Ben Hur: A Tale Of The Christ

Spielfilme, Serien, Soaps, Comedy und alles was es im Kino und Fernsehen gibt.
Shockk
Inventar
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 2725
Registriert: 28.08.2002
Fr 10. Okt 2003, 19:09 - Beitrag #1

Ben Hur: A Tale Of The Christ

Leinwandspektakel mit den Essener Philharmonikern
(ich find den titel geil ;) )

Ich war am Mittwoch Abend im Kino ... aber net in einem Film von 2003 ... oder 2002 ... nein, von 1925 *g*. So größtenteils in Schwarz/Weiss und mit ohne regulären Ton. Dafür aber mit einem äusserst eindrucksvollem Orchester vor der Leinwand die das ganze Epos (3 Stunden ...) noch eindruckvoller begleitet haben. Nach einer Weile hat man fast vergessen, dass die Musik live war, sondern sah sie als Teil des Filmes. War sehr stimmungsvoll und hat alles gut gepasst - und war vor allem eine sehr interessante Erfahrung, ersten ein s/w-Film, zweitens immerhin der Vorgänger eines Klassikers, und drittens halt mit Orchester. Beeindruckend war der Film selbst auch - da in Ermangelung von Ton alles, was selbiger sonst dem Film hinzufügt, durch die Bilder mit dargestellt werden muss - zumindest für mich eine ungewöhnliche Erfahrung!

Padreic
Lebende Legende
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 4485
Registriert: 11.02.2001
Fr 10. Okt 2003, 21:01 - Beitrag #2

Ich kenne leider nur die berühmtere Version von Ben Hur. Aber das ein Schwarz-Weiß-Stummfilm ein beeindruckendes Erlebnis sein kann, da kann ich dir zustimmen. Ich muss sagen, dass ich früher nicht gedacht hätte, dass mich ein Stummfilm in Spielfilmlänge fesseln kann, aber Metropolis hat mich eines Besseren belehrt...

Padreic

Nightripper
Lebende Legende
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 2760
Registriert: 26.03.2001
Sa 11. Okt 2003, 11:01 - Beitrag #3

Ich kenne auch nur die berühmt Version. Ich kann mir jedoch nicht vorstellen, dass ein Stummfilm mich fesseln kann. Ohne Ton macht Kino nur halb so viel Spaß.

Feuerkopf
Moderatorin
Moderatorin

Benutzeravatar
 
Beiträge: 5707
Registriert: 30.12.2000
Sa 11. Okt 2003, 23:40 - Beitrag #4

Leider kenne ich die Stummfilmversion auch nicht. Allerdings habe ich mir mal "Die Nibelungen" angeguckt. Gigantisch! Oder auch "Metropolis". Unglaublich!
Stummfilme haben zwangsläufig eine ganz andere Filmästhetik als Tonfilme.

GenomInc
Excellent Member
Excellent Member

Benutzeravatar
 
Beiträge: 633
Registriert: 30.08.2003
So 12. Okt 2003, 01:08 - Beitrag #5

Alos ich finde auch das Stummfilme nicht unbedingt schlechter sein müssen als Tonfilme. Einer meiner Lieblingsfilme ist auch ein Stummfilm ( Nosferatu von Murnau ) und wenn der mal bei uns im kino lauft mit Klavier oder Orchester begleiteung ich bin bestimmt da. leider gibt es so was bei uns im kino noch nicht...

Gruss torsten

Fargo
VIP Member
VIP Member

Benutzeravatar
 
Beiträge: 1461
Registriert: 30.10.2002
So 12. Okt 2003, 01:44 - Beitrag #6

Vor allem: Stummfilme gab es damals ja gar nicht. Die gab es erst, als es den Tonfilm gab. Klingt paradox?

Filme vor 1927, die aus technischen Gründen noch keine eigene Tonspur hatten, sind nie stumm vorgeführt worden. Es gab die unterschiedlichsten Musikbegleitungen - Standardmusiken und eigens auf die kleinste Geste im jeweiligen Film hin komponierte symphonische Originalkompositionen, und als Klangkörper gab es Grammophone, elektrische Klaviere, menschliche Pianisten, gigantische Orgeln, kleine Kappellen, große Orchester, manchmal Geräuschemacher hinter der Leinwand und hie und da versteckte Rezitatoren, die an bestimmten Stellen Texte laut vom Blatt lasen.

Als der Tonfilm aufkam - der Film brachte nun industriell vorgefertigt seinen Soundtrack gleich mit - wurde diese aufwendige Einzelfertigungsapparatur für Musik, die für jede Vorstellung von neuem in Gang gesetzt werden musste, überflüssig. Sie wurde nicht nur abgeschafft. Sie geriet in Vergessenheit. So dass spätere Generationen den materiellen Rest des alten Kinoerlebnisses, den tonlosen Bildstreifen des Films, schon für das ganze Kinoerlebnis der vorigen Generationen hielten und irrig (darin von der Tonfilmwerbung unterstützt) vom Konzept des "Stummfilms" ausgingen.

Erst in neuerer Zeit macht man sich wieder klar, dass früher Film anders präsentiert wurde, anders funktioniert und gewirkt hat, und führt ihn wieder mit Klang auf.

Noch eine Schote zu „Ben Hur“: auch Fred Niblos Stummfilmvariante von 1925, die Schockk gesehen hat, ist nicht die erste Kinofassung des Stoffes. Schon 1906 ist „Ben Hur“ verfilmt worden - allerdings mit der damals üblichen, durch die Technik bedingten Ökonomie. Beachtliche 16 Minuten hat das Mammutwerk gedauert.

Fargo

Feuerkopf
Moderatorin
Moderatorin

Benutzeravatar
 
Beiträge: 5707
Registriert: 30.12.2000
So 12. Okt 2003, 17:57 - Beitrag #7

Ich möchte an dieser Stelle einen dankbaren Toast auf Fargo ausbringen.
Mann, was ich durch Dich schon alles gelernt habe! Respekt!:s109:

GenomInc
Excellent Member
Excellent Member

Benutzeravatar
 
Beiträge: 633
Registriert: 30.08.2003
Mo 13. Okt 2003, 12:43 - Beitrag #8

Fargo auch von mir danke für diese infos .-)

Fargo
VIP Member
VIP Member

Benutzeravatar
 
Beiträge: 1461
Registriert: 30.10.2002
Di 14. Okt 2003, 22:09 - Beitrag #9

Ach, Kinners, macht mich doch nicht verlegen... Ich bin nur gerade ein wenig abgetaucht, weil die Arbeit mal wieder 28-Stunden-Tage verlangt. Über Stummfilm könnten wir uns bei Gelegenheit aber ruhig weiter unterhalten. Da gibt's viele tolle Sachen zu sehen - nicht nur "Metropolis" und "Nosferatu", so schön ich die finde.

Fargo


Zurück zu Filme, Kino & TV

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 5 Gäste

cron