Harry Potter und der Feuerkelch

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Amy
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Do 17. Nov 2005, 17:06 - Beitrag #1

Harry Potter und der Feuerkelch

Bild

Wer hat ihn gesehen?
Wer will ihn sehen?
Wie sind die Meinungen?
Gut oder schlecht?
Übertrifft er eure Meinungen?

Ich will alle Gedanken zu dem Film ^^

Da ich leider erst morgen Abend ins Kino gehen kann (und mich glücklich schätzen kann, die Karten noch reserviert zu haben *puh*), gibt's heute noch keine Meinung von mir.

Aber vielleicht war ja der ein oder andere schon im Kino oder plant es.

Also, rein damit. Spammt den Thread mit kleinen Zaubern voll ;)

Lovely Greetings
Amy

Feuerkopf
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Do 17. Nov 2005, 18:00 - Beitrag #2

Ich wäre heute abend in die OV in Bochum gegangen, wenn ich nicht schon was vorgehabt hätte. :(
So hoffe ich, dass unser dämliches hiesiges Cinestar sich unser erbarmt und uns auch innerhalb der nächsten 14 Tage die englischsprachige Version gönnt. Ich mag den Potter einfach nicht auf Deutsch gucken.

SenioraEscarnio
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Do 17. Nov 2005, 18:01 - Beitrag #3

Fr. Doktor und ich werden uns das Filmchen am Sonntag zu Gemüte führen. Ich habe heute morgen Karten Online reserviert und es waren bereits relativ viele Plätze belegt. Von daher kannst Du unsere Meinung erst ab Montag lesen!

aleanjre
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Do 17. Nov 2005, 19:57 - Beitrag #4

fanvarion und ich werden ihn morgen sehen, Meinung wird folgen. Ich erwarte, das er noch besser ist als der 3. Teil.

Baloth
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Do 17. Nov 2005, 20:26 - Beitrag #5

Ich hab ihn bis jetzt auch noch nicht gesehen... Meine Mutter und mein Bruder aber! Meine Mutter sagt, dass er dem Buch sehr nahe kommt! Vielleicht werd ich ja das erste mal von einem HP Film überzeugt, denn die anderen waren im Vergleich zu den Büchern eher schwach... (war eigentlich klar, denn sonst müssten die Filme alle ca dopelt so lang sein!!!)

Jedenfalls war das Buch (nach dem 6. Band) eines der besten!!! freu mich also RIESIG!!!!!

Amy
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Sa 19. Nov 2005, 11:04 - Beitrag #6

Ich durfte mir den Film gestern Abend ansehen.
Zu meinem Erstaunen war das ganze Kino bereits reserviert, nur zwei Reihe nicht, die ganz vorne. Sicherlich geht es so in jedem größeren Kino zu, aber ich wohne in einem ziemlichen Kaff mit einem kleinen Kino und sowas habe ich bisher noch nicht erlebt.
Als der Film anging, wurde man sofort in den Film mitgerissen. Was mir sehr gut gefiel. Kein großes Gerede, sondern sofortiger Anfang des Filmes.

~~Spoiler~~

Die Szene mit der Quidditch-WM gefiel mir sehr. Neben mir saß eine Freundin, die total begeistert war, von der Einrichtung des Zeltes. Als die Todesser kamen, ging mir dann aber wieder alles etwas zu schnell. Schade.. ich hätte gerne gesehen, wie alles zu einem Haufen Asche wurde.

Jedenfalls..
bevor ich jetzt jeden einzelnen Punkt des Filmes durchgehe, eine Gesamtwertung.

Der Film gefiel mir im großen und ganzen um einiges besser, als alle anderen zusammen. Vielleicht gerade aus diesem Punkt, weil er einfach düsterer ist. Er erinnert mehr an einen Fantasy-Thriller als an einen Kinder-Film.
Manche Szene erschienen mir wirklich derb... [also für einen Film, in den kleine Kinder gehen!]... zum Beispiel, als Voldemort auf den Kopf des toten Cedrics [meine Lieblingsfigur in dem Buch :( ] stieg und ihn umdrehte, so dass man noch besser in seine toten Augen starren konnte. Oder aber auch die Verwandlung von einer Art Embryo zum vollkommenen Voldemort.
Dies und noch andere Punkte würde mich dazu bringen, meinem Kind, dass unter 13 Jahren ist, den Film zu verbieten.

Dennoch fand ich den Film von allen bisher am besten.
Ich sah alle anderen auch im Kino, doch bei mir war nie recht Stimmung aufgekommen. Ich hatte den Film nur angesehen , aber nicht mitgefühlt. Bei dem vierten Teil war es anders.
Als sie im Irrgarten herumirrten, bekam ich Platzangst. Als Cedric von den Wurzeln gepackt wurde, Panik.

Bild

Und ich musste, ganz ehrlich, zweimal heulen.
Zum Einem, als Cedric und Harry zurück kommen und sich Harry an den toten Cedric hängt und weint. Als dann Cedric's Vater von der Tribüne kommt, kreischt und heult, immer wieder "Mein Sohn!" brüllt, liefen mir die Tränen runter. Eine sehr emotionsgeladene Szene, die ich nicht in einem Harry Potter Film erwartet hatte. Zum Glück wurde ich beiseitig getröstet, auch, als es für Cedric eine Gedenkfeier gab.

Auch seine witzigen Momente hatte der Film. Es waren nicht sonderlich die Brüller [obwohl schon das ganze Kino vor Lachen kreischte, als Harry den Saft wieder ausspuckte, als er Cho winkte] dabei, aber die waren auch nicht nötig. Es waren viele Witze dabei, wo man einfach nur Schmunzeln und Lächeln musste. Etwas anderes wäre sicherlich aber auch sehr unpassend gewesen.

Bild

Zu den schauspielerischen Leistungen, muss ich sagen, dass mich in dem Teil Rupert Grant als Ron Weasly vollkommen überzeugt hat. Emma Watson dagegen fand ich zu sehr aufgesetzt und sie runzelt und zieht zu oft die Augenbraunen hoch.. Ein Kinobesucher hinter mir hat mitgezählt. Daniel Radcliff als Harry Potter gefiel mir so teils. In der Szene mit Sirius Black spielte er mir auch zu aufgesetzt, in dem Rest des Filmes war es aber ok.
Draco Malfoy [eine sehr oberflächliche und dennoch interessante Figur, mit der man soviel machen könnte] kam mir in dem Teil auch zu kurz. Man sah ihn lediglich dreimal.. :(
Auch Viktor Krum hatte nicht sonderlich viele Probleme mit seinem Text, was mich auch sehr traurig stimmt, denn er ist auch eine meiner Lieblingsfiguren im Buch. Alle meine Lieblinge kommen im Film zu kurz - Verschwörung! ;)

Bild

~~Spoiler Ende~~

So.
Was ich damit eigentlich sagen wollte:

Der vierte Harry Potter teil ist, trotz vielen unzähligen Kürzungen zum Buch, mehr als gelungen! Man kann damit leben, keinen Unterricht zu sehen, sonder eigentlich nur das Trimagische Tunier. Wenn man den vierten Teil mit den anderen drei vergleicht, ist er wirklich wirklich sehr viel düsterer und derber ausgefallen. Jugendliche und Erwachsene werden ihren Spaß daran haben [auch ich würde ihn am Liebsten gleich nochmal sehen ^^], aber Kinder unter 13 Jahre könnten so ihre Probleme mit einigen Szenen haben. Daher finde ich die Altersgrenze mehr als ok.

Ein gelungener fantastischer vierte Teil. Der Beste bisher! Bravo! :D

aleanjre
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Sa 19. Nov 2005, 23:58 - Beitrag #7

Dann auch mal losgespoilert:


Wir waren gestern auch im Kino, und es war ein phantastisches Erlebnis! Die Zeit flog nur so dahin, trotz gewaltiger Überlänge des Streifens. Es gab keine Längen, keine Verschnaufspausen, stattdessen einen Rausch beeindruckender Bilder. Es wurde wirklich auf alles verzichtet, das den glatten Weg durch sämtliche Action behindert hätte.
Somit ein sinnliches Vergnügen für alle Eingeweihten.


Wir hatten aber einen Freund bei, der keines der Bücher kennt. Er ist grundsätzlich keine Leseratte, Harry Potter an sich findet er schon interessant, und er hat die ersten drei Teile gesehen. Damit gelebt, das sich ihm so manches Detail einfach nicht erschloss.
Diesem 4. Teil aber stand er wirklich hilflos gegenüber. Welchen Sinn hatte das Quidditch - Match? Im Buch wird hier Winkie eingeführt, Krum, Barty Crouch sen. und einige andere wichtige Nebenfiguren, natürlich Cedric und dessen stolzer Vater. Die Todesser werden vorgestellt, ihre Lust am Chaos. Im Film beschränkte es sich auf Krum, Cedric und dessen Vater (Crouch sen. erschien so kurz, das Uneingeweihte ihn nicht wahrnahmen), und alle kamen so knapp herüber, das man sich die Szene fast hätte schenken können.
Der Hintergrund des Turniers, eben ein Zusammentreffen der Schulen, wird nicht erklärt. (Und ich frage mich grundsätzlich: Was machen weibliche Bulgaren oder männliche Franzosen, die Magie studieren wollen? ;) )
Das Gespräch zwischen Madame Maxime und Hagrid - gut, es verlief hier friedlich, aber auch das war nur eine Stilblüte für jene, die die Story kennen.
Warum nur wurde Fleur, im übrigen eher dünn als schön, so als unfähige Heulsuse dargestellt? Im Buch durfte sie wenigstens anständig gegen die Unterwasserkreaturen verlieren? Karkaroff - er wird als Todesser geoutet, und danach nicht mehr erwähnt. Das er vor der Rückkehr des dunklen Lords geflohen ist, fällt aus.
Die Erklärung, was ein "Auror" ist, wird nur einmal flüchtig gegeben. Unser Kumpel hatte es verpasst, und damit erschloss sich ihm die Figur des Mad Eye Moody einfach nicht. Was aber auch sonst schwierig gewesen wäre, denn die Ursache seiner anerkannten Paranoia wird nicht ausgeführt.
Auch ihn fand ich optisch enttäuschend. Moody ist im Buch sowohl paranoid als auch cool. Zweiteres fällt im Film flach.
Barty Crouch jun. - der Clou im Buch ist, das er für tot gehalten wird. Ein entflohener Askaban - Häftling? Bei Sirius wurde da die Riesenwelle geschlagen, und hier im Film weiß niemand davon??? Und was geschieht mit ihm, nachdem Dumbledore und Snape ihn enttarnt und überwältigt haben? Das gesamte 5. Buch basiert darauf, das er als wichtigster Zeuge von Dementoren mundtot gemacht wurde und das Ministerium deshalb Dumbledore und Harry nicht glaubt. Im Film wird er schlicht nicht mehr erwähnt. :wzg:
Und dann Voldemort. Optisch ist er vollkommen überzeugend, mehr als das! Er ist bösartig, angezipft über seine schwächlichen Getreuen (deren Masken leider ziemlich doof sind. :( ) , er piesackt Wurmschwanz und foltert Harry. Das der Cruciatus - Fluch nicht ganz so durchschlagend dargestellt wurde wie im Buch, war eher eine Wohltat für die Nerven und damit okay.
Aber: Der dunkle Lord. Die Geißel der Zaubererwelt. Er ist schizo, kein Zweifel. Er ist böse, grausam. Aber auch er ist nicht cool. Rowlings Bösewicht ist stets Herr der Lage, mit der einzigen Ausnahme, als die Zauberstäbe sich verbinden. Er ist gelassen, liest die Gedanken seiner Gegner. Der 16jährige Tom Riddle im 2. Film brachte genau diese Qualitäten auch mit, er hatte mich sehr überzeugt.
Dieser Film - Voldi aber - oh je. Hektisch, kaputt, psychopathisch. Verteidigt seine Grausamkeit statt sie gelassen einfach auszuführen. Das Duell war spannend, die Begegnung mit den Visionen der Toten aufwühlend. Ich hoffe einfach, das Voldemorts Schauspieler im nächsten Teil noch besser agieren lernt.

Tja, soviel zu den Logikschwächen. Gestört hat mich noch, das der Drache offensichtlich getötet wurde bei der wilden Hatz. Rowlings Vorgabe, das die nistenden Weibchen nicht verletzt und die echten Eier nicht beschädigt werden sollten fand ich besser. Aber das ist Geschmackssache, und atemberaubend war die wilde Jagd über Dächer und Berge auf jeden Fall.
Auch wenn ich jetzt viel gemeckert habe: Der Film ist sehenswert, auf gar keinen Fall für Kinder geeignet (bei nervenschwachen 14jährigen würde ich selbst da noch Abstinenz empfehlen!). Harrys und Rons Begegnung mit der holden Weiblichkeit macht Spaß, und ich freue mich darauf, ihn auf DVD noch einmal im Original sehen zu dürfen. Schade, dass die niedlichste Liebeserklärung aller Zeiten nicht dabei war. Als Krum nach der richtigen Aussprache des Namens Hermione fragt und sie Her-my-own nennt (sie-mein-Eigen). Und ja: es ist der beste Teil bis jetzt, mühelos! :)

Feuerkopf
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So 20. Nov 2005, 00:55 - Beitrag #8

Heute abend war ich auch "drin", in der Originalversion.
Eine echte Parforcejagd! Auf keinen Fall mit kleinen Kindern reingehen, denn dafür ist der Film definitiv zu aufregend und grausam.

Amy und Alea haben das meiste schon erzählt.
Mad Eye Moody gefällt mir allerdings sehr gut. Er hat was ziemlich Anarchisches, in einer Kritik wird er wie jemand aus "Easy Rider" beschrieben. Ist was dran. ;)
Die Teenagerprobleme der Helden sind sehr glaubwürdig dargestellt, wie auch im Buch. Gefällt mir.
Richtig toll ist das Stadion der Quidditch-WM. Da kann jedes Fußballstadion nur gegen abstinken. Und ich meine JEDES. ;)
Die Action-Sequenzen sind vom Feinsten, vor allem die Drachenanimation.
Voldemorts Schwächeln direkt nach seiner erneuten Menschwerdung (sofern man ihn überhaupt als Mensch bezeichnen kann) fand ich glaubwürdig. Er machte den Fehler aller (literarischen oder Film-) Bösewichte: Er quatschte zuviel und machte sich wichtig.
Und ich kramte auch nach den Taschentüchern, als Cedric betrauert wurde.
Ein superspannender Film, sehr lang, ohne einen Moment zu langweilen.

Auf Englisch ist er gut zu verstehen. Wer also kann, sollte ihn sich in der OV angucken, denn diese Ansammlung an wunderbaren britischen Schauspielern hat es verdient, "in echt" gehört zu werden.

Maurice
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Mo 21. Nov 2005, 16:49 - Beitrag #9

Ich werde in diesen HP-Film genauso wenig gehen, wie ich in die ersten drei gegangen bin. Die ersten drei Filme habe ich auf DVD bei Sarah geguckt und so wird es sehr wahrscheinlich nach auch beim vierten Film sein. Da ich kein HP-Fan bin, habe ich keines der Bücher gelesen und kann demnach die Filme auch nicht mit diesen vergleichen. Die Filme fand ich bisher ok und nach meinem Maßstab ließ sich ein positiver Trend feststellen. Sprich den zweiten Teil fand ich besser als den ersten und den dritten Teil besser als den zweiten. Ich erwarte daher, dass der vierte Teil der in meinen Augen beste sein wird. Die Aussagen, dass der vierte Teil der bisher düsterste sein soll, bestärkt meine Hoffnung.
Mal sehen, wann ich den Film dann gesehen haben werde. Wenn der Thread hier dann nicht schon völlig in Vergessenheit geraten ist, werde ich möglicherweise dann nochmal einen Kommentar zum vierten Teil abgeben. :)

Lykurg
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Di 22. Nov 2005, 13:25 - Beitrag #10

Ich war gestern abend in der Originalfassung. Ich hatte mehr erwartet.

Spoiler

Einerseits fehlte sehr viel. Sicher, den Roman - den umfangreichsten HP - vollständig umzusetzen, würde die doppelte oder dreifache Filmlänge erzwingen. Aber mE fehlten zu viele für das Verständnis der Reihe notwendige Informationen. aleanjre, ich kann dir in vieler Hinsicht nur zustimmen. Wer das Buch nicht gelesen hat, wird ohnehin eine Reihe von Szenen und Anspielungen nicht verstehen, aber auch mit dem Vorwissen fiel es mir etwa schwer, zu erkennen, daß Barty Croutch sen. unter einem Imperius stand. Das hängt damit zusammen, daß im Buch ja Harrys Kampf gegen den Imperius sowohl mit "Moody" im Klassenzimmer als auch mit Voldemort thematisiert wird - beide Szenen fehlten im Film - was eine deutliche Veränderung von Harrys Charakter bedeutet. Denn im Buch besitzt er - trotz notorischer Faulheit und Schusseligkeit - einige Talente, die Hoffnung geben, er könne vielleicht ein Auror werden. Moody spricht ihn doch eigentlich darauf an? Auch das fehlt hier. Zu diesen Fähigkeiten gehört der Patronus, aber eben auch der Widerstand gegen den Imperius. Läßt man das weg, wird aus ihm ein kleiner Junge, der das fragliche 'Glück' hatte, daß Voldemort durch den Opfertod seiner Mutter stürzte - aber nicht mehr.

Ach ja, ein guter Flieger ist er noch... aber das wird ja so überdramatisiert! Wenn ich den Drachenkampf mit dem Buch vergleiche, werde ich richtig wütend. Das anfängliche Der-Drache-haut-hin-aber-Harry-kann-gerade-noch-beiseite-springen-und-der-Felsen-geht-zu-Bruch, das ich aus dem Buch überhaupt nicht erinnere, wird im Film so überbetont, daß die Szene martialisch wirkt - ich dachte bei diesem Felsenstadiongehüpfe etwas an die Käfigkämpfe in "Waterworld" (für diejenigen, die sich diesen Schundfilm nicht angetan haben: ein Gladiatorengemetzel) und natürlich an Yoda, der im galaktischen Parlamentssaal von Loge zu Loge hopst (Star Wars III). Daß der Drache sich von seiner Kette reißt, ist schon dramatisch genug, die Verfolgungsjagd rund um Hogwarts und die dabei angerichtete Zerstörung (Brücke!) sowie natürlich der Absturz (Tod ?) des Drachen nehmen dem Schauspiel jegliche Würde. Im Buch ist es ein poetischer Stierkampf mit Zügen einer Raubtierdressur, im Film ein Actionspektakel mittelmäßiger Güte. (Wenn ich allein an den verlorenen Besen auf dem Dach und die direkt hinter Harry zerstampfte Mansarde denke!)

Überhaupt, Hogwarts... hat sich, wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, stark verändert. Was in den ersten Teilen ein etwas disneyartiges Märchenschloß mit zauberertypisch windschiefen Türmen war, hat jetzt einen festungs- bis gefängnisartigen Charakter bekommen, gigantische Türme, alles Schiefer-dunkelgrau (war es in HP1 nicht viel Sandstein-bräunlicher?) - außerdem sind die Distanzen, etwa zur total abgelegenen Owlery einfach nicht nachvollziehbar für einen für die Kommunikation so wichtigen Platz. (Und wenn ich mich nicht irre, wird das im 5. Teil auch etwas schwierig, wenn sie nicht im Gebäude ist!) Snapes "Dungeon", im Buch und in den vorigen Filmen ein düsterer, tiefgelegener Raum, liegt (Begegnung mit Karkaroff) auf einem hübsch mit Wandbehängen verkleideten Korridor... Autsch! Und auch Dumbledores Büro ist von der Lage her einfach nicht geeignet - und wie soll da der sechste Teil enden? (Vielleicht konnten das die Regisseure/ Modellbauer/ Grafikspezialisten zum Drehzeitpunkt noch nicht wissen, aber warum hat J.K. Rowling nicht eingegriffen?)

Zu den vielen Dingen, die einfach fehlen - Winky, na gut, aber die Wette mit Bagman - das Preisgeld für die Zwillinge, das ihnen ja später immerhin die Geschäftsgründung ermöglicht - soll das im 5. Teil nachgetragen werden "Ach, übrigens hatte..."? :rolleyes: (Apropos rollende Augen: Moodys magisches Auge, das im Buch leuchtet, ist im Film eine billige Requisite aus einem Scherzartikelladen. Seine Nase ist heil. Die Mülltonnenepisode fehlt - naja). Und zum Schluß: Das Labyrinth fand ich einfach mißraten. Die einzigen Gefahren darin: die komischen Ranken und das Zusammenrücken der Hecken, außerdem der imperierte Krum. Wo ist der Welt-Überkopf-Nebel, der sich filmisch doch toll machen würde? Wo ist die Sphinx, für die Hogwarts (s. 6. Teil Anfang!) eine spezielle Einfuhrgenehmigung brauchte, und vor allem die Spinne? Ohne diese verdammte Spinne ist absolut nicht verständlich, warum Cedric aus der Befreiung durch Harry das "Recht" erhält, mit ihm den Pokal zu nehmen! Und die Vergiftung und Stauchung (?) von Harrys Bein durch die Spinne macht die Flucht auf dem Friedhof noch schwieriger - kann Daniel Radcliffe kein Hinken spielen? Oder was ist das Problem? Daß Cedric sich retten läßt und dann, ohne zu zögern, dafür mit an den Pokal faßt, ist in meinen Augen ein nicht gutzumachender Schwachpunkt seines Charakters in der Filmversion. Grrrr!

Genug davon. Man hätte es auch schlechter machen können. Die Schauspieler haben ihre Sache großenteils gut gemacht, und der Anspruch war extrem hoch - es gibt wohl kaum eine Literaturverfilmung, bei der mehr Zuschauer die Vorlage bereits vorher kennen (Ausnahme vielleicht: Herr der Ringe). Und ich fand es schon lohnend, den Film zu sehen. Aber vollkommen begeistert war ich diesmal wirklich nicht.

Feuerkopf
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Di 22. Nov 2005, 13:49 - Beitrag #11

Fortsetzungen haben immer den Nachteil, dass man die Vorläufer kennen muss.
Und bei Literaturverfilmungen kommen noch mehr Probleme hinzu.
Beim Herr der Ringe war es so, dass ich ohne Buchkenntnisse massive Verständnisschwierigkeiten gehabt hätte.
Die Star Wars Saga ist auch nur im Zusammenhang verständlich.

Mir haben die gestrichenen Teile bei Potter IV nicht wirklich gefehlt. Auch hat mich nicht gestört, dass Ralph Fiennes als Voldemort alles andere als hager war. (Zum Glück ;) )
Wenn Mrs Rowlings zufrieden war, dann stimmt das Gesamtkonzept offenbar immer noch. Sie ist doch ein solcher Pingel, der sogar Mitspracherechte bei der Ausstattung hat.

Eine meiner Lieblingsszenen ist übrigens die Badewannensequenz mit der Maulenden Myrtle. EINMAL in einer solchen Schwimmbadwanne baden! *seufz*

fanvarion
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Di 22. Nov 2005, 20:12 - Beitrag #12

Ja die Badewannenszene war einfach nur klasse.
Auch die Drachenjagd war sehr gut strukturiert.

Man kann alle Aussagen zum Film zusammenpacken.

ES WIRD BESTIMMT NICHT LANGWEILIG!

Lykurg
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Di 22. Nov 2005, 21:22 - Beitrag #13

Auch die Drachenjagd war sehr gut strukturiert.
Das würde mich jetzt genauer interessieren. Könntest du die Struktur wiedergeben?

Spoiler

Mein Vorschlag:
$this->bbcode_list('1')
  • Harry versucht, das Ei einfach zu nehmen, weil er denkt, es wäre kein Drache da. :wand:
  • er versucht, zu Fuß dem Drachen zu entkommen
  • er erinnert sich daran, daß er den Besen holen sollte, versucht es mit einem Flugmanöver
  • Der Drache reißt sich los, wilde Verfolgungsjagd um die Burg
  • Harry stürzt ab, kann sich retten
  • Der Drache stürzt ab, Harry hat gewonnen.
  • :rolleyes:

    Das Schöne im Buch ist, daß die Drachen brütende Mütter sind, die also ein Interesse haben, das Ei zu bewachen. Das geht im Film völlig flöten. So sorglos unkontrolliert wie im Film hätten die Drachenbändiger des Buches sicher nicht zugelassen, daß der Horntail sich von seiner Kette so leicht losreißen kann. Und die wilde Verfolgungsjagd (bei der er ja auch fast die Lehrerschaft umbringt...) ist einfach unverantwortlich. Was da alles passieren könnte... Überhaupt, warum greift der Drache Harry unter Gefahr seines eigenen Lebens an, verfolgt ihn um die halbe Burg etc.? Weil ein Drache 'ein Killer' ist? :rolleyes: Jedenfalls ist damit verglichen die dritte Aufgabe ein Witz.

    Im Buch bekommt Fleur (?) Minuspunkte, weil ihr vor Schmerzen fast wahnsinniger Drache (sie (?) hatte seine Augen mit einem Zauber angegriffen) das Gelege zertrampelt hat. Das ist der angemessene Umgang mit den Drachen: Respekt vor der Kreatur. Daß der Horntail im Film gewissermaßen zur Strecke gebracht wird, mißfällt mir daher zutiefst.

    aleanjre
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    Di 22. Nov 2005, 22:17 - Beitrag #14

    Och, Harry ist schon davon ausgegangen, dass da ein Drache ist, aber er wusste ja erst mal nicht wo, also war der direkte Weg zum Ei, immer hübsch vorsichtig, schon logisch.
    Wie ich oben schon sagte, ich wäre auch glücklicher gewesen, wäre man hier näher am Buch geblieben, aber: es war abzusehen. Man hat noch in allen Filmen den höchsten Actionwert aus allen Szenen rausgeholt.
    Im Buch verwandelt Cedric einen Felsen in einen Hund, der den Drachen ablenken soll, was aber nur teilweise funktioniert, er erleidet Verbrennungen.
    Fleur versetzt ihren Drachen in Trance, aber er beginnt zu Schnarchen und schickte dabei versehentlich einen Flammenstrahl los, der ihren Rock ansengt.
    Es war Krum, der einen Konjunktivitis - Fluch ins Auge des Drachen schießt, der daraufhin Amok läuft und das Gelege halb zerstört.

    Es stimmt, in den Filmen wird viel Potential verschenkt, Harrys Figur Charakter zu verleihen. Man liest es aus etlichen Filmkritiken heraus, die verdeutlichen, dass der jeweilige Kritiker die Bücher nicht kennt: dort werden sämtliche Nebenfiguren als interessanter empfunden als ausgerechnet Harry, der sich nur durch drei Dinge hervortut: seine Eltern wurden grausam ermordet, er ist ein hervorragender Quidditchspieler und er missachtet Regeln. Klingt so ein bisschen wie der blöde Footballspieler in amerikanischen Teeniefilmen, nur das die dort normalerweise die unsympathische Nebenfigur sind. :rolleyes:
    Schon im 1. Film, als Ron und Hermine sich selbst opfern, um ihm das weiterkommen zu ermöglichen "Auf dich kommt es an, Harry, du bist wichtiger als wir".
    Äh, ja, warum bloß? Hermine ist viel klüger, fleißiger, offensichtlich talentierter.
    Ron ist ein sympathischer Tollpatsch, treu, und ein ausgezeichneter Schachspieler - was nahelegt, das er sehr intelligent ist und über ein hohes analytisches und strategisches Denkvermögen verfügt. Tja, und Harry... ist immerhin mutig, was man aber auch als Leichtsinn und Übermut auslegen könnte.
    Das er vom 1. Buch an, stetig steigernd, alles tut, um seine Freunde zu schützen, Hogwarts zu retten und das Böse zu bekämpfen - und genug Verstand und Geschick besitzt, dies auch zu schaffen - kommt in den Filmen, die sich eben mehr auf die Actionszenen beschränken, nicht durch.

    Ärgere dich nicht, Lykurg. Ein Film dieser Art dient ausschließlich der Unterhaltung. Und unterhaltsam war es doch, nicht wahr?

    Noriko
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    Wo war das Quidditch spiel?
    DAS hat wirklich gefehlt, Daraus haette manwa s machen können, vorallem um zu zeigen wie gut Krum ist, vorallem weil er ja am ende Harry Flugkunst lobt (Was auch fehlt.)!

    Lykurg
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    Di 22. Nov 2005, 22:58 - Beitrag #16

    Du hast völlig recht, Noriko, das habe ich tatsächlich nicht erwähnt. Und es ist außerdem eine interessante Facette von Viktors Charakter, daß er den Snitch fängt, obwohl das Spiel damit verloren geht... sehr stilvoll. Die Veelas und die Veela-Abstammung von Fleur. Aber wie gesagt hätte der Film dafür ein Mehrfaches der Länge haben müssen. Und selbstverständlich ist auch eine Literaturverfilmung als eigenständiges Kunstwerk zu betrachten, Drehbuchautor und Regisseur müssen sich ihr eigenes Süppchen kochen. Ich sollte insofern den fehlenden Szenen nicht so hinterhertrauern. Wirklich schade ist es nur, wenn der Film verflachend oder unlogisch wird. Und das traf ja jetzt auch schon auf einige hier genannte Punkte zu.

    Nein, aleanjre, ich ärgere mich nicht so sehr, wie es klingt. Ich sehe es nur als vergeudete Gelegenheit, es besser zu machen. Unterhaltsam war der Film auf jeden Fall. Und ich werde auch den nächsten sehen - vermutlich vor dem 7. Band, der mir viel wichtiger wäre...

    aleanjre
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    Di 22. Nov 2005, 23:46 - Beitrag #17

    Wenn ich es recht verstanden habe, starten die Dreharbeiten zum 5. Teil nächsten März. Wahrscheinlich kommt der Film dann kurz vor Weihnachten ins Kino. Das 7. Buch ist frühenstens in 2 Jahren zu erwarten...
    Ich kann mir immer noch nicht vorstellen, wie der 5. Film ablaufen soll, wenn man das Schicksal von Barty jun. verschwiegen hat. :rolleyes:

    Ach so, zum Crouch sen.: Im Film hat man schlicht unterschlagen, das er unter einem Imperiusfluch stehen könnte, weil er da schlicht nicht gehandelt hat! Die ganze Percy - Sequenz fehlt (er war noch nicht mal beim Quidditchturnier dabei), er tauchte nur zwei, dreimal kurz auf, ohne irgendetwas bedeutsames zu tun.

    Die Art, wie Fleur als heulendes Püppchen ohne Talent dargestellt wurde, war schon fast diskriminierend. :rolleyes: Aber nur fast.

    Lethe-Elbin
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    Sa 26. Nov 2005, 00:17 - Beitrag #18

    Der Film war niedlich.
    Was mich sehr gewunbdert hat, war dass alle Leuet ziemlich Handgreiflich waren. Besonders Dumbledore und Snape.
    Obwohl ich mich über Snape echt gekugelt habe vor Lachen.
    Und was mich echt ein bisschen gernervt hat war, dass Voldemort wie ein Clown auf Speed da herum gehüpft ist, das passt einfach nicht zu dem Charakter.
    Klar manche Abweichungen vom Buch waren echt drastisch.
    Zu gerne hätte ich die Szene mit Dudleys Zunge im Film gesehen. :applaus:
    Im großen und ganzen war der Film aber doch nicht so schlimm.

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    Ich bin kein Fan der Bücher, obgleich ich die letzten drei Bände besser finde als die ersten drei. Teilweise sind mir ihre Beschreibungen zu lang. Nichts gegen lange Beschreibungen, aber ellenlange Erläuterungen dieses Quidditch-Spiels überblättere ich z. B. einfach. Ich finde die Kürzungen in den Filmen zumeist angenehm und finde auch die Filme besser je älter die Darsteller und je düsterer die Filme werden. Von daher hat mir der 4. Teil gut gefallen. Gut gemachte Unterhaltung. Die Kinderdarsteller spielen alle recht passabel und die britischen Schauspieler sind ohnehin gut. (Oberflächliche Anmerkung am Rande: Daniel Radcliffe sollte seine Haare immer länger tragen. Steht ihm besser!) Der 4. Teil war ein bißchen wie Indiana Jones für Teenager aber da ich die Indiana Jones-Filme als gut gemachtes Unterhaltungskino zum Mitfiebern auch schätze, ist das für mich okay.

    Für meine Vorposterin: Ich habe in einem Interview gelesen, dass der Regisseur selbst in einem britischen Jungeninternat war und die Handgreiflichkeiten von Snape gegenüber Harry und Ron absichtlich eingebaut hat, weil das seiner Ansicht nach die Realität und die Grundstimmung einer solchen Institution anschaulich verdeutlicht. Das als Erklärung, warum Dumbledore und Snape handgreiflicher waren, als im Buch und den übrigen Filmen üblich. Halt die Briten...... Geht doch nichts über ein paar hinter die Ohren! ;)

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    Sa 26. Nov 2005, 22:59 - Beitrag #20

    Also ich würde ihn ja mal gerne sehen.
    Teil 1 und 3 haben mir wirklich sehr gut gefallen, aber den zweiten müsste ich glaube ich zuerst gucken.

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