Sneak Review

Spielfilme, Serien, Soaps, Comedy und alles was es im Kino und Fernsehen gibt.
Traitor
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Di 14. Feb 2006, 21:51 - Beitrag #41

Saw 2
Genre: Horror / Thriller
Regisseur: Darren Lynn Bousman
Bekannte Schauspieler: Keine
Kurzbewertung: Brutal, immerhin mittelmäßig intelligent.

Einige Leute werden von einem Sadisten in ein mit Fallen gespicktes Haus gesteckt, vergiftet und bei der Suche nach dem Gegenmittel gemeuchelt. Die Polizei findet den Verantwortlichen schnell, aber es braucht ein langes Psychoduell zwischen dem Oberbullen (Vater eines der Gefangenen) und dem Täter, um das Haus zu finden.

Angeblich soll der Film extrem intelligent sein und der "Witz" darin bestehen, dass der Böse "Spielchen" mit den Opfern treibt. Leider sind diese und technische Fallen, die das meiste Potential haben, letztlich nicht entscheidend, sondern die meisten Leute sterben durch eigene Unfähigkeit oder Asozialität ihrer Kollegen. Das Bulle-Täter-Psychoduell war in "Antikörper" besser. Und das Ende wirkte im Rückblick auf den bisherigen Filmverlauf nicht glaubwürdig.
Saw2 steht aber meilenweit über den Horrorfilmen im engeren Sinne, die es sonst so in der Sneak gab, und ist zumindest ziemlich spannend - und wenn die boshafte Intelligenz auch hätte mehr sein dürfen, so war sie doch durchaus vorhanden.

Sneak-Wertung: 5 von 10


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Traitor
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Di 14. Feb 2006, 22:04 - Beitrag #42

Aeon Flux
Genre: Science Fiction
Regisseur: Karyn Kusama
Bekannte Schauspieler: Charlize Theron
Kurzbewertung: Viel grober Unfug.

Klassischer SF-Kram: letzte überlebende Stadt nach Pandemie, überwachungs- und polizeistaatlich regiert von einer Wissenschaftlerdynastie, eine Widerstandsbewegung mit Action-Überhelding, Verschwörungen, Klonen, wai.
Die Unfähigkeit der Bewachung des Regierungssitzes und ähnliches erinnern in ihrer Peinlichkeit und Unglaubwürdigkeit an "Equilibrium", die Kampf- und Turnszenen wollen wohl an Matrix erinenrn, sind aber extrem unfähig. Die Klonthematik in solch sinnloser Form hoffte man eigentlich als seit mindestens 10 Jahren abgehakt.

Halbwegs unterhaltend ist der Film teils dennoch - Popcornkino halt -, teils durch das unfreiwillige Amusement gerade deshalb.

Sneak-Wertung: 4 von 10

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PS: Man merke: Ziehe dich stets tagsüber schwarz und nachts weiß an, um nicht aufzufallen. Es funktioniert.

Traitor
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Do 16. Feb 2006, 21:37 - Beitrag #43

Running Scared
Gesehen: Bonn, 09. 02. 2006
Genre: Action-Drama-Thriller
Regisseur: Wayne Kramer
Bekannte Schauspieler: Keine
Kurzbewertung: Spannend, böse, herrlich.

Der Hauptdarsteller hortet die ihm von seinen Gangsterkollegen zur Entsorgung gegebenen Waffen in seinem Keller. Der Nachbarsjunge entwendet eine davon und schießt damit auf seinen prügelnden Stiefvater (einen Russen, der zwar noch Wodka trinkt, aber Pizza isst und John Wayne verehrt, herrliche Type). Daraufhin versteckt er sich und Hauptdarsteller, dessen Chefs, konkurrierende Gangster und die Polizei beginnen eine wilde und durch diverseste Verwicklungen reichlich wirre Jagd.
Das Ganze ist in sehr düsterer Atmosphäre geschildert, gepaart mit Zynismus und Sarkasmus, dazu manch wirklich abstruse Szene. Währenddessen nicht abreißende Spannung, gute Action-Szenen und ein Finale, das in anderem Kontext als billig interpretiert würde, zu diesem Film aber perfekt passt.
Also ein rundum überzeugender Film (allerhöchstens ein paar Wendungen zuviel), dessen Kombination aus grundsolider spannender Thrillerarbeit und herrlich bösem Humor ihn für mich zur Spitze des Genres zählen lässt. Klare außerhalb-der-Sneak-Empfehlung!

Sneak-Wertung: 8 von 10

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Tar-Minyatur
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So 19. Feb 2006, 03:28 - Beitrag #44

Elementarteilchen
Gesehen in: Tübingen
Genre: Drama (stellenweise auch Komödie *G*)
Regisseur: Oskar Roehler
Bekannte Schauspieler: Moritz Bleibtreu, Franka Potente, Christan Ulmen, Corinna Harfouch, Uwe Ochsenknecht
Kurzbewertung: Amüsante, kontrastreiche Story gut verpackt.

Die beiden Halbbrüder Michael (Christian Ulmen) und Bruno (Moritz Bleibtreu) sind sich so ähnlich wie Tag und Nacht. Während der eine ein aufstrebender Wissenschaftler ist, arbeitet der andere als Lehrer und hat ein völlig ruiniertes Leben. Im beständigen Wechsel zwischen den unterschiedlichen Welten der beiden wird ihr Leben erzählt und mehrmals treffen beide Handlungsstränge aufeinander. Als Zuschauer verzweifelt man mit Bruno, wenn er mal wieder eine Aktion völlig verbockt hat, oder beobachtet fassungslos, wie Michael stocksteif herumsitzt und seinen Mund nicht aufkriegt. Dadurch lernt man mit der Zeit beide Figuren lieben und möchte sehen, wie es mit ihnen weitergeht.

Die filmische Umsetzung ist meiner Meinung nach wirklich gut. Die schauspielerischen Leistungen und die eingefangenen Bilder geben dem Film das nötige Etwas. Aus meiner Sicht wiedermal ein Film aus der deutschen Schmiede, der sich sehen lassen kann. Übrigens zeigt der Film auch eine Menge nackte Haut, was ihm teilweise nicht so gute Kritiken eingebracht hat und ich habe sogar gelesen die letzten Szenen seien pornografisch. Das ist meiner Meinung nach extrem übertrieben. Irgendwie gehört das zum Leben von Bruno dazu und wird auch nicht anrüchtig gezeigt, sondern so, wie man es in zahlreichen Filmen schon gesehen hat (siehe Bildergalerie).

Sneak-Wertung: 9 von 10

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Traitor
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Sa 25. Feb 2006, 03:49 - Beitrag #45

Weatherman (en: The weather man)
Gesehen: Bonn, 23. 02. 2006
Genre: Tragikomödienmelodram
Regisseur: Gore Verbinski
Bekannte Schauspieler: Nicholas Cage, Michael Caine
Kurzbewertung: Unkonventionell und ambitioniert, aber langweilig.

Die Ausgangssituation ist konventionell: Mensch mit gutbezahltem, aber stupidem Job (Wetteransager im TV) und verkorkster Familie (semigetrennt von seiner Frau, schwache Beziehung zu den Kindern, Vater stirbt bald und verachtet ihn).
Die Machart ist dann aber unkonventionell: der Film will vor allem zeigen, wie sinnlos und unkontrollierbar sein Leben ist, auch, wenn er immer wieder versucht, etwas daran zu verbessern. Komödienelemente sind drin, aber eher sekundär, wichtiger sind die Zeichnung eines Gesellschaftsbildes und eine durchgehende Depressivität.
Leider sind für diesen Anspruch die Charaktere und einzelnen Handlungselemente aber doch etwas zu standardnah und flach, und vor allem fehlt es einfach zu sehr an Handlung, was zwar dem Konzept entspricht, aber mit mehr Tiefgang ausgeglichen werden müsste. Dazu kommen Versuche, künstlerisch wertvolle Szenen zu schaffen, die manchmal gelingen, manchmal nicht - der Symbolismus wirkt oft aufgesetzt.
Insgesamt geht der Film also über Hollywood-Standard-Niveau hinaus, verliert sich jenseits davon aber etwas. Vielleicht ist dies zwar letztlich gewollt, aber dann ist er über's Ziel hinausgeschossen.

Sneak-Wertung: 5 von 10

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Traitor
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Fr 17. Mär 2006, 23:35 - Beitrag #46

Knallhart
Gesehen: Bonn, 02. 03. 2006
Genre: Pöbel-Drama / Milieustudie
Regisseur: Detlev Buck
Bekannte Schauspieler: Jenny Elvers, wenn auch wohl eher ersteres.
Kurzbewertung: Pöbel!

Jugendlicher fliegt mit seiner Mutter bei deren Bonzen-Freund raus und landet in einem Berliner Asi-Viertel, wo er schnell Ärger mit den übelsten Schulasis bekommt. Daraufhin begibt er sich in den Schutz eines Drogendealers und arbeitet für diesen, wobei er weiterhin diversestem Pöbel begegnet.

Berliner Pöbel mal wieder. Nicht ganz so pöbelig wie damals Stadt als Beute, dafür weit weniger nervig, und vor allem mit Story. Keiner allzu kreativen, aber bis auf kleinere Schnitzer (spontan und unmotiviert nicht mehr auftauchendes Mädchen) gut erzählt. Die Kombination aus gewollter guter Spannungs-Unterhaltung und semi-freiwilliger Pöbelamüsanz macht einen gut anzuschauenden Film draus.

Sneak-Wertung: 6 von 10

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Tar-Minyatur
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So 19. Mär 2006, 16:48 - Beitrag #47

Inside Man
Gesehen in: Tübingen
Genre: Thriller
Regisseur: Spike Lee
Bekannte Schauspieler: Denzel Washington, Jodie Foster, Clive Owen
Kurzbewertung: Banküberfall in netter Verpackung

Dalton Russel (gespielt von Clive Owen) hat den perfekten Bankraub geplant und der Film beginnt direkt mit der Ausführung dieses Plans. Kurz darauf tritt der Vermittler Keith Frazier (gespielt von Denzel Washington) auf den Plan und will mit den Entführern in der Bank Verhandlungen aufnehmen. Er wird jedoch unangenehm überrascht, da er es nicht hinkriegt, die Situation unter Kontrolle zu bringen, da ihm Russel immer einen Schritt vorraus ist.

Banküberfälle mit Entführungen kennt man, aber die hier Ideen sind wirklich gut. Bemerkenswert ist auch, dass kein Tropfen Blut fließt. Das ist charakteristisch für die Geschichte, da sie von den üblichen Schemata einer solchen Situation abweicht. Spike Lees Einfluss ist auch deutlich zu spüren, da an vielen Stellen rassistische Kommentare eingebaut sind.

Für mich ein lohnenswerter Film.

Sneak-Wertung: 7 von 10

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Traitor
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Mo 20. Mär 2006, 01:44 - Beitrag #48

Mord im Pfarrhaus (en: Keeping Mum)
Gesehen: Bonn, 09. 03. 2006
Genre: Komödie
Regisseur: Niall Johnson
Bekannte Schauspieler: Rowan Atkinson, Maggie Smith, Patrick Swayze
Kurzbewertung: Britisch, schwarz, herrlich.

Die klassische englische schwarze Komödie lebt wieder! Ein erzbraver und reichlich verpeilter Landpfarrer (primär damit beschäftigt, nervige Blumenschmuck-Komitee-Vorsitzende abzuwimmeln) mit aus Langeweile untreuer Frau, nymphomaner Teenager-Tochter und gemobbtem jungem Sohn holt sich eine ältere Dame als Haushälterin ins Haus, die bald zu recht radikalen Problemlösungsstrategien greift.

Die Darstellung der Kleinkaff-Familie ist klasse, die der Haushälterin noch mehr. Und wie völlig selbstverständlich deren (ein Spoiler ist die Erwähnung bei diesem Genre wohl kaum ;) ) Morde stattfinden und so wenig wie dies hinterfragt wird, ist ganz große britische Komödienkunst. Ein würdiger Erbe von "Arsen und Spitzenhäubchen". (Und dabei war der ja nichtmal britisch...)

Sneak-Wertung: 8 von 10

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Traitor
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Fr 24. Mär 2006, 03:10 - Beitrag #49

Inside Man
Gesehen in: Bonn, 16. 03. 2006
Genre: Thriller
Regisseur: Spike Lee
Bekannte Schauspieler: Denzel Washington, Jodie Foster, Clive Owen, Willem Dafoe, Christopher Plummer
Kurzbewertung: Packend, unterhaltend und klasse inszeniert.

Handlung siehe Tar.
Die Bewertung fällt noch positiver aus: So gut inszenierte Kriminal-Thriller gibt es seit einigen Jahrzehnten kaum noch. Man überlegt die ganze Zeit mit, was jetzt der nächste Schritt sein wird (auch, wenn die grobe Richtung schnell klar ist), die extreme Fähigkeit des Bankräubers wird herrlich dargestellt, das Psychoduell gelingt gut, die ironischen Kommentare sitzen.
Zu letzteren sei anzumerken, dass ich da keinerlei bemerkenswerten Unterton erkenne, wie viele Kritiker und auch Tar, sie passen wunderbar in den sonstigen Stil des Films.


Sneak-Wertung: 8 von 10

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Traitor
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Fr 24. Mär 2006, 03:18 - Beitrag #50

Handbuch der Liebe (it: Manuale d'amore)
Gesehen in: Bonn, 23. 03. 2006
Genre: Romantik-Komödie
Regisseur: Giovanni Veronesi
Bekannte Schauspieler: Nur Italiener.
Kurzbewertung: Italiener! Durchaus herrlich.

Et voilà, mal wieder eine Komödie aus dem europäischen Ausland. Diesmal beglücken uns die Italiener, und zwar mit einer Romatik-Komödie in 4 (verbundenen) Episoden, die die verschiedenen "Phasen" der Liebe zeigen (Verlieben, Streit, Betrug, Trennung).
Klingt nach den perfekten Voraussetzungen für grausigen Schmalz und Mist. Die Komödie überwiegt aber glücklicherweise bei weitem gegenüber der Romantik, teils geht es schon eher gen Satire. Der Humor reicht dabei von klassischem Slapstick und Wortwitz bis zu herrlichem Wirrfug, Höhepunkte sind der "Er hört einfach nicht zu!"-Mitbewohner und eine Politesse im Strafzettel-Amoklauf. Auch über die Italienigkeit der Italiener an sich kann man sich wunderbar amüsieren.
Dennoch letztlich "nur" 6 Punkte, da der Film manchmal doch kurz vorm Abkippen gen Romantik steht und einige Szenen zu übertrieben-slapstickig sind.

Sneak-Wertung: 6 von 10

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Tar-Minyatur
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So 26. Mär 2006, 12:42 - Beitrag #51

Der Tiger und der Schnee
Gesehen in: Tübingen, 25.03.2006
Genre: Tragikkomödie
Regisseur: Roberto Benigni
Bekannte Schauspieler: Roberto Benigni, Nicoletta Braschi, Jean Reno
Kurzbewertung: Der Mann macht einen wahnsinnig!

Über diesen Film zu schreiben, fällt mir irgendwie nicht so richtig leicht. Den Regisseur und Hauptdarsteller Roberto Benigni kennt man wohl aus dem Film "Das Leben ist schön". Er spielt in "Der Tiger und der Schnee" einen chaotischen, nervösen, aber freundlichen Lehrer für Poesie. Neben diesem Job (der nur einmal wirklich vorkommt) beschäftigt er sich eigentlich nur damit, seine große Liebe wieder für sich zu gewinnen: Vittoria (gespielt von Nicoletta Braschi, Benignis Frau). Er läuft ihr überall hin hinterher und versucht sie zu überzeugen, dass sie die richtige für ihn ist.

Das Ganze geht so weit, dass er ohne Umschweife nach Bagdad aufbricht, als ihn sein Freund Fuad (gespielt von Jean Reno) von dort aus anruft und ihm berichtet, dass Vittoria im Krankenhaus liegt. Zum großen Erstaunen Fuads schafft er es auch mitten ins irakische Kriegsgebiet zu kommen und das besagte Krankenhaus aufzusuchen. Als er sie dort bewusstlos und schon fast für tot erklärt vorfindet, beginnt der eigentliche Hauptteil des Films: Er versucht mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln ihr Leben zu retten. Dabei entstehen viele lustige, aber auch ausreichend nervige Situationen.

Neben der tragikkomischen Handlung finden sich allerdings auch andere Elemente wieder: Der Krieg im Irak wird recht drastisch dargestellt teilweise und auch Anspielungen auf gewisse politische Aspekte tauchen auf. Diese sind allerdings nicht mit der Handlung verknüpft, sondern ergeben sich aus Kameraeinstellungen, kleinen Anmerkungen des Hauptdarstellers etc.

Mir persönlich war der Film zu nervös. Benigni macht mich wahnsinnig mit seiner zappeligen Art. Man muss sich deutlich öfter an den Kopf fassen oder selbigen schütteln, als dass man wirklich lachen kann. Im Kino braucht man sich den Film mit Sicherheit nicht anschauen. Lieber mal im Free-TV, falls er da mal läuft. Da kann man nämlich notfalls abschalten.

Sneak-Wertung: 3 von 10

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So 2. Apr 2006, 17:26 - Beitrag #52

Big Mamas Haus 2
Gesehen in: Tübingen, 01.04.2006
Genre: Komödie
Regisseur: John Whitesell
Bekannte Schauspieler: Martin Lawrence
Kurzbewertung: Flache Abendunterhaltung, die keinen Kinobesuch wert ist.

Die Fortsetzung zu einem Film den ich nicht kenne, also probiere ich es ohne den Vergleich: Wie auch im ersten Teil spielt Martin Lawrence die Hauptrolle des FBI-Agenten Malcolm Turner. Er hat für seine schwangere Frau Sherry (gespielt von Nia Long) seinen Posten als Undercover-Agent aufgegeben und arbeitet für die PR-Sektion des FBI. Als er erfährt, dass sein Mentor bei einer Ermittlung umgekommen ist, fasst er den Entschluss, dass er sich trotz der Tatsache, dass er dafür überhaupt nicht mehr zuständig ist, um die Aufklärung des Falles kümmern muss. In der Verkleidung eines schwergewichtigen Kindermädchens verschafft er sich Zugang zum Hauptverdächtigen Tom Fuller (gespielt von Mark Moses), dessen Familie sich als sehr seltsame Zusammenstellung entpuppt. Nun muss “Big Mama” sich neben dem Fall auch um drei Kinder kümmern, die sehr unterschiedliche Bedürfnisse haben.

Insgesamt ist der Film, wie der Titel ja schon verrät, eine ziemlich typische amerikanische Klamotte. Die Gags sind weitestgehend sehr flach, was aber auch für ausreichend Lacher sorgt. Die Story an sich kommt sehr zu kurz. Die Ermittlungsarbeit ist eigentlich eher lächerlich. Die Beziehung von “Big Mama” zur Familie Fuller ist ganz nett anzusehen.

Unterhaltsam ist “Big Mamas Haus 2″ definitiv, aber eben auf sehr niedrigem Niveau. Einen Gang ins Kino ist er nicht wirklich wert. Man kann auch warten bis er im Free-TV läuft und dann mal einen halben Abend ein wenig drüber schmunzeln.


Sneak-Wertung: 5 von 10

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Tar-Minyatur
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Mo 10. Apr 2006, 23:36 - Beitrag #53

Handbuch der Liebe
Gesehen in: Tübingen, 08.04.2006
Genre: Keine Ahnung
Regisseur: Giovanni Veronesi
Bekannte Schauspieler: Keine
Kurzbewertung: Hmpf.

In einzelnen Episoden wird anhand jeweils eines Paares beschrieben, durch welche Phasen eine Beziehung im Laufe der Zeit geht (Verlieben, Auseinanderleben, Betrogen werden, ...). Die einzelnen Paare haben dabei immer irgendeine Art von Beziehung zueinander, so dass tatsächlich scheinbar ein konsistenter Film entsteht. Es gibt wenig überflüssige Liebesszenen und dazwischen tatsächlich auch mal ein paar Schmunzler. Ansonsten ist der Film aber nichts wert. Drum ist hier jetzt auch direkt Schluss. ;o)

Sneak-Wertung: 2,5 von 10

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Traitor
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Di 11. Apr 2006, 00:19 - Beitrag #54

Kifferwahn (en: Reefer Madness)
Gesehen in: Bonn, 06. 04. 2006
Genre: Drogen-Parodie-Musical
Regisseur: Andy Fickman
Bekannte Schauspieler: Neve Campbell, aber nur Nebenrolle
Kurzbewertung: Der göttlichste Wirrfug seit langem.

Der Titel lässt nicht ansatzweise erahnen, was hier vorliegt: das satirisch-parodistische Remake eines US-Anti-Marihuana-Propagandafilmes von 1936 in Form eines Musicals!

Und so abgedreht und genial wie diese Idee ist auch der Film. Anno '36 zeigt ein erzkonservativer Regierungsbeamter in einer Schule Eltern einen Film über die negativen Auswirkungen von Marihuana. Darin werden ein Schüler und dessen Freundin von einem Dealer und dessen wirrem Mitbewohnerpack zum Konsum verführt, was zu einem sich immer weiter steigernden Chaos von Delirien, allgemeinem Wirrwarr, Shakespeare, Zombies, Jesus usw. usf. führt. All das im stetigen Wechsel zwischen Spielszenen und aberwitzigen, dazu auch noch technisch gelungenen Musicaleinlagen.
Wer von den Zuschauern in der Meta-Handlung all das allerdings übertrieben und unrealistisch findet, wird sofort des Kommunismus bezichtigt, und am Ende rotten sich die rechtschaffenen Bürger zusammen...

Schon die inhärente Komik durch die nahezu unbeschreibbare Groteskität ist atemberaubend, und dazu kommt noch einiges an beißender Satire auf die US-Gesellschaft - die beste Wertung in diesem Thread und beste Sneak-Wertung seit "Alles auf Zucker" ist perfekt.

PS: Die teils grandiosen Schauspielerleistungen bei der Darstellung der dümmlichen Charaktere nicht zu vergessen.

Sneak-Wertung: 9 von 10

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Traitor
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Do 20. Apr 2006, 20:11 - Beitrag #55

Maria an Callas
Gesehen in: Bonn, 13. 04. 2006
Genre: Filmförder-Romantik-Melodram
Regisseur: Petra Katharina Wagner
Bekannte Schauspieler: Götz George
Kurzbewertung: Grinsender Götz George gelegentlich ganz gut, Rest mau

Die Frau eines Geschirrdesigners betreibt einen Mailwechsel mit einer Ostsee-Bowlingbahn-Betreiberin, wobei erstere vortäuscht, selbst die Designerin zu sein, und letztere, statt der Bowling-Absteige ein Luxushotel zu leiten. Als erstere stirbt, führt ihr Mann das Geschreibe fort, wobei er nun vorgibt, sie zu sein, wie sie vorgibt, er zu sein. Dann fährt er zur zweiten Frau, beobachtet diese, verliebt sie in sich, andersrum dito, sie entdeckt die Verstellung, Streit, Wiedervereinigung, and all that bla bla bla.

Götz George hat während des mittleren Drittels ein herrlich dreistes Stalker-Grinsen drauf und zeigt auch ansonsten nette Penetranz. Stellenweise kann man sich auch gut über sein Drecksbonzentum amüsieren, oder über die Unfähigkeit aller Beteiligten und Ereignisse. Atmosphäre wird auch stellenweise recht gut erzeugt. Insgesamt ist der Film aber alles andere als spannend und/oder tiefgängig, sodass man ihn trotz Mangels an echten Störfaktoren nicht empfehlen kann.

PS: Der Titel erklärt sich aus Nicknames, da die eine Frau im RL so heißt wie ersteres und die zweite das andere verkauft.

Sneak-Wertung: 4 von 10

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So 23. Apr 2006, 18:07 - Beitrag #56

FC Venus
Gesehen in: Tübingen, 23. 04. 2006
Genre: Komödie
Regisseur: Ute Wieland
Bekannte Schauspieler: Heinz Hoenig, Nora Tschirner, Christian Ulmen
Kurzbewertung: Ein empfehlenswerter Fußballfilm!

Der Kreisklassen-Fußballverein Imma hat ein großes Problem: Sein bester Stürmer Udo liegt im Koma und damit ist das Schicksal des Vereins fast schon besiegelt. Doch einen Trumpf haben sie noch im Ärmel: Der ehemalige “Starstürmer” Paul Bruns (gespielt von Christian Ulmen) muss reaktiviert werden. Er hatte seine Fußballkarriere an den Nagel gehängt, um zu seiner fußballhassenden Freundin Anna (gespielt von Nora Tschirner) in die Stadt zu ziehen. Dann kommt der Anruf von seinem (ehemaligen) Mannschaftskamerad Steffen und das Unheil nimmt seinen Lauf.

Paul muss dem Ruf nachkommen, da er es damals versprochen hatte. Also überzeugt er seine Freundin davon, dass sie nach Imma ziehen. Sein Argument ist jedoch ein Job in Steffens Büro. Lange kann er die Lüge nicht aufrecht erhalten und Anna macht ihm die Hölle heiß. Letztendlich kommt eine Wette zwischen den Gattinnen der Fußballer und den Fußballern selbst zustande: Sie treten in einem Fußballspiel gegeneinander an. Die Männer spielen um ihr Recht auf Fußball und die Frauen müssen bei einer Niederlage ihre Männer bedingungslos unterstützen.

Wieder einmal ist mit diesem Film der Beweis erbracht, dass deutsche Filme einen hohen Unterhaltungswert haben. Es werden viele Klischees bedient, was häufig für echte Lacher sorgt. Und nicht zuletzt muss man auch erwähnen, dass diese Komödie zwar im Bereich “Fußballfilme” anzusiedeln wäre, aber mit Sicherheit jeder, der mit Fußball überhaupt nichts am Hut hat, trotzdem seinen Spaß daran haben kann.

Sneak-Wertung: 8 von 10

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Traitor
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Fr 28. Apr 2006, 00:05 - Beitrag #57

Nicht Paparazzi
Nicht gesehen: Bonn, 20. 04. 2006
Genre: Wohl ein eifelaffines
Regisseur: Fragt die Eifelaner
Bekannte Schauspieler: Man weiß es nicht, alle in der Eifel geblieben
Kurzbewertung: Keine Sneak!!!!1elf :( :contra: :cry2: :angry3: :contra:

Die Kopie dieses Filmes wurde von den Betreibern des Kinos irgendwo in der Eifel, in dem sie in der Woche vorher lief, nicht ordnungsgemäß nach Bonn gebracht, sondern vergessen und tauchte erst vorgestern hier auf. Deshalb fand in der Woche zuvor keine Sneak mit diesem Film statt.

Zum Inhalt lässt sich also nichts genaueres sagen, die Wertung kann sich nur auf die Unfähigkeit des Eifelpacks beziehen.

Sneak-Wertung: 0 von 10

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Fr 28. Apr 2006, 00:14 - Beitrag #58

Tsotsi
Gesehen: Bonn, 27. 04. 2006
Genre: Sozialdrama
Regisseur: Gavin Hood
Bekannte Schauspieler: Nein
Kurzbewertung: Gut gemacht, aber nicht ganz überzeugend.

Ein Klein-Gangster aus einer südafrikanischen Township stiehlt in einem Reichenviertel ein Auto, stellt dann fest, dass das Kind der Besitzerin (die er beim Diebstahl schwer angeschossen hat) noch drin liegt, und nimmt dann nur dieses mit. Seine bisherige harte und menschenverachtende Einstellung nimmt dann allmählich ab, da er versucht, sich um das Kind zu kümmern (Hauptbeweggrund das Trauma einer harten Kindheit). Dieses Kümmern besteht aber primär darin, dass er es in einer Papiertüte lagert und eine Nachbarin zwingt, es zu stillen. Aber immerhin entfremdet er sich von seinem Gangsterleben und seinen Kumpanen. Dann beginnt die Polizei, ihn zu suchen...

Der Film ist gut inszeniert und technisch sauber gemacht, die Bilder und Schauspielerleistungen überzeugen großenteils. Die Handlung hat einen interessanten Ansatz. Allerdings werden für das Verhalten des Hauptcharakters zwar prinzipiell Gründe geliefert, dafür, dass er aber insgesamt und insbesondere in Einzelsituationen derart wirr und unfähig handelt, scheinen diese aber zu schwach, sodass seine Psychologie, die das zentrale Element des Films bildet, letztlich nicht glaubwürdig ist und zuviel nur passiert, um zu passieren.

Somit ein das Thema gut beleuchtender, aber inhaltlich nicht ganz runder Film. Den Oscar, den er erhalten hat, würde ich ihm nicht geben, insgesamt positiv fällt die Bewertung aber durchaus aus.

Sneak-Wertung: 6 von 10

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So 30. Apr 2006, 02:21 - Beitrag #59

Der Beweis
Gesehen: Tübingen, 29.04.2006
Genre: Drama
Regisseur: John Madden
Bekannte Schauspieler: Gwyneth Paltrow, Anthony Hopkins, Jake Gyllenhaal
Kurzbewertung: Ruhiger Streifen mit interessanter Geschichte

Der Film erzählt die Geschichte von Catherine (gespielt von Gwyneth Paltrow), einer Mathematikstudentin, die jahrelang ihren geistig kranken Vater Robert (gespielt von Anthony Hopkins) gepflegt hat. Dieser war ein Genie im Bereich der Mathematik und zu Beginn des Films ist er gerade eine Woche tot. Catherine selbst macht zeitweise den Eindruck, dass sie ebenfalls nicht ganz auf der Höhe ist, zeigt andererseits aber auch deutliche Anzeichen dafür, dass sie etwas von dem Genie ihres Vaters geerbt hat. Ein ehemaliger Student ihres Vaters arbeitet in ihrem Haus die unzähligen Notizbücher durch, die dieser im Laufe seiner Krankheit vollgeschrieben hat. Zur Beerdigung Roberts tritt Catherines Schwester auf den Plan, die ihre Schwester offensichtlich für nicht ganz klar hält und sie bevormundet. Irgendwann taucht ein weiteres Notizbuch auf, in dem ein bahnbrechender mathematischer Beweis steht, und Catherine behauptet sie hätte ihn verfasst. Zu diesem Zeitpunkt glaubt ihr das niemand.

Der Film an sich ist recht typisch für ein Drama mit sehr vielen ruhigen Szenen, langen Großaufnahmen der Gesichter etc. Häufig kommen nicht klar dargestellte Sprünge in die Vergangenheit vor, die immer ein wenig verwirrend sind und erst dann offensichtlich werden, wenn der ja längst tote Robert auftaucht.

Als Bewertung möchte ich nur sagen, dass man sich den Film ruhig mal ansehen kann, wenn man etwas Zeit hat. Ins Kino muss man dafür nicht unbedingt gehen, da man alleine daheim vielleicht auch noch eher in der Geschichte abtauchen kann.

Sneak-Wertung: 6 von 10

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So 14. Mai 2006, 12:00 - Beitrag #60

Tristan & Isolde
Gesehen: Tübingen, 13.04.2006
Genre: Historisches Liebesdrama
Regisseur: Kevin Reynolds
Bekannte Schauspieler: James Franco, Sophia Myles
Kurzbewertung: Ein Klassiker ganz nett neuaufgelegt

Zur Story spare ich mir jetzt mal die Worte, da sie sicher weithin bekannt ist bzw. ohnehin recht typisch ist für das Genre “Liebesdrama” insbesondere, wenn das ganze historisch angehaucht ist.

Die filmische Umsetzung hätte sicher besser sein können, war aber ganz ok. Die Leistung der Schauspieler hat mir auch recht gut gefallen, zumal ich keinen von ihnen (James Franco, Sophia Myles, Rufus Sewell, …) wirklich kannte. Die Stimmung erinnerte mich insgesamt ein wenig an Braveheart, was aber wahrscheinlich mit dem ähnlichen Handlungsort zu tun hat (England/Irland bzw. Schottland).

Und hier möchte ich auch schon mein Fazit ziehen: Wer historisch angehauchte Filme mit viel Liebelei und einigen ganz ordentlichen Gefechten mag, kann sich “Tristan & Isolde” ruhig mal anschauen. Wirklich langweilig wird er nie, so dass wir am Ende feststellten, dass er nie im Leben weniger als 2 Stunden gelaufen sein kann, was aber durchaus Tatsache war. ;o)

Sneak-Wertung: 7 von 10

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