euphemismus für dieses Dilettantenwerk.
Eine gewisse Relativierung des Verrisses muss ich noch vornehmen, da ich bei imdb sah, dass die Regisseurin damals schon für "Stadt als Beute" (siehe alter Verriss) mitverantwortlich war. Dagegen ist das hier glatt ein Meisterwerk.
Ach ja, wieso kommen eigentlich in jedem dritten deutschen Sneak-Film Rehe vor? Vermutlich wegen erwähnter Filmakademie...

Sneak-Wertung: 3 von 10

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Traitor
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Sa 20. Dez 2008, 02:43 - Beitrag #164

Fightgirl Ayşe (da: Fighter)
Gesehen: Bonn, 24. 01. 2008
Genre: Drama / Kampfsport
Regisseur: Natasha Arthy
Bekannte Schauspieler: keine
Kurzbewertung: Ordentlich, aber mäßig.

Inhalt: Ein türkisches Mädchen in Dänemark begeistert sich für Kung Fu. Das Training in einem männlich-weiblich gemischten Verein muss sie aber vor Familie und Umfeld verheimlichen, zumal sich einer der Jungen dort für sie interessiert. Als sie dann entdeckt wird, während ihre Familie gerade zwecks Verheiratung ihres Bruders einen guten Eindruck machen will, gibt es eine Menge Ärger.

Kritik: Allemal weit besser als der letzte ähnlich geartete Sneak-Film Never Back Town / The Fighters. Aber auch wenn die Handlung solide und die Kampfszenen ganz brauchbar sind, ist das Werk letztlich nur Mittelmaß.
Vor allem drängt die in diesem Genre wohl nie ganz vermeidbare unfreiwillige Albernheit doch etwas zu oft die ernsten Töne in den Hintergrund. Dann hat der Dramaanteil letztlich nur TV-Niveau und gewinnt in Sachen Kreativität nicht die kleinste Blumentopfscherbe. Auch die technisch miese Kamera und oft eher öde Inszenierung zeugen nicht unbedingt von Kinoformat. Und noch was kleineres, am entscheidenden Wendepunkt war das Verhalten der Familie selbst im Lichte des islamischen "Ehrenkodex" für mich nicht unbedingt nachvollziehbar.
Abschließend gesagt: ansehbar, aber handwerklich zu mäßig und inhaltlich zu gewöhnlich, um aktiv empfehlenswert zu sein.

Sneak-Wertung: 5 von 10

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Fr 26. Dez 2008, 00:38 - Beitrag #165

Kurzer Prozess (en: Righteous Kill)
Gesehen: Bonn, 25. 12. 2008
Genre: Thriller
Regisseur: Jon Avnet
Bekannte Schauspieler: Robert De Niro, Al Pacino
Kurzbewertung: Gut, wenn auch nicht genial.

Inhalt: Zwei alternde Polizisten ermitteln im Falle eines Serienmörders, der bekannte, aber unverurteilte Kriminelle erledigt, aber bald kommt der Verdacht auf, dass es einer von ihnen selbst sein könnte.

Kritik: Sicher nicht auf dem Film-des-Jahrzehnt-Niveaus, das man bei diesen Namen erwarten könnte. Aber allemal ein guter Film.

Eine wirklich originelle Geschichte im Polizei-Genre zu erzählen, ist wohl seit Jahrzehnten nicht mehr möglich. Dennoch werden hier, wie alle paar Jahre mal in einem besseren Vertreter, neue Aspekte drangenommen, die die Handlung klar aus dem Einheitsbrei hervorheben. Als zweischneidig stellt sich die episodenhafte Aufbereitung heraus - einerseits hält sie die Sache spannend und ist ordentlich gemacht, andererseits bleibt gerade durch sie alles immer ein bisschen im Beliebigen.

Die größte Stärke sind letztlich völlig selbstverständlich De Niro und Pacino, an deren Genie führt einfach kein Weg vorbei. Beide liefern für ihre Verhältnisse nichts außergewöhnliches, sind aber engagiert dabei und somit völlig tadellos.

Vielleicht hätte ich vor der Sichtung die allgemein schlechten Kritiken lesen sollen, dann wäre ich jetzt absolut positiv überrascht; so ist doch auch etwas Enttäuschung dabei und ich komme auf 7 Punkte, einer mehr könnte aber schon auch drin sein. Kein Meilenstein, aber sehenswert.

Sneak-Wertung: 7 von 10

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Traitor
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Fr 9. Jan 2009, 01:36 - Beitrag #166

Nick und Norah - Soundtrack einer Nacht (en: Nick and Norah's Infinite Playlist)
Gesehen: Bonn, 08. 01. 2009
Genre: Romantik-Komödie
Regisseur: Peter Sollett
Bekannte Schauspieler: semi: Michael Cera, Kat Dennings
Kurzbewertung: Sympathisch und amüsant.

Inhalt: Ein bisher noch von seiner Ex Besessener kommt einem anderen Mädchen näher, während sie beide und einige andere Figuren durch New York odyssieren, um abwechselnd ein Geheimkonzert, eine betrunkene Freundin und sich selbst zu finden.

Kritik: Es gibt gelegentlich diese Vertreter des Genres, die sind eigentlich inhaltlich nichts besonderes, aber schon in den ersten Minuten merkt man an Optik, Musik, Darstellern und einfach generellem Stil, dass das Niveau wesentlich höher als beim üblichen Fließband-Müll sein wird. So einer liegt hier vor. Nur in einigen niveaulosen Szenen in der Mitte verkauft sich der Film unter Wert, ansonsten ist er aber rundum sympathisch und konnte auch mich RomCom-Verächter oft zum Lachen bringen. Somit nichts herausragendes, aber eine sehr positive Überraschung.

Sneak-Wertung: 7 von 10

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Fr 16. Jan 2009, 01:01 - Beitrag #167

Wen die Geister lieben (en: Ghost Town)
Gesehen: Bonn, 15. 01. 2009
Genre: Romantik-Komödie
Regisseur: David Koepp
Bekannte Schauspieler: Téa Leoni, Greg Kinnear
Kurzbewertung: Miserabel.

Inhalt: Ein unleidlicher, gelangweilter New Yorker Zahnarzt sieht nach einem Kurzzeittod während einer Standard-OP-Anästhesie plötzlich tote Menschen. Einer der Geister davon bringt ihn dazu, seiner noch lebenden Witwe deren neuen Verlobten auszutreiben, da der ganz schlimm für sie sei, woraufhin er (der Zahnarzt) sich in diese verliebt.

Kritik: Ohjeohje. Da erwartete ich die übliche generisch-mittelmäßige Standardkomödie und wurde sogar demgegenüber noch enttäuscht. Die Grundidee wird völlig verschenkt. Die Dialoge sind stellenweise das schlechteste, was mir seit langem untergekommen ist, ansonsten manchmal sogar fast knapp an der Schmunzelschwelle, aber im Allgemeinen einfach nur mau. Die beiden männlichen Hauptdarsteller sind völlig unmotiviert und wenn Kinnear nicht in "Little Miss Sunshine" besseres gezeigt hätte, würde ich auch sagen, untalentiert und unqualifiziert. Selbst für's Fließband-Komödien-Fach ganz schwache Leistungen. Leoni bleibt halbwegs auf ihrem Niveau, ist hier aber völlig verheizt. Die Charakterentwicklung ist nie glaubwürdig.
Als sich dann gegen Ende die dümmlichen Nervdialoge etwas zu legen schienen, wurde dann auch prompt noch eine Portion völlig unglaubwürdiges Melodrama eingeworfen, um ja kein akzeptables Ende zu bieten. Und die "Überraschungen" an Anfang und Ende waren nun wirklich primitiv.
Lediglich der nette Soundtrack, Leoni und die hübschen Herbstbilder retten, mit viel gutem Willen, eine Gnadenwertung. Aber ich war furchtbar genervt von diesem Machwerk.

Sneak-Wertung: 3 von 10

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Mo 26. Jan 2009, 17:06 - Beitrag #168

The Fall (en)
Gesehen: Bonn, 22. 01. 2009
Genre: Drama / Fantasy
Regisseur: Tarsem Singh (auch, wenn er in den Credits das "Singh" leugnet)
Bekannte Schauspieler: keine
Kurzbewertung: Angenehm verwirrend.

Inhalt: Ein Krankenhaus in Kalifornien, 1920er Jahre. Ein erwachsener Patient erzählt einem kleinen Mädchen eine Fantasy-Geschichte.
Deren Inhalt: mehrere völlig wirr zusammengewürfelte Abenteuer reisen durch aus der ganzen Welt zusammengeklaubte Gegenden, um sich an einem bösen Gouverneur zu rächen, und begegnen dabei allerlei obskuren Hindernissen, Figuren und Gegnern.
Am Ende dichten sich die Realitäts-Personen immer stärker in die Fantasie-Handlung mit hinein und alles wird noch konfuser.

Kritik: Schon lange keinen so positiv konfusen Film mehr gesehen. Die absolut überzeichneten Abenteurerfiguren und geographisch völlig grotesken Landschaftswechsel sind einfach herrlich anzusehen. Auch der Vorspann war stilistisch famos irritierend.
Leider wirken die sich anscheinend als Charakterdrama verstehende Rahmenhandlung und ihre gen Ende zunehmende Vermischung mit der Erzählhandlung teils zu forciert, da hätte manches weniger aufdringlich sein können. Und auch wenn etwas auf gute und amüsante Art konfus und lächerlich ist, so ist es letztlich eben doch noch konfus und lächerlich. So ist dieses Bildwerk sehenswert und unterhaltend, aber eine noch höhere Bewertung kann man nicht verantworten.

Sneak-Wertung: 7 von 10

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Fr 30. Jan 2009, 13:27 - Beitrag #169

Bedingungslos (da: Kærlighed på film)
Gesehen: Bonn, 29. 01. 2009
Genre: Drama/Thriller
Regisseur: Ole Bornedal
Bekannte Schauspieler: keine
Kurzbewertung: Ordentlich, aber mit klaren Schwächen

Inhalt: Ein verheirateter dänischer Spießer in der Midlife Crisis wird in einen Unfall verwickelt, eine Frau wird dabei schwer verletzt. Als er die im Koma Liegende im Krankenhaus besucht, hält ihre Familie ihn für ihren verschollenen Freund. Die Frau fasziniert ihn, er gibt sich als dieser Freund aus und verfällt ihr. Als sie erwacht, hat sie das Gedächtnis verloren und glaubt ihm.

Kritik: Die größte Schwäche des Films ist sicher, dass man dem Hauptcharakter trotz ziemlich guten Spiels sein Verhalten nie abkauft, da hätte man ihm einfach bessere Begründungen schreiben müssen. Dagegen hat die Hauptdarstellerin eine glaubwürdige Rolle abbekommen, nervt aber mit absolutem Overacting. Und schließlich stellt sich die Frage, warum der Film sich eingangs mit einigen Metasequenzen und Vorblenden als Noir darzustellen versucht. Denn dazu kann man ihn nicht ernsthaft zählen, der Großteil ist eine Mischung aus Charakterdrama und Sozialsatire, das Ende Thriller-Hausmannskost.
Aber es ist durchaus nicht alles negativ. "Bedingungslos" kann durchaus von Anfang bis Ende unterhalten und das Interesse für seine Handlung und Charaktere wachhalten. Handwerklich ist bis auf die Hauptdarstellerin auch alles solide bis gut.
Letztlich also ein durchaus ordentlicher Film, der nur mehr Drehbuchschliff gebraucht hätte und sich selbst überschätzt.

Sneak-Wertung: 6 von 10

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Sa 7. Feb 2009, 18:20 - Beitrag #170

Spritztour (en: Sex Drive)
Gesehen: Bonn, 05. 02. 2009
Genre: Komödie
Regisseur: Sean Anders
Bekannte Schauspieler: semi: Seth Green, James Marsden
Kurzbewertung: Schlecht, aber erträglich

Inhalt: Ein Teenager möchte Sex mit einer Internetbekannten haben. Dazu fährt er im geklauten Musclecar seines Bruders quer durchs Land, nimmt einen Freund und seine eigentliche Flamme mit, trifft unterwegs auf eine Menge Ärger und eine Amish-Kolonie.

Kritik: Immerhin wurde ich positiv überrascht, bekam keine so schlimme Gurke zu sehen wie befürchtet.
Die ersten vielleicht 30 Minuten waren unterirdisch, 08/15-Primitiv-Teenie-Komödie ohne jeden Esprit. Das gab's nun wirklich schon oft genug, und sogar oft genug besser.
Im späteren Verlauf wurde es dann deutlich erträglicher, die Amish "hatten was" und das Finale war hinreichend übersteigert, um tatsächlich amüsant zu werden.
Ein guter Film kam so insgesamt aber eben bei weitem nicht zustande. Dafür waren 95% der Witze zu unwitzig, die Charaktere zu flach, ihre Handlungen zu unglaubwürdig und die Schauspieler zu drittklassig. Macht eine potentielle desaströse Schrottkomödie, die sich immerhin stattdessen als mäßige Billigkomödie herausstellte.

Sneak-Wertung: 4 von 10

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Fr 13. Feb 2009, 17:33 - Beitrag #171

Inside Hollywood (en: What Just Happened?)
Gesehen: Bonn, 22. 02. 2009
Genre: Komödie
Regisseur: Barry Levinson
Bekannte Schauspieler: Robert DeNiro, Bruce Willis, Sean Penn
Kurzbewertung: Enttäuschend mittelmäßig.

Inhalt: Ein Hollywood-Produzent hat so seine Sorgen: der Regisseur seines letzten Films will das bei Tests äußerst unpopuläre Finale nicht umschneiden; Bruce Willis, der Hauptdarsteller des nächsten Films, seinen grauenvollen Vollbart nicht abschneiden; und er selbst seine Ex-Frau zurück.

Kritik: "Wag the dog 2"? Leider nicht. Die neue Levinson-DeNiro-Zusammenarbeit spielt mindestens zwei Ligen tiefer als das Meisterwerk von 1997.
Entscheidend dafür ist vor allem, dass nie genug Tempo aufkommt, um den Zuschauer so richtig interessiert zu halten, und dass nur erschreckend selten ein Witz so richtig zündet. Bis auf Bruces Bart und den Zusammenbruch des Regisseurs hat das Drehbuch eigentlich fast nichts zu bieten. Und DeNiros Hauptfigur wird von ihm zwar ordentlich gespielt, ist aber im Vergleich sowohl zu Hoffmans grandiosem Egomanen-Produzenten in WtD als auch zu den Nebenfiguren des aktuellen Films einfach nur ein öder Charakter. Er dient eigentlich nur als imaginärer Kameraträger des Zuschauers und führt durch die episodische Handlung. Je mehr die sich auf ihn konzentriert, desto uninteressanter wird sie (Scheidungsgeschichten), wenn die übrigen Filmleute dazukommen, wird's zumindest einigermaßen amüsant.
Dies, die (bis auf die nervigen Zeitrafferanfälle) edle Inszenierung, die illustren Darsteller und Bruces Bart retten "Inside Hollywood" noch ins gehobene Mittelmaß, aber es wurde unheimlich viel Potential verschenkt.

Sneak-Wertung: 6 von 10

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Fr 20. Feb 2009, 21:08 - Beitrag #172

Underworld: Aufstand der Lykaner (en: Underworld: Rise of the Lycans)
Gesehen: Bonn, 19. 02. 2009
Genre: Fantasy-Action
Regisseur: Patrick Tatopoulos
Bekannte Schauspieler: Bill Nighy, Michael Sheen
Kurzbewertung: Erschreckend schwach.

Inhalt: Prequel zum bisherigen Vampir-Werwolf-Zweiteiler. Die Vampire züchten sich aus den wilden Werwölfen die menschlichere Rasser der Lykaner als Arbeitssklaven. Nach langer Unterdrückung wagen diese den Aufstand. Verkomplizierend: der Oberlykaner und die Tochter des Obervampirs lieben sich.

Kritik:
Eine aus altbekannten Romeo-und-Julia- und Metropolis-Versatzstücken zusammengebastelte Pseudo-Drama-Epos-Handlung, und selbst dieses geringe Potential wird durch eine vollkommen spannungs- und höhepunktslose Umsetzung noch vergeben.
Die Action ist noch halbwegs solide, reißt aber auch in keinem Moment aus den Sitzen. Und nichtmal die Optik kann viel retten. Hatte der Blaustich bei Teil 1 noch einen gewissen Aha-Wert, sieht er nach der grandiosen Stilexplosion der letzten Jahre einfach nur noch alt aus. Und die Wölfe haben technisch gesehen höchstens noch unteres Computerspiel-Niveau.
Nighy und Sheen arbeiten solide, sind aber einfach nur verschenkt.
Aber die Hauptprobleme bleiben das drittklassige Drehbuch sowie das völlig fehlende Talent und Gespür des Regisseurs für Tempo, Charaktere und Feinheiten aller Art. Klar unterdurchschnittliche, zwischen einschläfernd und unfreiwillig amüsant schwankende Fließbandkost.

Sneak-Wertung: 3 von 10

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Fr 27. Feb 2009, 12:23 - Beitrag #173

Kopf oder Zahl (de)
Gesehen: Bonn, 26. 02. 2009
Genre: Drama
Regisseur: Benjamin Eicher, Timo Joh. Mayer
Bekannte Schauspieler: Martin Semmelrogge, ein paar der üblichen deutschen Semis
Kurzbewertung: Grauenvoll.

Inhalt: Episodenhaft durcheinandergeschreddert werden diverse Einzelschicksale erzählt, die sich um einen Drogenhandel sammeln. Ein Kind, das von Schmalspurkriminellen entführt wird; ein korrupter Polizist; eine ausländerfeindliche Fernsehmoderatorin; ein illegaler Einwanderer, der sich um seine Tochter sorgt. Zusammengehalten wird das von einem Voiceover der eigentlich schon toten Mutter des Kindes.

Kritik: Wenn die Macher nicht schon einige (den Titeln nach ebenso miese) Produktionen bei IMDb stehen hätten, hätte ich dieses Desaster als Filmschul-Abschlussmurks interpretiert. So ist es einfach nur Mist. Die Handlung hat weder Zusammenhang, Tempo noch Tiefe. Die Schauspieler agieren allesamt mäßig bis unterirdisch und nerven meist tierisch. Die Kamera nervt mit unnötigen Nahaufnahmen. Den Regisseuren gelingt es nie, aber auch wirklich nie, gute Szenen aufzubauen, in denen der Film irgendeinen Inhalt transportiert oder auch nur allergeringstens unterhält. Dazu schwankt der optische Stil auch noch andauernd und immer wieder gibt es peinlich bemühte Aktionen der Art "ach ja, wir könnten ja noch Stilmittel 73A einbauen".
Die Krone setzt dem Ganzen dann noch der ungeheuer pathetische und dämliche Voiceover-Kommentar auf. Und scheinen die Macher anfangs, insbesondere mit der Moderatorinnen-Figur, noch Ausländerfeindlichkeit kritisieren zu wollen, gibt der Film sich im späteren Verlauf derartigen Vorurteilen selbst hin. Nichtmal gute Intentionen kann man also unterstellen. Und am Ende macht ein nichtmal kreativer "Handlungskniff" alles noch armseliger und unglaubwürdiger. Das einzig Amüsante ist der Abspann mit gefaketen "Sponsoren", dafür würde ich an Stelle der genannten Firmen allerdings die Macher wegen Rufmords verklagen.

Alles in allem ein nervendes, handwerklich amateurhaftes, inhaltlich dümmliches Machwerk, das eindrucksvoll zeigt, woher trotz vieler guter Vertreter all die Vorurteile gegenüber deutschen Filmen kommen.

Sneak-Wertung: 1 von 10

Bildergalerie: bleibt euch vorerst erspart.

Traitor
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Sa 7. Mär 2009, 19:28 - Beitrag #174

Slumdog Millionaire (en)
Gesehen: Bonn, 05. 03. 2009
Genre: Drama
Regisseur: Danny Boyle
Bekannte Schauspieler: keine
Kurzbewertung: Sehr gut, aber überschätzt.

Inhalt: Ein indischer Slumjunge nimmt an "Wer wird Millionär?" teil, in zu den Fragen passenden Rückblenden wird die Geschichte seines bisherigen Lebens und seiner großen Liebe erzählt.

Kritik: Ich habe mir alle Mühe gegeben, keine übertriebene Erwartungshaltung aufzubauen, dennoch kommt Slumdog für mich nicht über das "ziemlich gut, aber nicht mehr" hinaus. Die Rahmenhandlung ist nett innovativ, der Hauptcharakter gut gezeichnet, der Schauplatz gut eingefangen, der Unterhaltungswert stets hoch. Die Mischung aus Humor und Romantik einerseits und Grausamkeit und Realismus andererseits stimmt, auch wenn sie manchmal etwas in Richtung Verharmlosung der Slumwelt zu kippen droht.
Wenn man dann die Auszeichnungen durchgeht, ist aber auch viel ernüchterndes festzustellen. Das Drehbuch glänzt zwar mit der frischen Idee, bietet aber abseits der Hauptfigur nur blasse Schablonen auf, insbesondere bei Latika stört dies. Regie, Schnitt und Kamera sind stellenweise grandios, manchmal aber auch zu gewollt modern. Ton und Musik sind gut, aber absolut nichts außergewöhnliches. Somit für mich auch letztlich kein Film des Jahres, da gab es weit stärkere Konkurrenten. Als ein richtig guter und unterhaltender Film mit spannendem Thema wird Slumdog mir aber durchaus in Erinnerung bleiben.

Sneak-Wertung: 8 von 10

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Traitor
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Sa 21. Mär 2009, 13:43 - Beitrag #175

Nicht gesehen am 12. 03. 2009: "John Rabe", deutsches Drama über einen Menschenretter im WW2 in China.

Rachels Hochzeit (en: Rachel Getting Married)
Gesehen: Bonn, 19. 03. 2009
Genre: Drama
Regisseur: Jonathan Demme
Bekannte Schauspieler: Anne Hathaway, Debra Winger
Kurzbewertung: Gut, aber anstrengend.

Inhalt: Kym kehrt aus dem Drogenentzug für ein paar Tage zu ihrer Familie zurück, um an der Hochzeit ihrer Schwester Rachel teilzuhaben. Neben den Feierlichkeiten gibt es aber auch eine Menge Konflikte zwischen den Familienmitgliedern, da sich Kym stets ausgegrenzt fühlt, während die anderen sie für zu selbstbezogen halten.

Kritik: Es sind nicht der Tiefgang und die psychologische Grausamkeit, die diesen insgesamt guten Film anstrengend machen, denn diese sind gerade seine großen Stärken; sondern es ist ein Übermaß an Hochzeitsgedöns.
Hathaways Darbietung der verstörten, unsicheren jungen Frau ist grandios (und war für den Oscar nominiert), aber auch die anderen Schauspieler verdienen allesamt ein Lob. Die Szenen des direkten Konflikts zwischen den Familienmitgliedern sind sehr eindringlich und glaubwürdig geraten, und auch, wenn Kym das Gefühl der Ausgrenzung aus dem Treiben um sie herum erlebt, ist das perfekt eingefangen.
Aber es gab einfach auch zu viele und zu lange Szenen, in denen einfach nur die Hochzeitsereignisse eingefangen wurden (schmalzige Reden, ewig lange Tänze...) , ohne dass dies für Charakterisierung und Konfliktzuspitzung in diesem Umfang notwendig war. Ein hundertstes Mal muss man sich einfach nicht in jedem Detail ansehen, wie grausig amerikanisches Großfamiliengetue ist.
Desweiteren war der Film auch ein wenig überfrachtet: eine gewisse Subgeschichte über die Vergangenheit der Familie war schon etwas zu sehr der Holzhammer und auch ohne sie wären die Konflikte schon tief genug gewesen; und das Multikulti der Gäste war zu viel, um nicht gewollt zu wirken.
Dann hätten wir noch die Kamera - nein, Handkamera wirkt nicht authentischer, meine Realität wackelt nicht. Auch der Bezug auf private Hochzeitsvideos zählt nicht, da es auch Szenen gab, die dies ganz explizit darstellten und die Rolle somit übernahmen. Aber vom Gewackel abgesehen war die Bildauswahl stellenweise großartig und der Charakterpsychologie sehr zuträglich.

Insgesamt vergebe ich 7 Punkte - starke Charaktere, starke Konflikte; zwar zuviel Drumherum und ein paar handwerkliche Fehler, aber insgesamt doch bemerkenswert.

Sneak-Wertung: 7 von 10

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Traitor
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Fr 27. Mär 2009, 18:48 - Beitrag #176

Beverly Hills Chihuahua (en)
Gesehen: Bonn, 26. 03. 2009
Genre: Kindertierfilm
Regisseur: Raja Gosnell
Bekannte Schauspieler: Jamie Lee Curtis
Kurzbewertung: Dummdummdumm.

Inhalt: Der Schoßhund der reichen Tante aus LA wird beim Mexiko-Urlaub entführt und muss sich auf der Straße durchschlagen, während gute und böse Menschen nach ihm suchen.

Kritik: Sicher, ganz ganz kleine oder etwas weniger kleine und dafür ziemlich dumme Kinder könnten ihren Spaß haben. Aber schon für die meisten Jüngeren und natürlich erst recht für Erwachsene gilt wie üblich: Realfilme mit sprechenden Tieren funktionieren einfach nicht.
Immerhin war dieser hier mehr billiges Abenteuerfilmchen denn nervige Komödie, wie ich sie im Vorfeld erwartet hatte, dadurch war er nicht ganz so unerträglich wie befürchtet. Also einfach nur dumm, platt und auch in den Versuchen, amüsant absurd zu werden, fast immer einfallslos und vorhersehbar. Macht 90 Minuten genervte Langeweile, aber ein absolutes Nichts nervt mich zwar eher noch mehr als aktiv schlimmer Mist, kann aber letztlich gnädiger bewertet werden. Und im Gegensatz zu Müll wie "House Bunny" ist ja immerhin noch eine Zielgruppe vorhanden. Es gibt also noch eine "gnädige" Wertung.

Sneak-Wertung: 2 von 10

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Traitor
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So 12. Apr 2009, 14:33 - Beitrag #177

Sunshine Cleaning (en)
Gesehen: Bonn, 02. 04. 2009
Genre: Komödie
Regisseur: Christine Jeffs
Bekannte Schauspieler: Amy Adams, Emily Blunt, Alan Arkin
Kurzbewertung: Nett, aber zu kurz.

Inhalt: Zwei im Leben bisher wenig erfolgreiche Schwestern gründen eine Reinigungsfirma für Mord-, Selbstmord- und Unfallorte.

Kritik: Trotz des makabren Themas ist "Sunshine Cleaning" im wesentlichen eine sympathische Feel-Good-Indie-Ensemble-Komödie à la "Little Miss Sunshine" oder "Juno". Die Charaktere sind stark gezeichnet und gespielt, Optik und Musik toll, die Balance zwischen Einfühlsamkeit und Humor wird gewahrt, die Witze kommen gut an.
Die einzigen beiden Kritikpunkte sind, dass das Ganze vielleicht etwas zu sehr dem Schema entspricht, und vor allem, dass der Film viel zu kurz ist. Vor dem durchaus stimmigen Ende hätte man problemlos noch einige Probleme anhängen können, ohne dass es langweilig geworden wäre.

Sneak-Wertung: 7 von 10

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Dann nicht gesehen am 09. 04. 2009: "Cadillac Records", Musik-Retro-Drama oder so.

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Sa 18. Apr 2009, 13:12 - Beitrag #178

Morgen, ihr Luschen! Der Ausbilder-Schmidt-Film (de)
Gesehen: Bonn, 16. 04. 2009
Genre: Komödie
Regisseur: Mike Eschmann
Bekannte "Schauspieler": Holger Müller, Axel Stein, Bernhard Hoëcker, Ingo Appelt
Kurzbewertung: Schlecht, aber nicht grausam.

Inhalt: Bundeswehr-Ausbilder Schmidts Kaserne wird Schauplatz eines Staatsbesuches. Obwohl seine Vorgesetzten den Trottel abschieben wollen, spielt er sich als Anschlagsverhinderer auf, später darf er dann auch echte Entführer und Terroristen bekämpfen.

Kritik: Ich war "geradezu positiv" überrascht. Befürchtet hatte ich, dass sich wieder so ein Möchtegern-Comedian so richtig aufspielt und über die ganze Laufzeit so viel Mist wie möglich von sich lässt. Aber der titelgebende Ausbilder war zum Glück höchstens 50% der Zeit zu sehen, sodass das Nervpotential immerhin fast ebenso nahe bei 0 lag wie Spannungs- und Humorgehalt. So war das einfach nur eine mies und amateurhaft geschriebene, gedrehte und gespielte Billig-Klamotte, die aber auch nicht durch besondere Negativrekorde im Gedächtnis bleibt. Völlig überflüssig und unlustig also, aber man muss immerhin nicht schreiend davor davonrennen.

Sneak-Wertung: 3 von 10

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Traitor
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Sa 25. Apr 2009, 22:03 - Beitrag #179

Duplicity (en)
Gesehen: Bonn, 23. 04. 2009
Genre: Thriller-Komödie
Regisseur: Tony Gilroy
Bekannte Schauspieler: Clive Owen, Julia Roberts, Tom Wilkinson, Paul Giamatti
Kurzbewertung: Konventionell, aber klasse

Inhalt: Zwei große Kosmetik-Konzerne konkurrieren mit allen Mitteln, insbesondere intensiver Industriespionage. Zwei erfahrene Agenten, die sich auch romantisch schonmal nahegekommen sind, mischen bei der Jagd nach dem neuen, revolutionären Produkt mit.

Kritik: Wo "The International" das Wirtschaftsthema als harten Action-Thriller verwertete, sind hier die Vorbilder eher "Die Thomas-Crown-Affäre" und ähnliche Komödien-Verwirrspiel-Vertreter. Stilistisch gibt es auch große Ähnlichkeiten zu "Ocean's 11". Damit ist der Rahmen auch schon ziemlich fest abgesteckt und innovatives oder tiefgängiges ist nicht mehr zu erwarten.
Aber das muss man dem Film ja nicht zum Vorwurf machen, das Genre kann noch eine Menge hergeben. Die Storytwists sind hier nicht Hauptsache, sondern nur Vehikel, der Fokus liegt klar auf dem Humor. Absurde Situationen, herrliche Dialoge und die tollen Haupt- wie Nebendarsteller sorgen für ein durchgängig hohes Amusement-Niveau. Und das auch immer wieder durchaus intelligent und unterschwellig. Und dass Julia Roberts auch mal so richtig böse gucken kann, hätte man ihr kaum zugetraut.
Einzige merkliche Schwäche sind die Privat-Rückblenden, die zwar viele besonders tolle Dialoge enthalten, sich aber auf Dauer zu sehr abnutzen. Aber der rundum spaßigen Unterhaltung schadet das kaum.

Sneak-Wertung: 7 von 10

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Padreic
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Mo 27. Apr 2009, 12:43 - Beitrag #180

Cadillac Records (en)
Gesehen: Bonn, 09. 04. 2009
Genre: Musik-Film
Regisseur: Darnell Martin
Bekannte Schauspieler: Die Sängerin Beyoncé Knowles
Kurzbewertung: Gute Musik, gute Schauspieler

Inhalt: Mann aus ärmlichen Verhältnissen (Chess) gründet Platten-Label, nachdem er den noch unbekannten Muddy Waters trifft. Nach den ersten Plattenverkäufen schenkt er ihm einen Cadillac. Nachher kommen noch andere Musiker wie Little Walter, Howling Wolf, Chuck Berry und Etta James dazu, bis schließlich das Label langsam den Bach runter geht und Chess es verkauft.

Kritik: Eine rundrum stimmige Darstellung von Musik und Musikern aus den 50er- und 60er-Jahren. Die Musik wurde neu eingespielt und ist durchgehend sehr gelungen. Auch wenn viel Musik läuft, ist es aber natürlich kein reiner Musikfilm, es geht genauso um die Drogenprobleme der Musiker, Rassismus und natürlich auch um Affären. Gerade wie sich das Verhältnis zwischen dem eigentlich stets kontrolliert agierenden Chess und Etta James aufbaut und in der vorletzten Szene gipfelt, ist schon emotional sehr bewegend dargestellt. Da vergisst man gern, dass nicht alles genauso historisch abgelaufen ist.
Von all den genannten Leute wusste ich vorher wenig bis nichts. Bei mir hat es der Film geschafft, mich für diese Musikperiode zu interessieren und sogar ein wenig zu begeistern.

Sneak-Wertung: 8 von 10

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